gidarr
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Die New York Times schrieb am 8. September unter der Überschrift „Guitars Are Back, Baby!“, dass die Umsätze mit Gitarren in den USA während der Corona-Epidemie deutlich angestiegen sind. Seit 2007 waren die Verkäufe um ein Drittel gesunken und die Washington Post hatte 2017 bekanntlich den langsamen Tod der E-Gitarre festgestellt. In einer Zeit, die man besser zu Hause verbringen sollte, besinnen sich offensichtlich viele Menschen auf dieses Instrument, die wahrscheinlich schon lange damit geliebäugelt hatten, aber bisher keine Zeit dafür fanden.
Fender rechnet mit zweistelligen Zuwachsraten und mit dem höchsten Umsatz seiner Geschichte. Dabei seien es nicht die älteren Semester aus den geburtenstarken Jahrgängen, die dafür verantwortlich seien, sondern jüngere Erwachsene und Teenager, darunter viele Frauen. Anbieter von Gitarrenlehrvideos auf YouTube spürten es im Frühjahr zuerst, als die Teilnehmerzahlen stark anstiegen, aber auch die Zahl der Nutzer der Fender-Play-App ging von Ende März bis Ende Juni von 150.000 auf 930.000 hoch. Fast 20 Prozent davon waren unter 24 Jahren, 70 Prozent unter 45 Jahren. Der Frauenanteil stieg von 30 Prozent in der Zeit vor Corona auf jetzt 45 Prozent.
Ein Manager von Sweetwater schrieb, es scheine als sei jeden Tag Black Friday und Guitar Center hatte nach der Schließung im März und April bei den Topmarken ein Umsatzwachstum im dreistelligen Bereich.
Auch bei Martin ist der Umsatz nach dem schlechten März 40 Prozent über dem gewohnten Niveau. Taylor hatte im Juni und Juli zusammengerechnet die Hälfte des Umsatzes, die man für das ganze Jahr 2020 prognostiziert hatte.
Gibson kommt mit dem Bau von Gitarren nicht mehr nach. Kaum gebaut, sind die Instrumente weg.
Allerdings haben die Teilnehmerzahlen der Online-Tutorials inzwischen leicht abgenommen und die Verkäufe an Saiteninstrumenten sind im zweiten Quartal um 2,4 Prozent im Vergleich zum vorigen Jahr zurückgegangen, die Importe - besonders aus Asien - an Akustikgitarren sind um 23 Prozent und die von E-Gitarren sogar um 44 Prozent gesunken. Die Zahl der verkauften E-Gitarren stieg seit 2015 von einer Million auf 1,25 Millionen Emde letzten Jahres. Es fehlen aber die Umsatzzahlen auf dem Gebrauchtmarkt, von Anbietern wie Ebay und Reverb.
Es bleibt die Frage: Wie geht es weiter (oder vielleicht auch: Geht es so weiter?)?
So weit zu den USA!
In Deutschland sieht es offensichtlich anders aus. Nach einem erfolgreichen Jahr 2019 haben sich die Umsätze im 1. Quartal bis zum Lockdown zunächst bestens entwickelt. Der Bundesverband der deutschen Musikinstrumentenhersteller rechnet mit einem Einbruch der Einnahmen von 30%, wie dessen Geschäftsführer Winfried Baumbach Ende August in einem Interview sagte. Der Umsatz der Hersteller von Musikinstrumenten sei seit 2018 von 1,4 Milliarden auf 707,9 Millionen Euro gesunken, was einem Verlust von ca. 50 Prozent entspräche. Verantwortlich dafür seien die Schließungen von Musikschulen und mangelnder Musikunterricht an den allgemeinbildenden Schulen. Auch der Export, der über 60 Prozent der Gesamtumsätze ausmacht, habe unter Corona stark gelitten.
Fender rechnet mit zweistelligen Zuwachsraten und mit dem höchsten Umsatz seiner Geschichte. Dabei seien es nicht die älteren Semester aus den geburtenstarken Jahrgängen, die dafür verantwortlich seien, sondern jüngere Erwachsene und Teenager, darunter viele Frauen. Anbieter von Gitarrenlehrvideos auf YouTube spürten es im Frühjahr zuerst, als die Teilnehmerzahlen stark anstiegen, aber auch die Zahl der Nutzer der Fender-Play-App ging von Ende März bis Ende Juni von 150.000 auf 930.000 hoch. Fast 20 Prozent davon waren unter 24 Jahren, 70 Prozent unter 45 Jahren. Der Frauenanteil stieg von 30 Prozent in der Zeit vor Corona auf jetzt 45 Prozent.
Ein Manager von Sweetwater schrieb, es scheine als sei jeden Tag Black Friday und Guitar Center hatte nach der Schließung im März und April bei den Topmarken ein Umsatzwachstum im dreistelligen Bereich.
Auch bei Martin ist der Umsatz nach dem schlechten März 40 Prozent über dem gewohnten Niveau. Taylor hatte im Juni und Juli zusammengerechnet die Hälfte des Umsatzes, die man für das ganze Jahr 2020 prognostiziert hatte.
Gibson kommt mit dem Bau von Gitarren nicht mehr nach. Kaum gebaut, sind die Instrumente weg.
Allerdings haben die Teilnehmerzahlen der Online-Tutorials inzwischen leicht abgenommen und die Verkäufe an Saiteninstrumenten sind im zweiten Quartal um 2,4 Prozent im Vergleich zum vorigen Jahr zurückgegangen, die Importe - besonders aus Asien - an Akustikgitarren sind um 23 Prozent und die von E-Gitarren sogar um 44 Prozent gesunken. Die Zahl der verkauften E-Gitarren stieg seit 2015 von einer Million auf 1,25 Millionen Emde letzten Jahres. Es fehlen aber die Umsatzzahlen auf dem Gebrauchtmarkt, von Anbietern wie Ebay und Reverb.
Es bleibt die Frage: Wie geht es weiter (oder vielleicht auch: Geht es so weiter?)?
So weit zu den USA!
In Deutschland sieht es offensichtlich anders aus. Nach einem erfolgreichen Jahr 2019 haben sich die Umsätze im 1. Quartal bis zum Lockdown zunächst bestens entwickelt. Der Bundesverband der deutschen Musikinstrumentenhersteller rechnet mit einem Einbruch der Einnahmen von 30%, wie dessen Geschäftsführer Winfried Baumbach Ende August in einem Interview sagte. Der Umsatz der Hersteller von Musikinstrumenten sei seit 2018 von 1,4 Milliarden auf 707,9 Millionen Euro gesunken, was einem Verlust von ca. 50 Prozent entspräche. Verantwortlich dafür seien die Schließungen von Musikschulen und mangelnder Musikunterricht an den allgemeinbildenden Schulen. Auch der Export, der über 60 Prozent der Gesamtumsätze ausmacht, habe unter Corona stark gelitten.
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