An Euren Kommentaren sehe ich, daß Ihr mein C# auf Db (und entsprechend auch die anderen Akkorde) korrigiert habt; wahrscheinlich hätte ich statt Bm die A#m-Bezeichnung nehmen sollen; der Unterschied ist mir nicht so ganz klar, weil ich auf dem Klavier in beiden Fällen (C# oder Db; bzw. A#m oder Bm) dieselben Tasten anschlage, aber in meinem Tonleiterheft ist es korrekt gekennzeichnet (C#-Dur und A#-moll; und an einer anderen Stelle Db-Dur und Bm-moll).
Das ist auch eher relevant wenn du aus dem Notenbild lesen willst, da wirds dann wirklich anstrengend wenn statt Bb ein A# steht, bzw. es wirft die Lesekonventionen übern Haufen: z.B. der Akkord A-Dur (A-C#-E) sieht im Notenbild dann nicht wie ein A-Dur aus wenn man stattdessen A-Db-E notiert. Auch, wenn es die gleiche Taste ist, D ist nunmal die nächste Note über C, und auch wenn man das mit Versetzungszeichen ausgleicht sieht es dadurch auf den ersten Blick wie ein Sus4-Akkord aus, wo die Terz durch die Quarte ersetzt wird (Asus4 = A-D-E). Und eben unabhängig davon kann man an dem Beispiel vielleicht auch nachvollziehen, das es eben schlicht falsch ist, da Noten ja etwas mehr darstellen als Tabs, nämlich harmonischen Kontext. Und der wird nun mal falsch dargestellt wenn ein XY-Akkord wie ein verunstalteter YX-Akkord aussieht.
Vermutlich dürfte ein anderes Instrument sehr wohl zwischen C# und Db unterscheiden können
Pauschal: Nein.
Auch bei einer Gitarre sitzt ein A# & ein Bb auf der selben Stelle und auch ein Bläser drückt die selben Ventile bei beiden Tönen. Intonierende Instrumente (Streicher, Posaune, alles was die Tonhöhe "stufenlos verstellen" kann) spielen ein A# aber in der Tat ein klein wenig tiefer intoniert als ein Bb, das liegt aber daran, dass man mit diesen Instrumenten weniger an die Kompromisse der sog. wohltemperierten Stimmung gebunden ist. Aber du wirst kein (gebräuchliches) Instrument finden, das eine Taste mit einem A# und eine andere mit einem Bb hat.
Aber wenn du systematisch rangehst, dann schau dir doch zuerst mal den prinzipiellen Aufbau einer Durtonleiter an:
C-D-E^F-G-A-H^C ("^" sind die Halb- "-" die Ganztonschritte)
Bei C# ist es naheliegenderweise dann C#-D#-E#^F#-G#-A#-H#^C#
Db-Dur hingegen: Db-Eb-F^Gb-Ab-Bb-C^Db
Also einmal 7 Kreuze vs 5 Bes - und wenn nichts dagegen spricht nimmt man das jeweils "Vozeichenärmere".
Deswegen wirst du kaum was in A#-Dur finden, bzw. wenn doch wird es sich vermutlich um eine Falschnotation von etwas in Bb-Dur handeln;
Machst du das "Dur-Tonleiter bauen"-Spielchen mit A# passiert folgendes:
A#-B#-C##^D#-E#-F##-G##^A#
Liegt daran, der Stammton nach einem A/A#/Ab ist B (bzw. deutsch H), der nächste C usw., jeder kommt genau einmal vor, aufbauend auf A# muss man da schon MG-Salven an Vorzeichen verschießen damit das funktioniert-
Nimmt man hingegen Bb-Dur: Bb-C-D^Eb-F-G-A^Bb.
Macht 2 Bes vs. 10 Kreuze - womit sich einfacher Arbeiten/Denken/Verstehen lässt liegt denke ich auf der Hand.
Man muss aber allgemein mal sagen: Um das zu Durchblicken würde ich mal mit C-Dur - G-Dur - D-Dur - ... anfangen. Sobald man einmal den Quintenzirkel durch hat sollte dann ja auch irgendwann ein kleiner Aha-Moment kommen wann was ein A# und wann ein Bb ist.
Grüße