Doc Dooley
Registrierter Benutzer
Ich habe seit Jahren für zu Hause einen Tube-Town Emma, ein 3 Watt Vollröhren-Clon des 5E3 Tweed. Seit über einem Jahr spiele ich auch im Proberaum über einen Tweed, und zwar den Tube Amp Doctor Tweed Princeton, ein 6 Watt Class A Klon des klassischen Fender Tweed Amps. An der Emma hatte ich bis vor etwa einem Jahr den WGS Black Hawk (50W Alnico) hängen, was recht gut funktioniert hat. Den brauchte ich dann aber für einen anderen Verstärker, und so probierte ich den hoch gelobten Jupiter 12SC aus.
Der Jupiter 12SC in Kombination mit der Emma war ein Volltreffer, gerade fürs Heimstudio eine geniale Kombi. Der Speaker ist relativ leise (97,5 dB) und passt wie angegossen. Er hat zwar weniger Bass als der Black Hawk, aber Bass hat die Emma eh genug. Dafür bringt der 12SC das Glitzern in den Höhen so schön, wie kein anderer Speaker, den ich je probiert habe. Die Kombi Emma+12SC kann alles, was ich brauche, von clean (wunderschönes Glitzern, schön ausgewogen) über edge-of-breakup bis hin zum Maximum an Gain, das ich halt so brauche: ein voll aufgerissener Overdrive wie etwa der JCA Plexman klingt genial (sowohl als Jim, Leo oder als fuzz), auch diverse Fuzzes habe ich damit kombiniert. Für low- und medium gain nehme ich meist den Barber Gain Changer. Verträgt sich mit allen Gitarren, die ich habe bestens, von der Strat bis zur Paula und allem anderen. Im Homerecording mache ich vor allem Blues- und Americana-Sachen (https://www.docdooley.at), da brauche ich eh meist wenig gain, aber wenn ich es doch mal brauche, ist das auch kein Problem.
Den 5F2 betreibe ich seit gut einem Jahr im Proberaum mit meiner Band (https://www.herbstzucker.at). Nachdem wir alle nicht mehr so jung sind, spielen wir schön leise, und ich ich brauche trotz voller Besetzung mit Drums, E-Bass und zweiter E-Gitarre sogar einen power-soak, um den kleinen 6W Tweed leicht in die Endstufensättigung fahren zu können, ohne dass er zu laut wird, was je nach Pickup etwa zwischen 3 und 4 am Volume-Regler genau nach meinem Geschmack passiert, also leicht komprimiert bis ganz leicht angezerrt. Den Rest mache ich mit Pedalen, maximale Zerre ist ein Okko Diablo auf Anschlag sowie mein MojoHand Zephyr Fuzz. Am Anfang baute ich einen Eminence Texas Heat ein, weil es den auch in 4 Ohm gibt (die am Ausgang des 5F2 standardmäßig anliegen). Ganz netter speaker, aber letztlich zu mittig. Nachem es mir gelang, den 5F2 auf 8 Ohm umzuschalten (was ganz easy geht, weil der TAD Ausgangsübertrager das kann, man braucht nur ein anderes Kabel des Ausgangsübertrager an die Ausgangsbuchse zu löten), konnte ich den Jupiter ausprobieren. Ergebnis beim ersten Hören: Der 12SC, der mir in der Emma so gut gefällt, funktioniert mit dem 5F2 nicht ganz so gut. Zu wenig Bass, zu spitz. Clean zwar nach wie vor das wunderschöne Glitzern, aber mit Zerre - naja, es wäre wohl gegangen, wenn ich den Höhenanteil an den Zerrern verringert hätte, aber der Bass war mir letztlich doch zu dünn.
Daher bestellte ich den Jupiter 12LC, und auch hier: Volltreffer. Der passt zum 5F2 wirklich hervorragend und funktioniert von clean bis fies. Meine Brot & Buttersounds sind low- und mid-gain, das macht er bestens. Okko Diablo, MojoHand Zephyr fuzz, JCA Plexman, JCA Blackface Overdrive, Boss Blues Driver, whatever. Die Kombi 5F2+12LC kann mit allem umgehen, und das mit Strat, Tele, Paula und vor allem meiner Eigenbau-Nussholzgitarre mit Filtertrons und einem low-output Humbucker in der Mitte. Mit der passt das überhaupt genial zusammen. Der 12LC ist übrigens 2dB lauter, was sehr deutlich hörbar ist, und für den Betrieb im Proberaum (und abgenommen sicher auch auf der Bühne, hab ich aber wg. Lockdown noch nicht ausprobiert....) vielleicht auch kein Nachteil sein wird.
