Gitarrensammler
Registrierter Benutzer
- Zuletzt hier
- 14.11.24
- Registriert
- 30.07.17
- Beiträge
- 4.117
- Kekse
- 152.218
Um meine Überlegungen und Erfahrungen zu den Gibson Jazzgitarren richtig einordnen zu können, sollte man ein wenig über mein spielerisches Niveau wissen.
Ich bin nicht der studierte Jazzer und auch keiner, der theoretisch so fundiert drauf ist, um Jazz auf der Gitarre wirklich zu verstehen.
Auch bin ich nicht der Virtuose, der eine Million Töne pro Minute spielen kann und will.
Für mich waren die Jazzstandards in moderaten Chord/Melody Arrangements ein Weg, alleine etwas auf der Gitarre zu spielen, das halbwegs gut klingt.
Bei meinem Neueinstieg vor ca. 3 Jahren wollte ich nicht gleich mit anderen zusammen spielen, sondern einfach alleine ein paar Stücke drauf haben.
Mercy, mercy mercy, Summertime, Fly me to the moon, Misty, There will never be another you, Girl from Ipanema und ähnliche Klassiker halt.
Meine erste Jazzgitarre vor ca. 3 Jahren war eine Ibanez Artstar, sehr schön gemacht, gut verarbeitet, klingt gut...
Dann hat Thomann die D´Angelicos unglaublich günstig rausgehaut und es kam eine 17er Jazzgitarre in schönem Blueburst dazu. Auch ganz ein nettes Stück.
Auch wenn´s nicht direkt zum Thema gehört, hier ein Bild der beiden:
Beide sind ja wirklich ok, aber hatten trotzdem nicht die wirklich faszinierende Ausstrahlung für mich. Zu neu, zu glatt ... Irgendwie wollte ich immer eine Gibson Jazzgitarre haben und der Einstieg war eine ES 135 Limited Edition mit den Humbuckern aus 2001.
Dann ist mir günstig eine Gibson Solid Formed Venetian untergekommen, der ich nicht widerstehen konnte. Wundervolle Gitarre, die 2016 Liste 6.800,-- Dollar gekostet hat und in gutem Zustand viel günstiger zu haben war.
Mein letzter Erwerb war eine 1991er ES 165 Herb Ellis, mit etwas Patina, viel Charakter und einem tollen Sound.
Mit den Gibsons fühle ich mich nun richtig im Thema Jazzgitarre angekommen und die haben die vermisste Ausstrahlung, vor allem die letzten beiden.
Dennoch sind sie sehr unterschiedlich, wobei ich dazu sagen muss, dass alle gleich besaitet sind, mit 11er flatwounds, bevorzugt Thomastik Jazz Swing.
Die ES 135 hat den dünnen body mit Centerblock, ähnlich der ES 335 aber doch einen anderen Charakter. Im Klang ist sie eher dunkler, mit wenig Höhen (ich spreche hier nur vom Hals-PU, sonst passt der Vergleich nicht und ich nütze auch nur den).
Durch die Bauweise gibts kein Feedback, was sehr angenehm ist. Die Bespielbarkeit des Halses ist hervorragend, wie bei allen drei Gibsons. Da unterscheiden sie sich wenig. Der Korpus spielt natürlich eine große Rolle in der Handhabung.
Die flache, kompakte 135 wird jenen entgegen kommen, die von der solid body oder Semi kommen.
Der Korpus der Solid Formed ist riesig und sicher nicht jedermanns Sache. Mir passt das sehr gut.
Wer die Bauweise nicht kennt - die Solid Formed besteht im Gegensatz zu den anderen beiden, die einen laminierten Korpus haben, aus massiven Hölzern. Neu war bei Gibson, dass Decke und Boden nicht aus einem dicken Stück geschnitzt wurden, sondern in die Archtop-Form gepresst wurden.
Dadurch ist sie wunderbar leicht, die Decke schwingt über die ganze Fläche frei, weil nichts eingebaut wurde (floating Pickup) und sie produziert damit einen sehr akustischen Ton mit kristallklaren Höhen, jedoch ohne schrill zu werden.
Wenn man den Ton jetzt als "holzig" beschreibt, ist das sicher nicht ganz korrekt, aber man bekommt vielleicht einen Ahnung, was ich meine.
Man muss am Amp nur aufpassen, dass man kein feedback produziert, die riesige frei schwingende Korpus ist da doch sensibel.
Die Hölzer sind wundervoll gemasert. Auch wenn der hohe Listenpreis nur von wenigen bezahlt wurde, merkt man einfach, dass man hier ein sehr hochwertiges Stück in der Hand hat.
Die ES 165 Herb Ellis ist irgendwo dazwischen. Fetter, bluesiger im Ton, dennoch jazzig weich und klar, perfekt spielbar und auch vom feedback her weniger empfindlich.
Dass sie knapp 30 Jahre alt ist, sieht man, aber das macht sie für mich zur charakterstärksten Gitarre in diesem Trio. Feine Lackrisse, nachgedunkelte Bindings, Spuren da und dort. Die hat echt Charisma.
Was ist nun mein Fazit? Ich mag sie alle drei sehr gern.
Würde ich nur eine behalten dürfen, welche? Vermutlich die 165 Herb Ellis, weil sie die Vorteile der beiden anderen vereint und wirklich geil klingt, auch wenn die Solid Formed wirklich toll ist.
Wenn man bereit ist, die die fünfstelligen Summen zu gehen, könnte man bei Gibson vermutlich noch besseres kaufen, aber das wäre bei mir Perlen vor die Säue werfen und ist auch nicht nötig.
