Erfahrungen, Tipps wie man Lackrisse in Nitrolack bekommt?

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Ich würde meiner Gibson Les Paul VOS von 2010 gerne authentische Lackrisse verpassen. Seit 2 Tagen macht Sie einen stündlichen Temperaturwechsel von +22°C auf -10°C, nachts steht sie dann komplett draußen. Leider ist bis jetzt keine Veränderung am Lack zusehen. Hat jemand Erfahrungen mit dieser Methode und weiß ob es überhaupt funktioniert und wie lange es dauert bis die ersten Risse im Lack auftauchen?
Mir hat schon mal jemand erzählt, dass es bei Ihm sehr gut geklappt hat, da war es aber kein VOS Modell. Ich habe eine Gibson SJ200 von 1994, die hat diese Risse ganz von alleine bekommen und ich habe Sie nicht mal großen Temperaturschwankungen ausgesetzt.
Im Netz habe ich auch Videos gesehen wo man mit Druckluftflaschen nachgeholfen hat aber das Resultat fand ich nicht so überzeugend.
 
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was für (nitro)-lack ist auf dem ding? es gibt nitrolacke, die eben weniger auf temperaturunterschiede reagieren - nitro ist eben nicht gleich nitro.
Das weiß ich leider auch nicht welchen Lack Gibson da verwendet hat. So tief stecke ich danicht drin.
 
Die "neuen" Nitrolacke haben viel mehr Weichmacher als die alten. Von daher kannst du Glück haben das der Lack reißt oder auch nicht. Bei meiner damaligen Les Paul Traditional von 2012 kamen von alleine an zwei drei Stellen die Risse. Bei meiner 2013 Traditional tut sich trotz "draußen ins Kalte, rein ins Warme" bislang nichts.

Kältespray und Fön kannst du noch probieren. Musst mal bei YouTube schauen. So hat "Danish Pete" auch seine goldene Classcis gerelict.
 
@Synspila

Wenn Deine Gitarre bis jetzt keine Risse im Lack hat, dann sind künstlich erzeugte Risse nicht authentisch, sondern Anzeichen eines Schadens. Freu Dich drüber, dass die Lackschicht noch in Ordnung ist. Meine Meinung....
 
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Ich würde meiner Gibson Les Paul VOS von 2010 gerne authentische Lackrisse verpassen

wozu soll das gut sein? OK, ich gebe zu eine ketzerische Frage... ;-) Kleiner Tipp... die Gitarre spielen und natürlich altern lassen.. ;-)
 
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Wenn Deine Gitarre bis jetzt keine Risse im Lack hat, dann sind künstlich erzeugte Risse nicht authentisch, sondern Anzeichen eines Schadens. Freu Dich drüber, dass die Lackschicht noch in Ordnung ist. Meine Meinung....
Deshalb möchte ich das auch nicht mit Klätspray oder ähnlichem machen, sonder durch einen Temperaturwechsel, das entspricht ja dann einer natürlichen Alterung nur etwas beschleunigt.
 
3-2-1-Relicdiskussion

Bitte nicht hier! Gibt genug Threads, in denen über Sinn und Unsinn von Relic und Aging diskutiert wird, also bei den Tipps zum Lack bleiben.
 
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...Seit 2 Tagen macht Sie einen stündlichen Temperaturwechsel von +22°C auf -10°C, nachts steht sie dann komplett draußen. Leider ist bis jetzt keine Veränderung am Lack zusehen...

Ich habe gerade eine Gitarre bekommen, die einen Nitrolack erhielt. Da ich den Schnee genutzt habe für Outdooraufnahmen, vernahm ich ein mehrmals ein Knacken. Im Lack waren tatsächlich ein paar Risse entstanden.
Meinen Gitarrenbauer darauf angesprochen habend, war es nicht die Temperatur. Bei ausgehärtetem Lack seien mind. - 55° C nötig, um was zu bewegen.
Es ist vielmehr die Feuchtigkeit, die dann mit dem Lack reagiert und ihn reißen lässt, die Temperatur modieriert.
Insofern könnte bei Deiner Gitarre ein wenig zarte Benetzung vor dem kühlen Ausstellen Resultate bedingen.
 
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Es gab mal, glaube in der Gitarre & Bass einen Bericht mit Florian Jäger, der die Zusammensetzung des aktuellen Nitrolacks von Gibson beschrieb. Hab´s nicht mehr genau im Kopf, aber er bemerkte, dass sich in den heutigen Lacken nur noch ein kleiner Anteil Nitro befinden würde und er deswegen trotzdem so genannt werden darf. Dazu fand sich auch meiner Erinnerung nach auch ein Foto, auf dem zu sehen war, dass der alte Lack mehr oder weniger in einem Stück angezogen werden konnte.

Besitze selbst eine 2007er Goldtop VOS, bei der ich auch diese schönen Weather Checkings sehen wollte und da ich damals etwas Geld über hatte, übergab ich sie Florian, der sie komplett neu mit der richtigen Lackzusammensetzung (viel Nitro, wenige Weichmacher) lackierte. Nach kurzer Zeit, noch bei ihm in der Werkstatt find der Lack an zu reissen und tut es noch bis heute ohne besondere Einflüsse von außen:

Gibson Les Paul Goldtop R7 VOS 057_K.jpg
Gibson Les Paul Goldtop R7 VOS 058_K.jpg

Gibson Les Paul Goldtop R7 VOS 056_K.jpg
Gibson Les Paul Goldtop R7 VOS 059_K.jpg


Von daher glaube ich eher nicht, dass sich der Lack Deiner @Synspila VOS noch verändern wird. War bei meiner die 6 Jahre mit dem Gibson-Lack auch nicht der Fall.
 
