Es mag ja Einbildung sein, (...)
Meistens ist es das.
Es gibt nur einen Weg - Blindtest. Geht eigentlich einfacher als man denkt, außer man will es richtig machen:
1) Du darfst nicht sehen, was du spielst (nur hören)
2) Du darfst auch sonst nicht rausfinden können, was du spielst (z.B. durch besondere Geräusche beim Einstecken eines Kabels)
3) Also geht das nicht allein
Wenn man das wirklich will, geht das so:
1) Man trifft sich mit einem Kumpel im Raum, wo getestet werden soll.
2) Beide Geräte werden angeschlossen und auf gleiche Einstellung gebracht, ggf Lautheit angeglichen, etc
3) Beide Geräte liegen nebeneinander
4) Du gehst raus
5) Dein Kumpel würfelt - bei gerader Zahl schließt er Gerät A an, bei ungerader Gerät B - und wirft dann ein Tuch über beide Geräte
6) Kumpel notiert sich A oder B, stellt sich hinter einen Raumtrenner (so dass du ihn nicht siehst wenn du reinkommst) und ruft dich rein
7) Du spielst, und sagst ihm A oder B, er notiert sich die Antwort
8) zurück zu 4), und das dann 15 bis 50 Mal wiederholen
Oder noch technischer, das sollte man gleich mitmachen:
1) Man spielt mit einem Looper eine Akkordfolge und ein paar Riffs ein
2) Man nimmt die ein paar Mal mit beiden Geräten auf - hier geht's aber los, macht man das direkt aus dem Effekt oder aus dem Amp oder Amp-Sim, weil ja hier ggf. der Amp unterschiedlich mit dem Signal interagiert...
3) Man analysiert mit Hilfe von Software beide Outputs und vergleicht
So kann man da hinkommen. Aufwändig? Hmja, gut, eigentlich sind die Rollen noch zu trennen, derjenige der anschließt sollte nur notieren was er angeschlossen hat und eine dritte Person sollte nur notieren was du gesagt hast, und der Abgleich muss auch so erfolgen dass keiner Mauscheln kann, und man sollte sich nicht sehen um versteckte Signale zu vermeiden. Und eigentlich geht das auch nur mit A/B-Schalter, weil ja sonst die Kabel wieder anders liegen und das auch ein Hinweis sein kann. Man sieht, man kann das noch weiter in Richtung "Laborbedingungen" treiben.
So findet man nicht raus, dass die "irgendwie anders" klingen, so findet man nur raus, ob die Testperson zuverlässig erkennt, welches Gerät welches ist. Wenn man nach den ersten 15 oder 20 Tests da signifikant vom Zufall abweicht, kann man ja weitermachen um das Ergebnis zu erhärten.
Meine Erkenntnis ist und bleibt: Auch ich habe oft das Gefühl, dass irgendwas "besser" klingt. Aber ich weiß auch, dass unser Hirn wirklich "dumm" ist mit den Ohren, man kann sich einen Klang nur ganz schlecht merken und charakterisiert abspeichern. "Anders" kriegt man vielleicht noch mit, aber welches war nun was? Ich treibe gerne Hifi-Freaks auf die Palme mit dem Versuch, zwischen Lossless in CD-Qualität (FLAC) und modernem MP3 unterscheiden zu sollen. Geht auch ganz oft schief. Viele Gitarristen verschätzen sich enorm, auch die "mit den ganz guten Ohren" haben oft richtig Angst vor solchen "richtigen" Tests. Es ist einfacher zu sagen/denken "War teuer, ist vintage, muss also geiler sein, oder?" und ZACK genaus so ist es.
Macht euch nicht so nen Kopf drum. Findet einen Sound der euch passt und dann spielt.