Emotionen vs Vernunft...werde ich Teil des Problems, wenn ich Verarbeitungsmängel hinnehme?

  • Ersteller FullTilt
  • Erstellt am
FullTilt
FullTilt
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
07.02.22
Registriert
31.03.10
Beiträge
3.084
Kekse
30.242
Ort
Berlin
Hallo Leute,
war lange nicht mehr aktiv und nun leider gleich mit einem Problem:rolleyes:

Das Thema Verarbeitungsmängel gibt es hier ja zur Genüge und gleichzeitig bin ich ja nicht alleine mit der Haltung, dass ein Instrument emotional das richtige sein muss. Farbe, Form, Sound, Geschichte...wie ich wollen doch viele nicht EIN Instrument, sondern suchen DAS Instrument. Dies hat mich nun in ein moralisches DIlemma gebracht und wollte fragen, wie ihr das seht, bzw wie ihr handeln würdet.

Ich bin seit langem (viele Jahre im Grunde) immer am überlegen mir eine Semi ala 335 zu holen, aus vielen Gründen ist das ein absoluter Lebentraum aber eben auch einer der in einem sehr engen Rahmen besteht. Ich weiß ziemlich genau wie diese Traumgitarre aussehen sollte (worüber ich noch am ehesten hinwegsehen könnte) vor allem hab ich aber sehr genaue klangliche Vorstellungen und bestimmte Spezifikationen, die schon sein sollten (vor allem Halsprofil).

ich habe viele günstigere Semis getestet, war nie voll überzeugt und habe dann mal geschaut wie die Auswahl so ist, wenn ich das Portmonaie weit aufmache. Von der aktuelle Lage mal abgesehen, fand ich heraus, dass es keinesfalls einfach ist, da es gar nicht so viele antestbereit in Berlin gibt (Just Music hat vielleicht 6-8 Gibsons, von denen viele gleich rausfallen, da bleiben 1-2 die in Frage kämen aber ich war nie überzeugt, da bei so viel Geld natürlich noch mehr passen muss, andere Marken waren so ziemlich nicht vorhanden, die in die Auswahl hätten kommen können).
Gebraucht kam auch nicht in Frage, da ich ja sehr klare Vorstellungen habe, also blieben mir nur die Versandhäuser und ihre Auswahl. Hier ist der Vorteil, dass sich die Markenvielfalt erhöht aber der Nachteil ist, dass man, vor allem jetzt, nur bestellen, testen und im Zweifel zurückschicken kann, was ich jetzt auch nicht zu viel machen wollte aber gut.

Jetzt fand ich auch insgesamt nicht super viele Gitarren, die mich überzeugten, eine war aber auf dem Papier und auf den Bilder nahezu perfekt und irgendwann schlug ich zu.

Lange Rede kurzer Sinn, ich habe eine absoltue Traumgitarre (für mich) zuhause, die klanglich, haptisch und grundsätzlich auch optisch alles erfüllt was ich will.
Gelichzeitig hat die Gitarre Verarbeitungsmängel, die mich recht fassungslos gemacht haben und mich in das Dilemma bringen, das ich im Titel schildere...ich frage mich ernsthaft, ob ich diese Mängel überhaupt hinnehmen darf, da sich sonst auch nichts ändern wird. Was denkt ihr? Ich will sie nicht weggeben und gleichzeitig kriege ich leichte Gewaltfantasien, wenn ich mir vorstelle, dass dieses Instrument so durch eine Qualitätskontrolle gegangen ist.

Oder 3. Möglichkeit: Übertreibe ich? Bin ich nur so streng eben weil das Instrument so eine emotionale Erfüllung ist?

Hier ein paar Bilder
Lackrisse an den Bünden quasi durchgehend ab so dem 15.Bund, das Binding ist eine Katastrophe
ebenso hier
das Binding schließt nicht ab, scheint aufgefüllt aber mit einem gefühlten Krater in Übergang
Zusätzlich noch rötlich Verfärbungen (auch an anderen Stellen, wo kommt das rot her?)
 
Eigenschaft
 
Lange Rede kurzer Sinn, ich habe eine absoltue Traumgitarre (für mich) zuhause, die klanglich, haptisch und grundsätzlich auch optisch alles erfüllt was ich will.

Mir persönlich wärs dann wurscht. Und zwar nicht zuletzt deswegen weil die Gitarre wenn Sie bei mir ist onehin Gebrauchsspuren bekommen wird.

