Probleme beim Aufziehen der dünnen Gitarrensaiten

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tobias155
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Einen schönen guten Morgen,

ich habe gestern die Saiten meiner E-Gitarre gewechselt (mache ich leider zu selten - kann daran liegen, dass ich da immer wieder Probleme habe und somit wenig Spaß, da das Ergebnis vor allem bei den hohen Saiten nicht gut aussieht).

Ich mache es so, dass ich alle Saiten aufziehe, dann auf Länge schneide (ca. 1-2 Mechaniken Überstand), die Saite dann ca. 1-2 mm aus der Mechanik herausschauen lasse und aufwickle.
Prinzipiell genauso wie in diesem Video gezeigt:


Das klappt auch super bei den dicken Saiten (E, A und D-Saite). Da bekomme ich die Wicklung sauber hin.

Bei den G, B und der hohen E-Saite habe ich immer das Problem, dass mir die Saite aus der Mechanik flutscht! Habe schon einiges probiert.. Habe da gestern ewig für gebraucht, irgendwie habe ich es dann doch hinbekommen, sieht aber wirklich unschön aus (nicht sauber bzw. mit Überkreuzungen der Saiten).

Gibt es irgendwo ein gutes Tutorial für den Saitenwechsel oder andere Tipps? Habe eine Yamaha Revstar Gitarre.
 
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Moin,
und wenn du die Saite nicht nur 1-2mm, sondern 1-2cm rausschauen lässt? Kürzen kannst du dann ja später immer noch... musst die Saite natürlich dementsprechend länger lassen und nicht nur auf "ca. 1-2 Mechaniken Überstand" kürzen.

Gruß
Muni
 
@tobias155

Probier es mal so

Saite durch die Mechanik stecken. Das Saitenende gegen die Wickelrichtung um den Schaft der Mechanik wickeln und um die Saite führen.
Dann das Saitenende wieder unter die Saite stecken. So entsteht eine Schleife, die sich beim Spannen der Saite selbst zuzieht. Damit sitzen auch die hohen Saiten bombenfest.

Die Saiten schneide ich erst ab, wenn sie komplett aufgezogen sind. Die Länge bestimme ich so, dass ich am Sattel vor dem Spannen der Saiten etwa 2 fingerbreit Abstand zwischen Sattel und Saiten lasse.

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Moin,
und wenn du die Saite nicht nur 1-2mm, sondern 1-2cm rausschauen lässt? Kürzen kannst du dann ja später immer noch... musst die Saite natürlich dementsprechend länger lassen und nicht nur auf "ca. 1-2 Mechaniken Überstand" kürzen.

Gruß
Muni

Stimmt, das könnte ich probieren.

@tobias155

Probier es mal so

Saite durch die Mechanik stecken. Das Saitenende gegen die Wickelrichtung um den Schaft der Mechanik wickeln und um die Saite führen.
Dann das Saitenende wieder unter die Saite stecken. So entsteht eine Schleife, die sich beim Spannen der Saite selbst zuzieht. Damit sitzen auch die hohen Saiten bombenfest.

Die Saiten schneide ich erst ab, wenn sie komplett aufgezogen sind. Die Länge bestimme ich so, dass ich am Sattel vor dem Spannen der Saiten etwa 2 fingerbreit Abstand zwischen Sattel und Saiten lasse.

Anhang anzeigen 767768

Danke für den Tipp, hatte auch schon überlegt, dass es doch irgendeine Technik geben muss, die irgendwie festzuhalten und das Abrutschen zu verhindern. Bin ja auch glaube ich nicht der Erste mit dem Problem. Das gilt dann aber nur für die drei hohen Saiten, oder? Hat das Vor- oder Nachteile für die Stimmstabilität?
 
Ich montiere alle hohen 3 Saiten so wie beschrieben auf allen Gitarren bei denen ich keine Locking Mechaniken drauf habe. Die tiefen drei Saiten mache ich ähnlich, führe das Saitenende aber nicht mehr zurück in die Schleife, sondern biege das nur nach oben. Das wird dann unter die Saite gewickelt und hält so auch sehr gut.

Die Stimmstabilität ist abhängig von verschiedenen Faktoren

1 je besser die Saite in den Sattelnuten rutsch, umso besser ist die Stimmstabilität
2 je besser die Saite an der Mechanik befestigt ist, desto besser ist die Stimmstabilität
3 je geringer die Wicklunsgzahl auf der Mechanik, umso besser ist die Stimmstabilität
4 je weniger die Gitarre auf Umwelteinflüsse reagiert, umso besser ist die Stimmstabilität
5 je besser ein Tremolo nach Betätigung wieder in seine Ausgangslage zurückkehrt, desto besser ist die Stimmstabilität

Wenn eine dieser Bedingungen nicht erfüllt ist, leidet die Stimmstabilität.
 