Würde mich sehr freuen und interessieren, eure Erfahrungen mit Gibson Jazzgitarren zu hören.
Ich bin nicht der studierte Jazzer und auch keiner, der theoretisch so fundiert drauf ist, um Jazz auf der Gitarre wirklich zu verstehen.
Auch bin ich nicht der Virtuose, der eine Million Töne pro Minute spielen kann und will.
Für mich waren die Jazzstandards in moderaten Chord/Melody Arrangements ein Weg, alleine etwas auf der Gitarre zu spielen, das halbwegs gut klingt.
Bei meinem Neueinstieg vor ca. 3 Jahren wollte ich nicht gleich mit anderen zusammen spielen, sondern einfach alleine ein paar Stücke drauf haben.
Mercy, mercy mercy, Summertime, Fly me to the moon, Misty, There will never be another you, Girl from Ipanema und ähnliche Klassiker halt.
Meine erste Jazzgitarre vor ca. 3 Jahren war eine Ibanez Artstar, sehr schön gemacht, gut verarbeitet, klingt gut...
Dann hat Thomann die D´Angelicos unglaublich günstig rausgehaut und es kam eine 17er Jazzgitarre in schönem Blueburst dazu. Auch ganz ein nettes Stück.
Auch wenn´s nicht direkt zum Thema gehört, hier ein Bild der beiden:
Beide sind ja wirklich ok, aber hatten trotzdem nicht die wirklich faszinierende Ausstrahlung für mich. Zu neu, zu glatt ... Irgendwie wollte ich immer eine Gibson Jazzgitarre haben und der Einstieg war eine ES 135 Limited Edition mit den Humbuckern aus 2001.
Dann ist mir günstig eine Gibson Solid Formed Venetian untergekommen, der ich nicht widerstehen konnte. Wundervolle Gitarre, die 2016 Liste 6.800,-- Dollar gekostet hat und in gutem Zustand viel günstiger zu haben war.
Mein letzter Erwerb war eine 1991er ES 165 Herb Ellis, mit etwas Patina, viel Charakter und einem tollen Sound.
Mit den Gibsons fühle ich mich nun richtig im Thema Jazzgitarre angekommen und die haben die vermisste Ausstrahlung, vor allem die letzten beiden.
Dennoch sind sie sehr unterschiedlich, wobei ich dazu sagen muss, dass alle gleich besaitet sind, mit 11er flatwounds, bevorzugt Thomastik Jazz Swing.
Die ES 135 hat den dünnen body mit Centerblock, ähnlich der ES 335 aber doch einen anderen Charakter. Im Klang ist sie eher dunkler, mit wenig Höhen (ich spreche hier nur vom Hals-PU, sonst passt der Vergleich nicht und ich nütze auch nur den).
Durch die Bauweise gibts kein Feedback, was sehr angenehm ist. Die Bespielbarkeit des Halses ist hervorragend, wie bei allen drei Gibsons. Da unterscheiden sie sich wenig. Der Korpus spielt natürlich eine große Rolle in der Handhabung.
Die flache, kompakte 135 wird jenen entgegen kommen, die von der solid body oder Semi kommen.
Der Korpus der Solid Formed ist riesig und sicher nicht jedermanns Sache. Mir passt das sehr gut.
Wer die Bauweise nicht kennt - die Solid Formed besteht im Gegensatz zu den anderen beiden, die einen laminierten Korpus haben, aus massiven Hölzern. Neu war bei Gibson, dass Decke und Boden nicht aus einem dicken Stück geschnitzt wurden, sondern in die Archtop-Form gepresst wurden.
Dadurch ist sie wunderbar leicht, die Decke schwingt über die ganze Fläche frei, weil nichts eingebaut wurde (floating Pickup) und sie produziert damit einen sehr akustischen Ton mit kristallklaren Höhen, jedoch ohne schrill zu werden.
Wenn man den Ton jetzt als "holzig" beschreibt, ist das sicher nicht ganz korrekt, aber man bekommt vielleicht einen Ahnung, was ich meine.
Man muss am Amp nur aufpassen, dass man kein feedback produziert, die riesige frei schwingende Korpus ist da doch sensibel.
Die Hölzer sind wundervoll gemasert. Auch wenn der hohe Listenpreis nur von wenigen bezahlt wurde, merkt man einfach, dass man hier ein sehr hochwertiges Stück in der Hand hat.
Die ES 165 Herb Ellis ist irgendwo dazwischen. Fetter, bluesiger im Ton, dennoch jazzig weich und klar, perfekt spielbar und auch vom feedback her weniger empfindlich.
Dass sie knapp 30 Jahre alt ist, sieht man, aber das macht sie für mich zur charakterstärksten Gitarre in diesem Trio. Feine Lackrisse, nachgedunkelte Bindings, Spuren da und dort. Die hat echt Charisma.
Was ist nun mein Fazit? Ich mag sie alle drei sehr gern.
Würde ich nur eine behalten dürfen, welche? Vermutlich die 165 Herb Ellis, weil sie die Vorteile der beiden anderen vereint und wirklich geil klingt, auch wenn die Solid Formed wirklich toll ist.
Wenn man bereit ist, die die fünfstelligen Summen zu gehen, könnte man bei Gibson vermutlich noch besseres kaufen, aber das wäre bei mir Perlen vor die Säue werfen und ist auch nicht nötig.
Würde mich sehr freuen und interessieren, eure Erfahrungen mit Gibson Jazzgitarren zu hören.
- Eigenschaft