suxeedJo
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TEST KIMAFUN KM CX-710
Hallo zusammen.
In der Tat sind ja viele Musiker der Meinung, dass billige Produkte aus dem Reich der Mitte nichts taugen können. Vorurteil oder doch Tatsache? Dem soll mein kurzer Test des neuen Akkordeon-Abnahmesystems von KIMAFUN auf den Grund gehen. Gefunden habe ich das Produkt eher zufällig beim Stöbern im Internetshop des Music Store, Köln. Sofern die Produkte von KIMAFUN Wert haben, werden sicher noch andere Anbieter folgen. Ich habe das Abnahmesystem, das aus zwei Schwanenhalsmikrofonen sowie Funkstrecke besteht einfach mal bestellt. Zum Zeitpunkt meines Tests schlägt das Set gerade mal mit 89,-€ zu Buche – das ist im Vergleich zu allem Anderen was man am Markt erhält wahnwitzig wenig. Da das System den 2,4GHz-Bereich zur Übertragung verwendet ist es weltweit anmeldefrei nutzbar. Da aber genau dieser Bereich auch von vielen anderen Anwendungen genutzt wird, ist es spannend, ob es zu Störungen kommt.
Unboxing
Nachdem es jetzt heute geliefert wurde habe ich es zunächst mal ausgepackt. Die erste Erkenntnis ist, dass beim Lieferumfang schon mal nicht gespart wurde:
Beim Auspacken hat man gleich das Gefühl, dass sich hier jemand Mühe gegeben hat, ein sehr vollständiges Set zusammenzustellen. Das gefällt mir.
Erster Eindruck
Es ist erfreulich, dass man mal wieder eine Bedienungsanleitung in deutscher Sprache in den Händen hält. Na ja, die Übersetzung ist etwas holprig aber man hat sich bemüht.
Die beiden Schwanenhälse sehen ordentlich aus. Die Mikrofonkapseln sind mittels zweier Spiralfedern schwingungsfrei am Ende der Schwanenhälse befestigt. Das soll offenbar die Übertragung von Körperschall verringern. Echte „Totschläger“ sind diese Mikro-Kapseln. Im Vergleich zu den gängigen Systemen europäischer Hersteller sind es echt grobe Klötze. Groß und schwer. Irgendwie kommt der Verdacht auf, es könnte sich um dynamische Kapseln handeln?! Wenn ich meine Erfahrungen zu Grunde lege habe ich schon jetzt ziemliche Bedenken, ob das mit den Klebepads halten wird...
Die Haptik der Kunststoffteile ist eigentlich so, wie man es von einem Produkt in dieser Preisklasse erwartet. Einfache Spritzgussteile – wirken nicht besonders stabil. Man muss halt pfleglich damit umgehen.
Die Ausführung der Kabel und Stecker sieht gut aus. Man hat sich auf jeden Fall Gedanken gemacht. Die Klinken-Verbindungen lassen sich verriegeln, das ist schön. Am Sender ist das Kabel als Klinkenbuchse mit kurzem Kabel ausgeführt. Dies wird es erleichtern das ohnehin recht kleine Sendergehäuse am Akkordeon zu befestigen. Ein Ladekabel zum zeitgleichen Laden von Sender und Empfänger wird mitgeliefert. Das optionale Splitkabel ermöglicht es, das Set auch an ein Smartphone anzuschließen.
Befestigung am Akkordeon
Ich werde zunächst versuchen, beide Mikros oben am Akkordeon zu platzieren. Zunächst kommt mein Fismen 496 Proline zum Einsatz. Die Klebepads bzw. Halter klebe ich oben auf Diskant- bzw. Bassgehäuse. Wichtig ist es, alle Klebeflächen zunächst fettfrei zu machen. Die so aufgeklebten Pads sollten aber erst nach eine Wartezeit von 24h belastet werden. Das Kabel lege ich einfach von oben hinter den Balg. So sieht man es auch auf den Fotos in der Bedienungsanleitung bzw. auf der Homepage von KIMAFUN. Den Sender befestige ich mittels der mitgelieferten Klammer oben am Riemen
So sieht das Ergebnis jetzt aus.
