skerwo
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Liebes Forum,
dieses schöne Gerät wohnt seit gestern bei mir. Durch den Klon eines Analogman KoT war ich nun wirklich lange abstinent i.S. Verzerrerpedale, aber dieses Teil hat mich dann auf Grund seines kompletten Angebots und dem Renommee der Rodenberg Pedale dann doch interessiert.
Was haben wir hier nun?
Zwei verschiedene Overdrives für Low bis Mid Gain und Mid bis High Gain sowie einen leistungsstarken Booster. Alle drei lassen sich in Tone und Level regeln, ebenso gibt es für alle einen manuell schaltbaren Bass-Boost. Die beiden OD´s haben zusätzlich noch den obligatorischen Gainregler. Eine weitere interessante Funktion ist der Locked-Schalter, der die Schaltmimik für die beiden OD verändert. "Unlocked" können beide OD einzeln oder auch zusammen betrieben werden, jeder lässt sich also für sich ein- und ausschalten. "Locked" schaltet dann zwischen den beiden OD hin und her, also bei Betätigen des einen wird der andere automatisch deaktiviert. In beiden Varianten kann man aber auf jeden Fall natürlich die OD´s auch komplett ausschalten. Ein interessantes Feature, wenn man schnell zwischen zwei Gainstufen wechseln will oder lieber seine beiden OD´s stacken will.
Der Signalfluss ist dabei festgelegt: Low Gain OD --> High Gain OD --> Boost. Beim Rodenberg 789 kann man auch diesen Signalfluss noch umdrehen, falls das für jemand interessant sein sollte.
Der Boost selbst stellt bei Bedarf heftige Reserven zur Verfügung, da mit einem Miniswitch nochmals eine zusätzliche Booststufe (+20 db) aktiviert werden kann.
Die Verarbeitung des Pedals an sich ist tadellos, wobei hier kein Edelstahlgehäuse verwendet wird wie bisher bei den Rodenberg Pedalen, sondern eines aus beschichtetem Aluminium. Mglw. hängt das mit dem Wechsel des Vertriebs der Rodenberg Pedale zusammen. In jedem Fall bekommt man für 229 Euro eine top Gegenleistung, was Verarbeitungsqualität und Ausstattung anbelangt.
Klanglich ist dieses Pedal in Zusammenarbeit mit Steve Lukather entstanden, der schon seit einigen Jahren Rodenberg Endorser ist. Es handelt sich für meine Ohren um klassische Overdrives mit einem grünen Touch, wobei die High Gain Variante mehr als genug Gain zur Verfügung stellt, um z.B. Luke-typische singende und sustainreiche Sololinien zu zaubern. Mir gefallen die vernünftigen Regelwege der Potis, beim Level z.B. stellt sich ein Gleichklang zur Amplautstärke ungefähr bei der 12-Uhr-Stellung ein. So muss das sein.
Ich empfinde den Klang als verbesserten TS, er hat mehr Dynamik, eine feiner auflösende Zerrstruktur und durch den Bassboost gerade bei weniger gainträchtigen Sounds einen angenehmen Schub für das zusätzliche Plus an Fülle im Ton. Der nachgeschaltete Boost ist super gelungen, sehr soundneutral macht er z.B. ein Solo lauter oder fettet einen dicken Cleanton nochmals in leichtes Brizzeln an, ohne fizzelig oder harsch in den Höhen zu sein. Generell ist der Grundklang warm und sehr angenehm in den Höhen, die da und präsent sind, aber eben nicht harsch. Das gilt für alle drei Einheiten in dem Pedal.
Diese ersten Eindrücke aus dem Heimgebrauch haben sich auch bei der Bandprobe mit meinem "großen" Amp, einem Tweed Super Top mit 2x12 Box, bestätigt. Der Amp wird dabei von mir nahezu clean mit gebrückten Kanälen betrieben, kräftiger Anschlag bringt dabei die ersten minimalen Anzerrungen in den Sound. Ich empfinde das SL-OD eindeutig als Overdrive und nicht Distortion, also nicht so eckig und kantig, mehr rund und cremig. Dennoch rockt das Ding, meinen Genusspunkt i.S. Verzerrung mit Paula erreiche ich in etwa bei der 12-Uhr-Stellung des High Gainreglers, das trägt und singt bereits schön, bietet aber auch noch genug Kontur und Struktur für Rhythmusgeschichten.
