Suche (neuere) Alternative zu Beyerdynamic TG-X 60/80

Klangverstand
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Hallo Forum,

nach langer Zeit möchte ich mal wieder etwas Technik anschaffen, und zwar zwei Mikros: Eines primär für Lead- und Backing-Vocals bei Unplugged-Gigs, eines zur Einzelmikrofonierung (Bass) im Chor. Für den ersten Fall ist ein AKG C636 eingeplant, mir geht's hier um eine passende Ergänzung.

Ich würde mir wohl ein Beyerdynamic TG-X 60 oder TG-X 80 zulegen - wenn diese Modelle noch aktuell wären, sie sind schon lange nicht mehr erhältlich. Beide sind Hypernieren mit ausgeprägtem Nahbesprechungseffekt.

Aktuell gibt es von Beyerdynamic das TG V70, das ist auch eine Hyperniere und wird auch in Chören von zur Einzelmikrofonierung von Bässen eingesetzt.

Daher meine Fragen:
  • Macht es Sinn, ein TG V70 zu kaufen, wenn ich quasi einen Nachfolger für die TG-X suche?
  • Gibt es einen Unterschied zwischen TG V70 und TG V70d? Ein s stünde für einen Schalter, klar. Aber man sieht eben manchmal auch das d, das m.W. nirgends dokumentiert ist.
Vielen Dank
Pida
 
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Probier mal das M 100 von Microtech Gefell. Du kannst es Dir zum testen bei denen kostenlos ausleihen. Die sind mein absoluter Tipp bei Mikrofonen.
 
Darf ich noch fragen, wie du zu dieser Empfehlung kommst? Ich bin für Alternativen offen, allerdings sehe ich das auch Stück weit nüchtern und möchte nicht deutlich mehr Mikros antesten, als ich erwerben möchte.

Den Herstellerangaben nach fällt der Output des M100 im Bassbereich (damit meine ich hier so 70-150 Hz) schon merkbar stärker ab, als das beim TG V70 der Fall ist. Und es ist eine Niere, so dass ich etwas weniger Nahbesprechungseffekt erwarten würde.

Übrigens kann ich noch nachtragen:
- Das V70 soll die gleiche Kapsel haben wie das TG-X 60.
- Das d soll schlicht für "dynamisch" stehen und schon 2011 zusammen mit den damals neu konzipierten Mikro-Linien etabliert worden sein. Allerdings habe ich das TG V70DS schon auf einem Rider gesehen, der von 2009 zu stammen scheint. Jedenfalls gibt's definitiv Mikros, auf denen "TG V70" steht, während auf anderen "TG V70d" zu lesen ist.
 
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Ich habe jede Menge Mikros (professionell) getestet. Das MD 100 habe ich nicht zurückschicken können. Das gehört zu den absoluten dynamischen Spitzenmikros. Ich habe es u.a. gegen das Shure KSM8 verglichen. Microtech Gefell ist einer der deutschen Topp-Hersteller. Der Großembranbühnenkondensator M 900 habe ich als Endorsement mit auf einer Tour um die halbe Welt gehabt. Der Vorteil bei dem ehemaligen Neumannbetrieb in Thüringen ist, dass Du Dir alle Mikros zum Testen kostenlos zusenden kannst. Du kannst sie also in Deinem realen Set-up 14 Tage lang ausprobieren.
 
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Gibt es einen Unterschied zwischen TG V70 und TG V70d? Ein s stünde für einen Schalter, klar. Aber man sieht eben manchmal auch das d, das m.W. nirgends dokumentiert ist.

AFAIR wurden irgendwann mal die Produktbezeichnungen von Beyerdynamic vereinfacht und das "d" gestrichen, weil der Buchstabe signalisieren sollte, dass es sich um eine dynamische Kapsel handelt - obsolet, denn ein Kondensator-Pendant gab's/gibt's ja nicht ;)...
 
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Tatsächlich gibt's auf der Website nur das MD 100. Für mich fällt das übrigens angesichts des Preisunterschieds zu vielen anderen Mikros raus (449 € vs. 80-180 €).
 