Wenn das Kabelgewirr stört kann man die Kabel mit etwas Klebeband fixieren.
Erster Test
Gleich eines vorweg: ich werde jetzt hier keinen Vergleichstest mit anderen Systemen machen. Der Grund ist eigentlich recht einfach. Dieses System ist meines Wissens momentan das Einzige, bei dem externe Mikronabnahme und Funkübertragung als komplette Einheit vertrieben werden. Bei allen anderen Systemen muss man sich das selbst zusammen stellen.
Für den Test verwende ich zunächst eine Bose S1 pro. So kommt ein System zusammen, das mit geringst möglichem Verkabelungsaufwand die Verstärkung eines Akkordeons ermöglicht. Hier werde ich sowohl den AUX-Eingang testen als auch einen der beiden Mikro-Kanäle. Was auffällt ist, dass der Empfänger weit heraussteht – da wäre es besser wenn man den Klinkenstecker schwenken könnte, wie das bei anderen Systemen der Fall ist.
Das Pairing von Sender und Empfänger gelingt recht einfach wie in der Bedienungsanleitung angegeben. Einfach einschalten und nach ein paar Sekunden hört die blaue LED auf zu blinken, das Pairing war erfolgreich und die Funkverbindung ist aufgebaut.
Für die Regelung der Lautstärke stehen am Sender +/- Tasten zur Verfügung. Was mir aber fehlt ist eine Möglichkeit das Verhältnis der Laustärke zwischen Bass und Diskant zu regeln. Hier muss man mit dem Abstand der Mikros zum Akkordeon arbeiten was nicht optimal ist.
Jetzt aber zum Klang. Der ist für mein empfinden neutral, aber mit einem ordentlichen Bassanteil. Man sollte für solch ein System ohnehin immer einen EQ einsetzen können – ich habe die Bässe leicht abgesenkt, die Höhen etwas angehoben. Dies ist natürlich auch abhängig vom jeweiligen Register und schlussendlich natürlich auch vom Instrument. Die Übertragung der mechanischen Geräusche der Bassmechanik und der Tastatur ist wie bei anderen Systemen auch. Bei genauem Hinhören sind mechanische Geräusche dezent feststellbar, gestört hat es mich nicht.
Die ursprüngliche Befürchtung, dass die Klebepads nicht halten könnten ist bisher unbegründet. Die sitzen bombenfest. Auch die Schwanenhälse sind gut und verstellen sich nicht während des Spiels.
Ergebnis
Ich will meine Eindrücke jetzt einfach mal als Pro- und Kontra-Liste darbieten. Das erscheint mir am einfachsten.
PRO
Contra
Es ist mir wichtig zu erwähnen, dass dieser Beitrag in erheblichen Teilen natürlich meine persönliche Meinung widerspiegelt. Klar dass man das auch anders sehen kann – das darf jeder. Erwähnen möchte noch, dass ich das System selbst gekauft habe und keinerlei Vorteile aus diesem Bericht ziehe.
Viele Grüße,
suxeedJo
Hallo zusammen.
In der Tat sind ja viele Musiker der Meinung, dass billige Produkte aus dem Reich der Mitte nichts taugen können. Vorurteil oder doch Tatsache? Dem soll mein kurzer Test des neuen Akkordeon-Abnahmesystems von KIMAFUN auf den Grund gehen. Gefunden habe ich das Produkt eher zufällig beim Stöbern im Internetshop des Music Store, Köln. Sofern die Produkte von KIMAFUN Wert haben, werden sicher noch andere Anbieter folgen. Ich habe das Abnahmesystem, das aus zwei Schwanenhalsmikrofonen sowie Funkstrecke besteht einfach mal bestellt. Zum Zeitpunkt meines Tests schlägt das Set gerade mal mit 89,-€ zu Buche – das ist im Vergleich zu allem Anderen was man am Markt erhält wahnwitzig wenig. Da das System den 2,4GHz-Bereich zur Übertragung verwendet ist es weltweit anmeldefrei nutzbar. Da aber genau dieser Bereich auch von vielen anderen Anwendungen genutzt wird, ist es spannend, ob es zu Störungen kommt.