Da ich im Netz nirgends einen brauchbaren Vergleich von Jupiter 12LC und Jupiter 12SC gefunden habe, habe ich einen ins Netz gestellt. Hier:
Aufgenommen mit TT Emma und dem Tweed Princeton (5F2), drei verschiedene Gitarren (Strat, Tele, Paula), von clean bis heavy fuzz. Insgesamt 7 verschiedene clips, mit Looper aufgenommen und dann bei exakt identischen Einstellungen über die beiden Amps und Speaker geschickt. Alle Potis auf 10, bis auf die Lautstärke - aufgenommen habe ich recht leise. TT Emma am "bright" Kanal, der 5F2 auf Input 2 (low). Der Hall ist ein Surfy Bear Federhall, also kein Modeller.
Es zeigen sich durchaus Unterschiede. Schnell gesagt: der 12SC harmoniert besser mit der Emma, der 12LC besser mit dem 5F2. Im 5F2 ist der 12SC recht spitz, was man schon mit Runterregeln des Tone Poti am Amp oder an den Effekten ausgleichen kann, aber er hat halt am 5F2 auch wenig Bass, mir wär's zuwenig, aber es ist natürlich Geschmackssache. Der 12SC ist besser in der Lage, bei clean-Sound das berühmte "Fender-Glitzern" hervorzubringen, aber mit Overdrive wird er rasch harsch, besonders mit dem 5F2 (wie gesagt, kann man wohl durch Runterdrehen der Höhen in den Griff kriegen).
Der 12LC bringt - wenig erstaunlich - viel mehr Bass. Er kann schon auch Glitzern, wobei die Höhen immer eine Spur "härter" rüberkommen als beim 12SC. Das mag daran liegen, dass der 12LC, den ich verwendet habe, relativ neu ist (erst ca. 10 Spielstunden), der 12SC hängt seit einiger Zeit an meiner Emma. Der Unterschied ist durchaus ähnlich wie jener zwischen WGS G12Q und der WGS G12C auf Youtube (Videos von Vaughn Skow) anhört, also vielleicht wird das bleiben, auch wenn der 12LC älter wird. Mal sehen.
Jedenfalls kann ich mit der Kombi Emma+12SC auch high-gain sounds (für meine Verhältnisse, mit Metal hab ich nichts am Hut) sehr gut hinkriegen; die Kombi 5F2+12LC wandert jetzt mal in den Proberaum meiner Band Herbstzucker (siehe https://www.docdooley.at und www.herbstzucker.at), da brauche ich eine breite Palette von Sounds, hauptsächlich low- und mid-gain in verschiedenen Spielarten, aber auch Fuzz; maximaler Zerrgrad ist Okko Diablo auf Anschlag.
Wie auch immer, ich hoffe, das findet wer nützlich. Cheers, Helmut
Der Jupiter 12SC in Kombination mit der Emma war ein Volltreffer, gerade fürs Heimstudio eine geniale Kombi. Der Speaker ist relativ leise (97,5 dB) und passt wie angegossen. Er hat zwar weniger Bass als der Black Hawk, aber Bass hat die Emma eh genug. Dafür bringt der 12SC das Glitzern in den Höhen so schön, wie kein anderer Speaker, den ich je probiert habe. Die Kombi Emma+12SC kann alles, was ich brauche, von clean (wunderschönes Glitzern, schön ausgewogen) über edge-of-breakup bis hin zum Maximum an Gain, das ich halt so brauche: ein voll aufgerissener Overdrive wie etwa der JCA Plexman klingt genial (sowohl als Jim, Leo oder als fuzz), auch diverse Fuzzes habe ich damit kombiniert. Für low- und medium gain nehme ich meist den Barber Gain Changer. Verträgt sich mit allen Gitarren, die ich habe bestens, von der Strat bis zur Paula und allem anderen. Im Homerecording mache ich vor allem Blues- und Americana-Sachen (https://www.docdooley.at), da brauche ich eh meist wenig gain, aber wenn ich es doch mal brauche, ist das auch kein Problem.