Falls doch noch eine Niere in Frage kommen sollte, wäre vielleicht dies hier für 99,00€ interessant:



Der normal Preis liegt bei 180,00€.
 
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Ja, ist das MD 100. Ich hatte das "D" vergessen.
 
Ich habe noch ein e845 zur Verfügung, das ich bei der Erstellung des Threads falsch eingestuft hatte - Es wurde ursprünglich für eine Sopranstimme angeschafft und schon länger nicht benutzt, außerdem hatte ich fest damit gerechnet, mehr als 99 € (aktueller Neupreis des e845) auszugeben.

Erst jetzt, als ich mich wieder mit der Technik beschäftige, habe ich mehr und mehr den Eindruck, dass es die Rolle als "Bass-Mikro" ganz gut übernehmen könnte. Es ist eine Superniere und tendenziell scheinen die 8xx-Modelle eher voller, aber weniger durchsetzungsfähig zu klingen als die 9xx. Das würde mir ganz gut passen. Vielleicht werde ich hier doch auf eine Neuanschaffung verzichten.

Ich werde das e845 mal mit meinem SM58 und meinem Großkondensator-Mikro vergleichen.
 
Ich bin ein großer Fan von Sennheiser's e900 Serie, habe sowohl e935 als auch e945 und jede Menge Instrumentalmikros aus dieser Serie. Die haben mich noch nie im Stich gelassen. Ein testweise angeschafftes e845 klingt dagegen eher blass, farb- und auch etwas drucklos, erst bei SängerInnen mit richtig kräftigen Stimmen lebt dieses Mikro etwas auf. Meist nutze ich es als Ansagemikro am Mischpult. Mit e935 oder e945 dagegen machst Du mit ziemlicher Sicherheit nichts falsch.

That being said: Das Beyerdynamic TG V70 habe ich mal beim Sänger einer Eagles-Tributeband gemischt. Die Eagles (gibt es die eigentlich noch?) sind ja auch Beyerdynamic-Endorser, darum hat er sich wohl aus Gründen der größeren Authentizität gekauft. Dieses Mikro hat sein altes Shure Beta58a abgelöst, welches ja auch schon kein schlechtes Mikro ist. Kurz und gut, das TG V70 klang (für diese Stimme, für diese Musik) eine ganze Klasse besser als das Shure. Die Höhen sind einfach zum Niederknien schön, silbrig schimmernd, niemals schrill, und auch der Druck im Bass absolut in Ordnung. Ein Mikro, das von sich aus bereits einen guten Sound bringt, da muss man nicht erst am Mischpult kurbeln. Meinen Segen hast Du für das TG V70.
 
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Ich bin ein großer Fan von Sennheiser's e900 Serie, habe sowohl e935 als auch e945 und jede Menge Instrumentalmikros aus dieser Serie.
Ich bin ein grosser Fan von Beyerdynamic
Und ich hatte das TG V70 schon zum testen von Beyerdynamic zugeschickt bekommen und kann es absolut empfehlen.
Im Gegensatz zu Sennheiser die es vorgezogen hatten ihren Produktionsstandort nach China zu verlegen und mit blutigen Nasen wieder zurück gekommen sind hat es Beyerdynamic geschafft auch am Standort D.
hervorragende Mikrofone herzustellen zu annehmbahren Preisen.
Mein Portfolio enthält so gut wie keine Mikrofone von Sennheiser ausser einem MD441 das seinen Weg zu mir gefunden hat.
Der Vorteil bei dem ehemaligen Neumannbetrieb in Thüringen ist,
Vielleicht sollte man das noch mal ganz deutlich herraus stellen.
Microtech Gefell ist nicht irgend eine Hinterhof Firma sondern ein Ableger der Firma Neumann Mikrofone aus Berlin.
Ein grosser Teil der Entwicklung von Neumann Mikrofonen hat in Thüringen stattgefunden.
Zu DDR Zeiten hat die Firma noch bis ca.Mitte der 70er Jahre Mikrofone unter dem Namen Neumann für den Export(Westen hergestellt)
Das Know How ist in Thüringen geblieben und weiterentwickelt worden.
 