Unboxing
Nachdem es jetzt heute geliefert wurde habe ich es zunächst mal ausgepackt. Die erste Erkenntnis ist, dass beim Lieferumfang schon mal nicht gespart wurde:
- Mikrofonkombi mit 2 Schwanenhalsmikros, fest verkabelt mit Stereo-Klinke 3,5mm, verriegelbar durch Überwurfmutter
- 2 mal Pop-Filter / Schaumstoffwindschutz
- Sender mit 3,5mm Klinke (female)
- Empfänger mit 3,5mm Klinke (male)
- Adapter 6,3mm Mono-Klinke auf 3,5mm Klinke
- Ladekabel USB A auf 2x USB C
- Splitkabel 3,5mm 4-fach Klinke auf 2x 3,5mm Klinke (Mikro/Headphone)
- 4 Stk. Halteplatten für die Schwanenhalsmikros
- 8 Stk. Klebe-Pads für die Halteplatten
- 1 Klammer für Sender (Befestigung an Akko-Riemen etc.)
- Bedienungsanleitung Englisch
- Bedienungsanleitung Deutsch
- Aufbewahrungstasche mit Reissverschluss
- Garantiekarte
Beim Auspacken hat man gleich das Gefühl, dass sich hier jemand Mühe gegeben hat, ein sehr vollständiges Set zusammenzustellen. Das gefällt mir.
Erster Eindruck
Es ist erfreulich, dass man mal wieder eine Bedienungsanleitung in deutscher Sprache in den Händen hält. Na ja, die Übersetzung ist etwas holprig aber man hat sich bemüht.
Die beiden Schwanenhälse sehen ordentlich aus. Die Mikrofonkapseln sind mittels zweier Spiralfedern schwingungsfrei am Ende der Schwanenhälse befestigt. Das soll offenbar die Übertragung von Körperschall verringern. Echte „Totschläger“ sind diese Mikro-Kapseln. Im Vergleich zu den gängigen Systemen europäischer Hersteller sind es echt grobe Klötze. Groß und schwer. Irgendwie kommt der Verdacht auf, es könnte sich um dynamische Kapseln handeln?! Wenn ich meine Erfahrungen zu Grunde lege habe ich schon jetzt ziemliche Bedenken, ob das mit den Klebepads halten wird...
Die Haptik der Kunststoffteile ist eigentlich so, wie man es von einem Produkt in dieser Preisklasse erwartet. Einfache Spritzgussteile – wirken nicht besonders stabil. Man muss halt pfleglich damit umgehen.
Die Ausführung der Kabel und Stecker sieht gut aus. Man hat sich auf jeden Fall Gedanken gemacht. Die Klinken-Verbindungen lassen sich verriegeln, das ist schön. Am Sender ist das Kabel als Klinkenbuchse mit kurzem Kabel ausgeführt. Dies wird es erleichtern das ohnehin recht kleine Sendergehäuse am Akkordeon zu befestigen. Ein Ladekabel zum zeitgleichen Laden von Sender und Empfänger wird mitgeliefert. Das optionale Splitkabel ermöglicht es, das Set auch an ein Smartphone anzuschließen.
Befestigung am Akkordeon
Ich werde zunächst versuchen, beide Mikros oben am Akkordeon zu platzieren. Zunächst kommt mein Fismen 496 Proline zum Einsatz. Die Klebepads bzw. Halter klebe ich oben auf Diskant- bzw. Bassgehäuse. Wichtig ist es, alle Klebeflächen zunächst fettfrei zu machen. Die so aufgeklebten Pads sollten aber erst nach eine Wartezeit von 24h belastet werden. Das Kabel lege ich einfach von oben hinter den Balg. So sieht man es auch auf den Fotos in der Bedienungsanleitung bzw. auf der Homepage von KIMAFUN. Den Sender befestige ich mittels der mitgelieferten Klammer oben am Riemen
So sieht das Ergebnis jetzt aus.