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Ich mache es so, dass ich alle Saiten aufziehe, dann auf Länge schneide (ca. 1-2 Mechaniken Überstand), die Saite dann ca. 1-2 mm aus der Mechanik herausschauen lasse und aufwickle.
1 - 2 Mechaniken Überstand (also 2 - 3 Wicklungen), an der Stelle abknicken, nicht abschneiden.
Dann aufwickeln, dehnen, stimmen etc. und erst dann abschneiden.
 
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Ich montiere alle hohen 3 Saiten so wie beschrieben auf allen Gitarren bei denen ich keine Locking Mechaniken drauf habe. Die tiefen drei Saiten mache ich ähnlich, führe das Saitenende aber nicht mehr zurück in die Schleife, sondern biege das nur nach oben. Das wird dann unter die Saite gewickelt und hält so auch sehr gut.

Die Stimmstabilität ist abhängig von verschiedenen Faktoren

1 je besser die Saite in den Sattelnuten rutsch, umso besser ist die Stimmstabilität
2 je besser die Saite an der Mechanik befestigt ist, desto besser ist die Stimmstabilität
3 je geringer die Wicklunsgzahl auf der Mechanik, umso besser ist die Stimmstabilität
4 je weniger die Gitarre auf Umwelteinflüsse reagiert, umso besser ist die Stimmstabilität
5 je besser ein Tremolo nach Betätigung wieder in seine Ausgangslage zurückkehrt, desto besser ist die Stimmstabilität

Wenn eine dieser Bedingungen nicht erfüllt ist, leidet die Stimmstabilität.

Also du fädelst die hohen Saiten in kompletter Länge so ein? Ich habe noch nicht ganz genau verstanden, wie man dann die passende Länge bestimmen kann? Gibt es zufällig Videos hierzu?


1 - 2 Mechaniken Überstand (also 2 - 3 Wicklungen), an der Stelle abknicken, nicht abschneiden.
Dann aufwickeln, dehnen, stimmen etc. und erst dann abschneiden.

Die Technik mit dem Abknicken habe ich auch schon öfter gesehen und probiert, nur da hatte ich des Öfteren das Problem, dass die überhängenden Saiten störend im Weg sind, wenn ich die höheren Saiten aufziehen möchte.
Kann aber auch sein, dass ich noch irgendwas falsch mache. Bei den 3 dicken Saiten habe ich allerdings keine Probleme..
 
Also du fädelst die hohen Saiten in kompletter Länge so ein? Ich habe noch nicht ganz genau verstanden, wie man dann die passende Länge bestimmen kann? Gibt es zufällig Videos hierzu?
Du fädelst die ganze Saite ein, hältst sie oben ein bisschen fest und ziehst sie dann so, dass sie in der Mitte der Mensur mit leichter Spannung etwa vierfingerbreit Abstand zum Korpus hat. Das reicht meistens.

Ich habe nie verstanden, warum jemand auf die Idee kommt, ohne Locking-Mechaniken Saiten schon vorher zu kürzen. Diese Session-Tutorials halte ich für insgesamt nicht sonderlich empfehlenswert, dafür habe ich schon zu häufig mit einem Kopfschütteln draufgeschaut, was die da machen.
 
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Die Technik mit dem Abknicken habe ich auch schon öfter gesehen und probiert, nur da hatte ich des Öfteren das Problem, dass die überhängenden Saiten störend im Weg sind, wenn ich die höheren Saiten aufziehen möchte.
ich knicke die so ab, dass sie sozusagen senkrecht nach oben stehen.
eigentlich nicht, damit sie nicht im Weg sind, sondern damit sie beim Aufziehen besser in der Mechanik halten.

(zur Not könnte man auch erst mal auf 5 cm kürzen.)
 
Alles klar, danke für die Tipps! Werde es dann noch mal mit Abknicken probieren bei den Dickeren Saiten und bei den dünneren mit der "Schleifentechnik".

Gibt ja noch das Tutorial vom Stahlverbieger, der macht das auch mit dem Abknicken. Er führt die Saite einmal oben und dann untenrum lang, sodass das Ende, was rausschaut, eingeklemmt wird.

Das funktioniert bei Westergitarren ja wahrscheinlich analog? (Da steht demnächst auch ein Saitenwechsel an!^^)
 
...überlegt, dass es doch irgendeine Technik geben muss, die irgendwie festzuhalten und das Abrutschen zu verhindern.
[...] Werde es dann noch mal mit Abknicken probieren bei den Dickeren Saiten und bei den dünneren mit der "Schleifentechnik".
das mit der Schleife ist sicher noch besser, aber mit einem 90 Grad Knick rutscht (bei mir) auch nichts mehr.
 
