GuitarDemon888
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Die Beschreibung des Instruments und des mitgelieferten Zubehörs betrifft mein persönlich erworbenes Exemplar.
Human Base Roxy B5 OPN
Fabrikat: Human Base (Siegfried Jäger)
Modell: Roxy B5 OPN
Produktionsort: Deutschland (Frühere Modelle in den USA von Praxis Musical Instruments, Gardena, CA [u.a. auch Sterling by Music Man])
Korpus: Sumpfesche (USA), zweiteilig
Hals: Ahorn, „Rock Maple“ (Acer Saccharum, Kanada), dreistreifig
Mensur: 34“
Halsprofil: C
Halsbreite: Sattel 45 mm; XII. 64,9 mm
Sattel: Graphit
Halsbefestigung: sechsfach aufgeschraubt
Halslackierung: matt
Griffbrett: Palisander, 16“
Bünde: 24 Jumbobünde + Nullbund, Edelstahl
Kopfplatte: Deckschicht aus Palisander, passend zum Hals
Saiten: 5 (Nanoweb Nickel von Elixir in den Stärken 045-065-085-105-130)
Elektronik: Glockenklang, 3-Band Preamp, aktiv/passiv (Vol. Push-/Pull)
Regler: Volume (push/pull), Treble, Mid, Bass
Schalter: seriell/parallel (Mini-Switch)
aktiv/passiv (Volume Push-/Pull-Schalter)
Brücke: ETS Tuning Fork (dreidimensional verstellbar)
Mechaniken: Human Base Tuner, schwarz, Druckguss
Gurtpins: Schaller S-Lock
Stimmung: Standard B (H)
Zubehör: Human Base Gigbag, hochwertiges Werkzeug für die Brücke und den Halsspannstab
Die Suche:
Ich war mit meinem Viersaiter (FGN J-Standard Mighty Jazz Dark Evolution) vollauf zufrieden und das bin ich auch immer noch, denn dieser Bass bietet in puncto Qualität, Verarbeitung und Ausstattung mehr als vergleichbare Modelle der gleichen Preiskategorie. Das Thema Fünfsaiter fand ich schon länger interessant, aber konkret benötigt hatte ich noch keinen. Als ich mit immer konkreteren Wünschen aus der Richtung moderner Rock- und Metalmusik in den Bassunterricht kam, setzten wir die Lieder auf dem Viersaiter um, soweit das möglich war. Der FGN kann schon sehr weit runter und ist immer noch wesentlich straffer und genauer als viele andere Instrumente, was aber schon sehr oft von der Saitenspannung für mein persönliches Empfinden unangenehm wurde. Dann kamen wir an den Punkt, dass einige Songs ohne einen Fünfsaiter nicht funktionierten und es musste einer gesucht werden. Ich war versucht ein günstiges Modell online zu ordern, wälzte dabei viele Reviews und Bewertungen auf den verschiedensten Websites und nach und nach ernüchterten sich meine Vorstellungen und die anvisierten Modelle wurden eher teurer, wobei ich noch in Richtung der Budgetvariante tendierte, falls mir die Fünfsaiter auf Dauer doch nicht zusagen würden.
Am Ende schwebte ich irgendwo zwischen diversen Modellen von ESP, Cort, Fender, Sterling (Music Man) und Sandberg. Optisch sprachen mich auch die Instrumente von Yamaha an, doch nachdem ich diese beim lokalen Laden angespielt hatte, fielen diese gleich mit den vorhandenen Varianten von Ibanez raus. Den Music Man Special meines Lehrers fand ich sehr interessant, auch optisch, aber ich wollte nicht knapp 3000€ für ein Instrument ausgeben. Nach rund einem Jahr, sowie vielen Überlegungen und Momenten der Versuchung, stolperte ich bei der Suche nach mehr Infos zu Sterling-Bässen auch nochmal über Human Base und nach einigen Tagen reifte in mir der Entschluss, dass ich gerne einmal einen Human Base Roxy B5 testen würde. Warum aber zu einem der großen Onlinehändler in die Filiale fahren, wenn der Weg zum Hersteller kürzer ist? Also habe ich Herrn Jäger angeschrieben und er antwortete mir binnen weniger Stunden, dass bald wieder ein Roxy zum Test fertig sei. Einige Mails später war man beim Du angelangt und es stand ein grober Zeitpunkt fest und ich stellte mich auf einen spontanen Besuch in Waldems ein, welcher einige Tage später stattfand.
