dr_rollo
Mod Keyboards und Musik-Praxis
Ich bin in letzter Zeit häufiger über ein mir bis dato unbekanntes Thunderbolt Audio-Interface gestolpert, das alleine vom Preis her schon interessant war, denn das günstigste bei Thomann beginnt irgendwo bei 500EUR. Bei ebay lief mir dann das Resident Audio T2 und T4 für 100 bzw. 150 EUR über den Weg. Und da ich zum einen was kleineres suche – ich brauche die 8 Ins und 8 OUTs meiner bislang genutzten MOTUs nicht mehr – und außerdem hab ich seit kurzem ein Macbook, das keine Firewire Schnittstelle mehr hat, schau ich schon hin und wieder mal nach einem alternativen Device. Ich hab mir zwar einen Adapter von TB auf FW besorgt, aber man soll ja Adapter möglichst vermeiden. Aufgrund des Preises hab ich zwar mehr in Richtung USB geschaut, aber jetzt dachte ich, wäre die Gelegenheit und Zeit mal da, ein Thunderbolt- Interface zu testen, und Rückgabeoption gibt’s ja zur Not auch, wenn’s denn nicht so funktioniert, wie es soll. Erst mal bin ich optimistisch, denn immerhin handelt es sich laut Webseite nicht um eine China-Schmiede, sondern um ein Startup-Team aus USA. Also hab ich mir das kleinere T2 gegönnt. Das wurde nach zwei Tagen bereits geliefert, und nun sind wir mal gespannt...
Erster Eindruck: hochwertige Verpackung, schickes Design, Alu-Gehäuse. Zum Lieferumfang gehört auch ein Thunderbolt-Kabel, mit 50cm vielleicht etwas kurz, aber andererseits auch für die meisten Anwendungen wohl ausreichend. Das Gehäuse des Interfaces ist leicht Pultmäßig, vorne etwas höher als hinten, also steht es wohl üblicherweise auf dem Schreibtisch neben dem Rechner, wo ein 50cm Kabel lang genug ist. Das Interface besitzt die nötigen und wohl auch üblichen Anschlüsse und Regler, wo einige nicht sofort schlüssig sind:
Vorne zwei XLR/Klinken-Kombibuchsen für die Inputs 1 und 2 mit je einem Gain Regler, darunter ein Schiebeschalter für Inst/Line, also offensichtlich Impedanzanpassung, sowie einem Schiebeschalter für 48V Phantompower. Bei diesen Reglern ist mir nicht klar, ob sie für beide Inputs gleichermaßen gelten, oder ob nur Input 1 in der Impedanz anpassbar ist, bzw. nur Input 2 eine dazuschaltbare Phantompower besitzt. Auch die beiden Regler daneben mit Input Mix und Monitor beschriftet sind nicht sofort selbsterklärend.
Auf der Rückseite dann überschaubar mit Midi IN und OUT, Thunderbolt, der gleichzeitig die Stromversorgung liefert, Line Outs 1/2 bzw. L/R als Klinke und ein Kopfhörer-Anschluss, wobei ich mir den lieber auf der Vorderseite gewünscht hätte.
Die offenen Fragen versuche ich später zu klären.
Jetzt bin ich erst einmal neugierig und schließe das Teil per Thunderbolt an mein Macbook an. Als erstes leuchten LED Ringe um die Regler. Dann die Ernüchterung, dass mein Macbook das Device nicht automatisch erkennt. Laut Quickstart Guide soll man die Treiber herunterladen und installieren. Kein Beinbruch, aber ungewöhnlich für Macbook. Und zum Glück hab ich noch kein Update auf Catalina durchgeführt, denn dieses OS wird zumindest noch nicht unterstützt. Nach der Installation der Treiber, gibt’s ne Meldung, die ich so auch noch nie gesehen habe:
Es geht darum, dass ein nicht zertifiziertes Programm installiert werden soll. Kennt sicher jeder Mac User, und da gibt’s ja normalerweise andere Tricks, wie man die Sperre umgeht. Also aktiviert man das Häkchen halt und gut.
Nach einem Neustart kann man dann in den AudioSettings nun auch die Thunderbolt Anschlüsse wählen, und im Midi Studio erscheint das Device auch. Außerdem gibt es auch unter Programme ein eigenes Thunderbolt Panel.
