Klassik - Woran probt Ihr zur Zeit?

  • Ersteller Silvieann
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Aber wenn die Sängerin technisch sauber gesungen hat und passt, ist es eine gute Idee, da mitzusingen. Die Vorbildfunktion sollte nicht unterschätzt werden.
Mir hat meine GL abgeraten, aber ich mache das eigentlich auch gerne.
Ich suche mir dann eine Stimme, die mir gefällt von Ausdruck und Stil her, und singe da mit.
 
Mir hat meine GL abgeraten, aber ich mache das eigentlich auch gerne.
Ich habe meine GL zum Glück nicht gefragt :-D
Man darf es sicherlich nicht zu viel machen, weil nur Nachahmen bringt die Gefahr dass man etwas falsch kopiert, z.B. strebt nur das äußere Ergebnis an, begreift aber nicht die Einstellung des Stimmapparates, die zu diesem äußeren Ergebnis führt. Oder man versucht sich eine Stimmfarbe einzueignen, die man eigentlich nicht hat usw. Aber ich denke gelegentlich so mitzusingen bringt neue Impulse, und dann werden sie mit GL ausgearbeitet / korrigiert / geschliffen.
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Außerdem wenn man kein Playback hat, und irgendwie üben mag, ist es doch auch eine gute Möglichkeit für den Anfang?

Ich kann mich nicht so schnell am Klavier selber begleiten, wie das Stück gehen soll. Nur die Melodie spielen kann ich schon, dann fehlt aber die Gesamtharmonie.

Acapella singen ist wichtig, aber das kann ich erst wenn das Stück gut eingeübt ist, sonst verfehle ich die Töne. Oder natürlich nur phrasenweise, dann geht das schon.
 
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Also: der Text in KORREKTER Aussprache gesprochen wäre einfach ein Hit :)
Nur - woher nehmen?

Bei uns gibt es von diversen Ländern Kulturvereine wo man sich hinwenden könnte um ev. einen Kontakt zu Leuten mit der entsprechenden Muttersprache zu bekommen... oder du fragst an einer Uni nach, beim Slavistik-Institut, die haben bestimmt auch diverse Kontakte zu Muttersprachlern.

Ich finde, v.a. wenn man öfters in einer bestimmen Sprache singen möchte, lohnt sich auch ein etwas grösserer Aufwand, um die Aussprache möglichst authentisch zu lernen, auch als Anspruch an sich selber und aus Respekt der betreffenden Sprache gegenüber. So gesehen spielt es für mich dann auch keiner Rolle mehr, ob irgendjemand im Publikum das zu schätzen weiss.

Übrigens Dvořák: kennst du die sieben Zigeunerlieder? extrem schön!

Was soll ich sagen...das klang so authentisch ukrainisch, dass ich mich gefragt habe, ob sie selber aus der Ukraine kommt, oder zumindest ein ukrainisches Elternteil hat oder so. Ich habe sie über YT gefragt, und eine Antwort bekommen, dass nein, sie hat es nur mit ihrer GL so aufgearbeitet. Ich war sehr beeindruckt, was alles möglich ist!

Mit meiner Duettpartnerin machen wir viel russische Duette. Sie kann kein Wort Russisch. Ich schreibe ihr den Text phonetisch hin, dann sprechen wir es ein paar durch - fertig! und wenn sie dann singt, tönt es bereits sehr Russisch! Sie ist aber eine wirklich hervorragende Sängerin, hoch musikalisch und mit Supergehör. Wohl deshalb kann sie eine Sprachmelodie sehr schnell erfassen und wiedergeben. Ihre Stimme eignet sich zudem wunderbar für die russische Romantik: dramatischer Sopran, mit einer sehr satten Tiefe und einer lupenreinen Höhe bis wohl etwa d''' Und sie hat mir gesagt, sie habe sich von Anfang an in der russischen Musik total heimatlich gefühlt.

