Unsauberes Spiel verbessern

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Hallo,

ich spiele derzeit mit einer neuen Band und bin unglücklich mit meinem Spiel.

Ich höre ständig, wie ich unsauber spiele und unsauber greife. Das was ich spiele, kann ich theoretisch von den Griffen, Ablauf usw. das geht.

Aber egal wie simpel oder schwer das Riff, die Melodie, das Solo (gut, da gibts Grenzen in der Geschwindigkeit :D), ich schaffe es die Noten zu spielen, aber ich spiele ein Riff 10x, davon greif ich 3-4x daneben, treffe nicht alle Saiten, die ich treffen will, usw.

Das nervt mich, denn wenn ich den anderen Gitarristen höre, bei dem klingt alles wunderbar sauber und gut.

Was wären denn geeigente Übungen, um das in den Griff zu bekommen. Wie kann man das am Effektivsten gezielt abstellen?
 
Eigenschaft
 
Mit langsamen Tempo - im Idealfall mit Metronom - anfangen die Soli und Riffs SAUBER zu üben.
Dann das Tempo immer weiter steigern.

Ich übe auch gerne Solis ein Stück schneller als ich sie am Ende spiele, um einfach "Reserve" zu haben.
Ob das aber ein Tipp für dich ist, weiß ich nicht. Dabei besteht die Gefahr, dass du dir den Teil zu schnell einprägst.

Und natürlich Routine entwickeln! Regelmäßig spielen um es nicht wieder zu verlernen.
 
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Ja, langsam üben mach ich ja, dann hab ich es irgendwann drin. Aber egal wie einfach das Riff ist, irgendwann verhau ich mich einfach. Und für mich viel zu oft. Ich merke aber auch immer, dass die Konzentration irgendwie nachlässt, umso mehr ich das geübt habe und ich wahrscheinlich unterbewusst denke, ich kannst, überhaupt kein Problem und glaub ich verlier dann auch immer bisschen die Konzentration.

Ja, Routine, ich hab das aber auch bei Songs, die ich oft spiele. Und das nervt mich. Wie gesagt, vielleicht müsste ich trotzdem bewusster üben... ich weiß es nicht :D
 
Du hast den halben Weg schon geschafft, indem du offensichtlich die Unsauberkeiten hörst...
Damit hast du vielen Gitarristen was voraus;)
Jetzt nicht aufgeben...
 
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Du hast den halben Weg schon geschafft, indem du offensichtlich die Unsauberkeiten hörst...
Damit hast du vielen Gitarristen was voraus
Ja, manchmal leider... ;)
Manchmal wünschte ich, ich hätte auch was von diesem übersteigerten Selbstbewusstsein, egal wieviel scheiße man redet, spielt oder..., man hält sich einfach für den Besten :D
 
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1.) Das Bier bei der Probe weglassen?
2.) wieviel / wie lange übst du denn am Tag?
 
1.) Das Bier bei der Probe weglassen?
Hehe, ja, das mach ich schon, auch wenns nur Radler war, aber zur Zeit ist es eh so warm und keine Kühlmöglichkeit, also dann lieber mit warmem Wasser, als mit warmem Bier :D

2.) wieviel / wie lange übst du denn am Tag?
Ja, gut gezielt üben tue ich zu wenig wahrscheinlich. ich habe die Gitarre jeden abend in der Hand. Wie gesagt, wenn ich ein Lied vermeintlich kann, dann spiel ich die halt einfach zu Backing Tracks oder Guitar Pro. Aber mir einzelne Passagen nochmal rauspicken mach ich eher weniger, wenn sie einmal geflutscht sind.

:D Danke, wusste gar nicht, dass das Kind einen Namen hat. Je genau das, aber wenn man es so liest, will man es doch nicht ;)
 
Herzlichen Glückwunsch!
Du stehst an einem Punkt wo Du Dich als Gitarrist weiterentwickelst :great:
 
[QUOTE="MrMojoRisin666, post: 9018926, member: 271262"

Ja, gut gezielt üben tue ich zu wenig wahrscheinlich. ich habe die Gitarre jeden abend in der Hand. [/QUOTE]

Spielen und Üben sind zwei verschiedene Dinge.

Ich denke Aufmerksamkeit und "Reserve" ist ein wichtiger Punkt: Was man zuhause Fehlerfrei spielen kann, funktioniert unter umständen nicht mehr wenn man den anderen Musikern zuhört und auf diese reagieren muss, dazu Background singen muss, sich selbst schlecht hört, den Fußschalter auf dem Pedalboard nicht findet, von einer netten Dame aus dem Publikum angelächelt wird, etc etc etc.

