Eigene Stimme abmischen..., Katastrophe!?

  • Ersteller Harry Wolpi
  • Erstellt am
Harry Wolpi
Harry Wolpi
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
13.12.24
Registriert
24.10.12
Beiträge
305
Kekse
1.184
Hallo liebes Forum,

keine Ahnung ob ich hier richtig bin, aber mal ne Frage:

Zu Coronazeiten hat man ja viel Zeit und deswegen hab ich mal angefangen zuhause ein wenig rumzuspielen und zu recorden.
Equipment Mischpult Presonus über Firewire in den PC und dann mit Capture mitschneiden, klappt auch ganz gut!
Daran die Gitarre und mein Mikrofon (Sennheiser E945)

Mit dem Klang der Gitarre bin ich eigentlich absolut zufrieden, bring den auch ohne großes EQing schön luftig und klar hin.

Problem ist mein Gesang: In meinen Ohren klingt das alles mumpfig und stumpf, massive Höhenanhebung dann geht´s einigermaßen.
Aber je mehr ich dran rumdrehe (immer im Vergleich zu Referenzaufnahmen) um so schlimmer wird es. Ich krieg die nicht so schön klar und präsent hin wie die Gitarre.
Mir graußt dann vor dem Klang meiner Stimme, ich mische die dann komplett nach hinten und probier sie mit Hall und Echo zuzukleistern, solange bis ich die Aufnahme dann wegschmeiße.

Wenn ich mich da so bei YT und FB durchhöre klingt das bei allen anderen durchaus ansprechend, selbst wenn die nur mit dem eingebautem IPad Mikro aufnehmen.
Und ich könnte bei meine Stimme ausflippen (ok bin auch nicht der geborene Sänger, aber trotzdem)

Gibts da einen Trick, wie macht ihr das?

Servus

Harry
 
Eigenschaft
 
Hallo,
welches Mischpult genau, welche Einstellungen dort und kannst du mal ein Hörbeispiel (Rohaufnahme Stimme ohne Bearbeitung) hochladen...
 
Also das Mischpult ist ein Presonus SL 24.4.2 AI, Aufnahmeeinstellung 44,1kHz 16 Bit.

Einstellungen direkt am Mischer sind ja eigentlich egal, da er beim Aufnehmen direkt nach dem Inputgain abgreift...

@Ralphgue Was willst du genau hören? Direkt das unbebarbeitete Signal aus dem Mischer als WAV?
Klar kann ich mal was hochladen wenn ich was halbwegs brauchbares gefunden habe (muß mich aber erst noch reinfuxen wie das mit Soundcloud funktioniert)
 
Die Aufnahme dürftest Du direkt hier einbinden können. Ansonsten einen File-Hoster nutzen, SoundCloud verbiegt das Signal.

Referenzaufnahme... heißt irgendein fertiger, durchproduzierter Song? Am Ende von Profis mit entsprechenden Kenntnissen und Mitteln erstellt? Merkste was? :)

Zudem ist es sehr schwierig die eigene Stimme zu bearbeiten, ganz einfach weil man deren Klang ein Leben lang ganz anders wahrgenommen hat, als es über Boxen oder Kopfhörer der Fall ist.
 
Hallo, Harry,

Und ich könnte bei meine Stimme ausflippen

...nimmst Du Deine Stimme selbst zum ersten Mal auf? Dann halte ich es mit Signalschwarz' Aussage: Es ist ein völlig anderes Hören, da Du Dich selbst bei Sprache oder Gesang ja auch mit der Knochenleitung im Schädel wahrnimmst, diese entfällt bei einer Aufnahme. Das versetzt einen anfangs in Angst und Schrecken. Andere Menschen hören Dich aber immer so, insofern kein Grund zur Panik, wenn Du nicht völlig schiefe Töne produzierst :D :D :D
Und: Ja, eine unbearbeitete Aufnahme wäre echt hilfreich! ;)

