Erfahrungen mit virtuellem Musikunterricht

Loopen ist vielleicht nicht der ganz richtige Ausdruck für jammr. Es ist nicht so, daß man einen Loop einspielt, der dann automatisch abläuft, wie bei einem Looper-Pedal z.B. Wenn Du aufhörst zu spielen, hört der Mitspieler dich auch nicht mehr, nur ein paar Takte später. Wenn die Harmoniefolge sich immer wiederholt, macht das aber nichts. Bei nur Rhythmus ist das nicht so relavant, solange man das Tempo nicht plötzlich verändert.

Bei öffentlichen Sessions ist es schon so, daß sich der Groove manchmal vom Metronom etwas wegbewegt. Das verträgt das System schon (wenn mir die Logik, warum das so ist, auch noch nicht ganz klar ist).

Mehrseitiges Stück geht nicht, solange es kein Kanon ist. Kanon müßte aber eigentlich klappen.

Der wesentliche Vorteil gegenüber Skype ist, daß man das mit einer ganzen Band machen kann. Das geht bei Skype nicht.
 
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@McCoy
Das heisst also, dass das, was der zuerst Startende spielt, bei den anderen grundsätzlich versetzt ankommt. Hmmm ...
Wenn ich zwei Flöten-Stimmen echt synchron bekommen will, müsste ich mich also mit 2 Profilen anmelden. Auf einem Profil könnte dann eine Drumline gestartet werden, die z.B. in MuseScore oder auf dem Sequenzer des Clavinova vorbereitet oder spontan eingegeben /ausgewählt wird und dann setze ich über das 2. Profil mit dem Schüler synchron ein.
Erhebt sich die Frage, ob sich das mit dem 2. Profil grundsätzlich realisieren lässt, oder ob man nur ein Profil anmelden kann. Und dann braucht man natürlich 2 PCs (oder ...) die man zeitgleich bedient. Hmmm ... grübel ... :gruebel:
 
Kreativer Einwurf :)

Die Diskussion dreht sich im Moment u.a. um (vergleichsweise kleine) Laufzeitunterschiede: Die machen schon genug praktische Mühe.

Um auf einen noch leistungsfähigeren Weg zu kommen, muss man solche Betrachtungen manchmal regelrecht zerklopfen ... dann wird's leichter sichtbar.

Denke wir uns also unseren Musikschüler nicht ein paar Straßen oder Stadteile entfernt, sondern ... auf dem Mond ... oder Mars ... oder Jupiter ... oder in einer Umlaufbahn um den Sirius ....

Es dauert also elendiglichst lange .. außerhalb jeder Ruf- und Handlungsweite ..


WIE kann man dann effektiv unterrichten bzw. lernen? Zu Kosten von 0 EUR ?


Ergänzung: Ich habe keine Antwort, aber mit so einer Leitfrage kommt Ihr zu welchen :) Und gar nicht selten sind die bereits bekannt, nur gerade nicht zu erkennen, weil man auf etwas Anderes fixiert ;-)
 
Wenn ich zwei Flöten-Stimmen echt synchron bekommen will, müsste ich mich also mit 2 Profilen anmelden. Auf einem Profil könnte dann eine Drumline gestartet werden, die z.B. in MuseScore oder auf dem Sequenzer des Clavinova vorbereitet oder spontan eingegeben /ausgewählt wird und dann setze ich über das 2. Profil mit dem Schüler synchron ein.
Nein, dafür ist jammr nicht gemacht. Auch wenn Du in den zweiten Rechner Flöte spielst, kommt es ja bei Deinem Schüler nicht gleichzeitig an. Wenn man jemanden kennt, der das auch macht, kann man den beim jammen mal auf dem Telefon anrufen, dann bemerkt man, wann das, was man gerade selber gespielt hat, beim anderen ankommt.

Jammr funktioniert wirklich nur mit dieser Loop-Idee. Längere Stücke mit komplexer Harmoniefolge gleichzeitig spielen geht nicht. Das kann man auch nicht so hintweaken. Es passiert immer wieder, daß jemand dort online ist und auf einem public jam dann einen Jazzstandard spielt und sich wundert, daß keiner mitspielt. So funktioniert das dort halt nicht. Mein Vorschlag, weil es zu kompliziert zu beschreiben ist: Einfach mal anmelden und mitjammen. Die Akkordfolge hört man entweder oder sie steht im Chat untendrunter. Dann versteht man besser, wie das läuft.