Bei mir stehen Sie nicht nur im Wohnzimmer sondern werden gespielt. Zudem ist mir der wiederveraufswert persönlich scheißegal, ich habe in 15 Jahren noch nie eine Gitarre wieder verkauft...


Ich habe auch eine Gibson ES. Das ist so eine Gitarre bei der es imho keine Alternative gibt. Ich würde z.b. auch eine gute Strat von einem anderen Hersteller als Fender kaufen (Suhr, Xotic, Lsl, Haar etc etc) aber bei einer ES gibt es imho keine echte Alternative zum Original. Dazu dieser Kategorie zählt z.b. auch Rickenbacker....

Von daher wäre ich persönlich in dem Fall auch bereit so etwas in Kauf zu nehmen

selbtsredend würde ich aber, wenn machbar versuchen deshalb am Preis zu drehen.... ;)


grüße B.B
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Hi,
hier stellt sich die Frage wiederum für mich ob ich nicht zu kritiklos bin, aber mir würde das jetzt überhaupt nichts ausmachen, wenn der Rest stimmt.
Wenn ich mit einer Lupe meine ganzen Gitarren auf Fehler untersucht hätte, dann hätte ich überhaupt keine kaufen dürfen.
Man muss sich einfach eingestehen, das alles, wo Menschen ihre Hände im Spiel haben nicht perfekt sein kann.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 8 Benutzer
Ich könnte mit den Mängeln leben.
Aber wenn ich das, was du schreibst ("fassungslos", "Gewaltfantasien"), so durchlese, dann scheint es mir, dass du nicht damit glücklich werden kannst und weitersuchen mußt.

Ich denke aber nicht, dass du übertreibst. Jeder ist halt anders und hat andere Ansprüche.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Nachtrag:
Jetzt verstehe ich auch langsam den Sinn von Relic-Gitarren:
Schont die Nerven bei Händlern und Käufern :tongue:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 10 Benutzer
Als ich die Gitarre am Donnerstag über meinen AC30 gerockt habe, da hätte ich euch 100% zugestimmt und der thread könnte gleich wieder zu aber dann hatte ich darüber nachgedacht, dass ich niemanden kenne, der ein Neuwagen mit Kratzern akzeptieren würde oder Ähnliches.
Ich meine der Hersteller wird nichts ändern, wenn ich nix sage (auch dann wahrscheinlich nicht sofort aber wenn alle Mängel reklamieren vielleicht schon). Insofern haben wir Kunden ja durchaus eine Macht, wenn wir sie denn wahrnehmen.

@rle wenn du mir so den Spiegel vorhältst, dann glaube ich doch, dass meine Wortwahl etwas übertrieben ist...aber du hast recht, wenn ich mich da nicht entspannen kann, sollte ich sie nicht behalten.
Oder ich halte es wie @B.B : wenn ich sie spiele dann wird sie auch Gebrauchsspuren bekommen

@nasi_goreng davon abgesehen, dass ich den relic Look mag, ist es echt super entspannt, wenn man keinen "ersten Kratzer" in die Gitarre machen kann:D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das sind einfach Spuren von Handarbeit. Ich denke, damit kann man doch gut leben. Wenn du Fehler suchst, findest du immer welche. Steht schon in der Bibel: wer suchet, der findet.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Das ist wohl eine sehr persönliche, individuelle Haltung und Entscheidung. Da kann dir keiner helfen
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich hätte keine Probleme damit, bei einer Gitarre in dieser Preislage, irgendwelche Dallen hinzunehmen die vielleicht durch Nutzung sowieso dazu kommen. Allerdings nur wenn ansonsten die Gitarre meine Erwartungen erfüllt oder noch besser, übertrifft.

Bei den Fehlern hier geht es allerdings um Pfusch am Holzbau. Als Schreiner würde mir es schwer fallen, diese Mängel zu akzeptieren. Die Kante kann man noch bearbeiten (geht super mit Nagel-Polierfeilen), Lackrisse wären auch noch OK aber der Spalt zwischen Binding und Hals würde mir ewig auf den Sack gehen. Auch die Verfärbungen würde mich nerven wenn sie nicht holzbedingt sind und durch nachlässiges Schleifen vor dem Lackieren entstanden sind. Diese Art von Mängel würde ich nur dann akzeptieren, wenn ich ansonsten Angst hätte, keine vergleichbare Gitarre mehr zu finden. Da es sich jedoch hier nicht um eine antike Rarität handelt, würde ich wahrscheinlich weitersuchen.

