Wil_Riker
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Einleitung
Manchmal stößt man auf Produkte, von denen man bis dato dachte, sie existierten nicht oder hätten keinen praktischen Nutzen . Eines davon ist der SPT-3RT (Phasen-) Tester aus der Stage Series von UNiKA. UNiKA ist ein taiwanesisches Unternehmen, das in 1985 gegründet wurde und seit kurzem in Deutschland von Mega Audio vertrieben wird. Bislang sind die UNiKA-Produkte im Fachhandel leider noch nicht erhältlich, da sich die Bemusterungs- und Evaluierungsphase aufgrund der Corona-Krise lt. Vertrieb noch verzögert. Es ist aber davon auszugehen, dass u. a. das hier vorgestellte Gerät in Kürze bei allen großen Händlern zu haben sein werden, insofern ist das Musiker-Board eine der Plattformen, auf der es zuerst präsentiert und diskutiert wird . Den obligatorischen Link zu Thomann liefere ich nach, sobald das Produkt dort gelistet ist. Zur weiteren Lektüre empfehle ich die Produktseite des Herstellers:http://www.unika.com.tw/products-view.php?ID=162
Handbuch und Datenblatt kann man sich von dort herunterladen:
https://www.unikapro.com/wp-content/uploads/2019/10/SPT_3rt_ENG.pdf
https://www.unikapro.com/wp-content/uploads/2019/10/ued_SPT-3rt.pdf
Anmerkung: Die Fotos sind, um den Lesefluss nicht zu unterbrechen, nur als Thumbnails eingebunden - zur kompletten Ansicht in voller Größe bitte einfach anklicken!
Funktionsprinzip und technische Daten
Wofür braucht man einen Phasentester? Wie der Name schon suggeriert, lassen sich damit Kabel und Lautsprechersysteme daraufhin überprüfen, ob alles "in Phase" konfiguriert ist, d. h. kein "Dreher" die Phase invertiert. Dies ist wichtig, damit sich Audiosignale nicht auslöschen und dadurch die PA drucklos/leise klingt. Nebenbei lässt sich dadurch die korrekte Funktion von XLR-Kabeln überprüfen. Dazu liefert der Sender ein Audiosignal, und der Empfänger überprüft, ob dieses Signal in der gleichen Phasenlage ankommt. Dieses Signal wird über das integrierte Mikrofon des Empfängers, intern elektronisch (wenn man ein XLR-Kabel prüft) oder mittels eines angeschlossenen dynamischen Mikrofons ausgewertet. Die konkrete Anwendung werde ich im Abschnitt "Praxistest" in bewegten Bildern demonstrieren .Sender und Empfänger des SPT-3RT werden in einem eher schmucklosen Karton geliefert, der keine Bedienungsanleitung, sondern nur eine Garantiekarte enthält.
Beide Komponenten sind im Transportzustand sehr praxistauglich mit Hilfe von je zwei Neodymmagneten am oberen und unteren Rand miteinander verbunden, so dass im Toolcase nicht versehentlich ein Bedienelement ausgelöst werden kann . Die Gehäuse von Sender und Empfänger bestehen aus robustem Metall, das in einem chicen Mattrot auch noch richtig edel aussieht . Auf der Oberseite sind hinter Schallöffnungen Lautsprecher (Sender) und Mikrofon (Empfänger) integriert, auf der Unterseite die XLR-Anschlüsse.
Die Hälften sind einzeln jeweils ca. 52 x 149 x 46 mm groß, wiegen inkl. Batterie etwa 270 g und liegen durch die Gehäusestruktur gut in der Hand. Den meisten Platz auf der Bedienoberfläche nimmt das verschraubte Batteriefach für die 9-Volt-Blockbatterie ein.
Die Beschriftung ist in Weiß auflackiert und dadurch gut ablesbar, auch bei widrigen Lichtverhältnissen.
Im oberen Bereich befinden sich die Bedienelemente der beiden Komponenten, die unterhalb des umlaufenden Kragens der jeweiligen Gehäuse geschützt sind.
Werfen wir zunächst einen Blick auf den Sender:
Der "Power"-Kippschalter aktiviert das Gerät mit sattem Klack ausreichend schwergängig. Die darüberliegende Blaue LED blinkt im Takt des über den internen Lautsprecher wiedergegebenen Pieps. Mit Hilfe des leider etwas fummelig zu bedienenden Level-Potts lässt sich der elektronische Output-Pegel zwischen 0 und 1 Volt stufenlos variieren.
Mit "Hot Pin" lässt sich festlegen, ob das Signal an Pin 2 oder Pin 3 des XLR-Anschlusses anliegt.
Der Empfänger besitzt neben den gleichen "Power"- und "Hot Pin"-Schaltern wie der Sender eine "Input"-Wahlmöglichkeit, d. h. ob das empfangene Signal über das interne Mikrofon ("Mic"), den XLR-Anschluss ("Line") oder ein separat angeschlossenes Mikrofon ("Ext Mic") ausgewertet werden soll. Zudem wird über die "Phase"-Anzeige per grüner und roter LED angezeigt, ob sich das Signal "in" Phase oder "out" of Phase befindet.
Lt. Datenblatt auf der Produktseite (s. o.) funktioniert die Messung der Phasenlage über das interne Mikro zuverlässig zwischen 10 Zentimetern und 3 Metern.
Praxistest und Fazit
Wie bereits oben angekündigt, habe ich mich diesmal entschieden, den Praxistest durch ein Video zu verdeutlichen:Zur Erläuterung:
Zunächst erfolgt der Test eines angeschlossenen XLR-Kabels. Kabel 1 ist "korrekt" beschaltet, liefert also ein Signal "in Phase" (Pin 2 auf Pin 2 bzw. Pin 3 auf Pin 3) . Bei Kabel 2 erfolgt eine Phasendrehung, weil die Pins 2 und 3 "über Kreuz" angeschlossen sind, d. h. am Empfänger wird an Pin 3 ein Signal empfangen, wenn es am Sender auf Pin 2 anliegt (und umgekehrt).
Zum Test der Phasenlage des PA-Systems habe ich lediglich Kabel 1 verwendet - die Phasendrehung erfolgt durch Umschalten des "Hot Pins" auf 3, und dann wird an der Bose S1 Pro das Signal "out of Phase" wiedergegeben.
Der Test mit angeschlossenem externen Mikrofon am Empfänger statt der internen Kapsel liefert keine abweichenden Ergebnisse und wird deshalb nicht im Video gezeigt.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass der UNiKA Stage Series SPT-3RT durchdacht und robust konstruiert ist und dadurch ein zuverlässiges Werkzeug für Beschaller sein kann, sobald er auf dem deutschen Markt erhältlich sein wird. Ein Dankeschön geht an dieser Stelle wieder einmal an Peter Riedel von Mega Audio für die Teststellung .
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