Ich könnte mir vorstellen das folgendes hilft:

1. In voller Länge üben. Ganze Songs, teilweise sogar ganze Sets. Dabei die Bühnensituation gewisserweiße simulieren. Wenn was schiefgeht weiterspielen, wieder reinfinden, gradebügeln, nicht nachschauen wenn man was vergessen hat etc. Das kann/muss man auch üben. Natürlich nicht immer so üben, sondern dann reflektieren was die Probleme waren und da dann spezifisch dran arbeiten. Manche Songs erfordern "Kondition"

2. Sich aufnehmen. Immer wieder entmutigend und beschämend ;) Hilft aber. Auch was das "red-light-fever" betrifft.

3. Wenns irgendwie geht (is ja grad schwierig) viel mit Leuten und viel laut spielen. Laut im Sinne von, mit dem Sound umgehen lernen, den man dann auch tatsächlich spielt. Da gehts dann mehr um die Kontrolle von Nebengeräuschen und dem typischen Saitenrutschgeräusch etc.

Außerdem: Du schreibst neue Band. Das ist doch immer so, du kennst die Leute vll noch nicht so gut, alles ist ungewohnt, du hast das Geführl der Fokus liegt auf dir. Außerdem? Hattest du davor womöglich eine längere Bandpause und warst für eine gewisse Zeit Wohnzimmergitarrist? Dann würde ich mir erstmal keine sorgen machen, das kommt wieder.

grüße B.B
 
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Ja, gut gezielt üben tue ich zu wenig wahrscheinlich. ich habe die Gitarre jeden abend in der Hand. Wie gesagt, wenn ich ein Lied vermeintlich kann, dann spiel ich die halt einfach zu Backing Tracks oder Guitar Pro. Aber mir einzelne Passagen nochmal rauspicken mach ich eher weniger, wenn sie einmal geflutscht sind.

Das reicht sicher wenn man dann mal gut ist, aber bei mir reicht das bei weitem nicht. Da gibt es schon Aussagen dass man einen Song 400-1000x gespielt haben sollte bis ein Song wirklich "drin" ist.

Auch Songs die ich schon "kann" spiele ich 2,3x bei 80-95% und dann noch die Solos einzeln eher 4,5x bis sie NACH WOCHEN richtig sitzen. Ich mach dafür ne Kopie der GP, nenn sie xy-Solo, schneide vorne und hinten weg (damit du nicht jedesmal markieren musst für den Loop) und lasse dann nur das Solo im Loop laufen je nach Schwierigkeit bei 70-95%. Bei GP kann man den Loop mit Speed Up einstellen (zB jeder Durchgang 1% schneller) kann auch nochmal pushen um die Sauberkeit auf ein höheres Tempo zu bringen.
Mit Transcribe geht das übrigens auch mit mp3s. Man kann sich da Loop Parts erstellen, mehrfach abspeichern, Geschwindigkeit hinterlegen, Tonhöhe ändern usw. und die original mp3 wird nicht verändert.

Da ich nicht Zeit für unser ganzes Set habe, sind die Songs auf die Woche verteilt. Natürlich gibts auch Songs wo ich nur das Solo 2,3x langsamer spiele. Das hat man dann schon im Gefühl wo man mehr oder weniger braucht. Warmspielen mit Skalen in sauberem Tempo vorm üben oder Probe bringt auch viel. Ist natürlich alles eine Zeitfrage. Mehr bringt mehr ...

Fokusieren ist auch wichtig. Das nebenbei dahingedudle bringt fast nix.
 
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Ok, ich glaub, cih brauch mal nen Trainingsplan, an den ich mich erstmal halte, damit ich nicht abschweife und auch selbst mal bewusst weiß, wie viel ich überhaupt übe, statt zu dudeln.

Sich aufnehmen. Immer wieder entmutigend und beschämend ;) Hilft aber. Auch was das "red-light-fever" betrifft.
Mal ne gute Idee, ja es wird bestimmt teils nicht schön, aber die Gitarre dann isoliert von allem anderen zu hören, ist ne echt gute Idee, denn im Kontext geht auch viel unter.

