Slideblues
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Aloha und Moin Moin,
ich möchte heute gerne ein weiteres Schmuckstück aus der Harley Benton Schmiede vorstellen.
Es geht um die Harley Benton "TE-70 Black Paisley"
Als ich sie seinerzeit auf den Seiten von Thomann entdeckte war ich abgeschreckt bezüglich der Optik und doch fühlte ich mich auch irgendwie, von dem Teil angezogen.
Ich mag eigentlich keine opulenten Verzierungen und Schnick Schnack.. Ein Neck, ein Body, zwei Potis, ein PU und gut ist.. ;-)
Vor geraumer Zeit war mir eine Black Paisley (gebraucht) ins Haus gekommen und von Anfang an war ich von dem Instrument begeistert.
Angeregt durch die positive Erfahrung orderte ich noch eine nagelneue TE-70, die ich stark modifiziert habe. Unlängst kam dann noch No. 3, ins Haus, ebenfalls als Neuinstrument.
Nun geit dat los
Der Versand erfolgte (wie gewohnt) schnell und unproblematisch... und "out of the box" entlockte es mir wieder ein "wow" denn das Gewicht war angenehm, es roch nicht nach Chemie und der erste Eindruck offenbarte keine Fehler.
Als langjähriger Schrauber schaue ich zuerst auf die Passung von Hals und Halstasche. Hier gibt es nüscht zu meckern, der Neck wurde sauber und passend mit dem Body verbunden.
Die Saiten laufen synchron übers Griffbrett, die Brücke ist gerade montiert. Und die "String Through" Borungen wurden akkurat ausgeführt.
Serienmäßig ist eine Wilkinson Bridge, mit kompensierten Messingreitern, montiert.
Die Bünde waren ab Werk gut abgerichtet, poliert und an den Bundenden entgratet. Die Lackierung ist augenscheinlich gut ausgeführt. Soweit so gut.
Praxis:
Also.. das Instrument kurz gestimmt (wobei mir auffiel, dass die Tuner etwas weniger wertig wirken und zum Hakeln neigen)... aber funktional sind.
Der Sattel ist gut passend gekerbt und die Einstellung (ab Werk) war so, dass die Lady sofort Spiel-bereit war (besser geht natürlich immer). Der rein akustische Klang ist gut hörbar und mit Sustain.. der Grundsound ist etwas wärmer. Wie gesagt, Saitelnage und Intonation passten recht gut.
Ich möchte noch was zum Neck sagen.. Selbiger ist mal wirklich ein Prügel.. Leo F. hätte daran seine Freude gehabt (Sattelbreite 43 mm).
Am ersten Bund beträgt die Stärke 23 mm und am letzten Bund 28 mm. Der Griffbrettradius beträgt 13,75" und ist somit als flach zu bezeichnen. Dieser Neck ist sicherlich nicht Jedermanns Geschmack.. Mir gefällt er ausgesprochen gut, so gut, dass ich noch einen Neck in Reserve habe.
Die Bünde würde ich mal als "Medium Jumbo" bezeichnen, das Maple Fretboard ist separat aufgeleimt und der Neck wurde mit einem Skunkstripe versehen.
Plugged:
Die TE-70 ist (wie auch die TE-52 / TE-72 Rosewood) mit Roswell ("TEA" Alnico 5) bestückt. Im Gegensatz zu den TEA Modellen die sich z. B. über den Store bestellen lassen, sind die OEM PU mit Kunststoff ummantelten Anschlussdrähten versehen (auch neu bei den aktuellen Modellen).
Nix desto Trotz leisten die PU einen guten Job (was natürlich immer im Ohr und der Psyche des Spielers liegt).
Der Neck PU liefert einen warmen, jazzigen Sound, ohne Muff und passt auch gut für Blues und Slide.
Der Bridge PU ist für mich der absoluter Hammer... Wirklich knackig "Tele" mit ordentlich Mitten.. Der PU reagiert super gut auf die Potis .. Besonders zum Sliden .. Mittlerweile kassiere jeden Roswell Bridge PU derer ich habhaft werden kann. Die PU müssen sich jedenfalls nicht vor den teuren Kollegen verstecken.
Beide PU - parallel - sind unauffällig unspektakulär.. was ich aber auch bei den meisten anderen PU schreiben würde.. da mir die Mittel- Stellung selten gefällt.