Dabei bin ich garnicht perfektionistisch. Ich baue manchmal Dinge bewußt schräg und krumm. Man sieht den Objekten sofort an, dass sie von Hand und ohne Maschine hergestellt wurden. Das macht dann auch ihren besonderen Wert aus. Allerdings geht es hier um Handarbeit die man sieht und nicht um Pfusch.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
das was deine bilder hier zeigen, die Lackrisse am Binding des Griffbretts, können warscheinlich daher kommen das das Holz vom Griffbrett etwas geschrumpft ist (natürlicher Prozess -> reagiert immer auf die Umgebung und Luftfeuchtigkeit), und das Bundmaterial dann rausschiebt.
Bei Gitarren ohne Binding resultiert das in Scharfkantigen Bundenenden, welche der Gitarrenbauer für sehr kleines Geld korrigiert, und das tritt bei Gitarren jeglicher Preisklasse auf, manchmal nicht sofort, aber vielleicht nach einem oder 2 Jahren in Besitz, wenn aber ein binding dransteht, dann kann das passieren.
Meine ESP Eclipse, welche ich seit 2005 habe, hat seit etwa 5 Jahren erst auch einigen stellen nun solche Risse bei den Bünden, also nach 10 Jahre im Besitz. Mittlerweile habe ich nicht mehr soviele Gitarren mit Binding, aber die, die ein Binding haben und auch schon etwas älter sind, haben auch gerne mal solche Risse.

Ich mag deinen Beitrag, und eigentlich hast du recht, wenn wir nicht reklamieren sind wir eigentlich Teil des Problems weil wir es scheinbar akzeptieren.
Nun, eigentlich ist es ja wichtiger wie der Händler reagiert, wir hben ja mit dem Hersteller erstmal gar nicht direkt zu tun.
Gibt der Händler das Feedback weiter an den Vertrieb/Importeur, oder hat der auch seine Toleranz und macht erstmal nix, weil wer weiss es kommt eh wieder jemand vorbei, der nicht so genau schaut? und selbst da wird es Händler geben, dessen Rückmeldungen mehr Wert sind als die Meinung von anderen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ok, danke schonmal für die Rückmeldungen! Mir wird langsam klar, dass ich die Gitarre behalten will, ich aber tatsächlich den Leuten ein schlechtes Gewissen gegenüber habe, die gegen solchen Pfusch kämpfen. Da ist @exoslime s Idee grundsätzlich erstmal mit dem Händler zu sprechen sicherlich eine gute Idee. Zumindest besser als einfach zurückschicken, weil dann wird sie sicher einfach wieder gelistet, bis jemand kommt der es nicht so eng sieht und der Hersteller wird nie von erfahren.
Da ich sie ja aber in jedem Fall ohne Begründung zurückschicken kann, kann man hier vielleicht eine vernünftige Lösung finden oder es greift @HD600 s Einstellung, es sollte etwas gleichwertiges ohne solche Probleme zu finden sein (auch wenn das echt nicht leicht ist).

Gleichzeitig nutze ich die nächsten Tage mal, um ein bisschen zu differenzieren, da die Lackrisse bei Nitrolack ja wohl auch einfach nicht ganz zu verhindern sind, auch wenn ich sie lieber erst nach Jahren hätte. Und ansonsten fühlen sich die Bundkanten ja sehr gut an, sieht nur sch....aus.
 
Ist das eine Gibson die nach Vintage Original Specs (VOS) gebaut wurde? Wenn ja, dann sind jene „Verarbeitungsmängel" keine Mängel, denn dann wäre die Gitarre genau so gebaut worden, wie man sie in den 50ern/60ern gebaut hätte, und da gehörten jene Eigenheiten nunmal dazu.

Ist das keine VOS, dann ist es schon eher ein Fall auf mangelnde Quallitätskontrolle zu schimpfen. Wobei die Amis hatten schon immer eine etwas andere Ansicht von Qualität gehabt. Dort muss hauptsächlich die Funktion gut erfüllt sein. Wenn da mal mal ein Spaltmaß o.Ä. nicht ganz passt, ist das dort okay. Hier im Board sind schon einige Gitarren (hauptsächlich Gibsons) aufgetaucht mit ganz ähnlichen „Fehlern", wo ich mir sagen würde, dass das für europäisches Qualitätsbewustsein zu dem Preis überhaupt nicht ginge.

