B.B
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Review - Lehle Parallel
Meine Ausführungen hier beziehen sich auf das mittlerweile nicht mehr erhältliche ältere Modell des Lehle Parallel. Die wesentlichen Features und Einsatzgebiete sind jedoch gleich, und ich nehme an, dass nichts verschlimmbessert wurde. Dennoch sei dies an dieser Stelle erwähnt.
Der Lehle Parallel ist ein kleiner Looper/Mischer der Effekte in und aus dem Signalweg schalten kann, oder diese Stufenlos zum Originalsignal mischt.
Um das ganze möglichst flexibel zu gestalten, gibt es ein paar nützliche Features. Zunächst einmal kommt der Parallel mit symmetrischen wie unsysmmetrischen Signalen gleichermaßen zurecht, ist daher also nicht nur auf den Einsatz in der Gitarrenwelt beschränkt, sondern kann auch in anderen Situation flexibel als kleiner Helfer eingesetzt werden. Um Zwischen beiden Modi hin und her zu schalten, findet sich ein kleiner Schalter an der Seite der Eingangsbuchsen.
Ebenfalls Schaltbar ist die Phase des zugemischten Effekts. Es gibt Pedale die die Phase drehen, manche tun es nicht. So genau weiß man das zumeist erst dann wenn man es ausprobiert hat. Hier empfiehlt es sich zumeist, einfach das Ohr entscheiden zu lassen. Ein Sound, bei dem die Phase nicht stimmt hat häufig einen dünnen Bass, oder man hat sonst irgendwie das Gefühl das "Frequenzen fehlen". Auch hier also ein sinnvolles Feature.
Was bleibt noch: Ein Mixregler. Der Mixregler regelt zwischen 100 Prozent Wet und 100 Prozent Dry. Bei manchen älteren Parallelen Effektloops lässt sich nur maixmal ein 50:50 Verhältnis regeln. Das kann mit manchen Effekten zu einem Problem werden. Entweder man verwendet in so einem Szenario Effekte im Kill-Dry Modus, dann lassen sich allerdings nicht mehrere Effekte in den Loop packen. Andererseits braucht man bei manchen Effekten unbedingt einen 100 Prozent-Wet Effektweg, denn zum Beispiel bei einem Eventide Timefactor Delay, ein Delay ohne Analog-Through, dass das Signal immer zu 100 Prozent AD/DA wandelt, erhält man sonst aufgrund der minimalen Latzen wiederum Phasenprobleme. Auch in dieser Hinsicht ist der Parallel also gut durchdacht.
Zu guter Letzt liefert sowohl der Send- als auch Return-Level-Regler einen einstellbaren Pegel im Rahmen von +-15dB. Um den potenziellen Nutzen dieser Regler aufzuzeigen beschreibe ich euch weiter unten , wie ich meine Lehle Parallels einsetze. Ja richtig, plural, denn ich habe mittlerweile zwei von den Dingern im Einsatz.
Auch die Stromversorgung ist gut gelöst. Das Pedal nimmt zwischen 9 und 20 Volt alles was man ihm an Strom hinwirft, auch die Polung ist egal. Auch ein Batteriebetrieb ist möglich, wobei ich zur Batterielaufzeit nichts sagen kann. Ich habe zwar eine im Gerät, die ist aber nur dafür da, dass im Falle eines Falles im Live-Betrieb die Batterie zur Not übernehmen kann. Intern Arbeit das Gerät ohnehin mit 18V, wurscht was ihm seitens der Stromversorgung präsentiert. Ich betreibe an meinem parallel einem günstigen Netzteil, das bisher an jedem anderen Effektgerät brummen und Nebengeräusche verursacht hat. Dem Parallel ist das alles egal, er ist auch mit dieser Fehlkonstruktion totenstill.
Meine Parallels sind noch das alte Modell, die neuen arbeiten sogar mit noch mehr Headroom und höherer interner Spannung.