Das Testen:
Nach einem kurzen Beschnuppern und einer kurzen Einweisung in die Elektronik ging es dann gleich zum Testen und ich bekam ausreichend Gelegenheit den Bass in aller Ruhe an einem Glockenklang Blue Sky und einer Glockenklang Box zu testen. Eigentlich stand für mich nach 3 Minuten schon fest, dass das mein Bass wird. Ich spielte den Roxy B5 dann aber rund 20 Minuten lang, mal laut, mal leise und in verschiedenen Varianten. Dann ging ich in die Werkstatt und informierte Siggi, dass dieser Bass dringend einen Umzug nötig hat.
Dann hatte ich noch Zeit, um Fragen zu stellen und so entstand ein längeres Gespräch mit dem unglaublich sympathischen Herrn Jäger über Instrumente, Hölzer, Entwicklungen und Verarbeitungen. Neben dem Gespräch zeigte er mir noch einiges und ich stellte auch fest, dass er auch auf Wunsch wohl die eine oder andere E-Gitarre fertigt. Ich durfte ihm dann sogar noch über die Schulter schauen, als er einen seiner ersten Bässe auspackte, den ein Kunde aus Finnland nach rund 30 Jahren für eine geringe Überarbeitung eingeschickt hatte. Die 30 Jahre sah man dem Instrument nun weit weniger an als ich erwartet hätte und auch bei einem Test durch Siggi klang das Instrument immer noch top. Kann es ein besseres Qualitätskriterium geben? Ich fühlte mich in meiner Wahl einmal mehr bestätigt!
Nachdem die Zahlungsmodalitäten geklärt waren, gab er mir noch ein Gigbag und das Zubehör. Er bat mich um ein Feedback zur Zufriedenheit mit dem Instrument und nach einem weiteren kurzen Gespräch, musste ich leider aufgrund von Zeitdruck den Besuch beenden. Ich bin mir relativ sicher, dass dies nicht mein erster und letzter Besuch in Waldems gewesen sein könnte. Ich bin an einem sonnigen Herbsttag durch den Hintertaunus gefahren und kann nur jedem sagen, dass die Fahrt dorthin alleine schon sehr schön und entspannend ist.
Die Beurteilung:
Nachdem ich den Roxy B5 OPN nun seit fast 5 Monaten spiele, bin ich nach wie vor überzeugt, dass er die richtige Wahl war.
Eins der Hauptmerkmale ist die sehr straffe B-Saite und das können leider die wenigsten Hersteller. Die große Schwierigkeit eines guten Fünfsaiters scheint das Geheimnis einer straffen B-Saite zu sein. Weiterhin glänzt der Roxy B5 OPN durch die extrem gute und leichte Bespielbarkeit und seinen flachen Hals. Beim Roxy B5 komme ich spielend leicht in die höchsten Lagen, so dass das Spielen in diesen tonalen „Niederungen“ am unteren Ende des Halses eine wahre Freude ist - nicht dass ich sie bräuchte, aber sie so spielend leicht zu erreichen macht Freude und lädt einen Freund des Drop-Tunings wie mich auch mal zu „Höhenflügen“ ein! Der Hals ist übrigens etwas flacher als der meines viersaitigen FGN J-Standard Mighty Jazz Dark Evolution, aber auch nicht zu dünn und lädt durch seine extrem gute Bespielbarkeit zu schnellen Läufen ein.
Der Delano Xtender Pickup klingt einfach nur großartig, löst extrem fein auf und es ist fast unglaublich, was man aus dem Pickup in den verschiedenen Modi herausholen kann, wobei die Möglichkeiten sich durch den Glockenklang Preamp nochmals modifizieren lassen. Anfangs hatte ich darauf spekuliert, dass die passiven Sounds evtl. die besseren Sounds sind, aber mir gefielen von Beginn an die aktiven Sounds direkt besser.