Nun leider war am nächsten Tag alles wieder weg :-(

Keine Sorge, ist ganz normal. Am Anfang einer Ausbildung sind solche gesanglichen Höhenflüge wie einzelne Sonnenstrahlen, die vereinzelt zwischen grauen Wolken hervorblitzen. Mit der Zeit (mit den Jahren ;)) verziehen sich diese Wolken aber mehr und mehr und die sonnigen Abschnitte werden immer ausgedehnter! Und dann gibt es Leute die nur noch in der Sonne stehen, das sind dann aber v.a. diejenigen, die an den grossen Häusern der Welt singen ;) Aber für uns reicht es ev. ja auch schon, wenn wir so viel Sonne abkriegen, dass wir nicht ständig frieren müssen :)

Man darf es sicherlich nicht zu viel machen, weil nur Nachahmen bringt die Gefahr dass man etwas falsch kopiert

Ich hatte das auch immer mal wieder gemacht, aber das gleiche Stück immer mit verschiedenen Sängerinnen, so ist auch die Gefahr des Nachahmens kleiner.
Heute mache ich das weniger. Aber ich versuche Masterclasses zu finden, wo am gleichen Stück gearbeitet wird. Meistens geht es dort ja um Interpretationsarbeit und da kann man sich die eine oder andere Idee von den grossen Weltstars holen, muss danach daraus aber natürlich schon noch was eigenes kreieren! ansonsten gehe ich auf YT v.a. auf Verzierungsklau für Barockarien :redface: bis ich da was eigenes zusammengebastelt hätte, das würde ewig dauern und ich wäre trotzdem noch nicht mal sicher ob es 100% zur Begleitung passt, da ich nicht Klavierspielen kann
 
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Hallo,

...und wir tun mit dem Chor mal wieder so, als ob wir im Januar wieder normale Konzerte geben könnten: Unser Chorleiter hat uns gebeten, mit dem Einstudieren der "Walpurgisnacht" von Mendelssohn-Bartholdy anzufangen - erste Probe dafür (...falls sie stattfindet :evil:) ist Mitte September.

Zum Thema "Aussprache": Gerne erinnere ich mich an die Konzertreisen des Aachener Kammerchores, bei denen ich als Gast im Baß mit dabei war. Einer der dortigen Baß-Kollegen, leider ist er inzwischen verstorben, kümmerte sich wirklich ausführlich um die möglichst korrekte Aussprache der fremdsprachigen Werke... russisch, tschechisch, polnsch, griechisch - der hatte alles drauf. Von rein phonetischen Anleitungen über Arbeitsblätter bis hin zu Schnellkursen, z. B. auf der Busreise nach Prag gab es so ziemlich alles. "Dannys Sprachservice" haben wir das damals genannt... er hat's sogar geschafft, daß wir solche Granaten wie Bohuslav Martinus "Snidani panny Marie" für tschechische Ohren "unfallfrei" hinbekommen haben. Ist übrigens ein tolles Stück, ich habe einfach mal eine Aufnahme des Niederländischen Kammerchores verlinkt...

Viele Grüße
Klaus
 
Chor (Kantorei) ist hier leider bis auf weiteres nicht; wir haben am Montag einen Infoabend, wo vermutlich bekanntgegeben wird, daß es weiter nix werden wird (Gemeindehaus hat zu wenig m², Kirche ist zu schwer zu belüften, wobei letzteres mit einer abgespeckten Zahl IMHO machbar sein müßte). Immerhin komme ich so um die Tangomesse rum, die ist für mich rhythmisch extrem schwierig, und wir hatten die im Schnelldurchgang einstudieren wollen, weil der Großteil der Kantorei die schon kannte.

Der Kantor hatte mal was ausprobiert mit: er spielt das Lied ein, jeder Mitmachende (eher so ein Dutzend nur…) hört das auf Kopfhörer, singt dazu und zeichnet das auf, und er baut das zusammen. Wurde ein heilloses Durcheinander… der Dirigent und das Aufeinanderhören sind nicht zu unterschätzen.

Meine Versuche, mit Jamulus in Echtzeit über’s Internet was zusammen zu machen (erstmal zu dritt oder so), sind leider auch erstmal versandet, deutsches Internet ist selbst wenn man WLAN rausnimmt zu schlecht.

Aber seit ein paar Wochen wurde ein „Wald‑ und Wiesenchor“ organisiert… 10–15 Leute, die meisten davon aus der Kantorei, auch immer mal wieder wechselnd, im Hinterhof einer der Sängerinnen im Freien, mit Abstand und versetzt, und ein „Musiker und Regisseur“, den einige aus der Truppe privat kennen, macht die Leitung und bringt immer jemanden für’s E-Piano mit.

Das ist *total* wertvoll, so bleibt man beim Singen, und wir machen hauptsächlich kurze Stücke (in einer Sitzung 2–3 einstudiert, in einer der nächsten werden sie dann poliert) in fünf oder so Sprachen aus acht oder so Jahrhunderten und in allen möglichen Stilen, sodaß es kein Problem ist, wenn die Anwesenden mal stark wechseln, und es gibt immer in jeder Stimme genug Mitsingende, und man kann auch mal was Anderes ausprobieren (eine Tenöse singt dort z.B. mal im Alt mit, eine Mezzo (sonst Alt Ⅰ) mal Sopran).