Der Lehle-eigene Schalter hat eine kleine Eigenheit, die mir zwar keine Probleme bereitet, aber für manchen vll gewöhnungsbedürftig ist. Er schaltet immer erst dann, wenn man den Schalter wieder loslässt und nicht wie herkömmliche Schalter in dem Moment in dem man ihn herunterdrückt. Falls er für jemanden wichtig ist: Er ist außerdem deutlich leiser als normale Schalter.
Einsatzzweck 1: Als Effektloop:
Mein Amp, ein sehr hochpreisiges Teil namens Bad Cat Black Cat 30 R, hat ,aufgrund des Preises eigentlich unverständlich, nur einen einfachen ungebufferten Insert-Loop. Das bringt zwei Probleme mit sich. Zum einen ist der Loop nicht gebuffert. Damit geht automatisch ein enormer Höhenverlust einher, die Ausgangsimpedanz am Fx-Loop-Send ist einfach viel zu hoch. Zum zweiten ist bei hohem Preamp-Gain das Send-Level des Amps so hoch, dass mein Hall ( Electro Harmonix Cathedral) und mein Delay (Eventide Timefactor) mit dem Signal nicht mehr zurechtkommen und digitales Clipping auftritt. Und das obwohl das Eventide sogar zwischen Amp und Line-Level umschaltbar ist. Der Lehle Parallel tritt also nun als gut ausgestatteter Effektloop auf. Einerseits buffert er das Signal und vermeidet somit Höhenverluste durch die langen Kabelwege. Andererseits kann ich mit dem Send-Level den Pegel absenken und ihn am Return-Level wieder auf gleiche Lautstärke bringen. Das ganze funktioniert absolut klangneutral. Ich konnte auch bei extremen Einstellungen keinerlei Unterschiede festmachen. Seit dem läuft alles wunderbar.
Einsatzzweck 2: Bandecho
Wie zu sehen ist, habe ich ein altes Echolette Ng-51 Röhren-Bandecho. Dieses Gerät klingt absolut fantastisch und trotz sehr guter Algorithmen kann man den Sound eines solchen Teils nicht vollkommen emulieren. Abgesehen davon macht es einfach einen Haufen Spaß das Ding. Solche Bandechos haben aber 2 Probleme. Das Signal läuft immer durch einen Preamp. Das kann gewünscht sein. Im Falles des Echoplex-Preamps, den es ja auch deswegen schon in Pedalformaten gibt, ist bekannt, dass dieser den Sound schön färbt. Das gilt auch für den Preamp im Echolette. Er färbt den Sound, zwar auch sehr angenehm, aber er färbt eben. Neben der EQ-Färbung ist das im Falle des Echolettes vor allem eine sehr angenehme Kompression.
Das zweite Problem mit diesen alten Teilen ist, dass man oft nicht unbedingt auf Unity-Gain Level kommt. Beim meinem Echolette ist es z.b so, dass bei Unity-Gain der Preamp schon bei härterem Anschlag ganz leicht in Edge-of-Breakup Sounds geht. Will man ihn ganz clean, ist das Echo etwas leiser als das Effektsignal.
Mit dem Lehle Parallel kann ich zum einen den Sound des Preamps wie gewünscht formen, und dann hinterher die Pegel dementsprechend anpassen. Bei Bedarf lässt sich mit dem Parallel auch der Eingang des Echos etwas "anschieben". Außerdem hat man mit dem Return-Level unter Kontrolle wie sehr das Echo wiederum den Eingang des Amps "anschiebt". Will man die Färbung des Preamps setzt man das Mischverhältnis auf 100 Prozent Wet. Will man, dass sich der Originalsound und der volle Dynamikumfang erhält, der charakteristische Bandecho-Sound aber erhalten bleibt, mischt man beides nach belieben.