Seriell geschaltet klingt der Roxy B5 meiner Meinung nach relativ deutlich wie ein klassischer Stingray mit einem Humbucker. (Vorsicht: Hier scheiden sich die Geister, die einen sagen er klingt genau wie ein Stingray, während andere Bassisten marginale oder sogar große Unterschiede hören!) In der parallelen Schaltung ist der Sound dann weniger knurrig und begibt sich eher in die Richtung eines Precis. Der Eindruck klassischer Motown-Sounds dürfte dann vollends im passiven Modus mit Flatwound-Saiten erreicht werden. Somit dürfte der Bass am Ende für alle Stilrichtungen von zart bis hart zu gebrauchen sein.
Die Verarbeitung ist meisterlich und es macht auch einfach nur Spaß das Instrument zu betrachten und zu fühlen. Die Verarbeitung ist großartig und das Holz des Halses und des Korpus fühlen sich einfach großartig an. Ein besonderes Augenmerk fällt dabei für mich auf die Oberflächenbearbeitung des Holzes, denn einerseits kann man teils die Maserung gut fühlen, aber gleichzeitig ist die Oberfläche seidig zart und glatt. Wer schon in diesem Bereich tätig war und mit Holz gearbeitet hat, der weiß wahrscheinlich wie schwierig diese vorhandene Perfektion zu erreichen ist.
Ein minimales Manko gibt es, aber dies war für mich kein negatives Kriterium – an der Unterseite ist ein minimaler, auf den ersten Blick nicht wahrnehmbarer und hauchfeiner Spalt zwischen Halstasche und Hals, der aber weder dem Spiel, noch dem Klang einen Abbruch tut und ansonsten stimmt einfach jedes Detail der Verarbeitung. Daran merkt man auch zuletzt, dass das Instrument durch und durch ein Stück Handwerkskunst ist und kein Stück Holz aus der CNC-Maschine. Das war auch für mich der Grund den kaum wahrnehmbaren Spalt nicht zu mokieren.
Auf der Oberseite der toll designten Kopfplatte befindet sich übrigens eine eingestanzte Seriennummer statt eines leblosen Aufklebers, was dem wunderschönen Instrument noch einmal deutlich mehr Charme, Charakter und Individualität verleiht.
Der Roxy B5 OPN ist auch ein Bass, der mal aus dem Einheitsbrei der üblichen Marken wie Fender, Sandberg und Music Man mit seinem Design deutlich heraussticht.
Ich bin nun ein stolzer und hoch zufriedener Besitzer eines Human Base Basses und bin mir sicher, dass ich das auch in Zukunft noch sein werde. Was man von Sigfried Jäger für sein Geld geboten bekommt ist immens. Mein Lehrer war vom Roxy B5 in jedem Hinblick direkt begeistert und meinte nach einem Probelauf, dass ich mit dem Kauf alles richtig gemacht habe. Er betonte dann noch, dass die gebotene Qualität zu dem Preis eine echte und fast schon unverschämte Kampfansage an die Konkurrenz sei.
Meine letzten Worte zur Sache, bevor ich zu den Sound der Testtracks komme:
Ich liebe meinen Roxy B5 OPN und gebe ihn nicht mehr her!
Die Sounds:
Die grundlegenden Testtracks habe ich mit dem Human Base Roxy B5 OPN über den DI Ausgang eines Yamaha THR 10 X in Reaper als Monosignal aufgenommen und nicht verändert. Alle Boost Potis standen dabei auf 12 Uhr in der Notch (Nullstellung).
