Lucia IV fehlende Töne bei den Akkordbässen

Danke euch :)
Bin zwar noch nicht weiter und die Lucia ist noch zu, aber kurz zu "Gehör" (danke für die Blümchen :D ) Ob ich überall richtig lag, weiß ich nicht, aber ich finde, man bekommt es ganz gut raus, wenn man zum gehaltenen Akkordknopf einzeln die entsprechenden Töne am Diskant anschlagt, hält und horcht, ob sich da eine Oktave einschwingt und somit der Ton im Bassakkord enthalten ist oder eben nicht ;)
Die Beiträge, wo es um die "Basteleien" geht, werde ich mir am besten ausdrucken und Montag mitnehmen.
 
wenn ich z.B. den G-dur-Akkord gedrückt halte und ZIEHE, ertönt definit nur ein g (also nicht mal ein Akkord) - gehe ich dann auf DRUCK gesellen sich auch h und d dazu. Das ist so auffällig, dass das keine Täuschung sein kann.

Ok! die Wirkung vom Bass und dessen Eigenheiten kannst du inzwischen sicher von den Effekten unterscheiden... und es bleibt damit tatsächlich übrig, dass ein paar Töne schlicht nicht richtig ansprechen.
Ins Akko habt ihr unlängst auch reingeguckt, wie ich gelesen hab - du weißt also auch wie man das Instrument aufmacht.

Dann wäre mein Vorschlag jetzt einfach mal direkt am Stimmstock schauen was denn Sache ist. Da kann man nämlich gleich verschiedene Dinge auf einen Schlag klären.

Eine Lucia hab ich leider nicht, aber eien Atlantik. Und die sollte von der Bauweise so ähnlich sein, dass du die Schritte an deinem Instrument nachmachen kannst.

Wenn man den Diskantteil abgebaut hat sieht man frei auf die Bassstimmstöcke.
Und die Bassstimmstöcke sind bei der Atlantik und wie ich meine auch bei der Lucia mit je drei Schrauben angeschraubt.

dürfte ungefähr so aussehen:
Atlantik Bassstimmstoecke.jpg

Den Stimmstock mit den kleineren Stimmplatten aufschrauben und rausnehmen
Dann sieht man die Tonlöcher und die Registerschieber:

Atlantik Bass.jpg
(das rote ist ein geschlossener Registerschieber)

Wenn du jetzt deine Bassregister schaltest dann sollte der Schieber sauber öffnen und wieder schließen. Er sollte nicht irgendwie zur Hälfte oder so stehen bleiben.
Ich gehe davon aus dass der vermutlich zuverlässig läuft (wenn nicht, muss dann da separat danach geschaut werden)

So - jetzt kannst du den Stimmstock in die Hand nehmen und von unten in die Tonlöcher kurz reinblasen und dran einsaugen (praktisch wie bei ner Mundharmonika) nur kurz und trocken reinblasen! nicht zu schwach aber auch nicht volle Pulle.

Atlantik Bassstimmstock.jpg

Wenn alles passt, dann kommt beim reinblasen und beim ziehen jeweils ein Ton.
Wenn ja, dann ist alles ok und dann kann man eigentlich alles wieder zusammenschrauben. Und es sollte funktionieren. Falls sich Brösel in der Stimzunge verklemmt haben reicht das oft schon, dass sich der Brösel löst und rausfällt.


Wenn nicht alle funktionieren - sich merken welche Stimmplatten das waren! und ob beim reinblasen oder beim einsaugen.
Auf der Stimmplatte sind mmer zwei Stimmzunge aufgenietet - eine außenliegende und eine inenliegende die von einem Ventil verdeckt wird (das sind diese Kunststoff/Lederstreifen) Die außenliegende Stimmzunge ist für den Ton auf Druck (also wenn man Akkorden spielt) verantwortlich und die innenliegende Stimmzunge für den Ton wenn an am Akkordeon auf Zug spielt.
Bei dir sind ja Töne die auf Zug nicht funktionieren - also die innenliegenden Stimmzungen.

Innenliegende zunge.jpg
(Unter dem Ventil das blauschimmernde ist die inneliegende Stimmzunge)


An die kommt man leider nicht so gut ran wie an die außenliegenden. Aber man kann trotzdmem ein paar Dinge machen die relativ gefahrlos sind und die auch nicht geübte machen können:

Zuerst würd ich mal die äußeren Ventile prüfen ob die sich leicht bewegen lassen. Dazu kann man mit einem flachen messer flach vorsichtig unter das Ventil fahren und das leicht anheben. Nur leicht - nicht weit! Es geht nur zu prüfen ob klebt oder frei beweglich ist. Wenn mans zu weit aufhebt besteht die Gefahr dass es einen Knick bekommt... das wär dann doof, weil nahezu nicht korrigierbar! Deshalb nur vorsichtig!
ventil anheben.jpg
So hebt man die Ventile schonend an


In dem Zug würd ich auch gleich noch die außenliegenden Stimmzugnen kurz anzupfen - auf die Art lassen sich auch Brösel meist schon wieder entfernen die sich verklemmt haben. Dazu fährt man auch mit einem flachen Messer unter die Zunge , hebt die etwas an und lässt die dann schnalzen. Auch hier: nicht weit, nur ein kleines Stück!
Stimmzunge anzupfen.jpg

Ds problem ist dass man an die innenliegenden Zungen nicht so gut rankommt

(gibt schon ein paar Möglichkeiten, aber wenn man hier noch keine Erfahrung hat kann man leicht was verbiegen oder kaputtmachen - das drum hier lieber den Fachmann machen lassen!)


