Wie finde ich passende töne für ein Solo?

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Hallo!

Ich bin seit 4 Jahren Gitarre und 2 Jahren Schule Gott sei Dank immer noch Anfänger und habe da mal eine Frage, jetzt, wo seit 5 Wochen die Musikschule zu hat.

Ich habe zuletzt im Unterricht mehrere einfachere Rocklieder gelernt, zuletzt und aktuell bin ich mit "Sad But True" von Metallica fertig geworden. Das klappt alles wirklich prima, nur die Soli der Lieder die ich spiele, sind natürlich nichts mehr für mich, ich gehe schnurstracks auf die zweite Hälfte der 40er zu und die Finger sind ok, aber einfach nicht mehr schnell genug. Das heißt meistens spiele ich die Strophe einfach weiter oder manchmal hab ich sogar Pause. Das ist auf Dauer irgendwie doof.

Nun macht es mir riesigen Spaß, mit den 5 erlernten Pentatoniken z.B. zu a Moll Backing Tracks zu improvisieren. Das ist mein Ding, das macht mir Spaß, da komme ich sehr gut voran.

Nun dachte ich mir am Beispiel von Sad But True oder auch Enter Sandman, ich versuche mal, da, wo Krik oder James das originale Solo spielen, einfach ein meinen Fähigkeiten entsprechendes, langsameres Solo einzubauen, damit ich in der Zeit nicht immer nur stupide die Strophen-Riffs weiterdaddeln muss.

Nun die Frage: Wie zu einem A-Moll Backing Track gibt es ja Töne (aus den Amoll Pentatoniken), die eben passen und stimmen, aber logischerweise auch die, die nicht passen. Wie kriege ich (außer Mithören, Einzeltöne suchen und aufschreiben) raus, welche Töne ich für das Solo eines bestimmten Liedes verwenden kann und welche nicht? Da muss es doch irgendein Schema oder irgendeine Regel für geben...
Kann mir das mal einer erklären? Die Pentatoniken verschieben kann ich ein bisschen, falls das hilft.

Danke für eine verständliche Erklärung. Es wäre ne coole Sache, wenn ich nach Corona in den Unterricht käme und so ein Solo ins Lied einbauen könnte...
Danke und Grüße,
Christoph
 
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Wie kriege ich (außer Mithören, Einzeltöne suchen und aufschreiben) raus, welche Töne ich für das Solo eines bestimmten Liedes verwenden kann und welche nicht? Da muss es doch irgendein Schema oder irgendeine Regel für geben...

zunächst mal ist das heraushören eine sinnvolle Sache, die du auf jeden Fall verfolgen solltest. Parallel dazu hilft es natürlich ungemein die Regeln zu kennen. Im Falle von Musik nennt man das "Harmonielehre".

Ein Metalriff und allgemein Riffbasierte Musik ist da ein bisschen ein Sonderfall. Wenn du dir aber einen Lagerfeuer-Song vorstellt, dann hast du ja da Akkorde. Also verschiedene Akkorde. Und jeder Akkord besteht aus einer Ansammlung von verschiedenen Tönen (meist 3 oder 4 verschiedene)

Wenn du darüber also ein Solo spielen willst ist es wichitg dass deine Solotöne zu den Akkordtönen dieser Akkorde passen. Das heißt du musst beim solieren auf die zugrundeliegende Harmonie (die Akkorde..) rücksicht nehmen.

Da gibt es zwei Möglichkeiten, entweder du weiß bei jedem Akkord die Akkordtöne und spielst diese (inklusive Verzierungen) und passt die bei wechselnden Akkorden entsprechend an.

Die zweite Möglichkeit ist, dass du Töne verwendest die diese Akkorde gemeinsam haben. Denn die meisten Akkordfolgen sind aus dem gleichen Tonvorrat gebaut. Der Begriff dazu heißt Tonart. Wenn ein Song zum Beispiel in G-Dur steht, dann ist G-Dur die Tonart. Das heißt das Akkordmaterial dass in diesem Song vorkommt stammt aus der G-Dur Tonleiter und du wirst über den Song improvisieren können wenn du die G-Dur Tonleiter verwendest und ggf entsprechend anpasst (siehe Ansatz 1)

Das ist im Prinzip das gleiche wie mit der Pentatonik, nur dass eine Dur und eine Moll-Tonleiter 7 Töne haben anstatt nur 5 (griechisch Penta=5)

Diesem Umstand verdankt es die Pentatonik auch, dass man mit ihr relativ leicht fehlerfrei improvisieren kann, denn es fehlen ihr ja 2 Töne, und zwar genau die Töne, die potenziell in ihrer Behandlung etwas mehr Sorgfalt und Kentniss brauchen...

Das heißt du musst lernen in welchem Zusammenhang du welche Töne vermeiden musst und welche besonder hervorheben. Die Belohnung ist, dass es etwas interesannter klingt als immer nur Pentatonik zu spielen.

Das ist mein bester Versuch die Sache zu erklären ohne in Harmonielehre einzusteigen.

Wenn du das lernen möchtest, solltest du ein Harmonielehre-Buch für Einsteiger anschaffen und/oder den Unterricht in diese Richtung lenken (wenn möglich online....) bzw dementsprechende Kurse (youtube/Bezahl-Angebote) wahrnehmen.

hat sich das ganze etwas geklärt?
nachragen gerne...

grüße B.B.
 
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Ein paar Faustformel für den Anfang

1) Tonart = Pentatonik
Das hast du schon bei dem Am-Stück gemacht.

2) Passt die Pentatonik über einen bestimmten Akkord nicht:
Akkord = Pentatonik
Bleiben wir in der Tonart Am. Die Am-Pentatonik will über den E-Dur Akkord nicht passen, verwende da die E-Dur-Pentatonik.

Du kannst auch zu jeden einzelnen Akkord die gleichnamige Pentatonik verwenden.
Am = Am-Pentatonik
G = G-Durpentatonik
etc.

3) Ist der Musikstil vom Blues beeinflusst, dann spiele über jeden Akkord die Moll-Pentatonik. Auch bei den Durakkorden. Ich nenne das grob vereinfacht die Blues-Pentatonik
Akkordname = Bluespentatonik = Mollpentatonik.
A7 ~ Am-Pentatonik
D7 ~ Dm-Pentatonik
E7 ~ Em-Pentatonik

Wann man nun die Dur- und wann man die Mollpentatonik nehmen kann ermittelt man durch Versuch und Irrtum (oder versucht es herauszuhören). Passt es, verwende es weiter, hört es sich nicht gut an, nimm wieder die Dur-Pentatonik.

Suche dir ein paar Stücke raus, wo du die Tonart kennst, und nicht erst herausfinden musst. So läufst du weniger Gefahr Stücke zu erwischen, wo man mit den einfachen Faustformel nicht klar kommst. (Es gibt immer was, das noch ein wenig spezieller ist.) Ich würde dir Songs aus dem Pop-Rock-Bereich oder aus dem Pop-Bereich empfehlen, den man eher zu den Rock-Balladen zählt. Da bleibt man meist bei einer Tonart. (Such mal unter "Kuschelrock" und pick dir da die Stücke raus, die deinem Geschmack entgegenkommen.) Versuche ruhig die Solo-Instrumente ein wenig nachzuahmen.
Ich hoffe andere Member geben dir ein paar Tipps.

Das sollte erst mal reichen, einen Füß in die Tür zu bekommen.

Später kümmerst du dich noch im Blue-Notes, mit denen man die Blues-Pentatonik anreichert, um daraus eine Blues-Skala zu machen.

Wenn du dann etwas sicher mit der Pentatonik bist, lohnt es sich die Dur- bzw. natürliche Molltonleiter zu lernen. Die 5 landläufig so genannten CAGED-Skalen lassen sich am leichtesten lernen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vlt hilft Dir dieses Tutorial weiter.



ja schon, bloß über irgendwelche musikalischen Zusammenhänge verät einem das halt genau garnichts. Das ist halt modales Skalen-Genudle. Das kann man technisch anspruchsvoll und interessant machen indem mans einfach gut umsetzt. Aber eine Erekenntnismehrwert liefert dashalt nicht.

Nicht falsch vertehen, ich finde absolut ligitim zu sagen: Ich spiel einfach Tonleitern und Penta und Versuch es so geil zu spielen wie möglich. Kann man absolut machen...

Dann lauter der Königsweg aber wiederum Üben, üben, mehr üben, nachspielen, raushören, transkribieren, üben etc etc.

Metal ist echt ein Problem für diese Fragestellungen....

grüße B.B.
 
so 100 % verstehe ich das problem noch nicht.
"Sad But True" von Metallica
...
Nun macht es mir riesigen Spaß, mit den 5 erlernten Pentatoniken z.B. zu a Moll Backing Tracks zu improvisieren.
"sad but true" ist D moll, alles einen kompletten ton runtergestimmt, oder?
spielst du das auch so?

die entsprechende D moll pentatonik sollte zum solo passen, d.h. du kannst in der pentatonik drüber improvisieren.

90598498_543038336ggg0550110208_n.png


schon probiert?


Wie zu einem A-Moll Backing Track gibt es ja Töne (aus den Amoll Pentatoniken), die eben passen und stimmen, aber logischerweise auch die, die nicht passen.
da verstehe ich nicht, was du meinst.
bei einem X moll backing track sollten alle töne aus der X moll pentatonik passen, oder?
wie meinst du das?
 
Zuletzt bearbeitet:
2) Passt die Pentatonik über einen bestimmten Akkord nicht:
Akkord = Pentatonik
Bleiben wir in der Tonart Am. Die Am-Pentatonik will über den E-Dur Akkord nicht passen, verwende da die E-Dur-Pentatonik.
Das find ich ehrlich gesagt kein gutes Beispiel. C# und F# kommen in A-Moll nicht vor. Am - E ist ja harmonisch Moll und daher von der Stimmung ziemlich duster/tragisch. Mit der E-Dur-Pentatonik hebt man diese Stimmung komplett auf, da hat man dann einen relativ harten Umbruch von traurig (Am) nach happy (E).
Ist natürlich im Endeffekt Geschmackssache, aber für mich klingt das eher unstimmig.
 
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Nicht falsch vertehen, ich finde absolut ligitim zu sagen: Ich spiel einfach Tonleitern und Penta und Versuch es so geil zu spielen wie möglich. Kann man absolut machen...

Dann lauter der Königsweg aber wiederum Üben, üben, mehr üben, nachspielen, raushören, transkribieren, üben etc etc.

Metal ist echt ein Problem für diese Fragestellungen....

Alles gut, aber im Video wird auch darauf aufmerksam gemacht, dass es gerade die "falschen" Noten, und/oder "falsche Zählzeiten" sind, die ein Metal-Solo erst interessant machen.
Und immerhin erwähnt auch er Slides und Bendings, also schon fast alles was man wissen muss, um ein Gitarrengott zu werden. :)
 
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Dann lieber eine Hip-Hop-Skala
Die Blues-Skala bedingt nicht, dass damit zwangsläufig Blues zu spielen wäre. Man kann sie in diversen Musikrichtungen gebrauchen; der zusätzliche Ton bringt der Pentatonik mehr als man auf den ersten Blick glaubt. Von einer Hip-Hop-Skala habe ich dagegen noch nicht gehört. Wie ist denn die Intervall-Struktur? (Oder meintest du Bebop-Skala?)
 
Zuletzt bearbeitet:
Was hast du denn immer mit deinem Blues???
Ich hab was genau mit "meinem" Blues? Keine Ahnung, was oder wen du meinst. Verwechselst du mich?

Es wirkte so, als würdest du dich an dem Wort "Blues-Skala" aufreiben. Zur Sicherheit lies meinen Satz nochmal, den du zitiert hast.
 
Dann lieber eine Hip-Hop-Skala
:D Eins nach dem anderen!

Ich empfehle meist mit den einfachen Sachen anzufangen bzw. weiterzumachen. Zuerst die Basics, dann die Spezial-Sachen.

Was aber nicht heißen soll, dass man nicht mal wo reinzuschnuppern kann.
Aber ohne Basics kein Rock'n'Roll.
 
Genau so wars auch gemeint.
Dann nenne sie für dich intern einfach "Metal-Skala". Denn da wird sie ebenfalls wahnsinnig oft gespielt.

Schon ein bisschen albern, sich an einer Bezeichnung aufzuhängen, weil man möglicherweise 'ne Blues-Allergie hat. Irgendeine Bezeichnung braucht man nunmal. Die Antwort nach den Intervallen der Hip-Hop-Skala bist du mir auch schuldig geblieben. Nachvollziehbarerweise, da es so etwas nicht gibt. Im Grunde also alles nur Spam ohne Substanz.
 
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Blues ist nunmal einer der wesentlichen Ausgangspunkte in der Entwicklung des Metal....

Edit:

Im übrigen ist das für deine Fragestellung nicht relevant. Für sämtliche westliche Musik gelten im großen und Ganzen ähnliche bis gleiche "Regeln". Bezüglich des Tonmaterials besteht da nicht viel unterschied was die Harmonielehre betrifft, wobei wenn überhaupt gerade der Blues als eine weitere Kategorie wichtig wäre.
Die Stilistischen Unterschiede ergeben sich durch Sound, Phrasing, spezifische Techniken, selbst durch charakterische Akkordfolgen und Tonverbindungen. Aber das Regelwerk teilen Sie sich in der Regel...
 
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Hallo @therealkickers,

ich versuche immer schwieriges einfach zu machen ;)

Hier ist DEINE Lösung was Metallica betrifft.

Kirk Hammett spielt sehr gerne Pentatonik! Das vorab. Auch mit den Blue-Notes.

Um es jedoch dann etwas "schwerer" klingen zu lassen brauchst Du nur diese Tonleiter mit einbinden : Grafik

In der Regel hat Metallica bei den Soli oft EINE TONART.

Wenn der Song also in A Moll ist. Passt zum Beispiel folgende Grafik.

Ist der Song in E-Moll. kannst Du am 12. Bund die gleiche Tonleiter einsetzen.

Wenn Du das mal 1 Monat übst, kann ich Dir weitere Schritte erklären ;)

A Molll Aeolisch.jpg
 
oder einfach "pentatonik".

ja genau, nimm noch die geheime, magische,mystische alles veränderne Blue-Note dazu und du hast eine Bluestonleiter.... hups... wir drehen uns im Kreis.

;)

grüße B.B.
 
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