Das Echolette Echo lässt sich auch Kill-Dry betreiben, denn das Gerät war nicht nur für Gitarre gedacht, sondern auch für Gesang und andere Instrumente und ist daher auch für den Betrieb in einer PA mit einem Mischpult mitkonzipiert worden. Dann wirkt sich der Echo-eigene Preamp im Killdry-Modus nur auf die Wiederholungen aus. Auch das ist ein interessanter Sound. Zum einen klingt das Echo im Kill-Dry Modus, zugemischt mit dem Lehle Parallel, unglaublich sauber aufgeräumt und man könnte schon fast auf die Idee kommen hier ist eine digitale Bandecho Emulation am Werk. Andererseits lässt sich zum Beispiel der Preamp übersteuern, so dass das Dry-Signal clean ist, und die Echos dezent verzerren, ein sehr charakteristischer Sound, der sonst schwer zu erzielen ist. Selbstverständlich nimmt der Lehle Parallel das Echo bei Nichtbenutzung auch zuverlässig aus dem Signalweg. Wer also ein altes Bandecho hat, kann dessen Potenzial mit einem Gerät wie dem Lehle Parallel deutlich besser ausschöpfen, ich möchte meins nicht mehr ohne den Lehle Parallel betreiben, denn so habe ich stets verschiedene klangliche Abstufungen zur Hand.
Was sind die Alternativen:
Was gibts denn sonst noch auf dem Markt? Von billigen Ausführungen würde ich abraten, wenn zum Beispiel ein Phasen-Switch fehlt, kommt man schnell in Probleme. 2 Alternative/ähnliche Produkte die mir bekannt sind, die ich aber beide nicht aus eigener Erfahrung kenne: Der Xotic Effects Blender und die Gigrig Wetter-Box.
Der Xotic Blender ist eher fürs Pedalboard konzipiert. Man kann ihn zwischen Seriellem und Parallelen Modus schalten und das Mischverhältnis im Parallel-Modus dank des großen Knopfs mit zur Not mit dem Fuß anpassen. Die EQ und Boost Sektion sitzt schaltungstechnisch hinter dem Return. Für meine Zwecke wäre er daher nichts gewesen. Wer einen EQ braucht und auf einen Send-Level Regler verzichten kann ist hier eventuell gut aufgehoben.
Auch die Wetter-Box ist meiner Meinung nach eher für einen Einsatz auf dem Pedalboard konzipiert. Hier hat man gegenüber dem Lehle Parallel doch ein paar Features mehr. Man kann zum Beispiel auch 2 Effekte gleichzeitig zum Originalsignal mischen und deren Pegel-Verhältnis zueinander regeln. Das ganze geht auch mittels Expression-Pedal, eine Funktion die mir am Lehle-Parallel auch gut gefallen würde. Spill-over Bypass und Trigger-On-Off sind weitere sinnvolle Features. Einen Gain-Regler pro Kanal gibt es auch, wobei ich nicht rausfinden konnte ob es ein Send oder Return-Level Regler ist. Für mich und meinen Anwendungsfall war es wichtig einen Send und Return-Level zur Verfügung zu haben. Ansonsten ist, insbesondere für bestimmte Anwendungsfälle, die Gigrig Wetterbox ein ernsthafter Konkurrent zum Lehle Parallel. Gemessen am Preis bekommt man zumindest Ausstattungs- und Feature-mäßig mehr.
Plus:
-klanglich absolut neutral
-ich konnte keine Probleme in Sachen Impendanzanpassung feststellen
-Send und Return Levels
-schaltbare Phase
-Betrieb mit symmetrischen Signalen möglich.
-robuste, durchdachte Konstruktion
-Design (ist natürlich Geschmacksfrage)
-super Flexibel in Sachen Stromversorgung
-Made in Germany (wem es wichtig ist, ich finds gut)
Minus:
- Nicht billig das Teil, auch im Vergleich mit Konkurrenzprodukten mit teilweise mehr Features.