Anmerkung zu den (weiter unten) folgenden Fotos:
Bei den Fotos des Instruments klebt auf dem Schlagbrett noch die Folie, die das Verkratzen des Schlagbretts beim Transport verhindern soll. Das Schlagbrett wirkt keinesfalls so stumpf, das liegt einzig und alleine an der Folie!!!
https://soundcloud.com/user-450003785/roxy-b5-opn-b-b-string-sustain?in=user-450003785/sets/roxy-b5-opn-review-tracks
https://soundcloud.com/user-450003785/roxy-b5-opn-b-aktiv-seriell-1?in=user-450003785/sets/roxy-b5-opn-review-tracks
https://soundcloud.com/user-450003785/roxy-b5-opn-b-aktiv-parallel?in=user-450003785/sets/roxy-b5-opn-review-tracks
https://soundcloud.com/user-450003785/roxy-b5-opn-b-aktiv-seriell?in=user-450003785/sets/roxy-b5-opn-review-tracks
https://soundcloud.com/user-450003785/roxy-b5-opn-b-passiv-seriell?in=user-450003785/sets/roxy-b5-opn-review-tracks
https://soundcloud.com/user-450003785/roxy-b5-opn-b-passiv-parallel?in=user-450003785/sets/roxy-b5-opn-review-tracks
https://soundcloud.com/user-450003785/roxy-b5-opn-b-passive-seriell?in=user-450003785/sets/roxy-b5-opn-review-tracks
https://soundcloud.com/user-450003785/roxy-b5-opn-b-sweep-low-boost?in=user-450003785/sets/roxy-b5-opn-review-tracks
https://soundcloud.com/user-450003785/roxy-b5-opn-b-sweep-mid-boost?in=user-450003785/sets/roxy-b5-opn-review-tracks
https://soundcloud.com/user-450003785/roxy-b5-opn-b-sweep-treble?in=user-450003785/sets/roxy-b5-opn-review-tracks
https://soundcloud.com/user-450003785/roxy-b5-opn-b-sweep?in=user-450003785/sets/roxy-b5-opn-review-tracks
https://soundcloud.com/user-450003785/roxy-b5-opn-b-big-muff-pi-pick?in=user-450003785/sets/roxy-b5-opn-review-tracks
https://soundcloud.com/user-450003785/roxy-b5-opn-b-blue-sky?in=user-450003785/sets/roxy-b5-opn-review-tracks
https://soundcloud.com/user-450003785/roxy-b5-opn-b-mighty-drone?in=user-450003785/sets/roxy-b5-opn-review-tracks
Human Base Roxy B5 OPN
Fabrikat: Human Base (Siegfried Jäger)
Modell: Roxy B5 OPN
Produktionsort: Deutschland (Frühere Modelle in den USA von Praxis Musical Instruments, Gardena, CA [u.a. auch Sterling by Music Man])
Korpus: Sumpfesche (USA), zweiteilig
Hals: Ahorn, „Rock Maple“ (Acer Saccharum, Kanada), dreistreifig
Mensur: 34“
Halsprofil: C
Halsbreite: Sattel 45 mm; XII. 64,9 mm
Sattel: Graphit
Halsbefestigung: sechsfach aufgeschraubt
Halslackierung: matt
Griffbrett: Palisander, 16“
Bünde: 24 Jumbobünde + Nullbund, Edelstahl
Kopfplatte: Deckschicht aus Palisander, passend zum Hals
Saiten: 5 (Nanoweb Nickel von Elixir in den Stärken 045-065-085-105-130)
Elektronik: Glockenklang, 3-Band Preamp, aktiv/passiv (Vol. Push-/Pull)
Regler: Volume (push/pull), Treble, Mid, Bass
Schalter: seriell/parallel (Mini-Switch)
aktiv/passiv (Volume Push-/Pull-Schalter)
Brücke: ETS Tuning Fork (dreidimensional verstellbar)
Mechaniken: Human Base Tuner, schwarz, Druckguss
Gurtpins: Schaller S-Lock
Stimmung: Standard B (H)
Zubehör: Human Base Gigbag, hochwertiges Werkzeug für die Brücke und den Halsspannstab
Die Suche:
Ich war mit meinem Viersaiter (FGN J-Standard Mighty Jazz Dark Evolution) vollauf zufrieden und das bin ich auch immer noch, denn dieser Bass bietet in puncto Qualität, Verarbeitung und Ausstattung mehr als vergleichbare Modelle der gleichen Preiskategorie. Das Thema Fünfsaiter fand ich schon länger interessant, aber konkret benötigt hatte ich noch keinen. Als ich mit immer konkreteren Wünschen aus der Richtung moderner Rock- und Metalmusik in den Bassunterricht kam, setzten wir die Lieder auf dem Viersaiter um, soweit das möglich war. Der FGN kann schon sehr weit runter und ist immer noch wesentlich straffer und genauer als viele andere Instrumente, was aber schon sehr oft von der Saitenspannung für mein persönliches Empfinden unangenehm wurde. Dann kamen wir an den Punkt, dass einige Songs ohne einen Fünfsaiter nicht funktionierten und es musste einer gesucht werden. Ich war versucht ein günstiges Modell online zu ordern, wälzte dabei viele Reviews und Bewertungen auf den verschiedensten Websites und nach und nach ernüchterten sich meine Vorstellungen und die anvisierten Modelle wurden eher teurer, wobei ich noch in Richtung der Budgetvariante tendierte, falls mir die Fünfsaiter auf Dauer doch nicht zusagen würden.