Laufzeitunterschiede:
Die Laufzeitunterschiede gab es früher beim analogen Telefon nicht, zumindestens nicht zum Nachbardorf. Es gab ja auch immer wieder Projekte, wo z.B. Orchester aus verschiedenen Städten gemeinsam und gleichzeitig im Fernsehen musizierten. Das Helikopter-Streichquartett von Stockhausen funktioniert ja auch simultan und ohne Latenzen.



Und falls jemand auf dem Mars das hier gerade liest: Können wir mal skypen? :D

Viele Grüße,
McCoy
 
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@McCoy
@Lisa2

Lachen ist gesund (...auf dem Mars...), ich brech' weg! :D
 
Jetzt noch mal nach sechs Wochen und ein bisschen "eingrooven".

Wie unterrichtet ihr jetzt? Was musstet ihr ändern?

Ich bin von meiner Briefmethode zu Skype gewechselt. Ist doch weniger aufwändig. Bei Skype stellt sich der Klang (auch weil meine Schülerin das Equipment nicht hat) als kaum zu bewerten raus, deshalb bekommt sie immer auch Abschnitte als Hausaufgabe, die sie mir mit dem Handy aufnehmen und zuschicken soll, denn bei diesen Aufnahmen kann ich wesentlich mehr hören und bewerten.

Das Problem bei Skype: Wenn nach dem Flötespielen automatisch runtergeregelt wurde und dann einzelne Worte gesprochen werden, sind die viel zu leise. Aber mir wurde gesagt, bei Zoom zum Beispiel lässt sich das automatische rumgeregele ausstellen. Ansonsten bin ich aber mit Skype recht zufrieden und kann mich insbesondere mit dem Bildschirm teilen anfreunden, so wechselt die Schülerin ab und an mal zwischen ihren Noten und dem Bildschirm.

So langsam läuft ja alles wieder an, aber ich werde jetzt meine Lehrprobe im Fach Flöte - Einzelunterricht demnächst online machen in dieser besonderen Situation. Aber meine Schülerin kann mit dieser Art Unterricht mittlerweile gut umgehen, da mache ich mir wenig Sorgen.
 
Wenn nach dem Flötespielen automatisch runtergeregelt wurde und dann einzelne Worte gesprochen werden, sind die viel zu leise. Aber mir wurde gesagt, bei Zoom zum Beispiel lässt sich das automatische rumgeregele ausstellen.
Das kann man bei Skype auch ausschalten: In den Audio- und Videoeinstellungen den den Schalter bei "Mikrofoneinstellungen automatisch anpassen" auf aus stellen.

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In BW sind die Musikschulen außer für Gesang und Blasinstrumente und mit hygienischen Auflagen wieder geöffnet. D.h. bei mir ist das Gröbste erstmal vorbei.
Schon jetzt kann ich aus der ganzen Situation z.B. mitnehmen, daß jemand, der aus irgendeinem Grund mal im Unterricht nicht anwesend sein kann, den Unterricht jetzt auch über Skype wahrnehmen kann. Wenn z.B. mal ein Erwachsener auf Geschäftsreise ist oder so und ein portables Instrument dabei hat, kann man trotzdem etwas machen.

Ich habe auch einen Schüler, der nicht Skypen wollte/konnte, der hat von mir Emails bekommen. Da ging es vornehmlich um Jazztheorie, das konnte man gut rein schriftlich machen. Ich habe dabei die Spracherkennung des Smartphones verwendet, um mir keinen Wolf zu tippen. Hinterher noch Rechtschreibkorrektur am PC, und dann ging das auch ganz gut.

Die größten Skype-Probleme gibt es mit Leuten, die digital nicht sehr ausgestattet sind, nur ein billiges Smartphone oder Tablet verwenden oder/und keinen Drucker zu Hause haben. Die können dann keine gesendeten Noten ausdrucken und schauen beim Skypen immer ins Tablet, weil da die Noten sind. Dann sieht man als Lehrer die Finger nicht, dafür kann man den Schüler ausgiebig beim Lesen beobachten. :rofl: Außerdem ist die Soundqualität miserabel. Oft kann man dann aufgrund digitaler Ahnungslosigkeit auf Schülerseite auch nicht viel zur Verbesserung der Situation beitragen und muß damit leben.

Aber in den allermeisten Fällen lief der Unterricht problemlos.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Schon jetzt kann ich aus der ganzen Situation z.B. mitnehmen, daß jemand, der aus irgendeinem Grund mal im Unterricht nicht anwesend sein kann, den Unterricht jetzt auch über Skype wahrnehmen kann.
Exakt dasselbe besprach ich letzte Woche mit einer Schülerin. Vor der Zwangsumstellung war diese Option bei meinen Kursteilnehmern (vor allem bei Eltern jüngerer Schüler) undenkbar.
 
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