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Das habe ich mir schon fasst gedacht, dass die heutigen Lacke nicht mehr viel Nirtoanteil haben.
Ich habe rund zwei Tage stündliche Temperaturwechsel von -10 auf +20 Grag gemacht und auch etwas mit dem Fön nachgeholfen. Danach gab es einige schön Risse auf der Rückseite an den verschiedensten Stellen. Hätte ich das noch weiter gemacht wären diese bestimmt auch noch mehr und länger geworden.
Auf der Oberseite ist gar nichts zusehen, nicht mal der leichteste Ansatz. Ich vermute, dass die VOS Lackierung der Decke komplett anders zusammen gesetzt ist, weil sie ja ab Werk schon etwas stumpfer aussehen soll.
 
Die Rückseite wurde eben auch dünner lackiert, so dass die Temperaturunterschiede weniger Lack "durchdringen" müssen. Merkwürdigerweise bleibt jedoch bei meiner VOS die Rissbildung auf der Rückseite hinter der auf dem Top deutlich zurück.
 
Was auch bei dem VOS Lack komisch ist, dass auf der Oberseite an den Rändern ein gräulicher Film ist, den man mit dem Finger verschmieren kann aber der auch durch Politur nicht runter bekommt. Bei meinen anderen Gibsons habe ich das Problem nicht.
 
Diese VOS "Schmiere" war/ist Absicht bei Gibson.
Es gibt/gab bei Gibson im Grunde drei Arten von Finish: Gloss, VOS und Relic.
Wenn ich es richtig weiß, ist Gloss hochglanzpoliert und bei VOS wird da daran anschließend, dann wieder versuppt. Bei Relic ist dann entsprechend verschrupppt.
Ich habe eine CS R7 Gloss von 2012, wo noch überhaupt keine Lackrisse entstanden sind. (Ich käme aber auch nie auf die Idee, dieses tolle Instrument freiwillig unnötig hohen Temperaturunterschieden auszusetzen.:govampire:)
Das der Lack dieser Zeit mehr Weichmacher enthält, kann sehr gut sein, denn im Vergleich zu Lackierungen anderer Hersteller, nimmt der Hals z.B. am Halsfuß recht schnell "Schmodder" auf und ist auch ansonsten "stumpfer" (viele berichten sogar von "klebrigen" Hälsen, was sich dann mit der Zeit gibt, aber das habe ich so von Anfang an nicht empfunden).
 
Ich habe in der Zwischenzeit mit zwei Leuten gesprochen, die sich professionell mit den Lackierungen von Gibson über die Jahre auseinander gesetzt und auf Gebiet sehr große Erfahrungen gesammelt haben. Beide haben mir erzählt, dass der Lack, den Gibson verwendet, nur noch sehr wenig Nitroanteil enthält. Es wird nur noch so viel Nitro verwendet, dass man es Nitrolackierung nennen kann. Der Großteil besteht aus Acryl und Weichmachern. Aus dem Grund reißen die modern Lacke auch nicht mehr und vorallem schwingt die Gitarre nicht so wie die alten „Brocken“. Dies ist natürlich der Verarbeitung (Massenproduktion) und der Qualitätsansprüche von Gibson geschuldet, denn weiche Lacke sind auch unempfindlicher, vor allem gegen Temperatureinflüsse und Stöße.
 
(...) dass der Lack, den Gibson verwendet, nur noch sehr wenig Nitroanteil enthält. Es wird nur noch so viel Nitro verwendet, dass man es Nitrolackierung nennen kann. Der Großteil besteht aus Acryl und Weichmachern. Aus dem Grund reißen die modern Lacke auch nicht mehr (...)

Das ist für mich jetzt eher eine gute Nachricht, ich hatte eher immer Tipps gesucht, wie ich Risse im Lack vermeiden kann.
Über mangelndes Sustain kann ich bei meinen Gibson Gitarren aber eigentlich nicht klagen. :unsure:

Zugegeben - Mein Beitrag beinhaltet genau die gegenteilige Intention des TE, und bevor ich noch mehr Off Topic werde, halte ich besser die Finger still. 😇
 
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Also meine Gitarren mit Nitro Lack reagieren schon bei kleinen Temperaturunterschieden(leichte minus Temperaturen) und der Lack reißt gleich mal... Ich versuche sie immer im Koffer für eine Weile zu lassen bis sie an die Temperatur in der Wohnung annähernd kommen ansonsten crackt es heftig...
 
Der TE spricht von authentischen Lackrissen. Wie sehen die eigentlich wirklich aus? Waagerecht, senkrecht oder kreuz und quer verlaufend?
 
Ich hab 4 Nitrogitarren, nur eine davon hat obwohl sie nie aklimatisieren darf minimal Risse. Mein Gitarrenbauer hat mich gefragt ob ich schnell Risse will oder ob die Gitarre lange halten soll - klanglich mache das keinen Unterschied. Nitro ist also nicht gleich Nitro.
 

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