-sonst eigentlich nichts.
grüße B.B
Meine Ausführungen hier beziehen sich auf das mittlerweile nicht mehr erhältliche ältere Modell des Lehle Parallel. Die wesentlichen Features und Einsatzgebiete sind jedoch gleich, und ich nehme an, dass nichts verschlimmbessert wurde. Dennoch sei dies an dieser Stelle erwähnt.
Der Lehle Parallel ist ein kleiner Looper/Mischer der Effekte in und aus dem Signalweg schalten kann, oder diese Stufenlos zum Originalsignal mischt.
Um das ganze möglichst flexibel zu gestalten, gibt es ein paar nützliche Features. Zunächst einmal kommt der Parallel mit symmetrischen wie unsysmmetrischen Signalen gleichermaßen zurecht, ist daher also nicht nur auf den Einsatz in der Gitarrenwelt beschränkt, sondern kann auch in anderen Situation flexibel als kleiner Helfer eingesetzt werden. Um Zwischen beiden Modi hin und her zu schalten, findet sich ein kleiner Schalter an der Seite der Eingangsbuchsen.
Ebenfalls Schaltbar ist die Phase des zugemischten Effekts. Es gibt Pedale die die Phase drehen, manche tun es nicht. So genau weiß man das zumeist erst dann wenn man es ausprobiert hat. Hier empfiehlt es sich zumeist, einfach das Ohr entscheiden zu lassen. Ein Sound, bei dem die Phase nicht stimmt hat häufig einen dünnen Bass, oder man hat sonst irgendwie das Gefühl das "Frequenzen fehlen". Auch hier also ein sinnvolles Feature.
Was bleibt noch: Ein Mixregler. Der Mixregler regelt zwischen 100 Prozent Wet und 100 Prozent Dry. Bei manchen älteren Parallelen Effektloops lässt sich nur maixmal ein 50:50 Verhältnis regeln. Das kann mit manchen Effekten zu einem Problem werden. Entweder man verwendet in so einem Szenario Effekte im Kill-Dry Modus, dann lassen sich allerdings nicht mehrere Effekte in den Loop packen. Andererseits braucht man bei manchen Effekten unbedingt einen 100 Prozent-Wet Effektweg, denn zum Beispiel bei einem Eventide Timefactor Delay, ein Delay ohne Analog-Through, dass das Signal immer zu 100 Prozent AD/DA wandelt, erhält man sonst aufgrund der minimalen Latzen wiederum Phasenprobleme. Auch in dieser Hinsicht ist der Parallel also gut durchdacht.
Zu guter Letzt liefert sowohl der Send- als auch Return-Level-Regler einen einstellbaren Pegel im Rahmen von +-15dB. Um den potenziellen Nutzen dieser Regler aufzuzeigen beschreibe ich euch weiter unten , wie ich meine Lehle Parallels einsetze. Ja richtig, plural, denn ich habe mittlerweile zwei von den Dingern im Einsatz.
Auch die Stromversorgung ist gut gelöst. Das Pedal nimmt zwischen 9 und 20 Volt alles was man ihm an Strom hinwirft, auch die Polung ist egal. Auch ein Batteriebetrieb ist möglich, wobei ich zur Batterielaufzeit nichts sagen kann. Ich habe zwar eine im Gerät, die ist aber nur dafür da, dass im Falle eines Falles im Live-Betrieb die Batterie zur Not übernehmen kann. Intern Arbeit das Gerät ohnehin mit 18V, wurscht was ihm seitens der Stromversorgung präsentiert. Ich betreibe an meinem parallel einem günstigen Netzteil, das bisher an jedem anderen Effektgerät brummen und Nebengeräusche verursacht hat. Dem Parallel ist das alles egal, er ist auch mit dieser Fehlkonstruktion totenstill.
Meine Parallels sind noch das alte Modell, die neuen arbeiten sogar mit noch mehr Headroom und höherer interner Spannung.