Was mir negativ an der Elektrik aufgefallen ist und das ist mir in letzter Zeit auch bei anderen Harley Benton's aufgefallen, die elektrischen Komponenten (Switch, Buchse, Potis) wirken nicht sonderlich wertig.. So waren einige Switches wackelig, mit extrem dünnem Blech an den Hebeln und scharfkantigen Graten an den Schalterknöpfen. Gut, ich wechsle diese Komponenten eh, aber die Preise für HB Gitarren sind gestiegen, die Qualität lässt teilweise schon nach..
Resümee:
Nix desto Trotz mag ich die TE-70 "Black Paisley". Im Großen und Ganzen ist die Verarbeitung auf einem guten Level (von Kleinigkeiten abgesehen).
Ich nehme meine Paisley's gerne zu Hand und sie gehören irgendwie zu den Gitarren die bleiben dürfen.. Eine (die Älteste) spiele ich komplett entkernt (nur mit dem Bridge PU) und der originalen Hardware als 5 Saiten Slide Gutiar (Open G Tuning)..
Mir gefällt das Konzept dieser Gitarre und wer eine gute und günstige Tele, mit einer etwas anderen Optik sucht.. einfach mal testen. Mit den deutlich teureren "Affinity" Squiers kann sie locker mithalten.
Positiv:
-Überwiegend gute Verarbeitung (besonders was Fräsungen, Passungen,
Lackierung und Bundabrichtung betrifft)
-fast gute Hardware (Wilkinson Bridge, Roswell PU, Sattel)
-gute Bespielbarkeit / Werkseinstellungen
-Preis
Negativ:
-mäßige Elektrik Komponenten (Schalter, Potis)
-hakelige und optisch / haptisch unschöne Tuner
Specs:
-Korpus: Linde
-Hals: Ahorn
-Halsprofil: C
-Griffbrett: Ahorn
-Griffbrettradius: 350 mm
-21 Bünde
-Mensur: 648 mm
-Sattelbreite: 43 mm
-Tonabnehmer: 2 Roswell TEA Alnico-5 Vintage TE -style Single Coils
-Deluxe Chrom-Hardware
-Wilkinson-Steg mit Messingsätteln und Saitenführung durch den Korpus
-Besaitung: D'Addario EXL110 .010 - .046 (Art. 104555)
-Preis: 155,- Euro
Bilder:
ich möchte heute gerne ein weiteres Schmuckstück aus der Harley Benton Schmiede vorstellen.
Es geht um die Harley Benton "TE-70 Black Paisley"
Als ich sie seinerzeit auf den Seiten von Thomann entdeckte war ich abgeschreckt bezüglich der Optik und doch fühlte ich mich auch irgendwie, von dem Teil angezogen.
Ich mag eigentlich keine opulenten Verzierungen und Schnick Schnack.. Ein Neck, ein Body, zwei Potis, ein PU und gut ist.. ;-)
Vor geraumer Zeit war mir eine Black Paisley (gebraucht) ins Haus gekommen und von Anfang an war ich von dem Instrument begeistert.
Angeregt durch die positive Erfahrung orderte ich noch eine nagelneue TE-70, die ich stark modifiziert habe. Unlängst kam dann noch No. 3, ins Haus, ebenfalls als Neuinstrument.
Nun geit dat los
Der Versand erfolgte (wie gewohnt) schnell und unproblematisch... und "out of the box" entlockte es mir wieder ein "wow" denn das Gewicht war angenehm, es roch nicht nach Chemie und der erste Eindruck offenbarte keine Fehler.
Als langjähriger Schrauber schaue ich zuerst auf die Passung von Hals und Halstasche. Hier gibt es nüscht zu meckern, der Neck wurde sauber und passend mit dem Body verbunden.
Die Saiten laufen synchron übers Griffbrett, die Brücke ist gerade montiert. Und die "String Through" Borungen wurden akkurat ausgeführt.
Serienmäßig ist eine Wilkinson Bridge, mit kompensierten Messingreitern, montiert.
Die Bünde waren ab Werk gut abgerichtet, poliert und an den Bundenden entgratet. Die Lackierung ist augenscheinlich gut ausgeführt. Soweit so gut.
Praxis:
Also.. das Instrument kurz gestimmt (wobei mir auffiel, dass die Tuner etwas weniger wertig wirken und zum Hakeln neigen)... aber funktional sind.
Der Sattel ist gut passend gekerbt und die Einstellung (ab Werk) war so, dass die Lady sofort Spiel-bereit war (besser geht natürlich immer). Der rein akustische Klang ist gut hörbar und mit Sustain.. der Grundsound ist etwas wärmer. Wie gesagt, Saitelnage und Intonation passten recht gut.