Was ich in dem Fall machen würde, ist ne gute Frage. Bestenfalls wäre mir das schon im Laden aufgefallen. Dann hätte ich den Händler gefragt, ob er mir preislich dafür entgegenkommen würde. Wenn mir das Angebot okay erscheint, würde ich es annehmen. Letztendlich sind das ja alles keine spielrelevanten Mängel.

Wäre es ein Onlinekauf, würde ich den Händler ebenfalls fragen, ob er mir entgegen kommen würde und dann wieder abwägen, ob sie mir dass dann wert ist. In dem Fall hat man sogar noch das Recht auf Rückgabe, oder einer Preisminderung. Beim Ladenkauf hat man das hingegen nicht mehr. Ich würds wahrscheinlich trotzdem mal versuchen. Fragen kostet schließlich nichts, und mehr als Nein sagen, kann der Händler nicht. Wenn er aber nein sagte, dann wäre es halt: Pech gehabt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
@Uhu Stick meinst du das als Spaß/Seitenhieb auf Gibson mit den VOS Specs? Ich frage wirklich ernsthaft, weil ich darüber bisher nicht nachgedacht habe...dachte da geht es um benutzte Materialien und ähnliches. Zumal ich davon ausgehe, dass Gibson früher zwar anders aber nicht schlechter gearbeitet hat. Also Eigenheiten ja, Pfusch nein.
Habe bisher ja versucht den Markennamen so gut es geht rauszulassen, ich hoffe nicht, dass ich damit so eine wichtige Info wie VOS unterschlagen hab.
Und ja es ist eine ES355 VOS:
(und online gekauft)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Eine ausgesprochene Schönheit :great:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Du solltest die Gitarre auf jeden Fall behalten. Wenn die Gitarre für dich so toll ist, wird es nämlich schwierig eine Gleichwertige zu finden. Speziell bei den ESs gibt es da oft große Unterschiede
 
Ich habe schon in einem anderen Faden geschrieben:
Wenn man mit den Modell, das man geschickt bekommen hat, Probleme hat, sollte man überlegen ob man die Gitarre auch gekauft hätte, wenn man sie so wie sie ist, in einem Laden hätte ausprobieren können.

Bei meiner ES335 hatte ich im Laden auch solche Mikrorisse an den Nibs, an den Bundenden entdeckt. Die Gitarre hatte mich aber klanglich so umgehauen, dass ich das in Kauf genommen habe. Bereut habe ich es nicht.
Man muss wirklich suchen, um diese Risse zu sehen und es hat sich an denen auch in den letzten zwei Jahren nichts verändert.
Gibson baut ikonische und sehr gut klingende Instrumente, aber keine Schmuckstücke an denen man sich mit einer Lupe sattsehen kann/sollte.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
meinst du das als Spaß/Seitenhieb auf Gibson mit den VOS Specs?

Nein. Wie kommst du darauf? Das war vollkommen neutral, und ernst von mir gemeint.

dachte da geht es um benutzte Materialien und ähnliches.

Ich kann da jetzt auch hauptsächlich nur das wiedergeben, was ich zu der Thematik im Board und im Netz gelesen habe.

Ja es geht hauptsächlich um die Materialen (Hardware und eben die Specs) aber eben auch darum, dass die Gitarre so wie früher gebaut ist. Und da früher Lackrisse, kleinere Unsauberkeiten eben normal waren, kauft man das bei einer VOS Gitarre von heute eben mit. Das ist mehr oder weniger gewollt.
 
Hi,
mal ein paar Infos.
Der Rand (sowohl optisch als auch haptisch) am Korpusbinding entsteht durch das sogenannte Scraping.
In der Produktion wird nach dem anbringen des Bindings die Gitarre lackiert ohne das Binding abzukleben - es wird also mit überlackiert. Nach dem trocknen wird das Binding mittels Glasträgerplatten (die kennt man aus der Mikroskopie) oder mittels Messerklingen wieder freigekratzt (eben scraping). Die Leute die das machen sind echt gut. Ohne irgendwelche Hilfsmittel, nur locker aus der Hand, wird das gemacht und in der Regel sehr gut und genau. Das es hin und wieder nicht ganz perfekt ist, ist normal - Handarbeit eben. Durch das scraping und dem anschließenden Klarlack kommt es zu mehr oder weniger starken, fühlbaren Absatz an der Kante zwischen Binding und Farblack (Holz). Das ist kein Fehler sondern Konstruktionsbedingt. Wegen Handarbeit leider nicht immer gleich gut und perfekt.