Der Lehle-eigene Schalter hat eine kleine Eigenheit, die mir zwar keine Probleme bereitet, aber für manchen vll gewöhnungsbedürftig ist. Er schaltet immer erst dann, wenn man den Schalter wieder loslässt und nicht wie herkömmliche Schalter in dem Moment in dem man ihn herunterdrückt. Falls er für jemanden wichtig ist: Er ist außerdem deutlich leiser als normale Schalter.
Einsatzzweck 1: Als Effektloop:
Mein Amp, ein sehr hochpreisiges Teil namens Bad Cat Black Cat 30 R, hat ,aufgrund des Preises eigentlich unverständlich, nur einen einfachen ungebufferten Insert-Loop. Das bringt zwei Probleme mit sich. Zum einen ist der Loop nicht gebuffert. Damit geht automatisch ein enormer Höhenverlust einher, die Ausgangsimpedanz am Fx-Loop-Send ist einfach viel zu hoch. Zum zweiten ist bei hohem Preamp-Gain das Send-Level des Amps so hoch, dass mein Hall ( Electro Harmonix Cathedral) und mein Delay (Eventide Timefactor) mit dem Signal nicht mehr zurechtkommen und digitales Clipping auftritt. Und das obwohl das Eventide sogar zwischen Amp und Line-Level umschaltbar ist. Der Lehle Parallel tritt also nun als gut ausgestatteter Effektloop auf. Einerseits buffert er das Signal und vermeidet somit Höhenverluste durch die langen Kabelwege. Andererseits kann ich mit dem Send-Level den Pegel absenken und ihn am Return-Level wieder auf gleiche Lautstärke bringen. Das ganze funktioniert absolut klangneutral. Ich konnte auch bei extremen Einstellungen keinerlei Unterschiede festmachen. Seit dem läuft alles wunderbar.
Einsatzzweck 2: Bandecho
Wie zu sehen ist, habe ich ein altes Echolette Ng-51 Röhren-Bandecho. Dieses Gerät klingt absolut fantastisch und trotz sehr guter Algorithmen kann man den Sound eines solchen Teils nicht vollkommen emulieren. Abgesehen davon macht es einfach einen Haufen Spaß das Ding. Solche Bandechos haben aber 2 Probleme. Das Signal läuft immer durch einen Preamp. Das kann gewünscht sein. Im Falles des Echoplex-Preamps, den es ja auch deswegen schon in Pedalformaten gibt, ist bekannt, dass dieser den Sound schön färbt. Das gilt auch für den Preamp im Echolette. Er färbt den Sound, zwar auch sehr angenehm, aber er färbt eben. Neben der EQ-Färbung ist das im Falle des Echolettes vor allem eine sehr angenehme Kompression.
Das zweite Problem mit diesen alten Teilen ist, dass man oft nicht unbedingt auf Unity-Gain Level kommt. Beim meinem Echolette ist es z.b so, dass bei Unity-Gain der Preamp schon bei härterem Anschlag ganz leicht in Edge-of-Breakup Sounds geht. Will man ihn ganz clean, ist das Echo etwas leiser als das Effektsignal.
Mit dem Lehle Parallel kann ich zum einen den Sound des Preamps wie gewünscht formen, und dann hinterher die Pegel dementsprechend anpassen. Bei Bedarf lässt sich mit dem Parallel auch der Eingang des Echos etwas "anschieben". Außerdem hat man mit dem Return-Level unter Kontrolle wie sehr das Echo wiederum den Eingang des Amps "anschiebt". Will man die Färbung des Preamps setzt man das Mischverhältnis auf 100 Prozent Wet. Will man, dass sich der Originalsound und der volle Dynamikumfang erhält, der charakteristische Bandecho-Sound aber erhalten bleibt, mischt man beides nach belieben.
Das Echolette Echo lässt sich auch Kill-Dry betreiben, denn das Gerät war nicht nur für Gitarre gedacht, sondern auch für Gesang und andere Instrumente und ist daher auch für den Betrieb in einer PA mit einem Mischpult mitkonzipiert worden. Dann wirkt sich der Echo-eigene Preamp im Killdry-Modus nur auf die Wiederholungen aus. Auch das ist ein interessanter Sound. Zum einen klingt das Echo im Kill-Dry Modus, zugemischt mit dem Lehle Parallel, unglaublich sauber aufgeräumt und man könnte schon fast auf die Idee kommen hier ist eine digitale Bandecho Emulation am Werk. Andererseits lässt sich zum Beispiel der Preamp übersteuern, so dass das Dry-Signal clean ist, und die Echos dezent verzerren, ein sehr charakteristischer Sound, der sonst schwer zu erzielen ist. Selbstverständlich nimmt der Lehle Parallel das Echo bei Nichtbenutzung auch zuverlässig aus dem Signalweg. Wer also ein altes Bandecho hat, kann dessen Potenzial mit einem Gerät wie dem Lehle Parallel deutlich besser ausschöpfen, ich möchte meins nicht mehr ohne den Lehle Parallel betreiben, denn so habe ich stets verschiedene klangliche Abstufungen zur Hand.
Was sind die Alternativen:
Was gibts denn sonst noch auf dem Markt? Von billigen Ausführungen würde ich abraten, wenn zum Beispiel ein Phasen-Switch fehlt, kommt man schnell in Probleme. 2 Alternative/ähnliche Produkte die mir bekannt sind, die ich aber beide nicht aus eigener Erfahrung kenne: Der Xotic Effects Blender und die Gigrig Wetter-Box.
Der Xotic Blender ist eher fürs Pedalboard konzipiert. Man kann ihn zwischen Seriellem und Parallelen Modus schalten und das Mischverhältnis im Parallel-Modus dank des großen Knopfs mit zur Not mit dem Fuß anpassen. Die EQ und Boost Sektion sitzt schaltungstechnisch hinter dem Return. Für meine Zwecke wäre er daher nichts gewesen. Wer einen EQ braucht und auf einen Send-Level Regler verzichten kann ist hier eventuell gut aufgehoben.
Auch die Wetter-Box ist meiner Meinung nach eher für einen Einsatz auf dem Pedalboard konzipiert. Hier hat man gegenüber dem Lehle Parallel doch ein paar Features mehr. Man kann zum Beispiel auch 2 Effekte gleichzeitig zum Originalsignal mischen und deren Pegel-Verhältnis zueinander regeln. Das ganze geht auch mittels Expression-Pedal, eine Funktion die mir am Lehle-Parallel auch gut gefallen würde. Spill-over Bypass und Trigger-On-Off sind weitere sinnvolle Features. Einen Gain-Regler pro Kanal gibt es auch, wobei ich nicht rausfinden konnte ob es ein Send oder Return-Level Regler ist. Für mich und meinen Anwendungsfall war es wichtig einen Send und Return-Level zur Verfügung zu haben. Ansonsten ist, insbesondere für bestimmte Anwendungsfälle, die Gigrig Wetterbox ein ernsthafter Konkurrent zum Lehle Parallel. Gemessen am Preis bekommt man zumindest Ausstattungs- und Feature-mäßig mehr.
Plus:
-klanglich absolut neutral
-ich konnte keine Probleme in Sachen Impendanzanpassung feststellen
-Send und Return Levels
-schaltbare Phase
-Betrieb mit symmetrischen Signalen möglich.
-robuste, durchdachte Konstruktion
-Design (ist natürlich Geschmacksfrage)
-super Flexibel in Sachen Stromversorgung
-Made in Germany (wem es wichtig ist, ich finds gut)
Minus:
- Nicht billig das Teil, auch im Vergleich mit Konkurrenzprodukten mit teilweise mehr Features.
-sonst eigentlich nichts.
grüße B.B
- Eigenschaft