Hallo,
erst einmal ein großes Dankeschön an Alle für die große Beteiligung und für die sehr umfangreichen Kommentare!
Und vor allem die Aufmunterungen das alles nicht abzublasen, nur weil ich gerade überfordert bin...
Ich gehe jetzt wieder im Einzelnen darauf ein:
Zum Thema Aufnehmen direkt mit Mischung zu einer anhörbaren Stereo Summe. Das kann man machen wenn man 1) eine gute Bearbeitungskette hat und 2) diese auch bedienen kann sowie 3) sich die Zeit nimmt dass durch mehrere Optimierungsschritte soweit zu verbessern dass es sich auch gut anhört. Ich denke dass diese Vorgangsweise in deiner Situation noch zeitraubender und für die Tochter nerviger ist als es in zwei Schritten, aufnehmen und danach abmischen, zu erledigen. Es kann ja auch lustig undinteressant für euch beide sein zuerst gemeinsam ein Stück einzuspielen und dann gemeinsam am fertigen Klang zu basteln.
Ok, dann doch besser die Variante in zwei Schritten.
Ich finde ja, dass Hifi Boxen nicht wirklich ideal sind für eine Studioabhöre. Deren Aufgabe ist ein angenehm klingedes Erlebnis aus fertig gemischten Aufnahmen ins Zimmer zu zaubern. Studiomonitore sind Werkzeuge, deren Aufgabe es ist so gnadenlos ehrlich zu sein, dass man jegliche klanglichen Fehler gut erkennen kann.
[...]
Gehen dann auch gute Studiokopfhörer?
Wäre somit eine nächste Anschaffung.
ich finde,dass du das Projekt nicht abblasen solltest. Eventuell etwas kleiner anlegen aber gerade jetzt ist es doch spannend und kurzweilig so etwas gemeinsam in der Familie zu realisieren.
BTW hast du schon über Mikros zur Abnahme der Instrumente nachgedacht?
Eigentlich hat es angefangen, als die Tochter sich per Smartphone ausgenommen hat. Die Tonqualität war für uns beide nicht so toll. Ich hatte ihr naiv gesagt, dass wir das besser mit extra Mikros und einem Mischpult hinbekommen und uns das über ihre Anlage, oder im Wohnzimmer anhören könnten.
Dann ist das noch mit der Corona und dem Unterricht per Skype und dem stark komprimierten Ton des Lehrers mit den Latenzen, gruselig.
Ich habe mir schon überlegt, ob ich nicht einen eigenen Streaming-Server aufsetzen soll und einen Live-Stream für sie zum Lehrer und umkehrt zu starten. Dann kam der Gedanke auf, ob wir mit neuen Mikros und einem Mischer uns selber im Duett, oder mit Frau und Gitarre uns gemeinsam "verewigen" könnten. So kam ich auf den Mischer als Schnittstelle für alles und damit zu Euch...
Etwas kleiner anlegen des Projektes wäre für den Anfang auch nicht schlecht, sollte halt keine Sackgasse sein, so dass zweimal gekauft werden müsste.
Diesen Gedanken hatte ich bereits für die Tochter und kam deshalb auf diesen, wie bereits erwähnt:
https://www.thomann.de/de/tascam_sd_20m.htm
Ich hätte dafür zusätzlich ein Mikrofon-Paar gekauft und Stativ mit Galgen plus Schiene. Sie könnte sich damit selber aufnehmen, auch mit 4 eneloops für den Recorder als mobiler Betrieb. Am Chinch-Out ist das Teil auch mit Hifi-Pegel schnell in eine Anlage gesteckt.
Weiter unten hat ja jemand ein ähnliches Beispiel mit einem Chor und zwei Mikros was dazu beschrieben.
Die SD-Card könnte ich bei Bedarf in den PC stecken, um in einer DAW weiterzubearbeiten. Allerdings stelle ich mir das mit Kopfhörer an einem internen Mainboard auch nicht so toll vor, ich weiß halt nicht wie die Wandler in dem sonst guten Asus-Board sind.
Ein weitere Variante für ein Duett wäre auch möglich: Ein Mikro für das Klavier und eines für die Flöte.
Oder ein Mikro für Gitarre und eines für die Flöte, an den hinteren Chinch-Eingängen könnte ich mein Keyboard anschliessen, da das Gerät auch 4 Spuren gleichzeitig aufnehmen kann, sogar parallel zwei Aufnahmen mit einem niedrigen Pegel, wenn ich es recht verstanden habe.