Was man aber machen kann, ist den Zungenspalt sauber machen:

Dazu schiebt man zwischen Stimmzunge und Platte einen Streifen dünnes Papier in den Spalt und zieht das dann von der Spitze bis hinten soweit es geht. Das kann man sowohl bei den außenliegenden Zungen als auch bei den innenliegenden Zungen machen:
Spalt sauber machen.jpg Spalt saubermachen.jpg


Anschließend nochmal die Töne anblasen, wie weiter oben beschrieben.

-> Wenn jetzt alles tut : Prima! einbauen und wieder spielen!
-> Wenns nach wie vor nicht tut, dann muss man an der Stimmzunge die Einstellung kontrollieren. Das ist jetzt aber ne Sache, die man dem Fachmann überlassen sollte! Denn wenn man das noch nie gemacht hat dann besteht die ganz große Gefahr dass man mehr kaputt macht, als dass man es richtig hinbekommt.

Wie gesagt:

-> wenn jetzt die Töne funktionieren - einbauen und wieder spielen, dann sollte das Problem behoben sein.

-> Wenn nicht, dann würde ich jetzt an der Stelle mit der Kiste zum Fachmann marschieren. Der hat Erfahrung und Übung beim Einstellen von Stimmzungen. Das hat der relativ schnell behoben. Als ungeübter Anfänger auf dem Sektor macht man nur eher was kaputt.
 
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Sooo, jetzt endlich eine Rückmeldung! Der Bekannte, der zumindest schon öfter ein Akkordeon von innen gesehen hat, hat die Luzie vorhin mit mir demontiert und inspiziert. Alles wurde durchgeblasen. Ergebnis nach diesem Eingriff: fast alle Akkordbässe schlagen auf Zug jetzt (besser) an! Das ist soweit schon mal sehr fein :) Einzelne lassen sich noch etwas bitten und verlangen einen kräftigeren Zug.
Aber es hat sich auch gezeigt, dass fünf Töne komplett tot sind! Da kommt weder hin noch her genau gar nicht... Und damit kamen wir bzw. er dann auch nicht weiter.

Ich war der Überzeugung, ich hätte den kleinen Stimmstock auch außerhalb fotografiert, aber offenbar doch nicht. Es müßten im angehängten Bild links unten die unteren 5 Töne sein. Kann jemand sagen, welche Töne das wohl sein mögen? - Gehörmäßig ist mir das echt nicht aufgefallen, aber wenn ich richtig denke, müßte es dann doch bei recht vielen Akkordbässen einen Ton weniger spielen, oder? Da das in beide Richtungen der Fall ist, ist es natürlich deutlich schwerer zu identifizieren, als mein Zug-Druck-Problem.
Tja, was weiter. Als ich vor der "OP" noch mal durchgespielt habe, dachte ich, nee, ich ruf auf alle Fälle den Verkäufer an. Nun ist ja der Unterschied nur noch marginal zu hören, trotz 5 toter Töne. Hm. Befriedigend geht irgendwie anders.

Aber interessant war es auf alle Fälle! Die Register schalten übrigens sauber, das hab ich mir auch angeschaut. Hat schon was, eine klitzekleine Ahnung bekommen zu haben, was da so passiert innen drin :) (Wer um Himmels Willen erfindet sowas??)
Das muss ich jetzt erst mal verdauen - und auch was essen ;)
@maxito - auch an dieser Stelle noch mal meinen allerherzlichsten Dank für die bebliderte Beschreibung! Für mich war es sehr hilfreich, die Dinge ein wenig zu verstehen :)
 

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Hallo @okapi ,

an der Stelle würde ich nochmals empfehlen, eine Fachmann aufzusuchen. Das kann immer noch mit Ventilen zusammenhängen, aber auch den Löseabständen (Abstand bzw. Spalt zwischen Zunge und Stimmplatte) oder was anderes.

Selbst wenn da 5 Platten ersetzt werden müssen, werden sich die Kosten in Grenzen halten. Ein gut sortierter HZIMM hat da sicher passende, ob nun neue oder gute gebrauchte Stimmplatten vorrätig.

Auch wäre es interssant, ob deine Lucia nicht doch mal neu ventiliert und gewachst werden sollte. Bei dem HZIMM, den ich dir da empfohlen habe, liegt das so um die 500-600 Euro. Hört sich viel an, ist aber falls sonst wirklich alles okay ist an dem Instrument durchaus okay - und bei dem Anschaffungspreis immer noch billiger als die von dir gezeigten Angebote vom M*sik-C*nter; selbst da wüsstest du nicht ob und wann das mal gemacht worden ist.

Gruß und viel Erfolg,
Tobias
 
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Es müßten im angehängten Bild links unten die unteren 5 Töne sein. Kann jemand sagen, welche Töne das wohl sein mögen? -

Hallo Okapi,

eien Lucia hab ich leider nicht - ich kann das Ganze nur anhande der Atlantik anach vollziehen... die aber in einigen baumerkmalemn glecih zur Lucia sein müsste. Das deshalb, weil sowohl die Lucia als vor allem die Atlantik damals so konstruiert wurden, das man eine mehr oder weniger automatisierte Fertigung unter Verwendung von möglichst vielen gleichen Bauteilen oder zumindest Konstruktionsmerkmalen machen konnte.

Deshalb gehe ich davon aus, dass die Lage der Töne zwischen Lucia und Atlantik gleich sein müssten.

Drum hier mal die Lage der Töne bei meiner Atlantik:

Atlantik IV Bass.jpg

Und aufgedröselt nach den einzelnen Stimmstockreihen sieht das dann so im Detail aus:

Grundbass:

Atlantik IV Grundbass. jpg.jpg

Beibass:

Atlantik IV Beibass.jpg

Erster Begleiter:

Atlantik IV erster Begleiter.jpg

zweiter Begleiter:

Atlantik IV zweiter Begleiter.jpg

Mit einem Strich hab ich markiert, wo der Oktavwechsel stattfindet - damit hat zumindest meine Atlantik als tiefsten Ton das E. Außerdem hab ich überraschend festgestellt das meien Atlantik keine Oktavverschiebung im Umbruch hat - alle Töne wechseln gemeinsam von Es (hoch ) auf E (tief). Ob man das deutlich hört kann ich nicht sagen, da ich das Instrument seit ich es geschenkt bekommen habe noch nie gespielt hab (dazu müsste ich es erst mal fertig überholen und richten).
Außerdem kann es durchaus sein dass bei der Lucia der tiefste Ton ein anderer ist - also der Oktavumbruch. Ebenso kann es auch sein dass in einer Stimmstockreihe in der Lucia ein verschobener Oktavknick drin ist - das hat aber nichts mit der Anordnung der Töne an sich zu tun, sondern nur damit welcher Ton nun hoch oder tief klingt.

Der erste Ton von rechts ist mit hoher Wahrscheinlichkeit trotz allem ein F (also bezogen auf dein Bild unten links der unterste). Somit müssten nach der Überlegung bei deiner Lucia die ersten 5 Töne (von unten hochgezählt) F - E - Es(bzw. Dis) - D- Des (bzw.Cis) sein. Aber vielelcit kan das noch einanderer User bestätigen der eien Lucia hat ... und mal nachgucken mag:rolleyes:

Beim durchprobieren der Töne auf meinen Stimmstöcken hab ich festgestellt das auch ein paar Töne nicht kommen - da muss ich dann wohl, wenn ich da mal drübergehe auch die Ansprache der Töne einstellen. Das kann vorkommen, wenn man seit ewigen Zeiten nicht mehr gestimmt hat - bei meinem Instrument schätze ich, war wurde die schätzungsweise seit die anfangs der 60-er gekauft wurde nicht mehr angefasst. Und drum fallen auch so langsam die Ventile ab und auch das Wachs zeigt vermehrt Risse.

Auf deinem Bild sieht es mir übnrigens auch so aus, als ob an den Stimmplattenrändern diverse Wachsausbrüche zu sehen sein könnten. Das deutet auf altes ausgehärtetes Wachs hin...Diese Brösel können sich in den Stimmzungenschlitzen verklemmen und die Töne blockieren. Außerdem kann es dann vorkommen das die Stimmplatte nicht mehr fest angeklebt ist und nur noch durch die zusätzlichen Nägel gehalten wird.

Wenn ich mich nicht verguckt habe, dann ist zumindest der Bass nicht überholt und noch in altem Zustand. Das heißt das irgendwann mal ne Üerholung mit neu einwachsen , neuen Ventilen (und anschließend stimmen fällig werden wird.

Das heißt aber nicht, dass man damit jetzt nicht noch spielen kann! Solange die Ventile noch nicht abfallen und die Stimmplatte nicht mehr bloß an den Nägeln hängt (und dann zusätzlich einen klirrenden Ton erzeugt) - solange kann man damit auch spielen. Somit hast du also auch noch Zeit in aller Ruhe ich nach einer Werksatt umzusehen wo du dein Instrument mal richten lassen kannst.

Im Moment ist nur die Frage nach den nicht funktionierenden Tönen, ob die dich arg stören wenn die nicht oder nur verzögert kommen. - Wenn ja: Fachwerkstatt aufsuchen und mit dem Meister das Poblem besprechen. Wenn nein: einfach weiter spielen!


Nebenbei hab ich nun festgestellt, dass ich über meine Atlantik doch mal drübergehen sollte... Naja, wenn das mit dem Coronageschehen so weiter geht und man eh nirgends hin kann und keinen besuchen soll, dann kanns gut sein dass ich die Sache vielleicht doch in absehbarer Zeit angehe... so hätte dann dieser Faden meiner Atlkantik im Endeffekt auch geholfen:rolleyes:
 
Auch wäre es interssant, ob deine Lucia nicht doch mal neu ventiliert und gewachst werden sollte. Bei dem HZIMM, den ich dir da empfohlen habe, liegt das so um die 500-600 Euro.
Jo, das ist schon ne Hausnummer, die ich sobald eigentlich nicht erreichen wollte ;) Bekommt man bei sowas eigentlich einen Kostenvoranschlag? Oder ein erste grobe Einschätzung? Aufgemacht ist die Luzie ja tatsächlich binnen 3 Minuten. Leider ist der Genannte knapp 80 km entfernt, also nix für grad mal vorbei schaun.

Im Moment ist nur die Frage nach den nicht funktionierenden Tönen, ob die dich arg stören wenn die nicht oder nur verzögert kommen. - Wenn ja: Fachwerkstatt aufsuchen und mit dem Meister das Poblem besprechen. Wenn nein: einfach weiter spielen!
Gut zusammengefasst ;) Wie schon gesagt, dass da fünf komplett fehlen, war mir überhaupt nicht aufgefallen... Wenn die Töne so liegen wie bei deiner Atlantik verstehe ich es eh nicht mehr, denn z.b. c moll ist ja als moll zu hören, also wird ein Es definitiv gespielt - dieses läge aber im Bereich der toten Töne, andererseits aber nur in einer bestimmten Oktave? Immer noch verwirrend, das Ganze :D
Ich werde jetzt einfach erstmal weiter spielen, denke, solange nicht wieder Zug-Druck-Unterschiede auftreten / auffallen, sollte es eigentlich ok sein.
Und nächste Woche habe ich jetzt eine erste Unterrichtsstunden, mal sehen, was der Lehrer zur Luzie sagt ;)
 
Bekommt man bei sowas eigentlich einen Kostenvoranschlag? Oder ein erste grobe Einschätzung?

Ja klar! Normal läuft das so ab , dass man dem Meister sein Problem erklärt und der mit einem zusammen das Instrument durchschaut und dann sagt was ihm alles auffällt und auch sagt was unbedingt gemacht werden müsste, damit die Reparatur sinnvoll sein soll und was "nice to have" wäre. Und gleichzeitig sagt er für die Arbeiten auch einen Preis. Anschließend sage ich dann welche Arbeiten ich davon dann auch in dem Zuge gemacht haben will und was ich auf später aufschieben möchte (oder selber mache), oder was mich nicht stört - so läuft das zumindest bei meinen Instrumentenmeistern bei denen ich zu Gange bin.


Leider ist der Genannte knapp 80 km entfernt, also nix für grad mal vorbei schaun.

Das ist mittlerweile das Problem an Akkordeon - die absolute Hochphase ist vorbei, wo jeder zweite Akkordeon spielte und fast in jedem Nachbardorf ein Servicepunkt war. Ich hab mittlerweile Glück und ich habe wieder eine Werkstatt meines Vertrauens in ca 1/2 Stunde Entfernung - davor war eine gute Stunde Reise nach Trossingen angesagt.:nix:


Wenn die Töne so liegen wie bei deiner Atlantik verstehe ich es eh nicht mehr, denn z.b. c moll ist ja als moll zu hören, also wird ein Es definitiv gespielt - dieses läge aber im Bereich der toten Töne, andererseits aber nur in einer bestimmten Oktave? Immer noch verwirrend, das Ganze

Wie schon gesagt, ob die Töne genau so liegen wie bei der Atlantik, müsste noch jemand bestätigen - das ist bislang nur eine starke Vermutung von mir.

Und vielleicht tun die Töne ja unter bestimmten Bedingungen!

Bei meienr Atlantik ist mir aufgefallen, dass manche Töne einfach gar nicht mehr tönen wollten - egal wie ich die angeblasen hab. Und es gab auch welche die nur manchmal nicht wollten.. wenn man aber anders reinbließ oder dran zog, dann tönten die...Die sind auch nicht richtig in Ordnung - wenn ich da mal drüber geh müssen die schon noch korrekt eingestellt werden. Aber die sind dann zumindest nicht soweit "verzogen" dass se gar nicht tun, sondern in Kombination mit anderen grad noch ihren Betrieb aufnehmen und tönen. Heißt in die Kiste eingebaut klingen die schon noch, oder wieder. So von Hand angeblasen sind se an der Kippe. Das ist nicht gut und wird sich irgendwann noch zum "nicht mehr funktionieren" verschieben - aber bis dahin kann man mit dem Zustand auch leben ... Es geht nix kaputt dabei, wenn man so weiter spielt! Und der Stimzunge macht das auch nix aus - sie tut dann halt irgendwann nicht und dann muss man se wieder einstellen.... Wenn se also jetzt grad noch tut, kann man s auch erst mal so lassen und dann machen lassen wenn se eben nicht mehr tut.
 
Jo, das ist schon ne Hausnummer, die ich sobald eigentlich nicht erreichen wollte
Hi okapi,
falls Du die Luzzi nur spielen willst, führt an einer Generalüberhoung natürlich kein Weg vorbei.

Da Du die Kiste nun schon eh' halbwegs zerlegt hast, kannst Du Dir natürlich auch die Frage stellen, ob Du statt "Weihnachtssterne basteln" in den nächsten Wochen alternativ mal die Luzzi selber angehen willst.
Falls Du "bastelaffin" bist, steht dem DIY eigentlich wenig entgegen.

