Was üben, um den nächsten Schritt zu machen? (Timing und Flow bei Soli)

  • Ersteller Charvelniklas
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.... da spricht der Praktiker, so schauts aus :great:
 
Ein richtiger Groove stellt sich IMO erst dann ein, wenn auf den Punkt gespielt wird.

Finde ich nicht.
Wenn supergenau auf den Punkt gespielt wird klingt es imho nach Maschine. Falls du ezDrummer benutzt und ein paar dazugehörige Midipacks kannst du ja mal in ein Drumpattern reinzoomen, dann wirst du erkennen wie "weit" schon die Profi-Schlagzeuger neben dem Metronom liegen. Natürlich sind das nur Sekundenbruchteile, aber wenn man die Einzeltöne genau rastert klingt es sofort nach Boss DR 880. Seit dem ich das zum ersten mal gesehen habe bleibt die Rastermagnetfunktion off wenn ich mir selbst Patterns erstelle.
Mit den Rythmusgitten ist das ähnlich finde ich. Hört man sich zB Metallica genau an merkt man bei den Strophen wie Ulrich oft minimal hinter der Eins chrashed. In anderen Genres ist es umgekehrt.
Aber natürlich sollten Riffs in sich keine Temposchwankungen aufweisen und falls gedoppelt möglichst synchron sein. Darum kümmern sich in den großen Studios aus Zeitgünden oft die Assis, wie ein bekannter Youtuber mal verriet. :)

Hier mal in ein beliebiges ezD-Pattern von Dirk Verbeuren reingezoomt, die wenigsten Töne liegen ganau "auf dem Punkt":

drumpattern.JPG
 
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Leute, euer Austausch über Mikrotiming ist ja ein interessantes und diskutierenswertes Thema, aber ich möchte immer noch betonen, dass einen Unterschied zwischen gefühlvollem, nicht ans Raster gekettetes Timing gibt (Hendrix und andere wurden als gute Beispiele dafür genannt). Aber das Problem, dass ich zu genau spiele und deswegen mein Solospiel tot klingt, habe ich nicht. Deswegen, nehmt’s mir nicht übel, aber zu sagen, dass gutes Timing nicht zwingend aufs Raster gehört, geht einfach am Thema vorbei ;)

ört man sich zB Metallica genau an merkt man bei den Strophen wie Ulrich oft minimal hinter der Eins chrashed.
Du hast jetzt nicht ernsthaft Lars Ulrich als Referenz genommen, oder? :D :D :D

wofür ist das ein Beispiel?
Probleme mit dem Flow, den Übergängen, Timing, Genauigkeit?
Danke danke. :) Aber ich kann dir sagen, wo mir was negativ auffällt.
0:25 Das gis (auf der h-Saite gegriffen). Das ist zu früh. An sich nicht schlimm, aber es passt nicht zu dem entspannten Vibe des Chorus. Da würde ich lieber auf den Punkt oder vielleicht sogar laid back spielen.
0:37 Bei dem Lauf gilt das Gleiche.
1:02 Da hatte ich einfach keinen Plan, was ich spielen soll. Passiert mir öfter, dass ich ein Solo mehr oder weniger gegen die Wand fahre. Hier gehts noch, aber das war echt so... "öh, ich spiel mal irgendwas."
1:32 Verspieler wie dieser kommen mal vor, find ich kein Drama. Imperfektionen sind manchmal wichtig, aber mehr Kontrolle wär schon cooler. :)
1:41 Ich finde das Lick zwar cool, aber eigentlich hätte ich gerne noch nen schnellen Lauf mit 16teln die Tonleiter hoch und wieder runter gemacht. Bei meinem aktuellen Level unerreichbar.
1:48 Der Lauf gefällt mir nicht schlecht, aber wenn der im Metrum wäre und ich konsequent zu Ende geführt hätte, hätte er mir besser gefallen. Der geht in den vorletzten Takt rein und dann kommt bis zum finalen Bending nicht mehr viel. Vielleicht hört man das nicht, weil ich noch einigermaßen innerhalb meiner Möglichkeiten bleibe, aber da war ich schon am Limit und wäre gerne drüber gegangen.
 
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Finde ich nicht.
Wenn supergenau auf den Punkt gespielt wird...

Witzbold, ich schreibe "auf den Punkt" und du machst daraus "supergenau" - also das ist keine Antwort auf meinen Beitrag.

Aber Analysen hin oder her, ein präzises Spiel ist erst mal Vorrausetzung für einen groove und dafür, andere Musiker mitzunehmen und gemeinsam zu spielen. Das eine Analyse dann zeigt, dass man nicht wie ein Computer spielt, heißt nur, dass unser Gehör eine gewisse Toleranz zulässt und wir die Millisekunden nicht spüren.
 
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Wer zu Hause mit Metronom und Drumcomputer übt, und dann zum Beispiel zu Songs spielt, via You Tube von Live Konzerten (falls jemand keine Band hat), tut sich durchaus einen Gefallen.

Zum einen das genaue Metronom und zum anderen die "Live" Bedingungen .....
 