Die Sackgasse wäre allerdings dann: Klavier, Gitarre und Flöte, da wäre so nicht mehr möglich, zumindest nicht mit getrennten Mikros.
Zu den Mikros:
Das ist ein weiteres Thema, vielleicht sogar noch wichtiger. So weit ich gelesen habe, ist das erste Glied der Kette entscheidend, wenn es hier schon scheitert, brauche ich mir schon dreimal nicht Gedanken über's Rauscben beim Mischen oder einen schlechten Ton zu machen.
Ich müsste mir also Mikros kaufen, aber keine Ahnung welche. Je teurer desto besser? Wo sollte ich hier die Grenze ziehen?
Ich habe zwar noch ein uraltes von Sennheiser: MD 402-U mit XLR, dynamisch. Aber schon früher gefielen mir die Höhen dabei nicht.
Wenn ich bei thomann suche wird mir schlecht, soviel Auswahl und je nach Instrument differenziert.Nur eigenartig, bei Klavier und Gitarre stieß ich öfters auf den Namen Rode als Paar. Rode M5 oder NT5. Die scheinen beliebt zu sein. Aber ob geeignet für meine Zwecke? Aber für Flöte finde ich wenig und mit einer besonderen Bauform.
Das vielleicht Thema in einem gesonderten thread in einem anderen Bereich / Forum?
Danke und Viele Grüße!
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@Mfk0815 hat es schon gut erklärt - zu den oben zitierten Punkten:
[...]
Meine persönliche Lösung: ich nehme alles mit einem iPad (meist am Mikroständer montiert) und gutem Interface auf (Audient ID22). Aufnahme/Wiedergabe wie seinerzeit mit Tape.
Später werden die Spuren per WLan auf den DAW Rechner übertragen und dort geschnitten und arrangiert.
Technisch betrachtet kann ein iPad top Mixe liefern, aber es hat (leider) noch kein Entwickler geschafft das handling ähnlich effizient wie auf dem Desktop-Rechner zu gestalten.
Trotzdem bin ich mit der 'Hybrid-Lösung' überaus zufrieden, weil jeder Teil einen (für mein subjektives Empfinden) optimalen workflow bietet.
Ob du mit einem Tablet, mobilen Recorder oder Notebook arbeitest ist egal. Wichtig ist nur der übersichtliche und zuverlässige Ablauf der Aufnahme.
Du kannst die Technik auch aufteilen: top Analog-Eingänge für das Aufnahmesystem, top Wandler für den DAW Rechner (Eingänge wären dort nicht notwendig).
Diese Lösung mit einem Audient ID22 wurde schon einmal angesprochen.
https://www.thomann.de/de/audient_id_22_asp_880_bundle.htm
Wäre aber eigentlich über dem Budget, aber ich bin dabei auf die Kategorie der USB-Audiointerfaces gestossen. Noch ein Aspekt: Reine Preamps für Mikros mit USB-Schnittstelle, z.B. Focusrite. Oder ähnlich
https://www.thomann.de/de/focusrite_scarlett_18i8_3rd_gen.htm
oder
https://www.thomann.de/de/focusrite_clarett_8pre_usb.htm
Hier hätte ich Top-Wandler zur Aufnahme und Top-Wandler für den PC via USB?
Oder ist das schon ein "Overkill" für meine Zwecke?
Ist das wieder ein ganz anderer Ansatz als so mit einem Behringer X18?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hallo,
@keeny ,
...nein, nein, nein, BLOSS NICHT ABBLASEN!! Es stürmt halt derzeit extrem viel Neues auf Dich ein... und das erschlägt Dich ein wenig.
Es ist keinesfalls so, daß Du, wie Du so herrlich überspitzt
formulierst, Deine Tochter nicht auf die Schnelle mal abhören lassen kannst.
Wenn Du ein normales Wohnzimmer zum Aufnehmen hast, ist das ja erst schon mal gar nicht schlecht! Ich erinnere daran, daß Sting sein Album "Nothing like the sun" in einem zugegebenermaßen leicht aufgerüsteten Wohnhaus und nicht in einem Studio aufgenommen hat...
Wie Du ja selbst schon aus Deinen früheren Erfahrungen schildertest, war der erste Höreindruck von Cassettenaufnahmen, die Du früher mal gemacht hattest, auch etwas ernüchternd.