- Auseinanderschrauben - und zwar alles
- neue Ventile einkleben (da wo es notwendig ist
- Balgdichtungen checken und ggfs erneuern
_ Stimmzungen neu einwachsen wo nötig
- Mechanik checken und ggfs. justieren
- stimmen (da brauchst Du sicher Hilfe bzw. einen Stimmstock. Balg,Maxito und meinereiner haben sowas)
- Spielen
(sicher hab' ich noch etliches Gefummel vergessen)

Ich hab' das jedenfalls mal gemacht (mit Hilfe von Balg und Maxito) und würde Dir auch meine Hilfe anbieten.

Ersatzteile (Ventile & Dichtungkram) gibt es im Netz für kleines Geld
Das Gefummel macht Spaß (war zumindest bei mir so)

Und wenn man dann auf dem "selbstgefummelten" Spielt ist die Freude umso größer - und den Geldbeutel freut es auch

Gruß, Christof
 
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Hallo GrafZahl2,
also erst mal: kein Baum, keine Weihnachtssterne! :D
falls Du die Luzzi nur spielen willst, führt an einer Generalüberhoung natürlich kein Weg vorbei.
Na, davon will ich doch *nicht* ausgehen! Schließlich hab ich die Gute doch von einer Werkstatt (seit kurzem geschlossen) gekauft, bei der lt. Akk-Orchesterleiter viele Spielerinnen Instrumente bezogen haben... Unbekannt ist mir allerdings, wie lange sie dort schon zwischenzeitlich auf Lager war. Dieser Tage habe ich mit dem Verkäufer telefoniert zu dem Thema - zumindest habe ich noch einige Wochen Zeit, mir zu überlegen, ob ich sie gegen ein anderes Instrument tauschen möchte. Ein wenig beruhigend ;)
Nächste Woche habe ich ja eine erste Unterrichtsstunde, und ich meine, der Lehrer kennt ebenfalls diese Werkstatt. Da möchte ich auch mal abwarten, was er zur Luzie sagt.
Ich hab' das jedenfalls mal gemacht (mit Hilfe von Balg und Maxito) und würde Dir auch meine Hilfe anbieten.
Krass! :D :great: Sehr interessant, und danke für das Angebot, wenn ich auch nicht weiß, wie ich mir das vorstellen kann :)
Und wenn man dann auf dem "selbstgefummelten" Spielt ist die Freude umso größer
DAS glaub ich dir aufs Wort! :great:

LG okapi
 
Ich habe mein sehr gutes Converterakkordeon länger nicht gespielt und im Auto transportiert.
Vielleicht haben sich auch dabei irgendwo anhaftende Staubpartikel gelöst und die Stimmzungen blockiert.
Vier Töne auf der Diskantseite waren weg.
Diese habe ich mir markiert mit Klebeband auf den Tasten mit Z für Zug und D für Druck, die Stimmstöcke rausgeschraubt.
(anhand der Klappen die sich dann öffnen läßt sich die dazugehörige Tonzunge abzählen)
und dann gezielt diese vier Töne bei D freigepustet durch Reinblasen und bei Z durch Ansaugen.
Das hat geklappt.
Gelingt das nicht würde ich zunächst versuchen mit einem Scalpell oder ähnlich die Zunge etwas zu bewegen.
Und weiter die Spalten wenn nötig zu reinigen.
Da kann auch bei einem guten Akkordeon vorkommen.
Dazu lese dir nochmal Maxitos genauere Beschreibung durch.
 
Schließlich hab ich die Gute doch von einer Werkstatt (seit kurzem geschlossen) gekauft, bei der lt. Akk-Orchesterleiter viele Spielerinnen Instrumente bezogen haben... Unbekannt ist mir allerdings, wie lange sie dort schon zwischenzeitlich auf Lager war.

Nu wenn der Oberwerkler verstorben ist, dann verkaufen die jetzt sein Lager ab - ist ja gut so, dann kommen die Instrumente wied runter dei Leute . Allerdings ist da erstmal die Frage , ob die übrhaupt schon gerichtt wurde, oder im lager lag und auf die Überholung gewartet hat. Die Instrumentenmacher die ich kenne, die haben meist diverse gebrauchte da und wenn ein Instrument konkret nachgefragt wird, oder wenn sonst grad nebenbei Zeit ist, dasnn wird das Isntrument hergerichtet, weil einerseits ist dann keine Zeit ins falsche Instrument gesteckt worden und der Kunde hat ein frisch gerichtetes Instrument und die anderen bleiben wie se sind, bis Interesse aufkommt.

Drum bin ich mir nicht ganz sicher ob deine Luci überhaupt schon überholt worden ist.

Mit Detailaufnahmen von den Stimmplatten und Stimmstöcken könnt man da vielleicht auf die Entfernung eine bessere Abschätzung machen. ... Ich meinte ja auf dem einen Bild Stellen zu erkennen, die aussehen wie wenn dort stellenweise das Wachs abgebrochen wäre ( das kann aber auch was ganz anderes sein, das Bild war hierzu nicht detailgenau genug).