Wir haben beschlossen, den auch wenn die Kantorei wieder losgeht weiterlaufen zu lassen, dann halt auf ’nem anderen Wochentag.
 
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Aber seit ein paar Wochen wurde ein „Wald‑ und Wiesenchor“ organisiert… 10–15 Leute, die meisten davon aus der Kantorei, auch immer mal wieder wechselnd, im Hinterhof einer der Sängerinnen im Freien, mit Abstand und versetzt, und ein „Musiker und Regisseur“, den einige aus der Truppe privat kennen, macht die Leitung und bringt immer jemanden für’s E-Piano mit.
Das ist aber sehr cool! Kreativ :great:
Und was macht ihr, wenn es regnet? Nur so, Interesse halber :)

Unsere Chorkonzerte im zweiten Halbjahr 2020 wurden alle zu den Matinees draußen auf dem Kirchhof umgewandelt. 1x im Oktober und 2x zu Advent. Eine tolle Idee, weil sonst alles abgesagt werden müsste. Unsere Kirche wäre schon für den Chor mit den Abstandsregeln zu klein, wo soll da noch das Publikum hin? :( Proben können wir zum Glück wieder im großen Gemeindesaal mit VIEL Lüftung. Bin aber sehr gespannt wie das mit den Konzerten im Herbst/Winter wettertechnisch funktioniert. Und ob das Publikum überhaupt kommt? :engel:
 
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Und ob das Publikum überhaupt kommt?
ich kann mir vorstellen, dass ihr mehr Publikum haben werdet, als ihr in einem Nicht-Corona-Jahr in einem normalen Konzert hättet. Denn zum einen ist ja nix los, also auch das Publikum "ausgehungert" nach handgemachter Musik, und zum anderen ist es einfach eine coole Sache, im Herbst und Winter in ein Open-Air-Konzert zu gehen.
 
Hallo,

...nach neuesten Diskussionen und Klärungen gestrichen: Herbstprogramm, Weihnachtsoratorium und Walpurgisnacht (im Januar). Das bereits im April gekippte Sommerprogramm sowie das jetzt entfallene Herbstprogramm nehmen wir dann wohl ins nächste Jahr. Statt Weihnachtsoratorium wollen wir nun ein weihnachtliches Konzertprogramm mit diversen Kleinensembles und minimaler musikalischer Begleitung machen. Entsprechend große Räumlichkeiten, um unseren normalen Besucherstamm aufzufangen und regelgerecht zu verstauen, gibt es bei uns nicht, deshalb gibt's das Konzertprogramm (...was wir erst noch zusammenstellen müssen...) vermutlich am vierten Adventswochenende gleich viermal, dann können wir um die 200 Zuhörer in Schichten bespaßen.
Genehmigt dagegen unsere Septembermatinee - wird bestimmt lustig in einer mit maximal 49 Personen besetzten Kirche... dafür machen wir das Programm auch zweimal hintereinander ;)
Probenbetrieb kriegen wir hin...

Viele Grüße
Klaus
 
Das ist aber sehr cool! Kreativ :great:
Und was macht ihr, wenn es regnet? Nur so, Interesse halber :)

Suchen wir noch. Bisher hatten wir Glück. Man braucht sowas wie die an den Seiten offenen überdachten Korridore aufm Grundschulhof, aber idealerweise in weit genug weg von wo man Menschen auffällt (damit sich nicht Publikum bildet oder gar das Ordnungsamt auf Ideen kommt)…

Unsere Chorkonzerte im zweiten Halbjahr 2020 wurden alle zu den Matinees draußen auf dem Kirchhof umgewandelt. 1x im Oktober und 2x zu Advent.

Brr. Könnte kühl werden, oder gar naß. Viel Glück!
 
Aktuell: Wolfram in "Tannhäuser" (Ausschnitte ohne Chor) Mitte September. Der Bariton, der es eigentlich singen sollte, fiel aus und deswegen habe ich die Ehre ^^
Danach stehen ein paar Sachen von Sou-Chong aus "Land des Lächelns" und noch ein, zwei näher auszusuchende Tenor-Arien ^
 
Nach nun 5 Jahren Gesangsunterricht, studiere ich mit meinem GU nun mein erste Arietta ein. "Caro mio ben" von Giuseppe Giordani in C-Dur, also für die tiefere Stimme (ich bin Bariton).