Wenn das Kabelgewirr stört kann man die Kabel mit etwas Klebeband fixieren.
Erster Test
Gleich eines vorweg: ich werde jetzt hier keinen Vergleichstest mit anderen Systemen machen. Der Grund ist eigentlich recht einfach. Dieses System ist meines Wissens momentan das Einzige, bei dem externe Mikronabnahme und Funkübertragung als komplette Einheit vertrieben werden. Bei allen anderen Systemen muss man sich das selbst zusammen stellen.
Für den Test verwende ich zunächst eine Bose S1 pro. So kommt ein System zusammen, das mit geringst möglichem Verkabelungsaufwand die Verstärkung eines Akkordeons ermöglicht. Hier werde ich sowohl den AUX-Eingang testen als auch einen der beiden Mikro-Kanäle. Was auffällt ist, dass der Empfänger weit heraussteht – da wäre es besser wenn man den Klinkenstecker schwenken könnte, wie das bei anderen Systemen der Fall ist.
Das Pairing von Sender und Empfänger gelingt recht einfach wie in der Bedienungsanleitung angegeben. Einfach einschalten und nach ein paar Sekunden hört die blaue LED auf zu blinken, das Pairing war erfolgreich und die Funkverbindung ist aufgebaut.
Für die Regelung der Lautstärke stehen am Sender +/- Tasten zur Verfügung. Was mir aber fehlt ist eine Möglichkeit das Verhältnis der Laustärke zwischen Bass und Diskant zu regeln. Hier muss man mit dem Abstand der Mikros zum Akkordeon arbeiten was nicht optimal ist.
Jetzt aber zum Klang. Der ist für mein empfinden neutral, aber mit einem ordentlichen Bassanteil. Man sollte für solch ein System ohnehin immer einen EQ einsetzen können – ich habe die Bässe leicht abgesenkt, die Höhen etwas angehoben. Dies ist natürlich auch abhängig vom jeweiligen Register und schlussendlich natürlich auch vom Instrument. Die Übertragung der mechanischen Geräusche der Bassmechanik und der Tastatur ist wie bei anderen Systemen auch. Bei genauem Hinhören sind mechanische Geräusche dezent feststellbar, gestört hat es mich nicht.
Die ursprüngliche Befürchtung, dass die Klebepads nicht halten könnten ist bisher unbegründet. Die sitzen bombenfest. Auch die Schwanenhälse sind gut und verstellen sich nicht während des Spiels.
Ergebnis
Ich will meine Eindrücke jetzt einfach mal als Pro- und Kontra-Liste darbieten. Das erscheint mir am einfachsten.
PRO
- Sehr günstiger Preis
- Komplettset Mikros und Funkstrecke
- Umfangreiches Zubehör und Befestigungsmaterial
- Einfache Installation und Inbetriebnahme
- Stabile Funkverbindung, keine Störgeräusche etc.
- brauchbarer, neutraler Klang
- Übertragung im 2,4GHz-Band
Contra
- Sehr einfache Qualität der Kunststoffteile und Kabel
- Befestigung der Schwanenhälse in den Halteplatten nicht besonders stabil
- Klinkenstecker am Empfänger nicht klappbar (Bruchgefahr)
- Ziemliches Kabelgewirr
- Lautstärkeverhältnis zwischen Bass/Diskant nicht regelbar
Es ist mir wichtig zu erwähnen, dass dieser Beitrag in erheblichen Teilen natürlich meine persönliche Meinung widerspiegelt. Klar dass man das auch anders sehen kann – das darf jeder. Erwähnen möchte noch, dass ich das System selbst gekauft habe und keinerlei Vorteile aus diesem Bericht ziehe.
Viele Grüße,
suxeedJo
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