Hallo Startom,
Ein schönes Thema!
Meine aufrgendsten ersten Male bislang in der Musik:
- die erste hochwertige Gitarre, die ich je gekauft habe war eine 89er Gibson Les Paul Standard. Ich war 16 (das allererste Maaahaaaal...) und hatte die ganzen Sommerferien auf dem Bau gearbeitet. Ich wollte eine Gibson SG '62 Reissue, weil Angus Young so cool war. Als ich das Geld hatte, musste es sofort weg, aber im Kleinanzeigenblatt war "nur" eine Les Paul Standard. Ich wusste gar nicht so recht, was das ist, bin hin und habe sie gekauft. Ich konnte kaum speilen, aber das Ding war so schön, ich habe sie an mein Bett gestellt für Wochen, damit sie das letzte und das erste ist, was ich sehen würde. Auf der Gitarre habe ich spielen gelernt, Platten auflegen und solange dudeln, bis es passt. Ca. 80 Gigs habe ich damit gespielt, ohne Ende modifiziert (inkl. Bigsby, erst falsch gesetzt, dann nochmal neu, am Ende waren 6 Löcher ind er Decke
). Als ich fertig war mit ihr war der Lack an der Halskante runter, die Nashville TOM hing durch und ich habe sie verkauft. Die einzige Gitarre, die ich wirklich gerne wieder hätte.
Eine SG habe ich bis heute nie besessen
- die erste richtig gute Band. Das ist einfach ein Gefühl , was schwer zu beschreiben ist, man weiß einfach, dass alles passt, die Mitmusiker sind besser, als man selbst, also ist man stetig angespornt und schafft zusammen einfach richtig gute Musik (in den eigenen Ohren). Das war sehr aufbauend, zum ersten Mal zu erleben, was gehen kann, wenn es passt. Und dabei ist die Tür erst einen kleinen Spalt aufgegangen.
- der erste eigen Song auf Deutsch. Das war auch eine schwere Geburt und hat 15 Jahre gebraucht. Aber auch heute noch kann ich mir das anhören und würde es sogar mal richtig gut aufnehmen wollen. Hat mir aber gezeigt, dass vieles geht, wenn man nur will und sich von anderen leuten und deren Meinung frei macht.
- die erste selbst gebaute Gitarre. Das war ein Kurs bei Stratmann. Der Kurs selber und das Ende desselben hat mich manchmal echt zum verzweifeln gebracht. Ich habe zum ersten Mal einen Kredit aufgenommen und habe so asketisch es ging die Wochen des Kurses verbracht. Am Abreisetag blieb mein Auto liegen, ich hatte kein Geld für Taxi oder Bahnticket, der ADAC ließ mich hängen, es war eine shice Nacht in Hannover am Hauptbahnhof, erst am nöchsten Tag ging es weiter, ich musste mir einen Urlaubstag mehr nehmen, als ich überhaupt hatte, mein Chef war not amused, ich war kurz vor dem Nervenzusammenbruch. Aber das, was ich beim Stratmann gelernt habe, habe ich eben mein liebstes Hobby gefunden, neben dem Songwriting: Gitarrenbauen. Das lässt mich bis heute nicht los, und die erste selbst alleine gebaute Gitarre, tja, die ist natürlich nicht perfekt, aber es ist jedes Mal verrückt die anzusehen, weil ich nie glauben kann, dass ich sowas zustande gebracht habe.
- das erste Mal einen eigenen Song im Radio gehört. Das habe ich zwar nur 2x erlebt im Zuge eines mehr oder weniger lokalen Wettbewerbes und heute in Zeiten von YT und Co. ist das ja auch alles Nostalgie, aber für 4 Minuten war ich ein verdammter Popstar, das war schon was
Was noch auf der Liste steht:
- eine Byrdland bauen. Ich weiß zwar in etwa, wie man die baut, aber die Details übersteigen glaube ich derzeit noch meine Geduld, das schiebe ich noch auf, aber irgendwann....
- den einen geilen Gig spielen, wo jeder an Deinen Lippen hängt und alles genauso versteht, wie Du es gemeint hast.
- der Stadiongig, bei dem Du Deinen Song anspielst und das Publikum singt ihn für Dich zu Ende. Zur Not muss ich so viel Geld verdienen, um Leute dafür zu bezahlen, es zu tun
Alles Gute!
Jonas