Den 5F2 betreibe ich seit gut einem Jahr im Proberaum mit meiner Band (https://www.herbstzucker.at). Nachdem wir alle nicht mehr so jung sind, spielen wir schön leise, und ich ich brauche trotz voller Besetzung mit Drums, E-Bass und zweiter E-Gitarre sogar einen power-soak, um den kleinen 6W Tweed leicht in die Endstufensättigung fahren zu können, ohne dass er zu laut wird, was je nach Pickup etwa zwischen 3 und 4 am Volume-Regler genau nach meinem Geschmack passiert, also leicht komprimiert bis ganz leicht angezerrt. Den Rest mache ich mit Pedalen, maximale Zerre ist ein Okko Diablo auf Anschlag sowie mein MojoHand Zephyr Fuzz. Am Anfang baute ich einen Eminence Texas Heat ein, weil es den auch in 4 Ohm gibt (die am Ausgang des 5F2 standardmäßig anliegen). Ganz netter speaker, aber letztlich zu mittig. Nachem es mir gelang, den 5F2 auf 8 Ohm umzuschalten (was ganz easy geht, weil der TAD Ausgangsübertrager das kann, man braucht nur ein anderes Kabel des Ausgangsübertrager an die Ausgangsbuchse zu löten), konnte ich den Jupiter ausprobieren. Ergebnis beim ersten Hören: Der 12SC, der mir in der Emma so gut gefällt, funktioniert mit dem 5F2 nicht ganz so gut. Zu wenig Bass, zu spitz. Clean zwar nach wie vor das wunderschöne Glitzern, aber mit Zerre - naja, es wäre wohl gegangen, wenn ich den Höhenanteil an den Zerrern verringert hätte, aber der Bass war mir letztlich doch zu dünn.
Daher bestellte ich den Jupiter 12LC, und auch hier: Volltreffer. Der passt zum 5F2 wirklich hervorragend und funktioniert von clean bis fies. Meine Brot & Buttersounds sind low- und mid-gain, das macht er bestens. Okko Diablo, MojoHand Zephyr fuzz, JCA Plexman, JCA Blackface Overdrive, Boss Blues Driver, whatever. Die Kombi 5F2+12LC kann mit allem umgehen, und das mit Strat, Tele, Paula und vor allem meiner Eigenbau-Nussholzgitarre mit Filtertrons und einem low-output Humbucker in der Mitte. Mit der passt das überhaupt genial zusammen. Der 12LC ist übrigens 2dB lauter, was sehr deutlich hörbar ist, und für den Betrieb im Proberaum (und abgenommen sicher auch auf der Bühne, hab ich aber wg. Lockdown noch nicht ausprobiert....) vielleicht auch kein Nachteil sein wird.
Da ich im Netz nirgends einen brauchbaren Vergleich von Jupiter 12LC und Jupiter 12SC gefunden habe, habe ich einen ins Netz gestellt. Hier:
Aufgenommen mit TT Emma und dem Tweed Princeton (5F2), drei verschiedene Gitarren (Strat, Tele, Paula), von clean bis heavy fuzz. Insgesamt 7 verschiedene clips, mit Looper aufgenommen und dann bei exakt identischen Einstellungen über die beiden Amps und Speaker geschickt. Alle Potis auf 10, bis auf die Lautstärke - aufgenommen habe ich recht leise. TT Emma am "bright" Kanal, der 5F2 auf Input 2 (low). Der Hall ist ein Surfy Bear Federhall, also kein Modeller.
Es zeigen sich durchaus Unterschiede. Schnell gesagt: der 12SC harmoniert besser mit der Emma, der 12LC besser mit dem 5F2. Im 5F2 ist der 12SC recht spitz, was man schon mit Runterregeln des Tone Poti am Amp oder an den Effekten ausgleichen kann, aber er hat halt am 5F2 auch wenig Bass, mir wär's zuwenig, aber es ist natürlich Geschmackssache. Der 12SC ist besser in der Lage, bei clean-Sound das berühmte "Fender-Glitzern" hervorzubringen, aber mit Overdrive wird er rasch harsch, besonders mit dem 5F2 (wie gesagt, kann man wohl durch Runterdrehen der Höhen in den Griff kriegen).
Der 12LC bringt - wenig erstaunlich - viel mehr Bass. Er kann schon auch Glitzern, wobei die Höhen immer eine Spur "härter" rüberkommen als beim 12SC. Das mag daran liegen, dass der 12LC, den ich verwendet habe, relativ neu ist (erst ca. 10 Spielstunden), der 12SC hängt seit einiger Zeit an meiner Emma. Der Unterschied ist durchaus ähnlich wie jener zwischen WGS G12Q und der WGS G12C auf Youtube (Videos von Vaughn Skow) anhört, also vielleicht wird das bleiben, auch wenn der 12LC älter wird. Mal sehen.
Jedenfalls kann ich mit der Kombi Emma+12SC auch high-gain sounds (für meine Verhältnisse, mit Metal hab ich nichts am Hut) sehr gut hinkriegen; die Kombi 5F2+12LC wandert jetzt mal in den Proberaum meiner Band Herbstzucker (siehe https://www.docdooley.at und www.herbstzucker.at), da brauche ich eine breite Palette von Sounds, hauptsächlich low- und mid-gain in verschiedenen Spielarten, aber auch Fuzz; maximaler Zerrgrad ist Okko Diablo auf Anschlag.
Wie auch immer, ich hoffe, das findet wer nützlich. Cheers, Helmut
- Eigenschaft