Die fünf Töne die nicht ansprechen könnten auch in die Richtung gehen . Es kommt immer wieder vor, dass im Laufe der Jahre die Stimmzungen sich einfach so ganz leicht nachstellen, weil innere Spannungen im Material frei werden. Und wenn das dann in die Richtung läuft dass die Zungenaufbiegung dadurch kleiner wird, kann es sein, dass die Töne dann nicht mehr ansprechen. So einen Effekt hab ich ja bei meiner Atlantik auch gefunden... und weil da seit Urzeiten niemand was dran gemacht hat und die ab Werk damals sicher funktioniert hatten, haben die sich vemutlich auch etwas "verzogen".

Wenn ab und an das Instrument mal wieder gestimmt wird wird das auch gleich wieder richtig eingestellt - dann tritt der Effekt normal nicht auf.

Und ich bin auch sicher dass das bei deinem Instrument nichts wildes ist - aber die Stimmzungen einstellen sollte jemand machen, der Erfahrung damit hat. Das ist eigentlich nicht schwer, aber man muss wissen was man wo und wie stark nachbiegt. Das sollte man schon ein paar mal gemacht haben. Ohne Erfahrung ist das Risiko einfach groß dass man dabei mehr kaputt macht als man gut macht.
 
Allerdings ist da erstmal die Frage , ob die übrhaupt schon gerichtt wurde, oder im lager lag und auf die Überholung gewartet hat.
Nee, die war schon gerichtet, jedes Instrument hatte ja die Checkliste der Tätigkeiten dabei - hatte ich hier angehängt: https://www.musiker-board.de/thread...chmalen-budget-750.712319/page-2#post-9050216 Wann das war, weiß ich allerdings nicht. Und die Bässe scheinen nicht gestimmt worden zu sein, jedenfalls ist da kein Haken dran.
Mal schaun, vielleicht trau ich mich, noch mal allein den kleinen Stimmstock auszubauen und ein paar Detailfotos zu machen.
 
Nee, die war schon gerichtet, jedes Instrument hatte ja die Checkliste der Tätigkeiten dabei - hatte ich hier angehängt:

Stimmt! hatt ich vergessen!

Dann war das was ich auf dem Blid meinte zu sehen einfach eine wachsfreie Stelle.

Dann würd ich an deiner Stelle bei den Tönen die nicht tun mal mit nem Papierstreifen durch den Zungenspalt fahren, ob nicht doch noch Brösel drinhängen.

... Oder die Zungen waren so akurat eingestellt dass sich die jetzt in de Ruhezeit einfach doch noch n bissl "verzogen" haben und nu grad eben nicht mehr tun wollen.
 
Nee, die war schon gerichtet, jedes Instrument hatte ja die Checkliste der Tätigkeiten dabei - hatte ich hier angehängt: https://www.musiker-board.de/thread...chmalen-budget-750.712319/page-2#post-9050216 Wann das war, weiß ich allerdings nicht. Und die Bässe scheinen nicht gestimmt worden zu sein, jedenfalls ist da kein Haken dran.
Das filel mir auch auf, dass bei der Basseite nichts steht; auch beim Diskant ist nur reinigen und stimmen angegeben; das kann die große behandlung meinen oder auch ohne wachsen. Was das Datum angeht meine ich, auf dem Zettel stand in dem Feld auf der Seite (hochkant) 2002. Das Wachs sieht mir auf der Bassseite auch schon recht alt aus. Einige HZIMMs verwenden nach dem Reinigen und Ventilieren dann auch keine Nägel mehr, teils mit der Begründung, dass die heutigen Wachsmischungen flexibel und stark genug seien.
Manche sind auch bereit, das "quick and dirty" zu machen, d.h. nur die betroffenen Platten nachwachsen. Wird aber nicht jeder machen, weil es auch wieder Leute gibt, die es anschließend als "vom Fachmann generalüberholt" verkaufen und es dann u.U. auf diesen zurückfällt.

Gruß, Tobias
 
Was das Datum angeht meine ich, auf dem Zettel stand in dem Feld auf der Seite (hochkant) 2002
Ja, über die 2002 stolpere ich auch. Andererseits ist die Bezeichnung des Kästchens "Ke. Zi." Man weiß also nicht, was mit dieser Zahl gemeint ist. Seit 2002 stand sie vmtl. nicht im Lager ;) Könnte z.B. auch Woche 02 im Jahr 20 bedeuten oder einfach eine fortlaufende Nummer sein. Wenn ich ihn noch mal kontaktiere, werde ich nachfragen, was es damit auf sich hat.
Ach, es ist leidig. Eigentlich möchte ich endlich einfach nur spielen. Die fünf toten Töne vermisse ich nicht, hab sie ja noch nie gehört. Aber es ist schon noch so, dass ich bei manchen Akkorden ein wahres Fortissimo zerren muß, bis alle Töne ansprechen, und das stört mich. Bilde mir ein, es verstärkt bei leisen bis mittleren Passagen akustisch noch den Eindruck von "die spielt aber schlecht!" ;)
Jetzt warte ich den Unterricht am Do. ab und schau, was der Lehrer, der hoffentlich ein "Auskenner" ist, zur Luzie sagt.
 
