Richtig: Man kann es vielleicht auch etwas mit dem Lagenspiel auf Streichinstrumenten vergleichen.
Ja, das würde ich auch so sehen.
Interessant ist, dass Geigen tatsächlich in Quinten aufwärts gestimmt sind (g d' a' e''), Bratschen ebenfalls (c g d' a'), also genau um eine Saite/Quinte verschoben. Ein Cello klingt genau eine Oktave tiefer als eine Bratsche.
Nur der Kontrabass weicht ab: er ist gestimmt wie eine (Bass-)Gitarre in Quarten, vermutlich, weil wegen der langen Mensur sonst die Finger zu weit gespreizt werden müssten bzw. die Lagenwechsel zu unkomfortablen würden.
Bemerkenswert ist hierbei, dass früher üblicherweise die Celli und Kontrabässe die selbe Stimme hatten (und Continuo auch), nur, dass die Kontrabässe eine Oktave tiefer klingen als notiert (genau wegen der Mehrfachnutzung der Bass-Stimme!) - was ja auch bei den E-Bässen noch so ist.
Man könnte sagen, das liegt an der bequemeren Schreibweise, aber eine Tuba wird hingegen klingend notiert mit teilweise sehr vielen Hilfslinien.
Ich habe mir zum Thema CAGED (das nach den Akkorden, nicht nach der Pentatonik benannt ist, wie ich hier jetzt gelernt habe) aber doch noch ein paar Gedanken gemacht.
Ich hoffe mal, es ist nicht allzu off-Topic, es geht nicht direkt um 3NPS, aber geht auf Hintergründe ein, wie die C-A-G-E-D-Akkorde zustandkommen und was das dann doch mit der Pentatonik zu tun hat - denn alles hängt hier mit allem zusammen und beißt sich am Ende in den Schwanz. Und um CAGED geht es ja hier auch, allein wegen des Vergleichs mit 3NPS:
Wen's nicht interessiert, der darf gerne den Rest überspringen.
Konstruktion durch Quintschichtung - Zusammenhang zwischen Standard-Gitarrenstimmung und Pentatonik/Heptatonik
Fangen wir beim B an (durchgehend Englische Bezeichnungen) und gehen immer eine Quinte nach unten (bzw. eine Quarte nach oben), dann erhalten wir
die fünf Töne B E A D G,
die, wenn man das B nach oben nimmt und noch eine weitere e-Saite als Oktave zur tiefsten Saite anhängt,
genau
unserer Gitarrenstimmung: E A D G B e
entsprechen. Und diese Quintfortschreibungs-Töne ergeben, in eine Oktave und aufsteigende Reihenfolge gebracht, ebenfalls genau die
Pentatonik G A B D E,
die schon die alten Chinesen so konstruiert haben.
Das ist kein Zufall!
(Abschweifung: wenn man nach dem G noch das C und das F anhängt, erhält man unsere wohlbekannte Heptatonik: die siebenstufige Tonleiter).
Die Konstruktion der heute üblichen Gitarren-Grundstimmung entspricht also eigentlich exakt der Konstruktion einer Pentatonischen Skala.
--> Da ist schonmal ein Zusammenhang, wie ich finde.
Lagerfeuerakkorde
Lagerfeuerakkorde heißen so, weil sie einfach zu greifen sind und möglichst viele Leersaiten ausnutzen (unter anderem deshalb sind sie ja auch einfach zu greifen).
Naheliegend ist, die drei tiefen Saiten (leer) als Grund- und Basstöne zu nehmen:
Dann hat man schonmal
- E-Dur/e-Moll
- A-Dur/a-Moll
- D-Dur/d-Moll
Die unterschiedlichen Griffbilder von E, A und D sind nur bedingt durch die "Unregelmäßigkeit" der B-Saite (große Terz statt reine Quarte) und der wiederum im Quartabstand "dranhängenden" hohen e-Saite:
Bei E-Dur kann die B-Saite offen bleiben:
022100, die tiefen 4 Saiten haben regulären Quartabstand.
Bei A-Dur muss aus dem 221-Muster ein 222-Muster werden, um die Halbtonverschiebung der B-Saite auszugleichen:
002220
Bei D-Dur schließlich
000232
Um lagerfeuertaugliche Grüppchen von Tonika/Subdominante/Dominante zusammenzubekommen, sucht man noch weitere einfache Akkorde, die zwar keine Leersaiten als Basstöne haben, aber ansonsten möglichst viele Leersaiten enthalten bzw. nicht mehr als drei "Greiffinger" benötigen:
Auf der E-Saite im 3. Bund lässt sich so
und auf der A-Saite im 3. Bund lässt sich so
Die nicht-leere D-Saite hilft nicht mehr weiter, weil man allein auf den drei Rest-Saiten immer alle Finger braucht und sich auch nichts anders als eine verschobene D-Form ergäbe - also keine weitere Grundform mehr.
Ende.
Und da wären sie "schon": C-A-G-E-D.
Jetzt reicht's aber!
Danke für Eure Geduld.
Viele Grüße
Torsten