Fokusieren ist auch wichtig. Das nebenbei dahingedudle bringt fast nix.
Ja, man weiß es eigentlich. Aber ist halt immer das Gleiche. Man möchte und abends wenn die Kinder dann im Bett sind und man dann endlich Zeit für hat, dann denkt man sich, jetzt nicht auch noch üben, ach ich dudel ein bisschen, besser als nix, oder spiel den oder jenen Song mal durch. Aber mehr zum Spaß und ohne Fokus und richtig bewusst draufzuhören.
Da tut der Plan glaub ich auch gut, denn wenn da auf dem Zettel steht, xx Minuten üben mit diesen Songs... dann kann man sich vielleicht da drüber motiviern.

Und ich denke, wenn der erste Schritt zum richtigen Üben gemacht ist und man die Fortschritte selbst bemerkt, dann verselbständigt sich sowas ja auch, weil man dann eben weiß, warum man es tut und dass es was bringt.

Danke auf jeden Fall für eure Antworten. Hat mir zumindest ein paar Denkanstöße gegeben und auch Motivation. :D
 
a) Übungsplan statt Dudeln
b) alleine deine Songparts zum Klick üben
c) Versuchen das ganze locker klingen zu lassen und zu grooven
d) das zur Kontrolle aufnehmen
c) diese Aufnahme, wenn sie vernünftig geworden ist, nochmal aufnehmen = doppeln
d) insgesamt die Musik mehr fühlen und weniger nachdenken über: ich bin nicht so gut, der/die sind oder klingen besser als ich usw

Viel Erfolg
 
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@Dr Dulle Schön zusammengefasst. Werde das mal versuchen umzusetzen :D
 
Manchmal wünschte ich, ich hätte auch was von diesem übersteigerten Selbstbewusstsein, egal wieviel scheiße man redet, spielt oder..., man hält sich einfach für den Besten :D

Du solltest Dir auf keinen Fall die heute herrschende politisch korrekte Narrative vom Selbstbewusstsein zu eigen machen. Bei den meisten ist das nur Selbsttäuschung über das eigene Können. Nicht über die Fähigkeiten, sondern über das Können: fähig ist man mit viel Arbeit zu sehr vielem, da die Grenzen weiter sind, als man denken würde. Dein gegenwärtiges Können ist hingegen eine Momentaufnahme, die veränderbar ist.

Zurück zu deiner Frage: gute Gitarristen heben sich dadurch vom Durchschnitt ab, dass sie auch einfache Sachen sehr gut und eben auch sauber und rhythmisch präzise spielen können. Wenn jemand unsauber spielt, ist das meistens das Ergebnis davon, dass er kein gutes Ohr für den Rhythmus hat. Meine Erfahrung zeigt mir, dass die Synchronisation der beiden Hände extrem darunter leidet, wenn Du rhythmisch nicht präzise spielen kannst. In der Regel wird Dein gesamter Ton deutlich besser, wenn Du Dein Rhythmusgefühl trainierst. Das Gute an der Sache ist, dass hier die Lernkurve relativ steil ist und Du mit geringer, aber konzentrierter Arbeit sehr viel Fortschritt machen kannst.

Hier sind die Schritte, die ich verwende, wenn ich ein Riff lernen möchte:

1. Ganz genau hinhören bzw. genau die Tabs studieren und versuchen zu verstehen, welche Rolle das Riff im Gesamtkontext spielt und was genau der Gitarrist damit ausdrücken wollte.
2. Den Rhythmus genau analysieren und wenn es geht, auf Deinen Knien mit der Hand klopfen. Dies hilft, da Du Dich so nicht auf Deine Finger an der Gitarre konzentrieren musst, sondern den Rhythmus isolierst. Kleine Häppchen lassen sich eben leichter verdauen. Hier hilft es sehr viel, wenn Du rhythmische Notation lesen kannst.
3. Erst jetzt die Gitarre in die Hand nehmen und das Riff sehr konzentriert und sehr langsam so lange spielen, bis Du weisst, wo Deine Finger hingehen sollen. Dies ist der Gegenpunkt zu Punkt 2: dort hast Du den Rhythmus verinnerlicht, hier verinnerlichst du den Platz Deiner Finger.
4. Jetzt (und erst jetzt) das Metronom anschalten und sehr langsam anfangen (etwa 50-60 BPM). Hier musst Du darauf achten, absolut fehlerfrei zu spielen. Dieser Stufe solltest du sehr viel Aufmerksamkeit widmen und hier viel Zeit verbringen.
5. Das Metronom immer wieder leicht steigern, bis Du das gewünschte Tempo erreicht hast. Wenn Du es erreicht hast, dann etwas üben, danach das Tempo halbieren und erneut langsam steigern.
5. Wenn Du das Riff perfekt kannst, dann etwas schneller werden, als die eigentlich gewünschte Geschwindigkeit. So bildest Du "Reserven", die es Dir leicht machen werden, auch in stressigen Situationen entspannt im Originaltempo zu spielen.