Am Ende schwebte ich irgendwo zwischen diversen Modellen von ESP, Cort, Fender, Sterling (Music Man) und Sandberg. Optisch sprachen mich auch die Instrumente von Yamaha an, doch nachdem ich diese beim lokalen Laden angespielt hatte, fielen diese gleich mit den vorhandenen Varianten von Ibanez raus. Den Music Man Special meines Lehrers fand ich sehr interessant, auch optisch, aber ich wollte nicht knapp 3000€ für ein Instrument ausgeben. Nach rund einem Jahr, sowie vielen Überlegungen und Momenten der Versuchung, stolperte ich bei der Suche nach mehr Infos zu Sterling-Bässen auch nochmal über Human Base und nach einigen Tagen reifte in mir der Entschluss, dass ich gerne einmal einen Human Base Roxy B5 testen würde. Warum aber zu einem der großen Onlinehändler in die Filiale fahren, wenn der Weg zum Hersteller kürzer ist? Also habe ich Herrn Jäger angeschrieben und er antwortete mir binnen weniger Stunden, dass bald wieder ein Roxy zum Test fertig sei. Einige Mails später war man beim Du angelangt und es stand ein grober Zeitpunkt fest und ich stellte mich auf einen spontanen Besuch in Waldems ein, welcher einige Tage später stattfand.
Das Testen:
Nach einem kurzen Beschnuppern und einer kurzen Einweisung in die Elektronik ging es dann gleich zum Testen und ich bekam ausreichend Gelegenheit den Bass in aller Ruhe an einem Glockenklang Blue Sky und einer Glockenklang Box zu testen. Eigentlich stand für mich nach 3 Minuten schon fest, dass das mein Bass wird. Ich spielte den Roxy B5 dann aber rund 20 Minuten lang, mal laut, mal leise und in verschiedenen Varianten. Dann ging ich in die Werkstatt und informierte Siggi, dass dieser Bass dringend einen Umzug nötig hat.
Dann hatte ich noch Zeit, um Fragen zu stellen und so entstand ein längeres Gespräch mit dem unglaublich sympathischen Herrn Jäger über Instrumente, Hölzer, Entwicklungen und Verarbeitungen. Neben dem Gespräch zeigte er mir noch einiges und ich stellte auch fest, dass er auch auf Wunsch wohl die eine oder andere E-Gitarre fertigt. Ich durfte ihm dann sogar noch über die Schulter schauen, als er einen seiner ersten Bässe auspackte, den ein Kunde aus Finnland nach rund 30 Jahren für eine geringe Überarbeitung eingeschickt hatte. Die 30 Jahre sah man dem Instrument nun weit weniger an als ich erwartet hätte und auch bei einem Test durch Siggi klang das Instrument immer noch top. Kann es ein besseres Qualitätskriterium geben? Ich fühlte mich in meiner Wahl einmal mehr bestätigt!
