Die Gretsch-Gitarren klingen wirklilch toll, aber optisch ist das ein wenig so wie: Minimalist trifft auf barockes Ankleidezimmer.
Das hast Du natürlich recht, das ist Geschmackssache - wenn Du Minimalist bist, ist ne Gretsch sicher nix für Dich. Ich selber bin halt insgesamt eher ein barocker Mensch...
Glückwunsch auf jeden Fall zur Gibson und viel Spaß damit!
Soweit Du die Verarbeitung zum Thema machst, muss ich sagen, dass es da zwar nach wie vor Ausrutscher gibt (womit Gibson aber auch nicht alleine steht), der schlechte Ruf mMn aber eher auf vergangene Verfehlungen zurückgeht. Ich muss ja immer etwas schmunzeln, wenn in Kleinanzeigen bei Gibsons aus den 90ern eine "Good Wood-Ära" angepriesen wird, weil ich mich bei dieser Zeit eher an lausige Bundierungen und Inlays, Orangenhaut und schiefe Bindings erinnere. 2012 liegt dagegen in einer Zeit, in der die Verarbeitungsqualität nach meiner Beobachtung schon deutlich verbessert worden war. Es wird heute ja gerne vergessen, dass Henry J. bei Gibson vor den fehlgeschlagenen Welteroberungsplänen auch lange Jahre viel gutes bewirkt hat. Schön, wenn sich das an Deiner Gitarre auch so zeigt.
Was die PRS angeht, wäre steril nichts, was ich nach dem Anspielen mit der SE Hollowbody verbinden würde, für mich dominierte schon über die magnetischen PUs eher eine holzige Akustiknote. Richtig ist sicher, dass die HB eher auf einen offenen, klaren Sound getrimmt sind, und der Piezo gibt einem zwar viele zusätzliche Schattierungen, die verstärken das eher noch. P-90s sind da schon eine ganz andere Welt, die klingen in aller Regel rotziger, mit mehr Biss und Mitten. Für einen charaktervollen Blues-Ton ist das wohl auch zielgenauer bzw. typischer. Mal schauen, ob ich meine Brumm-Phobie mal überwinde, eigentlich gehört in jedes Gitarristen-Haus auch eine Gitarre mit Soapbars...
Gruß, bagotrix