Ansonsten solltest Du Dir immer selber zuhören und dich auch regelmäßig auf Video aufnehmen, um Dein eigenes Spiel und deine Fortschritte zu kontrollieren.

Ich denke, dass ein wenig Übung Deiner Lieblingsriffs mit dieser Methode schnell dazu führen wird, dass du entspannter, präziser und eben auch sauberer klingst.
 
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@MrMojoRisin666

Da gibt es kein Geheimrezept ... ;)

Wie in jedem Hobby gilt: Üben, üben, üben

Mach Dir nicht zuviel Gedanken und schau Dir folgendes Video von einem der Top Gitarristen an.

Auch ein Malmsteen spielt ohne Band und live auch nicht alles astrein ;)

Vor allem beim schnellen, verzerrten Spiel ist Technik das A und O......

 
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@MrMojoRisin666 , Du hast es schon selbst geschrieben, dass da auch die Konzentration irgendwann nachlässt.
Das kann ich gut nachvollziehen! Wir sind ja alle meist auch in einem Job eingespannt, wo man vor der Probe einen stressigen Arbeitstag absolvieren muss. Da fällt es auch mir oft schwer, selbst einfache an Dinge wie "Break nach der 3.Strophe..." zu denken und nicht wieder am verabredeten Punkt weiter zu brettern...
Da ist die Situation "neue Band" natürlich auch noch mal zusätzlicher Stress. Ein Stück weit wird das IMO tatsächlich von alleine "besser" werden, weil der anfängliche Druck sich "gut zu verkaufen" schwindet, weil es eben normal ist, dass in einer Band jeder seine Stärken und vermeintlichen Schwächen hat und das auch für alle Beteiligten völlig ok ist.
Nichtsdestotrotz ist es so, dass eben nach so einem stressigen Tag es nicht hilfreich ist, wenn man dann noch gehetzt direkt weiter zur Probe "rasen" muss. Da zwischen durch auch "runter" zu kommen, hilft mir mich enorm, mich bei der Probe besser konzentrieren zu können.

Das eigentliche wirklich saubere und konsistente Spielen ist schwierig! Jeder der, sich mit Recording beschäftigt und mal ein Riff doppeln möchte, wird merken wie schwer es ist, ein Riff nicht nur "fehlerfrei", sondern (ausreichend) exakt gleich einzuspielen. Doch genau diese Übung halte ich dann für hilfreich. Konkret habe ich mir bei Aufnahmen eine Schleife über eine entsprechende Songpassage gelegt und dann oft zig Tracks (manchmal 50 und mehr...) eingespielt, bis so ein Riff ins Kleinhirn rutscht und man wirklich auf die Feinheiten/Grove/Betonung/Dynamik/... achten kann.

Also alles tun um, möglichst entspannt und konzentriert bei der Probe zu sein und Sachen wo man sich zu oft verhaspelt stumpf so lange wiederholen und wieder und wieder üben, bis sie auch ohne Nachzudenken, automatisiert "funktionieren".

Das braucht auch Zeit! Wenn man neu in einer Band ist und da auf dem Programm steht, jede Woche 3-5 Stücke einzustudieren, geht das zu anfang noch ganz gut, aber nach 4 Wochen hat man die Feinheiten der ersten Proben schon wieder vergessen. Ich habe über ein Jahr gebraucht, bis ich mich da "sicher" gefühlt habe.
 
Ja, gut gezielt üben tue ich zu wenig wahrscheinlich.
... mir einzelne Passagen nochmal rauspicken mach ich eher weniger, wenn sie einmal geflutscht sind.
Beim dudeln „übst“ du die schlampige version. Die kannst du dann vielleicht besser, aber immer noch schlampig.
also einzelne, kurze Passagen gezielt und langsam üben.
Es muss präzise sein, tempo ist erst mal wurscht.
konkret: nicht nacheinander -zig songs durchschlampern, sondern 30 min einige wenige problemstellen vornehmen und die so langsam wie nötig üben.
 
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Heut bist du aber streng..:coffee:
 
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Ich merke auch, wie mir das langsame Üben kleiner Teile sehr gut tut.
Dadurch steigt auch meine Konzentration mit der Zeit. Pausen mache ich viele.
Auch übe ich grundsätzlich clean.

Dem Beitrag von dubbel und OliverT kann ich nur zustimmen. :)
 

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