Nachdem die Zahlungsmodalitäten geklärt waren, gab er mir noch ein Gigbag und das Zubehör. Er bat mich um ein Feedback zur Zufriedenheit mit dem Instrument und nach einem weiteren kurzen Gespräch, musste ich leider aufgrund von Zeitdruck den Besuch beenden. Ich bin mir relativ sicher, dass dies nicht mein erster und letzter Besuch in Waldems gewesen sein könnte. Ich bin an einem sonnigen Herbsttag durch den Hintertaunus gefahren und kann nur jedem sagen, dass die Fahrt dorthin alleine schon sehr schön und entspannend ist.
Die Beurteilung:
Nachdem ich den Roxy B5 OPN nun seit fast 5 Monaten spiele, bin ich nach wie vor überzeugt, dass er die richtige Wahl war.
Eins der Hauptmerkmale ist die sehr straffe B-Saite und das können leider die wenigsten Hersteller. Die große Schwierigkeit eines guten Fünfsaiters scheint das Geheimnis einer straffen B-Saite zu sein. Weiterhin glänzt der Roxy B5 OPN durch die extrem gute und leichte Bespielbarkeit und seinen flachen Hals. Beim Roxy B5 komme ich spielend leicht in die höchsten Lagen, so dass das Spielen in diesen tonalen „Niederungen“ am unteren Ende des Halses eine wahre Freude ist - nicht dass ich sie bräuchte, aber sie so spielend leicht zu erreichen macht Freude und lädt einen Freund des Drop-Tunings wie mich auch mal zu „Höhenflügen“ ein! Der Hals ist übrigens etwas flacher als der meines viersaitigen FGN J-Standard Mighty Jazz Dark Evolution, aber auch nicht zu dünn und lädt durch seine extrem gute Bespielbarkeit zu schnellen Läufen ein.
Der Delano Xtender Pickup klingt einfach nur großartig, löst extrem fein auf und es ist fast unglaublich, was man aus dem Pickup in den verschiedenen Modi herausholen kann, wobei die Möglichkeiten sich durch den Glockenklang Preamp nochmals modifizieren lassen. Anfangs hatte ich darauf spekuliert, dass die passiven Sounds evtl. die besseren Sounds sind, aber mir gefielen von Beginn an die aktiven Sounds direkt besser.
Seriell geschaltet klingt der Roxy B5 meiner Meinung nach relativ deutlich wie ein klassischer Stingray mit einem Humbucker. (Vorsicht: Hier scheiden sich die Geister, die einen sagen er klingt genau wie ein Stingray, während andere Bassisten marginale oder sogar große Unterschiede hören!) In der parallelen Schaltung ist der Sound dann weniger knurrig und begibt sich eher in die Richtung eines Precis. Der Eindruck klassischer Motown-Sounds dürfte dann vollends im passiven Modus mit Flatwound-Saiten erreicht werden. Somit dürfte der Bass am Ende für alle Stilrichtungen von zart bis hart zu gebrauchen sein.
Die Verarbeitung ist meisterlich und es macht auch einfach nur Spaß das Instrument zu betrachten und zu fühlen. Die Verarbeitung ist großartig und das Holz des Halses und des Korpus fühlen sich einfach großartig an. Ein besonderes Augenmerk fällt dabei für mich auf die Oberflächenbearbeitung des Holzes, denn einerseits kann man teils die Maserung gut fühlen, aber gleichzeitig ist die Oberfläche seidig zart und glatt. Wer schon in diesem Bereich tätig war und mit Holz gearbeitet hat, der weiß wahrscheinlich wie schwierig diese vorhandene Perfektion zu erreichen ist.
Ein minimales Manko gibt es, aber dies war für mich kein negatives Kriterium – an der Unterseite ist ein minimaler, auf den ersten Blick nicht wahrnehmbarer und hauchfeiner Spalt zwischen Halstasche und Hals, der aber weder dem Spiel, noch dem Klang einen Abbruch tut und ansonsten stimmt einfach jedes Detail der Verarbeitung. Daran merkt man auch zuletzt, dass das Instrument durch und durch ein Stück Handwerkskunst ist und kein Stück Holz aus der CNC-Maschine. Das war auch für mich der Grund den kaum wahrnehmbaren Spalt nicht zu mokieren.