Im Vergleich zum KoT würde ich sagen, dass der KoT etwas transparenter sein kann (v.a. in der Einstellung Boost und OD), aber dabei weniger rockt. Der KoT in Stellung Distortion ist für mich aber komprimierter als das Rodenberg. Letzteres hat zudem in der Einstellung High Gain tatsächlich mehr Gain zu bieten. Gut finde ich beim Rodenberg auch den Bassboost, gerade bei der Low Gain Seite. Der füllt leicht crunchende Sounds nochmals nett auf, da fehlte mir beim KoT gelegentlich etwas bei geringeren Gaineinstellungen.
Und der abschließende Booster ist gerade vor einem relativ cleanen Amp eine Wunderwaffe, knackigste Cleansounds auch mit der LP.
Für das ganz leichte Anbrezeln nutze ich übrigens den Xotic RC Booster, der ja in der V2 zwei Gainstufen hat. Man denke an so leicht angerauhte Keef-Sounds, in die Richtung geht das. Zugleich ist der Xotic dann der perfekte Leadboost.
Beim Rodenberg habe ich jetzt die Einstellung gewählt, zwischen den zwei Gainabteilungen mit nur einem Knopfdruck hin- und herschalten zu können (Funktion "Locked"). So habe ich einen crunchigen Gainsound, der etwas offener ist aus der Low Gain Abteilung, und ein schön rockendes Brett mit etwas mehr Kompression aus der High Gain Abteilung zur Verfügung.
Fazit:
Tolles Pedal zum absolut angemessenen Preis, da man ja im Prinzip drei Pedale in einem bekommt. Overdrive Sounds von zart bis hart sind möglich, vielfältig abstimmbar durch Zusatzfeatures wie die Bassboost und Locked Funktionen. Die von Rodenberg gewohnte Topqualität wird dabei ergänzt durch hervorragende Sounds für das rockige Genre. Der Namensgeber ist damit sicherlich zufrieden, ich bin es jedenfalls auch. Als Wunschoption für die Zukunft fehlt nur noch der schaltbare Fingerboost, damit das dann auch so flutscht wie bei Luke
dieses schöne Gerät wohnt seit gestern bei mir. Durch den Klon eines Analogman KoT war ich nun wirklich lange abstinent i.S. Verzerrerpedale, aber dieses Teil hat mich dann auf Grund seines kompletten Angebots und dem Renommee der Rodenberg Pedale dann doch interessiert.
Was haben wir hier nun?
Zwei verschiedene Overdrives für Low bis Mid Gain und Mid bis High Gain sowie einen leistungsstarken Booster. Alle drei lassen sich in Tone und Level regeln, ebenso gibt es für alle einen manuell schaltbaren Bass-Boost. Die beiden OD´s haben zusätzlich noch den obligatorischen Gainregler. Eine weitere interessante Funktion ist der Locked-Schalter, der die Schaltmimik für die beiden OD verändert. "Unlocked" können beide OD einzeln oder auch zusammen betrieben werden, jeder lässt sich also für sich ein- und ausschalten. "Locked" schaltet dann zwischen den beiden OD hin und her, also bei Betätigen des einen wird der andere automatisch deaktiviert. In beiden Varianten kann man aber auf jeden Fall natürlich die OD´s auch komplett ausschalten. Ein interessantes Feature, wenn man schnell zwischen zwei Gainstufen wechseln will oder lieber seine beiden OD´s stacken will.
Der Signalfluss ist dabei festgelegt: Low Gain OD --> High Gain OD --> Boost. Beim Rodenberg 789 kann man auch diesen Signalfluss noch umdrehen, falls das für jemand interessant sein sollte.
Der Boost selbst stellt bei Bedarf heftige Reserven zur Verfügung, da mit einem Miniswitch nochmals eine zusätzliche Booststufe (+20 db) aktiviert werden kann.
Die Verarbeitung des Pedals an sich ist tadellos, wobei hier kein Edelstahlgehäuse verwendet wird wie bisher bei den Rodenberg Pedalen, sondern eines aus beschichtetem Aluminium. Mglw. hängt das mit dem Wechsel des Vertriebs der Rodenberg Pedale zusammen. In jedem Fall bekommt man für 229 Euro eine top Gegenleistung, was Verarbeitungsqualität und Ausstattung anbelangt.