Das Stück gefällt mir sehr gut und ich habe Freude am einüben, aber dennoch fordert es mich auf vielfältiger Weise heraus. Die c'' und d'' Stellen sind für mich die größte Herausforderung. Aber ich bin optimistisch diese mit der Zeit zu meistern.

Weitere Stücke die ich beabsichtige in den nächsten 1 - 2 Jahren zu lernen sind:
  • Vergin, tutto amor von Francesco Durante
  • Lasciatemi morire! von Claudio Monteverdi
  • Pietà, Signore! von Alessandro Stradella
  • Tu lo sai von Giuseppe Torelli

Keine Ahnung ob das zu ambitioniert ist, aber es ist doch immer gut ein Ziel vor Augen zu haben ;-)

Wenn jemand vielleicht Arien für Bariton kennt, die sich als Anfänger eignen, würde ich mich freuen wenn ihr mir schreibt. Danke ;-)
 
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Die c'' und d'' Stellen sind für mich die größte Herausforderung
Du meinst sicher klingend c' und d' - was im Violinschlüssel für Männerstimmen üblicherweise oktaviert als c'' / d'' notiert wird.
 
Du meinst sicher klingend c' und d' - was im Violinschlüssel für Männerstimmen üblicherweise oktaviert als c'' / d'' notiert wird.

Auf dem Papier ist es im Violinschlüssel als c'' und d'' notiert.

Leider kenne ich mich damit noch nicht so wirklich aus.
 
Ja das passt. Tenor- und "allgemeine Männerstimmen" werden üblicherweise im Violinschlüssel eine Oktave höher notiert als sie gesungen werden.
Erklärung siehe hier (KLICK).
 
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Deinen Artikel dazu hatte ich schon gelesen. Danke. Wieder einmal was Neues gelernt
 
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Wenn du gerade "Caro mio ben" probst, könnte vielleicht auch "Ombra mai fu" (Händel, Xerxes) etwas für dich sein.

Danke für deinen Vorschlag. Die Arie kenne ich und mag sie sehr. Mal sehen ob ich schon bereit dazu bin.
 
@Crazy4Opera: super dass du deine Leidenschaft für den klassischen Gesang entdeckt hast! :) und ja, singen lernen stellt einen vor viele Herausforderungen, es gibt Höhen und Tiefen, aber es erzeugt vor allem auch unendlich viele Glücksgefühle und macht total süchtig! ich hoffe dir geht es genauso!

Nach nun 5 Jahren Gesangsunterricht, studiere ich mit meinem GU nun mein erste Arietta ein.

Hattest du vor dem klassischen GU Unterricht in einem anderen Genre? und falls nicht und das "Caro mio ben" ist deine erste Arie, was hast du denn davor für Literatur gesungen?
 
Danke für die liebe Antwort. Ich habe vor ca. 5 Jahren mit dem GU angefangen, damals schon mit dem Ziel eines Tages Opernarien singen zu können. Die erste 5 Jahre waren sehr mühsam. Da ich zuvor immer nur im Falsett gesungen habe, war meine "normale" Stimme völlig unterentwickelt, weswegen ich viel Arbeit für gewisse Grundlagen aufbringen musste. Ich habe von meinem ersten Lehrer wahnsinnig viel gelernt und bin dafür auch sehr dankbar. Wir haben anfangs ein bisschen aus dem Vaccai gesungen, womit ich mir trotz der tiefen Ausgabe als Bariton schon schwer getan habe. Die "hohen" Töne waren einfach zu hoch für mich bzw. ich habe nur schwer Zugang zu Ihnen gefunden. Dann ist es irgendwann abgeschweift und ich habe angefangen Popsongs zu singen.

Nun bin ich seit Januar bei einem neuen GL der auch aus der Opernbranche kommt und ein unglaubliches Wissen hat. Er hat mit mir an meiner Technik gearbeitet und einige Dinge geändert. Durch diese Veränderungen in der Technik habe ich bereits gute Fortschritte gemacht und finde mich auf Probeaufnahmen sogar schon "klassisch" klingend.

Mein neuer GL hat mich auch zu den Arie Antiche gebracht, woraus ich nun das "Caro mio ben" erarbeite. Es macht mir großen Spaß weiterhin und mein Feuer für den klassischen Gesang ist größer geworden.
 

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