Viele Grüße
Klaus
 
Wieso redet hier keiner vom Mikrofon? Die Technik der Gesangsaufnahme an sich macht ja locker 70% der Qualität aus. Du nutzt ein dynamisches Mikrofon, welches sich dadurch auszeichnet, dass es einen Nahbesprechungseffekt produzieren kann - wenn Du zu dicht dran bist. Da hilft auch kein "Spuckschutz", so nenne ich das. :evil: Wenn Du mehr Abstand zum Mik hast, nimmst Du automatisch mehr Bässe und Mitten raus, also probiere mit unterschiedlichen Abständen einzusingen. Und bedenke: Mikro vorm Mund, wie auf er Bühne, das wird nichts. Das ist Schrott. Du solltest die Möglichkeit haben, laut zu singen. Hinter Dir sollte irgendwas Schallschluckendes sein. Ein geöffneter Wäscheschrank geht auch. Dein Mikro ist eine Hyper-Niere, also von seitlich werden kaum Störgeräusche einfallen, das ist schon mal gut. Achte darauf, dass Deine Stimme "natürlich" und direkt klingt, Du den Raum aber nicht hörst oder zumindest nicht als störend wahrnimmst. Raumhall geht nicht, dann musst Du es anders versuchen. Probiere mal einen Mikrofonabstand von 1m, wie das klingt. Und drehe nicht am EQ, um etwas zu "verbessern"; ein EQ ist bei mir immer das allerletzte Mittel, um etwas zu anzupassen. Ich brauche ihn fast nie! Mal abgesehen von einem Hochpassfilter, den man beim Zusammenmischen nutzen kann. Da ich das Mischpult nicht kenne, weiß ich auch nicht, wie die Gainstufe aussieht. Hast Du zusätzlich mal eine (aktive) DI-Box ausprobiert oder sowas wie den
(?)

Bevor Du Dir Gedanken zum richtigen Pegel in der Aufnahme machst, halte die Peaks bei -10dBFS. Das darf auch weniger sein. Und bevor Du einen Kompressor einsetzt, solltest Du (evt per Hand) die lauten Passagen in der DAW etwas abschwächen und die leisen Passagen (evt. per Hand) etwas anheben. Das kann durchaus zeitaufwändig sein. Ein Kompressor ist etwas für Faule. ;) Klar, den brauchst Du letztlich auch, aber im Channel-Strip sitzt der weit hinten. Zuvor kommt der De-Esser, um unnatürliche Mikrofonartefakte aus der Stimme rauszufiltern und, falls Du es hast oder Dir zulegen willst, sowas wie einen "Vocal Rider" (klick mal hier).

Das Aufnehmen einer Stimme ist keine Kleinigkeit oder Banalität. Das soll Dich trösten. Versuch`s erstmal mit unterschiedlichen Abständen zum Mikrofon und vor unterschiedlichen Hintergründen. Und lass das Gedrehe am EQ, das verschlimmbessert (meist) nur.
 
Zuletzt bearbeitet:
ein EQ ist bei mir immer das allerletzte Mittel, um etwas zu anzupassen. Ich brauche ihn fast nie!
Für mich ist er immer das erste Mittel der Wahl und ich benutze ihn fast immer!

Auch kommt bei mir der deesser normalerweise nach dem kompressor.

Allem anderen stimme ich zu.
 
@Technika
Interessanter Ansatz. Du solltest vielleicht mal darüber nachdenken, was der Kompressor eigentlich bearbeiten soll. Der soll doch auf eine möglichst "saubere" Stimme reagieren und nicht auf ein Signal, das durch diverse Artefakte (Plopp-Laute oder zuviel zzzz oder shhh, sprich unnätürlich scharfe Laute) getriggert wird. Deshalb gehört ein De-Esser vor den Kompressor. Jedenfalls für mich.

Auch beim EQ bin ich entschieden dagegen, frühzeitig die Stimme zu verbiegen. Das ist weniger im Vocal-Kanal nötig als im Konzert mit den anderen Instrumenten, damit sich die Stimme frequenzmäßig absetzen kann. Noch besser ist sogar ein dynamischer EQ (klick mal hier!)
 
Aufnahmeeinstellung 44,1kHz 16 Bit.
Es ist nicht verkehrt, auf 24 Bit zu gehen wenn dein Pult/Interface das kann...
Eine FetHead o.ä. braucht er/du nicht m.E., das Sennheiser ist (für ein Dyn. Mikro) sehr"laut" (2,8mV/Pa = -51dB (0 dB = 1V/Pa)
 
Hallo,

Wieso redet hier keiner vom Mikrofon?

...vielleicht, weil das E945 eigentlich nicht zu den Konsorten gehört, die "...mumpfig und dumpf..." klingen und "...massive Höhenanhebung..." brauchen? ;) ;) ;)
Ein Hörbeispiel, das der TE ja noch liefern möchte, wird uns dann Anhalt geben, ob wir uns da wirklich über das Mic werden unterhalten müssen oder ob es doch "nur" der Schreck beim ersten Hören der eigenen Stimme auf einer Aufnahme ist. Laßt uns doch mal abwarten, was das Hörbeispiel bringt, bevor wir hier alle ins Blaue schießen.