Die heutige Digitaltechnik bietet Dir aber die Möglichkeit - sieh' es doch mal so - eine Aufnahme im Nachhinein noch entscheidend zu verbessern. Zum Beispiel, indem man störende Resonanzfrequenzen absenken kann oder einer eventuell sehr trockenen Aufnahme durch ein wenig Reverb einen deutlichen "Kick" geben kann.
Vielen Herzlichen Dank für Deine Aufmunterung, in der Tat stürmt vieles auch mich ein. Insbesondere die verschiedenen Varianten und die Vor- und Nachteile kann ich noch nicht ganz durchschauen..
Vielleicht mal als kleine Aufmunterung, allerdings aus einer anderen Sparte: Die unten verlinkte Aufnahme entstand mit einem Stereo-Mobilrecorder (Tascam DR100) und zwei externen Mics (Neumann KM184). Die Originalaufnahme ist bis auf das Abfiltern einer Raumresonanz im Baß praktisch unbearbeitet, die Akustik ist die der Kirche. Mit diesem Minimalsetup arbeite ich immer, wenn wir mit dem Chor unterwegs sind und ich keine Zeit für die Einrichtung einer mehrkanaligen Aufnahme habe.
Super, an so eine ähnliche Variante hatte ich schon gedacht, mit einem anderen mobilen Recorder, schrieb dazu weiter oben etwas.
Nur bei dem Preise dieser Mikros muss ich schlucken. Geht es bei den Mikros (1000 Euro Klasse) auch etwas preiswertiger? Ich denke, dass ich bis zu drei benötige:
Flöte, Gitarre, Klavier, wobei aber es meist bei einen Duett bleibt
Auch von mir noch was zum Thema Behringer: Es gab tatsächlich Jahre mit Qualitätsproblemen, aber die sind vorbei. Wenngleich bei den ganz kleinen Pulten schon noch eine gewisse Streuung vorkommt. Die hier angesprochenen XR18 oder die X32er-Reihe sind aber einwandfrei hochqualitativ und in diesem Sinne "sicher". Besser geht natürlich gegen Mehrinvestitionen immer...
aber das wirst Du selbst wissen (Nakamichi - der Traum jedes Cassettenrecorderfans in der damaligen Zeit...)
Ok, zu den Behringer X18 mit oder ohne R komme ich getrennt darauf zurück, die haben mich echt jetzt neugierig gemacht, auch gerade was den Preis betrifft. Da bleibt mehr für Mikros und Zubehör übrig.
Ja, ein Nakamichi Dargon (oder so ähnlich) war schon ein Traum. Bei mir früher blieb es bei einem Standard Nakamichi der 1000 Mark-Klasse.
Heute kann ich mir zwar mehr leisten, aber High-End braucht es auch nicht zu sein, gute Mittel- oder Oberklasse wäre toll.
Deshalb möchte ich halt bei den jetzt anzuschaffenden Komponenten nicht wegen 100 € sparen.
Und DENNOCH kann man auch als Hobbyist sehr, sehr schöne Aufnahmen machen, ohne high-end-Material zur Verfügung zu haben.
Der größte Sprung ist für Dich vermutlich der von der alten, gewohnten, voll-analogen Welt in die mehr digitale Aufnahme-Welt von heute, aber das kriegst Du hin.
Also: Pack' den Stier bei den Hörnern
- viel Spaß dabei
Viele Grüße
Klaus
Vielen Dank, digitale Welt ist mein Beruf, eigentlich nur alles weich und virtuell als Programmierer und Systemintegrator. Bin als mal froh wenn ich wieder was schrauben kann, anstatt immer nur VMs und Co. zu betreuen oder dafür was zu entwickeln.
Deshalb ist die analoge Welt für mich jetzt nebenbei sehr reizvoll. Nichts ist schöner als selber ein natürliches Intrument zu spielen oder zuzuhören.
Und irgendwie gehören für mich dazu noch richtige "Hardware" wie z.B. tolle Recorder zum anfassen
Den Stier würde ich gerne schon packen, flutscht mir aber noch weg. Deshalb bin ich sehr dankbar und heilfroh, dass ich diese Forum gefunden habe und ausführliche Antworten erhalte, die ich noch einordnen muss.
Viele Grüße aus der wirklichen Welt