Dann würd ich an deiner Stelle bei den Tönen die nicht tun mal mit nem Papierstreifen durch den Zungenspalt fahren, ob nicht doch noch Brösel drinhängen.

Vielleicht bin ich einfach zu grobmotorisch (oder es war das falsche Papier) aber als ich das das letzte Mal versucht habe, blieb das Papier stecken...
 
So, ihr Lieben, heute hat es mich gepackt, und ich hab den Stimmstock noch mal ausgebaut. Ich habe mal 2 Bilder angehängt vom auffälligen Problembereich, dort kommen quasi KEINE Töne, mal ein leichtes Quäken bei einem, aber ansonsten sind vom Rand her die 5 Töne tot.
Bei den äußeren Stimmzungen komme ich aber mit dem Papier genauso drunter wie bei anderen, die klaglos funktionieren. Saugen habe ich relativ schnell aufgegeben, da man ja direkt auf Lunge ziehen muß und da einfach Staub und ROST mit kommt - das muß nicht sein.
An die inneren Stimmzungen komme ich ja nicht ran, aber was mir auffällt ist, dass die Nägel (v.a. innen) mit Roststaub belegt sind, der beim Anfassen auch am Finger kleben bleibt. Nach meinem Laienverständnis. sollte das so nicht sein - das Zeug fliegt ja immer wieder rum, hängt vmlt. mal hier mal da und verbreitet sich ggf. noch. Oder sehe ich das falsch?
Andererseits ist auch Roststaub auf den Nägeln von den funktionierenden Tönen zu sehen.

Das Wachs scheint mir eigentlich in Ordnung - weiß ja nicht wirklich wie es sein muß, aber es ist einerseits fest, aber man kann auch mit dem Fingernagel (vorsichtig) einen Abdruck rein drücken.

Hat jemand eine neue Lageeinschätzung? :cool: Soll ich noch was fotografieren? Noch ist die Luzie offen.

lucia6.jpg lucia5.jpg

Edit @Schtine01 - jo, bei einer Zunge ist mir das Papier hängen geblieben.... ;)
 
Hallo @okapi ,

ziemlcih sicher ist an den Stimmplatten gearbeite worden. Die Ventile sehen neuer aus, als die originalen, sind aber etwas verbogen und verknickt. Auf zwei Zungen ist beim Stimmen quer rüber geschliffen worden (falscher Dremeleinsatz?)

Ich hatte bisher Instrumente bei vier verschiedenen HZIM(M)s zum Stimmen. Zweimal das komplette Programm mit Waschen, Ventilieren, Wachsen und Stimmen, einmal zum Nachstimmen, Umstimmen und Intonieren, dabei wurden einzelene Platten nachgewachst, der Löseabstand eingestellt, einzelne Ventile getauscht, Stimmstocklage angepasst und gestimmt, das letzte Mal war meine Morino nur zum Stimmen und Umstimmen.

Bei allen vier Instrumenten sah das hinterher akurater aus, die Ventile sauberer aufgeklebt, die Stimmspuren auf den Zungen deutlich dezenter.

Meine Empfehlung: Nachschauen, ob es tatsächlich Rost ist, minimaler Flugrost wäre zu verkraften, mehr nicht. Haben in der Tat nur einige Stimmzungen/Nieten Rost und die anderen nicht, dann solltest du die betreffenden tauschen lassen. Sollte ansonsten das Wachs noch in Ordnung sein, solltest du dennoch auf der Basseite die betreffenden, ggf. alle Ventile tauschen und die Stimmen einstellen lassen. Nachhaltiger wäre es, die Platten waschen, ventilieren und neu aufwachsen zu lassen.

Das alles aber nur, wenn die Lucia ansonsten, v.a. mechanisch in Ordnung ist. Such auch noch mal nach Stockflecken außen und innen am Balg.
Ansonsten zurück mit dem Ding. Mit etwas Suchen und deinen schon ersten Erfahrungen wirst du vermutlich zwischen 700 und 1200 Euro eine bessere Lucia finden.

Soweit die erste Schnelleinschätzung; die genauere kommt vermutlich nachher von @maxito :D v.a. auch zur Einschätzung der Stimmspuren.

Gruß, Tobias
 
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Nach meinem Laienverständnis. sollte das so nicht sein - das Zeug fliegt ja immer wieder rum, hängt vmlt. mal hier mal da und verbreitet sich ggf. noch. Oder sehe ich das falsch?
Nein, das siehst du völlig richtig.
Du hast Glück, dass noch der schwingende Teil der Stimmzungen nicht betroffen ist. Oder eigentlich eher Pech, denn das hättest du beim Ausprobieren gehört.
Das sind genau die Kontaktstellen, wo die Luftfeuchtigkeit kondensiert, wenn warme Luft von außen auf die kalten Stimmzungen im Instrument trifft und ebenso, wenn die warme Luft im Instrument auf die kalte von außen trifft, also wenn das Instrument sofort nach einem Temperaturwechsel gespielt wird.
Man sieht auch die Wasserflecken auf der Dichtung.

Das Wachs sieht gut aus. Zumindest sind keine (Haar-)Risse zu erkennen.