Die Risse im Halsbinding (bei den Bundstäbchen) kommen davon, dass das Holz eben ein Naturstoff ist und arbeitet. Wenn das Holz (z.B. durch Trockenheit) schrumpft, dann können die Bünde dieses arbeiten nicht mitmachen. Die Folge ist, das sie versuchen durch das Binding aufbrechen und es ergeben sich feine Risse im Binding - das ist nicht schön aber für Gitarren mit Halsbinding auch nicht ungewöhnlich.

Man kann das alles bemängeln und vielleicht hat eine andere (baugleiche) Gitarre weniger zu bemängeln aber ob sie haptisch und klanglich dann so gut ist wie die aktuelle bleibt dahin gestellt.
Freue Dich das Du eine schöne Gitarre gekauft hast und störe Dich nicht an diesen Kleinigkeiten. Zumal es auch bei einer anderen Gitarre mit der Zeit zu diesen Rissen im Binding kommen kann - vielleicht erst in 2 Jahren.

Ich hatte mal ein Erlebnis mit einem Mitarbeiter von Gibson, dem ich auch ein Gibson Gitarre in die Hand drückte um ihn auf die Verarbeitungsfehler aufmerksam zu machen (hier:Lackfehler)
Er nahm sie in die Hand, schaute sich die Fehler gar nicht an sondern spielte die Gitarre. Sie war super gut bespielbar und klang fantastisch. Sein Kommentar: "Will der Kunde schauen oder spielen?"

Es ist halt auch die Grundeinstellung die man hat. In Deutschland sagt man sich: "Ich habe viel Geld ausgegeben, dann muss auch alles Perfekt sein."
Ein Amerikaner sagt: "Geiler Klang, liegt gut in der Hand". Und dann gibt er sie zum Gitarrenbauer seines Vertrauens und lässt sie optisch nachbessern.

Wenn alles passt für Dich, dann empfehle ich Dir sie zu behalten - wer weiss ob eine andere besser ist. Was nutzt ein perfekter Lack und ein Binding ohne Risse wenn sie nicht klingt. Zumal die Risse und der Lack im Laufe der Nutzung durch Dich auch nicht besser wird.

Gruß

Nachtrag: Du wirst nicht Teil des Problems wenn Du Verarbeitungsmängel hinnimmst. Seien wir ehrlich, wer eine Gibson will kann sie nur bei Gibson kaufen - will sagen: Dem Hersteller dürfte Deine Mängelliste egal sein - traurig aber war. :rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 15 Benutzer
Hi, ich würde die ES auch behalten, wenn klanglich und haptisch alles stimmt, und das scheint
ja auch so zu sein wie du geschrieben hast. Sie ist eine wahre Schönheit , Gibson sieht es
mit der Verarbeitung auch manchmal nicht so eng, kenne das von meiner Les Paul Custom
da ist das Korpus Binding etwas ungleichmäßig , aber steck ein Kabel zwischen die Paula und
einen Amp und die Sonne des Wohlklanges geht strahlend auf.
Und wenn das bei deiner schönen ,blonden Dame auch so ist , behalten und niemehr hergeben.

Grüße
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hi FullTilt,

ich bin eigentlich ein Verfechter für 100% Qualität für 100% harte Währung, dennoch finde die Mängel bei Deinem Exemplar nicht besonders schlimm. Aber wie schon von anderen geschrieben, ist einzig entscheidend wie Du es siehst.
Dabei würde ich mich aber nicht davon beeinflussen lassen, "daß Du dich verantwortlich oder solidarisch verpflichtet fühlst" anderen Käufern gegenüber.
Sozusagen der "Streikbrecher" bist. Du entscheidest für Dich, andere entscheiden dann wieder für sich. Und es ist m.M beileibe keine Schande eine Gitarre trotz kleiner optischer Makel gern zu haben, wenn vieles andere passt!
Immerhin hat die Gitarre bei Dir ja starke Gefühlswallungen ausgelöst, wenn auch nicht durchweg positiv.....auf jeden Fall keine 0815 Beziehung...:D
Die SG in dem Avatar hat auch dieses Bleeding im Halsbinding im Bereich Korpusübergang. Allerdings wesentlich ausgeprägter als bei Deiner Gitarre.
Achja, solltest du die Gitarre behalten und regelmäßig spielen, werden diese kleinen Tacken bald eh nur noch ein winziger Teil der Historie sein.:)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben