Alternative/Grunge-Zeug. Und da paßt nichts davon hinein. Das ist ja das Dilemma.
Wenn ich mal so blöd fragen darf - was macht denn den Alternative/Grunge-Sound aus?
Du schreibst doch in Deinem Ausgangspost:
So ein Saiteninstrument wie in E-Bass ist eigentlich einfach: man schaltet den Verstärker ein, schließt den Bass an, zupft an einer Seite und bekommt ein anständiges Bumm. Der Klang ist gut bis sehr gut, da wird in der Regel nicht viel dran herumgedreht.
Wenn man doch einen normalen E-Bass einen normalen Bass-Verstärker anschließt und dann einen guten bis sehr guten Klang erhält, ohne viel daran herumdrehen zu müssen, dann frage ich mich, warum normale gesampelte E-Bass-Sounds aus Keyboards für Alternative/Grunge nicht passen, wenn denn überhaupt nicht am Bass-Sound herumgedreht wurde?
Zum meinem Rhodes-Piano-Bass-Vorschlag:
The Doors haben allerdings auf den Studioalben meist noch mit dem E-Bass nachgeholfen.
Hat wohl doch etwas unten rum gefehlt.
Ja, stimmt. Das hatte verschiedene Gründe, aber Live wurde einfach der Piano Bass einfach ein wenig aufgedreht.
Ich habe vor Ewigkeiten mal Bass mit einem Rhodes-Sound aus dem Kurzweil K2500 über einen brachialen Koch KB2500-Verstärker gespielt (250 Röhren-Watt). Dabei habe ich sogar unsere 15-Zoll-Dynachord-Boxen durchgeheizt.
Genau sowas sucht der TE. Einfache Technik aus den 60ern, also der goldenen Frühzeit der Rockmusik, 2 Knöpfe mit jeweils genau 1 Funktion, klingt nicht wie "irgendso'n neumodischer Plastikscheiß" (= irgendwas, was Klänge ohne mechanisch schwingende Teile macht), feddich.
Das Ding ist nicht digital, das Ding ist auch nicht elektronisch, das ist elektromechanisch, genau wie'n E-Piano oder 'ne E-Gitarre.
Einziges Problem: Es wird seit 1974 nicht mehr gebaut und ist gebraucht superselten. Einen Nachfolger hatte es nie. Ein Konkurrenzprodukt gab's auch nie. Mit anderen Worten: Schon seit AC/DCs Zeiten gibt's sowas nicht mehr.
Aber es ist noch zu bekommen - ich habe gerade eins in der Bucht gesehen. Und kostet immerhin weniger als ein "großes" Rhodes.
Außerdem könnte man ein "normales" Rhodes oder einen Clone nehmen, denn der Piano-Bass war ja auch nichts anderes - nur eben beschränkt auf den Bassbereich.
Aber wenn das auch nix is...
Marktlücke?
Nein, ein Tasten-E-Bass ist keine Marktlücke.
Es gibt zwar Bedarf, E-Bässe elektronisch zu simulieren, aber niemals ausschließlich diese. Deshalb gibt es Workstations und DAWs mit Plugin-Instrumenten, dass man komplette Produktionen ohne "echte" Musiker erstellen kann.
Aber genau dann will man ja nicht nur den Bass, sondern
alles elektronisch erzeugen, dann wird es sehr aufwendig und kompliziert.
Es gibt ja auch andere "Spezialisten" unter den Keyboards...?
Ja, klar. Aber ich brauche einen Hammond-Clone, weil das Original zu schwer und zu teuer ist oder ich vielleicht noch andere Sounds mit abdecken muss. Außerdem war eine Hammond auch ein Tasteninstrument.
Ähnliches gilt für Rhodes/Wurlitzer/Clavinet oder analoge Synthesizer.
Aber ein E-Bass ist weder besonders teuer noch besonders schwer zu transportieren. Und selten ist er auch nicht.
Fazit: wenn ich einen E-Bass brauche, besetze ich einen E-Bass. Alles andere ist im Ergebnis deutlich schlechter oder extrem aufwendig.
Fazit: Wenn man mit nichts als einem E-Bass zufrieden ist, dann ist koksequenterweise der E-Bass die einzige Lösung.
Viele Grüße
Torsten