Es ist verdächtig, dass die Ventile so weit abstehen, aber solange sie keine Nebengeräusche produzieren, ist das egal.

Hat jemand eine neue Lageeinschätzung? :cool: Soll ich noch was fotografieren? Noch ist die Luzie offen.
Schau dir alle anderen Stimmzungen an. Ich habe dir eine Ursache für den Rost an diesen Stellen genannt. Höchstwahrscheinlich sehen die anderen Stimmstöcke genauso aus.
Und davon hängt ab, ob deine Lucia ein Schnäppchen bleibt, oder nicht.
Denn je mehr Töne betroffen sind, desto mehr Arbeit hast du (oder Kosten).

An die inneren Stimmzungen komme ich ja nicht ran
Blasen und saugen ist zwar sinnvoller, weil die Stimmzunge dann richtig schwingt und sich ggf. auch freischwingt, ebenso das Ventil.
Du kannst aber trotzdem überprüfen, ob sie blockiert sind, indem du mit einem kleinen Schraubenzieher, einer Häkelnadel oder was auch immer die Stimmzunge von außen und innen reindrückst und merkst, ob es an irgendeiner Stelle hakt.
 
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Hallo,
ich bin mir ziemlich sicher daß neu gewachst wurde. So sieht keine original Hohner Wachsung aus. Es ist zwar prinzipiell nicht schlecht aus, aber nicht wirklich gleichmäßig so wie jemand der den ganzen Tag nichts anderes tut. Auch meine ich zu erkennen daß die Stimmplatten (an der Sohle) noch Reste des alten (helleren) Wachses tragen, was zeigt daß diese nicht ordentlich vor dem Neuwachsen gesäubert wurden. Dieses Wachsreste sind heller was m.E. nicht nur an der geringeren Schichtdicke liegen kann, ich meine auch zu erkennen daß dieses Reste Abbruchkanten haben, was zeigen würde daß dieses Wachs nicht vom Neuwachsen stammt.
Nach Neuwachsen passiert es öfters daß der Wachsnebel des heißen Wachses sich auf den Ventilen und Platten niederschlägt und so ein Ankleben der Ventile bewirkt. Die Ventile sehen nicht wirklich gut aus, teils unordentlich draufgepappt, z.T. würde ich sie als original ansehen, Hohner hatte eine Ventil-Lage in so einem "seltsamen" Grün" welches ich bei z.B. dem "untersten" Ventil zu erkennen scheine.
Bei der dritten Stimmplatte (von unten aus ) erkenne ich daß z.B. die zweite Lage des Ventils mit der ersten verklebt ist. Man kann erkennen daß dort irgendeine Flüssigkeit/Substanz zwischen die Ventillagen gelangt ist. Ich kenne den Effekt wenn ich mit Reinigungsbenzin nach Neuwachsen die Stimmplatten danach säubere und manchmal per Kapilarwirkung ein wenig Reingungsbenzin zwischen die Ventillagen gelangt. Man muß die dann vorsichtig abheben und säubern.
Der Rost als auch die zu erkennenden Ausblühungen auf der Stimmplatte (Kanzellenansicht) lässt die Vermutung zu daß das Instrument über einen längeren Zeitraum zu feucht gelagert wurde.
Du hast das Instrument zu einem für einen unrestaurierten Zustand recht hohen, für einen restaurierten aber recht günstigen Preis bekommen. D.h. Du mußt überlegen was Du erwartest. Ventile auswechseln und vorhandene Korrosion an den Nieten und vielleicht auch Wachsspuren an den Stimmzungen/Platten beseitigen ist auch für einen halbwegs handwerklich geschickten Laien möglich. Ventile kosten nicht viel, ist halt etwas Arbeit, aber gerade die Anzahl der Stimmplatten im Bass sind ja überschaubar. Ich würde die warscheinlich komplett neu ventilieren. Andererseits wenn auch die Löseabstände nicht stimmen und deshalb die Stimmzungen schlecht/nicht ansprechen überschreitet dies die Fähigkeit eines Anfängers im Akko-Basteln zudem danach ein Korrektur der Stimmung nötig sein würde.
Um genaueres zu sagen müßte wirklich jemand mit solchen Dingen Erfahrener das Instrument anschauen. Z.B. warum die Stimmzungen nicht ansprechen lässt sich eigentlich, wenn man den Stimmstock in der Hand hat, einfach klären - zumindest bei Stimmzungen dieser Größe:).
Wenn's nur an den Ventilen liegt würde ich an deiner Stelle das Instrument behalten und selber machen. Wenn's mehr erfordert und Du bereit bist so ca. 2-300€ noch reinzuinvestieren dann genauso. Wenn dieser gebenfalls nötige Aufwand zu viel ist, dann zurückgeben und nach einer anderen Lucia Ausschau halten, aber Eine nach den Regeln der Kunst überholte fängt dann bei so 850€ an. Die Preisspanne für "Überholte" wurde ja schon angesprochen und jeder Verkäufer meint mit "überholt" was anderes. Daher ist dann immer eine Auflistung der Arbeiten zu erfragen und dann erst ist der Preis halbwegs zu vergleichen.

Roland
 
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