Hallo Hans,
noch ein paar Anmerkungen meinerseits; das Spieltechnische hat
@Claus ja schon erklärt (und Deiner Antwort nach erfolgreich).
wieder ans Keyboard gehe, muß ich schon die Bedienungsanleitung holen um es anzuschalten, ( kleiner Scherz ).
[...]
allein beim Keyboard, die Bedienung
Ganz so scherzhaft ist das nicht.
Das ist es, was ich mit "Maschinenführer" meinte. Und da jeder Hersteller in puncto Begleitautomatik ein bisschen sein eigenes Süppchen kocht, ist die Frage oft nur "was muss ich
drücken, um mein Begleitorchester richtig fernzusteuern".
Gerade die fortschrittliche "AI Fingered Mode" (Artificial Intelligence
) von Yamaha "denkt" sich ja sehr viel, aber ob es immer den Absichten des Spielers entspricht, ist eine andere Frage.
Bei Korg usw. könnte das schon wieder ein wenig anders aussehen.
Da lernt man also keine wirklichen musikalischen Zusammenhänge, sondern eher "Drückmuster".
Beim Klavier ist sicher: es klingen die Töne, die man angeschlagen hat. Punkt.
Das gilt vom Konzertflügel über Digitalpianos bis zum Synthesizer (da kann man natürlich die Tasten praktisch frei belegen, aber prinzipiell...).
Man lernt also "ewige" und allgemeingültige musikalische Wahrheiten statt eines von Einzelinstrumenten abhängigen Maschinencodes.
Das ist jetzt zwar überspitzt formuliert, trifft aber den Kern.
da ergibt sich schon die Frage, warum in Tabulatoren, denke mal, da auch noch die Noten für Piano dabei sind, scheint es wohl für die Gitarren Begleitung zu sein.
Diese Art von Noten nennen sich "PVG": Piano, Vocals, Guitar.
Sie sind möglichst variabel gehalten, so dass man sie notfalls auf dem Klavier alleine spielen kann, man aber auch dazu singen kann (aber nicht muss) und auch eine Gitarre mitspielen darf, wenn gerade eine im Wohnzimmer anwesend ist.
Es geht aber auch Gesang und Gitarre ohne Klavier.
Also praktisch eine All-in-one-Lösung für klassische Hausmusik.
Für die Klavierstimme gilt: sie muss notfalls alles alleine machen, also sowohl Bass, "Begleitung" und Melodie enthalten.
Das ist in den originalen Arrangements, die man von den Aufnahmen her kennt, in der Regel natürlich ganz anders. Aber man kann das Stück erkennbar notfalls auch alleine auf dem Klavier spielen.
Und nun probier ich aus, was würde mir auf Dauer mehr zusagen.
Das würde ich im wesentlichen davon abhängig machen, wie Du Dir Deine musikalische Zukunft vorstellst:
Als "Alleinunterhalter" im stillen Kämmerlein zuhause kannst Du mit einem Keyboard mit Begleitautomatik ganze Bands und Orchester ersetzen. Im Extremfall sogar mit hochkomplexen MIDI-Files, die man sogar kaufen kann. Wobei ich mich dann immer frage, warum man nicht gleich eine CD ablaufen lässt.
Wenn Du allerdings in einer Band (d. h. mit anderen zusammen) musizieren möchtest, musst (und sollst!) Du ja nicht alles alleine machen oder an Automatiken delegieren: da hat man dann einen echten Schlagzeuger, einen echten Bassisten usw.
Und das schöne ist: (im Idealfall) hören alle aufeinander, reagieren aufeinander, spielen
zusammen. Es ist eine sehr schöne Erfahrung, mit Menschen zusammen zu spielen und nicht mit einem Computer.
Da wäre Dir dann mit Klavier/Synthesizer besser gedient. Und auch da müssen "Solo-Pianisten" erst lernen, dass sie nicht alles alleine machen müssen.
In Deinem "My Way"-Beispiel würde die Melodie beispielsweise gesungen und wird dann nicht noch einmal vom Klavier gedoppelt.
Viele Grüße
Torsten