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Der Equipment-Kauf zieht sich, aber immerhin haben wir jetzt mal Mikros für den Chor getestet. Für den Bass gibt's Sennheiser e965. Dafür spricht besonders der ausgeprägte Nahbesprechungseffekt bei tiefen Tönen, wenn die (Bass-)Stimme an ihre Grenzen kommt. Bei mir heißt das etwa C#2 bis F#2, bei tiefen Bässen vielleicht auch tiefer. Gleichzeitig ist die Klangfarbe bei höheren Tönen aber recht stabil, wenn man die Entfernung zum Mikro variiert. Verstärkte Popplaute waren auch nicht zu hören.

In höheren Lagen bzw. für andere Stimmgruppen haben sich die Unterschiede zwischen diesem Mikro sowie e845, TG V70, SM58 und Beta 58 deutlich relativiert.

Nachtrag: Ich habe gerade mal Frequenzdiagramme ergoogelt. Wenn die zutreffen, ist das e965 einfach grundsätzlich bassstärker als das T70:

e965:
+/- 0 dB @ 200 Hz
-1 dB @ 100 Hz
- 3 dB @ 70 Hz

TG V70:
-1 dB @ 200 Hz
-3 dB @ 100 Hz
-10 dB @ 70 Hz
 
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Das hängt wohl damit zusammen, dass man bei Stimmen gerne mal einen Lowcut bei 80-120 Hz setzt, manchmal auch noch höher. Im üblichen Umfeld mit Band usw. sind diese Frequenzen bei der Stimme überhaupt nicht von Relevanz, Egalo ob Sopran, Alt, Tenor oder Bass. Das mag jetzt dem einen oder anderen Sänger einen Stich geben. Das passiert auch bei Gitarren usw. aber wenn mehrere Instrumente/Signale sich im selben Frequenzbereich austoben hat man bei Verstärkung schnell mal ein undifferenziertes Klangbild. Und da nimmt man dann das weg, was dort nicht so wesentliches beiträgt zum Gesamtsound. Deshalb mag ich meist das KSM105 nicht, da es mir zu sehr den Bass. In der Stimme betont. leise heist es noch „betont“ lauter wird es zu „zugedröhnt“.
also sollte man Mikros nie nur alleine bei Wohnzimmerlautstärke beurteilen.
 
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Ich bin ein großer Fan von Sennheiser's e900 Serie,
Ich bin ein grosser Fan von Beyerdynamic
Und ich bin in letzter Zeit sehr von den Lewitts angetan.

Je nach Geschmack und Geldbeutel eines von denen: https://www.thomann.de/de/dynamische_gesangsmikrofone.html?smcs=f85996_3877&sw=lewitt
Das hängt wohl damit zusammen, dass man bei Stimmen gerne mal einen Lowcut bei 80-120 Hz setzt,
So kenne ich das auch, wobei man bei Frauenstimmen auch mal auf 150 Hz und darüber geht.
Im Bandbereich tummeln sich da ja noch die Bassgitarre und die große Trommel in diesem Frequenzbereich. Das wird dann schnell mal ein matschiges Gebrumme.
Da selbst die Bass-Stimme eher selten unter 100 Hz kommt, kann man diesen Bereich auch "wegschneiden".
 
Und ich bin in letzter Zeit sehr von den Lewitts angetan.
Von Lewitt habe ich auch etwas in der Mikro Kiste zu liegen.
Ist ja ein ehemaliger Entwickler von AKG.
Man möge mich nicht falsch verstehen auch Sennheiser baut gute bis sehr gute Mikrofone (auch Neumann gehört ja da dazu) aber ich kann ihnen nicht so wirklich verzeihen das Sie so schnell als möglich ihren Produktionsstandort nach China verlegt hatten.
Um so grösser war die Schadenfreude als Sie mit hängenden Ohren wieder nach D zurück gekehrt sind.
Einiges an Know How ist natürlich in China geblieben.
 
das ist aber schon über ein viertel jahrhundert her

ausserdem ging es da um die empfängerfertigung, also reine elektronik.
 

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