Du fädelst die ganze Saite ein, hältst sie oben ein bisschen fest und ziehst sie dann so, dass sie in der Mitte der Mensur mit leichter Spannung etwa vierfingerbreit Abstand zum Korpus hat. Das reicht meistens.
:great:
Bei den G, B und der hohen E-Saite habe ich immer das Problem, dass mir die Saite aus der Mechanik flutscht!
nur mal zu dem SessionOlli, ich würde, und tue es auch, die Saiten einzeln, Saite für Saite, aufziehen. Dieses, alle Saiten auf einmal durchschneiden ist so ein Verkäuferding, die haben es halt immer eilig.
2 Umwicklungen reichen vollkommen aus, bei nicht Lockingsystemen, auch ohne irgendwelche Knoten (das spielt bei Nylonsaiten auf einer Konzertgitarre evt. eine Rolle), @Absint , hat das kurz und bündig sehr gut beschrieben. Am Schluss dann am besten gleich, wenn die Saite drauf ist, das Überstehende abschneiden, fertig:rolleyes:.
 
Bei den G, B und der hohen E-Saite habe ich immer das Problem, dass mir die Saite aus der Mechanik flutscht! Habe schon einiges probiert.. Habe da gestern ewig für gebraucht, irgendwie habe ich es dann doch hinbekommen, sieht aber wirklich unschön aus (nicht sauber bzw. mit Überkreuzungen der Saiten).

Hi,

bei den dünnen Saiten mache ich es auch oft wie @boisdelac, in erster Linie bei Gitarren mit Trem. Bei den umwickelten ist die Reibung eigentlich immer hoch genug, um darauf zu verzichten, und es sieht auch arg nach "Drahtverhau" aus. Es sichert die Saite aber natürlich schon sehr gut, und man braucht nur sehr wenige weitere Wicklungen.

Wirklich nötig ist es mMn nicht, vor allem nicht bei Les Paul & Co., wo idR höchstens ein Bigsby drauf ist, also nichts, was die Saiten via Divebomb ganz erschlaffen lässt. Um hier das Durchrutschen zu vermeiden, reicht die klassische Methode: Saite kürzen wie im Video beschrieben, und dann die erste Lage beim Aufziehen über dem rausstehenden Saitenende um die Welle führen und die weiteren 2-3 Wicklungen (mehr brauchts wirklich nicht) unterhalb davon. Dann liegen alle Lagen schön sauber übereinander, ohne dass sich was überkreuzt.

Wenn man es so macht, wird das Saitenende zwischen der oberen Wicklung und den unteren eingeklemmt, und dann rutscht da gar nichts mehr. Je mehr Zug auf die Saite kommt, desto stärker klemmen gleichzeitig die Wicklungslagen das Ende von beiden Seiten ein. Hier ist es auch nochmal erklärt:

https://www.rockinger.com/das-rockinger-manual/setup-und-tuning

Gruß, bagotrix
 
Naja, weil sich da mit einem Schlag die Druck/Spannungsverhältnisse ändern. Vielleicht bin ich da übervorsichtig, aber gerade hier im MB liest man ja immer wieder, das die Leute nach dem Saitenwechsel "Oktavreinheitsprobleme" haben, und dann an ihrer Gitarre rummachen, (einstellen), müssen. Ich brauch das jedenfalls nicht.
 
sondern ein Gitarrenbauerding.
nö, mein Gitarrenbauer macht das nicht.
, nachdem ich sie gelockert habe.

Ich erinnere mich an diesen Thread, insb. wegen des Videos in #18.

hab die Anfänge beider Videos noch mal geguckt, Olli lockert da nichts, zack, zack, Saiten durch. Im zweitem Video wird die Spannung Schritt für Schritt rausgenommen, so kann man das dann auch machen:). Im Musicstore wird das auch gerne nach Olli`s Art gemacht, also doch eher Verkäuferding.
Ansonsten für @tobias155 , ich glaube, dein Problem dürfte gelöst sein:rolleyes:.
 
Habe gestern meine Westerngitarre neu besaitet, hat auf jeden Fall schon deutlich besser geklappt mit der Abknicken-Technik! :)

Habe mich an Stahlverbiegers Tutorial orientiert, sodass die Saitenenden nun eingeklemmt sind.
 
Wenn alles fertig ist- also nach dem Aufziehen- Stimmen etc. schneide ich die Saiten nicht ab sondern knicke sie so lange in alle Richtungen, bis sie brechen- dann habe ich keine spitzen Saitenenden, die mir mein Gigbag - Innenfutter aufrebbeln.:tomatoes:
 

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