Viele Grüße
Klaus
 
Ja, warten wir mal ab. :)
 
@rbschu
Ich arbeite live sehr viel mit yammi Pulten. Von ls9 bis cl5. Hier kommt der deesser nach dem Compressor. Das ergibt für mich auch Sinn, denn leider verstärkt man mit einem kompressor oft die s-laute. Das muss dann wieder behoben werden. Und live ist auch ein eq ein Werkzeug, das man auf keinen Fall missen möchte. Dynamik eq ist natürlich schön, aber auch den hab ich in den Pulten leider nicht für jeden Kanal.

Sorry. Ich komm halt aus der livesektion. Viel zu lernen ich noch habe (was Studioarbeit angeht). Also danke für die Info :great:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
@Technika
:great: Und ich komme rein aus der (Studio-)Recording-Ecke mit stark experimentellem Einschlag "Gut ist, was gut klingt", egal wie`s hergestellt oder verdrahtet wird. Von den Live-Erfordernissen habe ich wenig Ahnung, außer, dass alles "rock-bottom solid" sein muss. Aber das ist wohl eher ein Gemeinplatz für jeden Musiker. :D

Grüße,
rbschu
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Boah! Vielen Dank schon mal für eure Antworten!!!:great:

Beispiele kommen, versprochen. Schaff ich aber erst am Abend was hochzuladen.

Die Aufnahmen die ich bisher von mir gehört habe waren immer livemitschnitte mit der ganzen Band, und da einfach komplette Band aus´m Kopfhörerausgang raus. Da ich meistens im Backgorund oder 2. Stimme singe hänge ich ja lautstärkemäßig eh etwas hinter dem Hauptgesang, das hat´s erträglich gemacht!

Aufgenommen hab ich einfach so wie ich´s von der Bühne gewohnt bin: Mikro am besten in den Mund und los;
Vielleicht sollte ich´s doch mal mit etwas Abstand zum Mikro probieren.
 
So jetzt geht´s los..., ok wie gesagt ich bin nicht der geborene Sänger!

Ihr findet einmal die Gesangsspur und eimal die Gitarre mit dem selben Mikro abgenommen. Leider krieg ich das hochladen als WAV nicht gebacken, habs mal als MP3 pobiert
 

Anhänge

  • Gesang.mp3
    2,4 MB · Aufrufe: 254
  • Gitarre.mp3
    2,4 MB · Aufrufe: 222
  • Gesang.mp3
    2,4 MB · Aufrufe: 259
  • Gitarre.mp3
    2,4 MB · Aufrufe: 208
Hi:hat:

Ich machs kurz, denn ich muss ins Bett, steh jedoch morgen gerne Rede und Antwort:D

Hier mal mein Vorschlag:
https://soundcloud.com/user-407932259/20-04-16-musiker-board
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
@Zelo01

Da steckt doch für 100.000 Euro Technik dahinter.
OK! Wie funktioniert das???:great:

Das ist für mich ein Ergebnis von dem ich nur träumen kann.
 
Du hast doch ein XR18 oder? Wenn dann probier doch mal mit dem einen Mix.
Anbei ein Quick&Dirty Vorschlag. Für meinen Geschmack "zingelt" die Gitarre im oberen Mittenbereich ganz stark, da habe ich raus gezogen und bei der Stimme musst du auf die Plosiv-Laute (P, T usw) aufpassen. etwas am Mikro vorbeisingen hilft da schon. Ich habe mir auf Kanal 1 die Gitarre gelegt und auf 2 die Stimme. Das ganze noch mal auf 4 und 5 nur um mir den Vorher-Nachher Effekt anhören zu können. Gepegelt sind die Kanäle jeweils gleich.
Was schon auch viel ausmacht, ist wenn du etwas Hall auf das Zeug gibst. Aber ich denke nicht dass du 100.000 Euronen brauchst um aus deiner Aufnahme was anhörbares raus zu bringen.
 

Anhänge

  • Test Wolpi .txt
    21,5 KB · Aufrufe: 213
Hab zwar keinen XR18 aber an dem solls nicht scheitern.

Mal abgesehen davon das ich meine Stimme immer noch nicht hören kann klingt die doch bei der bearbeiteten Aufnahme viel heller und luftiger. der Mumpf ist da irgendwie raus.
Das kann doch nicht alleine am Hall liegen?

Das Mikro schließe ich eigentlich auch aus da im Vergleich zur Stimme die doch relativ Präsent ist, und das mit wirklich alten Saiten.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben