Anschluss /Verkabelung Rackblende

[Rockopa]

Hier mal ein Überblick was so in den Jahren bei mir gewachsen ist.
O.k Stellenweise fehlt noch die ein oder andere Verschlusskappe und auch noch Beschriftung.

 

[SB]

Ich habe letztens zum Weiterschleifen von Speakon 1 auf Speakon 2 mit 2,5mm² einfach eine gelbe Flachsteckhülse für 4-6mm² benutzt, die nimmt wunderbar beide Adern auf. Ggfs. hinten noch mit Schrumpfschlauch arbeiten. Bitte zum Crimpen eine vernünftige Zange verwenden, nicht die All-In-One-Dinger vom KFZ-Zubehörhandel für 2€, die nebenbei noch abisolieren und M-Schrauben schneiden können (nichts von den drei Funktionen gut).

Im Übrigen löte ich die auch immer zusätzlich fest. Die Fastonanschlüsse an den Speakons sind dünner als bei den Powercons, da halten die Hülsen nicht wirklich toll drauf, Verriegelungsnase hin oder her. So ist das eine saubere Sache - auch deutlich sauberer, als große Querschnitte direkt anzulöten. Letztendlich verbrennt man sich da nur die Pfoten und das Ergebnis ist meist eher so lala.

Bei Netzverteilungen im größeren Stil würde ich mir überlegen, irgendwo ein geschlossenes Gehäuse zu setzen und da drin mit Reihenklemmen von Phoenix, Weidmüller, WAGO etc. zu arbeiten. Da gibt es auch vernünftige Querbrücken dafür. Bei mehr als fünf Adern ist das mit einer Schnappwago doch wieder Mist, und die hat man ja gleich beisammen.

Generell würde ich im 230V-Bereich strikt auf eine konsequent doppelte Isolierung achten. Heißt: Mit Ölflex oder H07RN vom PowerCon weg und hinten Neutrik SCDR drauf, dann in einer Abzweigdose sauber verteilen. Die Einzeladern sollten nie irgendwo zu Tage treten, auch nicht an den Anschlussbuchsen. Deswegen ist die SCDR-Kappe auch so lang.

 

[SB]

Hier mal aus aktuellem Anlass ein paar Bilder, wie das dann aussieht mit den 4-6mm²-Flachsteckverbindern. Leitung ist H07V-K 2,5.

Für die NF-Strecken nehme ich gern Sommer Isopod SO-F22, da hat man kein Gefrickel mit der Abschirmung. Die Alufolie wird beim Abmanteln mit abgezogen, übrig bleibt eine sauber verdrillte Einzelader. Ich schau auch immer, wie die Einzeladern liegen, um das möglichst ohne Dreher am XLR auflegen zu können. Ist jetzt da noch nicht so tragisch, aber z.B. bei nem 5x16er Ölflex am 63er CEE wird es interessant. Da kann man 1-4 richtig schön der Reihe nach auf L1/L2/L3/N auflegen, aber eben nur, wenn man sowohl beim Stecker, als auch bei der Kupplung die "richtige Seite" nimmt. Sonst wird es ein Gewurstel...

Bei der Konfektion von XLR-Kabeln für den Bühneneinsatz schau ich dagegen eher, dass die Beschriftung dem Signalfluss XLRF -> XLRM folgt. So kann ich auch "mittendrin" schnell sehen, ob das was ich da grad in der Hand habe ein Send oder Return ist...

 

[Luschas]

Ohh Mann ist glaube SB ist auch so verrückt (genau, heikel) wie ich!

 

[SB]

Ich hab in der Arbeit nicht selten mit Installationen zu tun, wo einige hundert Signale auf einem Patchfeld enden. Da muss es halt dann einfach passen. Wenn man sich mal eine leidlich saubere Arbeitsweise angeeignet hat, schaltet man dann natürlich nicht mehr komplett in den "Mir wurscht"-Modus zurück, selbst wenn es "nur" für den Eigengebrauch ist...

 

[MatzeRockt]

Ich hab in der Arbeit nicht selten mit Installationen zu tun, wo einige hundert Signale auf einem Patchfeld enden. ...

Ghielmetti-Versätze im Theater?

 

[SB]

Unter anderem, ja. Bei kleineren Stadthallen etc. wird häufig direkt auf XLR aufgelöst, bei größeren Geschichten ist Ghielmetti eigentlich mittlerweile der Standard (wenn überhaupt noch großartig auf analoge Verbindungen Wert gelegt wird und nicht bspw. direkt Dante-I/Os vor Ort verbaut werden oder gar nur noch die reine CAT-Infrastruktur für mobile Racks installiert; der Umbruch kommt jetzt langsam aber sicher). Früher sah man recht häufig die "Rundfunk-Trennklinke" (von der Haustechnik in einem Venue auch schon als "Tuchel" bezeichnet worden - damit assoziier ich aber eher die schraubbaren Klein- und Großtuchelstecker). Die Packungsdichte ist natürlich völlig lächerlich im Vergleich zu Ghielmetti (bis zu 96 Anschlüsse auf 1HE zu max. 16 bei Trennklinke), aber war halt früher Stand der Technik und ist nach wie vor ziemlich unkaputtbar. Fliegt aber bei Umbauten natürlich als erstes raus, gibt auch m.W. gar keine Komponenten mehr dafür...

Wer Ghielmetti nicht kennt:
https://www.thomann.de/de/ghielmetti_asf_1x32_av_3_1_sa_g_blueline.htm

Die gibts in der gezeigten Version mit Brückensteckern oder auch offen. Bei der verlinkten Variante kann über die Brücken jeweils die obere Buchse direkt mit der unteren verbunden werden. So kann man beispielsweise sämtliche Signale von Anschlussfeldern auf der Bühne direkt auf die Stagebox jagen und macht dann halt im Pult den Patch. Man kann aber mit normalen Verbindungskabeln auch zwei x-beliebige andere Punkte miteinander verbinden. Die Pins der Brückenstecker sind länger als die der normalen Verbindungskabel und die oberen Kontakte des Anschlussfeldes liegen auf der unteren Reihe nochmals "in zweiter Reihe" an, mit den langen Brückensteckern werden die Signale somit verbunden. Ein "normales" Anschlusskabel greift nur die vorderen Kontakte ab, so dass man ein 1x32er Patchfeld genauso gut auch wie die "offene" Variante betreiben kann. Ein durchdachtes System.

Bin grade auf einer Baustelle unterwegs, wo noch (Ghielmetti?)-Patchfelder der älteren Generation verbaut sind, und zwar wirklich in kompletter Kreuzschienenform. Da kann man rein per Brückenstecker (ohne "Affenschaukel") alles mit allem verbinden. Das sind vier Schränke 2,20m x 2,20m. Vielleicht komm ich mal dazu, ein Bild zu machen, dann ists aber auch wieder genug OT...

 

[ProPA]

Schnäppchen