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Leute, euer Austausch über Mikrotiming ist ja ein interessantes und diskutierenswertes Thema, aber ich möchte immer noch betonen, dass einen Unterschied zwischen gefühlvollem, nicht ans Raster gekettetes Timing gibt (Hendrix und andere wurden als gute Beispiele dafür genannt). Aber das Problem, dass ich zu genau spiele und deswegen mein Solospiel tot klingt, habe ich nicht. Deswegen, nehmt’s mir nicht übel, aber zu sagen, dass gutes Timing nicht zwingend aufs Raster gehört, geht einfach am Thema vorbei ;)

Exakt. Es geht hier um eine sehr konkrete Frage. Ich hatte selbst ja auch gewaltige Namen eingeworfen, aber das hatte den Hintergrund, eingefahrene Denke etwas aufzubrechen. Billy Sheehan macht seine Viertelübungen ja nicht ohne Grund, sondern weil er zusammen mit Portnoy das Metrum der Band IST. Seine Mitmusiker verlassen sich auf ihn.

Danke danke. :) Aber ich kann dir sagen, wo mir was negativ auffällt....
usw.

Ich stimme Dir bei Deiner Selbstanalyse zu, die meisten Stellen, die Du genannt hast, sind mir auch aufgefallen. Omi würde es nicht merken, es sei denn Omi heißt Carol Kaye. Auch live würde es nicht auffallen. Aber Dir geht es darum, Ansatzpunkte für Verbesserung zu finden.

Ich kann Dir noch einmal ans Herz legen, diese Bumblefoot-Übung zu machen. Ich schrieb ja, ich kannte sie schon 1985, also lange vor Internet. Und auch damals gehörte sie zum Repertoire jedes guten Instrumentallehrers. Wenn Du sie beiseite legst, weil Du sie nicht hinbekommst, dann ist das garantiert der falsche Weg. Ich muss leider sagen, dass auch ich erst sehr spät kapiert habe, was das eigentlich soll mit dieser Hinter-dem-Beat-Nummer. Statt es einfach zu tun, haben meine Kumpels und ich lieber über des Kaisers Bart philosophiert: Mike Stern, Sco, Joe Pass und überhaupt alle Jazzer... dass sie es von den Bläsern abgekupfert hatten und dass Holy Jimi es auch konnte oder dass es bei EvH auch in den Genen lag. Wunderbar, klar. Nur: Es zu wissen hilft nicht, man muss es selbst auf die Kette kriegen.

Nochmal mehr Erläuterung zur Hinter-dem-Beat-Übung:
Es geht darum, Deine Aufmerksamkeit auf den Beat zu lenken. Wenn Du anfängst, über andere Aspekte nachzudenken, dann hast Du schon verloren und dann bist Du bereits längst auf dem Holzweg.

Es geht auch nicht darum, so extrem langsam zu werden, wie Du nur kannst, da kenne ich eine andere schöne Übung, die geht herunter bis 15 bpm und das Ziel ist es exakt drauf zu sein. Nein, es geht darum, den Beat abzuwarten und dann in aller Seelenruhe seine Note dahinter zu setzen. "Seelenruhe" ist das Schlüsselwort hierbei. Du wartest, bis der Beat passiert und Du bist nicht nur NICHT selbst der Beat, sondern Du versuchst es auch gar nicht. Du lässt den Beat passieren und spielst dann die Note. Ganz so, als seist Du bzw. Deine Auffassungsgabe etwas retard. Niemand zwingt Dich, vor dem Beat zu sein. Das bist ausschließlich Du selbst. Bumblefoot erklärt es doch wunderschön und mit viel Humor.

Grüße Thomas
 
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Alles schön und gut. Mir ist neulich mal aufgefallen, wie sehr Slash beim Intro von "Sweet Child of Mine" ist, und das auch nachdem das Schlagzeug einsetzt. (Und ja, ich weiß, er hat das betrunken mitten in der Nacht aufgenommen.) Technische Perfektion ist ja auch gar nicht mein Ziel, ABER: Es kommt oft vor, dass mich meine Ungenauigkeiten stören. Das hast du bei Leuten wie Andy Timmons nicht, der sowohl beim Feeling als auch bei der Spieltechnik ein wirklicher Meister ist. Wenn der eine Note vorzieht oder laid back spielt, dann nicht, weil er es nicht anders kann, sondern weil es eben gut klingt. Ob er das bewusst oder unbewusst macht sei mal dahingestellt. Das ist nämlich so oder so was anderes als wenn man einfach aus schlechter Angewohnheit vor dem Beat spielt, und darum geht es hier ja. Und ich gehe mal nicht davon aus, dass mein Gitarrenspiel perfekt ist und ich deswegen nichts mehr zu üben hätte, nicht wahr? ;)

Das ist wohl auch Geschmacksache, mir gefallen diese Freigeister wie Eddie van Halen und Jimi Hendrix, mit einem sehr "natürlichen" Taktgefühlt genau so gut, wie technische Spieler wie Steve Vai und Satriani.

Das könnte für Dich übrigens auch interessanten Input geben, mal Satriani zu hören (falls Du nicht tust), der hört auf alles, bei dem müssen Dinge "richtig" sein ;) Von ihm gibts auch richtig gute Interviews (You Tube) wie er über das Gitarrenspiel philosophiert .....
 
einfach nur Skalen rauf und runter spielen... naja, mach ich kaum mal mehr als zwei Tage, weil es schnell langweilig wird und mein Vokabular dadurch auch nicht so wirklich besser zu werden scheint.

Hast Du Dich schon mal mit dem Thema "Sequenzen", zu deutsch "Tonfolgen" beschäftigt?

 

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