Klanglich ist dieses Pedal in Zusammenarbeit mit Steve Lukather entstanden, der schon seit einigen Jahren Rodenberg Endorser ist. Es handelt sich für meine Ohren um klassische Overdrives mit einem grünen Touch, wobei die High Gain Variante mehr als genug Gain zur Verfügung stellt, um z.B. Luke-typische singende und sustainreiche Sololinien zu zaubern. Mir gefallen die vernünftigen Regelwege der Potis, beim Level z.B. stellt sich ein Gleichklang zur Amplautstärke ungefähr bei der 12-Uhr-Stellung ein. So muss das sein.
Ich empfinde den Klang als verbesserten TS, er hat mehr Dynamik, eine feiner auflösende Zerrstruktur und durch den Bassboost gerade bei weniger gainträchtigen Sounds einen angenehmen Schub für das zusätzliche Plus an Fülle im Ton. Der nachgeschaltete Boost ist super gelungen, sehr soundneutral macht er z.B. ein Solo lauter oder fettet einen dicken Cleanton nochmals in leichtes Brizzeln an, ohne fizzelig oder harsch in den Höhen zu sein. Generell ist der Grundklang warm und sehr angenehm in den Höhen, die da und präsent sind, aber eben nicht harsch. Das gilt für alle drei Einheiten in dem Pedal.
Diese ersten Eindrücke aus dem Heimgebrauch haben sich auch bei der Bandprobe mit meinem "großen" Amp, einem Tweed Super Top mit 2x12 Box, bestätigt. Der Amp wird dabei von mir nahezu clean mit gebrückten Kanälen betrieben, kräftiger Anschlag bringt dabei die ersten minimalen Anzerrungen in den Sound. Ich empfinde das SL-OD eindeutig als Overdrive und nicht Distortion, also nicht so eckig und kantig, mehr rund und cremig. Dennoch rockt das Ding, meinen Genusspunkt i.S. Verzerrung mit Paula erreiche ich in etwa bei der 12-Uhr-Stellung des High Gainreglers, das trägt und singt bereits schön, bietet aber auch noch genug Kontur und Struktur für Rhythmusgeschichten.
Im Vergleich zum KoT würde ich sagen, dass der KoT etwas transparenter sein kann (v.a. in der Einstellung Boost und OD), aber dabei weniger rockt. Der KoT in Stellung Distortion ist für mich aber komprimierter als das Rodenberg. Letzteres hat zudem in der Einstellung High Gain tatsächlich mehr Gain zu bieten. Gut finde ich beim Rodenberg auch den Bassboost, gerade bei der Low Gain Seite. Der füllt leicht crunchende Sounds nochmals nett auf, da fehlte mir beim KoT gelegentlich etwas bei geringeren Gaineinstellungen.
Und der abschließende Booster ist gerade vor einem relativ cleanen Amp eine Wunderwaffe, knackigste Cleansounds auch mit der LP.
Für das ganz leichte Anbrezeln nutze ich übrigens den Xotic RC Booster, der ja in der V2 zwei Gainstufen hat. Man denke an so leicht angerauhte Keef-Sounds, in die Richtung geht das. Zugleich ist der Xotic dann der perfekte Leadboost.
Beim Rodenberg habe ich jetzt die Einstellung gewählt, zwischen den zwei Gainabteilungen mit nur einem Knopfdruck hin- und herschalten zu können (Funktion "Locked"). So habe ich einen crunchigen Gainsound, der etwas offener ist aus der Low Gain Abteilung, und ein schön rockendes Brett mit etwas mehr Kompression aus der High Gain Abteilung zur Verfügung.
Fazit:
Tolles Pedal zum absolut angemessenen Preis, da man ja im Prinzip drei Pedale in einem bekommt. Overdrive Sounds von zart bis hart sind möglich, vielfältig abstimmbar durch Zusatzfeatures wie die Bassboost und Locked Funktionen. Die von Rodenberg gewohnte Topqualität wird dabei ergänzt durch hervorragende Sounds für das rockige Genre. Der Namensgeber ist damit sicherlich zufrieden, ich bin es jedenfalls auch. Als Wunschoption für die Zukunft fehlt nur noch der schaltbare Fingerboost, damit das dann auch so flutscht wie bei Luke
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