Auf der Oberseite der toll designten Kopfplatte befindet sich übrigens eine eingestanzte Seriennummer statt eines leblosen Aufklebers, was dem wunderschönen Instrument noch einmal deutlich mehr Charme, Charakter und Individualität verleiht.
Der Roxy B5 OPN ist auch ein Bass, der mal aus dem Einheitsbrei der üblichen Marken wie Fender, Sandberg und Music Man mit seinem Design deutlich heraussticht.
Ich bin nun ein stolzer und hoch zufriedener Besitzer eines Human Base Basses und bin mir sicher, dass ich das auch in Zukunft noch sein werde. Was man von Sigfried Jäger für sein Geld geboten bekommt ist immens. Mein Lehrer war vom Roxy B5 in jedem Hinblick direkt begeistert und meinte nach einem Probelauf, dass ich mit dem Kauf alles richtig gemacht habe. Er betonte dann noch, dass die gebotene Qualität zu dem Preis eine echte und fast schon unverschämte Kampfansage an die Konkurrenz sei.
Meine letzten Worte zur Sache, bevor ich zu den Sound der Testtracks komme:
Ich liebe meinen Roxy B5 OPN und gebe ihn nicht mehr her!
Die Sounds:
Die grundlegenden Testtracks habe ich mit dem Human Base Roxy B5 OPN über den DI Ausgang eines Yamaha THR 10 X in Reaper als Monosignal aufgenommen und nicht verändert. Alle Boost Potis standen dabei auf 12 Uhr in der Notch (Nullstellung).
- Drei Tracks wurden aktiv und seriell als Sweeps aufgenommen – Low Boost Sweep/Mid Boost Sweep/Treble Boost Sweep – jeweils von Maximum über 0 nach Minus.
- Ebenso wurde mit dem Sweep der Höhenblende verfahren, wobei die Höhenblende nur über den negativen Bereich des Treble Boost im passiven Modus verfügbar ist und dieser Sweep wurde seriell aufgenommen.
- Zwei Tracks wurden aktiv und passiv in serieller Schaltung mit Pick aufgenommen.
- Ein weiterer Track wurde mit dem Studio PreAmp (neutral) des Fender Rumble Studio 40 und einem Electro Harmonix Big Muff Pi Deluxe aufgenommen.
- Ein weiterer Track wurde mit einer Amp Simulation des Fender Rumble Studio 40 aufgenommen, in welcher ich über die Fender Tube PreAmp-Simulation versucht habe den Glockenklang Blue Sky so gut es mir eben gelingt nachzubilden.
- Ein weiterer Track wurde mit einer Simulation des Ampeg SVT und einer Drive-Simulation des Fender Rumble Studio 40 aufgenommen – Mighty Drone.
Anmerkung zu den (weiter unten) folgenden Fotos:
Bei den Fotos des Instruments klebt auf dem Schlagbrett noch die Folie, die das Verkratzen des Schlagbretts beim Transport verhindern soll. Das Schlagbrett wirkt keinesfalls so stumpf, das liegt einzig und alleine an der Folie!!!
https://soundcloud.com/user-450003785/roxy-b5-opn-b-b-string-sustain?in=user-450003785/sets/roxy-b5-opn-review-tracks
https://soundcloud.com/user-450003785/roxy-b5-opn-b-aktiv-seriell-1?in=user-450003785/sets/roxy-b5-opn-review-tracks
https://soundcloud.com/user-450003785/roxy-b5-opn-b-aktiv-parallel?in=user-450003785/sets/roxy-b5-opn-review-tracks
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https://soundcloud.com/user-450003785/roxy-b5-opn-b-blue-sky?in=user-450003785/sets/roxy-b5-opn-review-tracks
https://soundcloud.com/user-450003785/roxy-b5-opn-b-mighty-drone?in=user-450003785/sets/roxy-b5-opn-review-tracks
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Anhänge
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