Ich möchte noch was zum Neck sagen.. Selbiger ist mal wirklich ein Prügel.. Leo F. hätte daran seine Freude gehabt (Sattelbreite 43 mm).
Am ersten Bund beträgt die Stärke 23 mm und am letzten Bund 28 mm. Der Griffbrettradius beträgt 13,75" und ist somit als flach zu bezeichnen. Dieser Neck ist sicherlich nicht Jedermanns Geschmack.. Mir gefällt er ausgesprochen gut, so gut, dass ich noch einen Neck in Reserve habe.
Die Bünde würde ich mal als "Medium Jumbo" bezeichnen, das Maple Fretboard ist separat aufgeleimt und der Neck wurde mit einem Skunkstripe versehen.
Plugged:
Die TE-70 ist (wie auch die TE-52 / TE-72 Rosewood) mit Roswell ("TEA" Alnico 5) bestückt. Im Gegensatz zu den TEA Modellen die sich z. B. über den Store bestellen lassen, sind die OEM PU mit Kunststoff ummantelten Anschlussdrähten versehen (auch neu bei den aktuellen Modellen).
Nix desto Trotz leisten die PU einen guten Job (was natürlich immer im Ohr und der Psyche des Spielers liegt).
Der Neck PU liefert einen warmen, jazzigen Sound, ohne Muff und passt auch gut für Blues und Slide.
Der Bridge PU ist für mich der absoluter Hammer... Wirklich knackig "Tele" mit ordentlich Mitten.. Der PU reagiert super gut auf die Potis .. Besonders zum Sliden .. Mittlerweile kassiere jeden Roswell Bridge PU derer ich habhaft werden kann. Die PU müssen sich jedenfalls nicht vor den teuren Kollegen verstecken.
Beide PU - parallel - sind unauffällig unspektakulär.. was ich aber auch bei den meisten anderen PU schreiben würde.. da mir die Mittel- Stellung selten gefällt.
Was mir negativ an der Elektrik aufgefallen ist und das ist mir in letzter Zeit auch bei anderen Harley Benton's aufgefallen, die elektrischen Komponenten (Switch, Buchse, Potis) wirken nicht sonderlich wertig.. So waren einige Switches wackelig, mit extrem dünnem Blech an den Hebeln und scharfkantigen Graten an den Schalterknöpfen. Gut, ich wechsle diese Komponenten eh, aber die Preise für HB Gitarren sind gestiegen, die Qualität lässt teilweise schon nach..
Resümee:
Nix desto Trotz mag ich die TE-70 "Black Paisley". Im Großen und Ganzen ist die Verarbeitung auf einem guten Level (von Kleinigkeiten abgesehen).
Ich nehme meine Paisley's gerne zu Hand und sie gehören irgendwie zu den Gitarren die bleiben dürfen.. Eine (die Älteste) spiele ich komplett entkernt (nur mit dem Bridge PU) und der originalen Hardware als 5 Saiten Slide Gutiar (Open G Tuning)..
Mir gefällt das Konzept dieser Gitarre und wer eine gute und günstige Tele, mit einer etwas anderen Optik sucht.. einfach mal testen. Mit den deutlich teureren "Affinity" Squiers kann sie locker mithalten.
Positiv:
-Überwiegend gute Verarbeitung (besonders was Fräsungen, Passungen,
Lackierung und Bundabrichtung betrifft)
-fast gute Hardware (Wilkinson Bridge, Roswell PU, Sattel)
-gute Bespielbarkeit / Werkseinstellungen
-Preis
Negativ:
-mäßige Elektrik Komponenten (Schalter, Potis)
-hakelige und optisch / haptisch unschöne Tuner
Specs:
-Korpus: Linde
-Hals: Ahorn
-Halsprofil: C
-Griffbrett: Ahorn
-Griffbrettradius: 350 mm
-21 Bünde
-Mensur: 648 mm
-Sattelbreite: 43 mm
-Tonabnehmer: 2 Roswell TEA Alnico-5 Vintage TE -style Single Coils
-Deluxe Chrom-Hardware
-Wilkinson-Steg mit Messingsätteln und Saitenführung durch den Korpus
-Besaitung: D'Addario EXL110 .010 - .046 (Art. 104555)
-Preis: 155,- Euro
Bilder:
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