Hier kann man offensichtlich die Samplerate einstellen, sowie die Output Lautstärke per Fader regeln. Mehr anscheinend nicht.
Nun ja, das wichtigste für mich – da ich es als Audio-Interface für VSTi nutze – ist der Punkt Latenz bei Audio Wiedergabe. Mein Standard Programm ist Mainstage.
Die Puffergröße ist nach Auswahl des Devices 128 Samples, hat hier 11,6ms Roundtrip.
Das ist soweit ziemlich ok, besser als ich erwartet hatte, auf jeden Fall besser als mein Radial Interface, mit dem ich diese Latenz bei 64 Samples erreiche, ähnlich wie bei den MOTUs.
Erster Audiotest zeigt, alles super. Auf den ersten 'Blick' kein merklicher oder hörbarer Unterschied zu meinem Radial oder Motu Interface, zumindest was die Wiedergabe über Mainstage angeht. Um die Eingänge zu testen, stöpsel ich einfach mal den Ausgang meines Keyboards in die Inputs. Nun klärt sich auch die Funktion der Schalter. Die Impedanz-Absenkung Line/Instrument wirkt auf beide Inputs. Ich gehe davon aus, dass dies auch für den Schalter für die Phantompower zutrifft. Interessant sind jetzt die LED Kränze um die Regler. Während der Master ‚Big Knob‘ (wie ihn der Hersteller bezeichnet) durchgehend blau leuchtet, wechselt die Farbe der Ringe um die Input Regler abhängig vom Signal grün, gelb bis rot, bei Übersteuerung, genauso der Input Mix Regler, dessen Funktion sich mir nun auch erschließt. Es ist quasi der Mix der Inputs und das Verhältnis zu dem Signal der Soundkarte. Der Big Knob regelt dann die Gesamtlautstärke für die Outs und auch den Kopfhörer gleichermaßen. Einen Lautstärkeregler für den Kopfhörer sucht man vergeblich, auch das Thunderbolt Panel am Rechner hat hier keine Option vorgesehen. Ich kann persönlich damit leben, dem einen oder anderen wird das sicherlich fehlen.
Der Dauertest, oder den Einsatz in der Band, im Proberaum oder auf der Bühne, muss aufgrund der derzeitigen Situation natürlich noch warten, aber der erste Eindruck ist schon mal vielversprechend.
Mein vorläufiges Fazit:
Für wenig Geld ein durchaus mehr als brauchbares Interface, das durchaus mit den üblichen Verdächtigen USB- und Firewire-Interfaces mithalten kann, sogar bessere Latenz liefert. Das Gehäuse macht einen guten Eindruck, die Regler könnten etwas griffiger sein oder eine Rasterung haben. Sehr nett sind die LED Farbkränze um die Regler, die eine Aussteueranzeige ersetzen. Unüblich, dass unter Mac OSX Treiber installiert werden müssen. Wie sich das Gerät unter Windows macht, kann ich mangels eines PCs mit TB Anschluss nicht sagen.
Positiv:
Erster Eindruck: hochwertige Verpackung, schickes Design, Alu-Gehäuse. Zum Lieferumfang gehört auch ein Thunderbolt-Kabel, mit 50cm vielleicht etwas kurz, aber andererseits auch für die meisten Anwendungen wohl ausreichend. Das Gehäuse des Interfaces ist leicht Pultmäßig, vorne etwas höher als hinten, also steht es wohl üblicherweise auf dem Schreibtisch neben dem Rechner, wo ein 50cm Kabel lang genug ist. Das Interface besitzt die nötigen und wohl auch üblichen Anschlüsse und Regler, wo einige nicht sofort schlüssig sind:
Vorne zwei XLR/Klinken-Kombibuchsen für die Inputs 1 und 2 mit je einem Gain Regler, darunter ein Schiebeschalter für Inst/Line, also offensichtlich Impedanzanpassung, sowie einem Schiebeschalter für 48V Phantompower. Bei diesen Reglern ist mir nicht klar, ob sie für beide Inputs gleichermaßen gelten, oder ob nur Input 1 in der Impedanz anpassbar ist, bzw. nur Input 2 eine dazuschaltbare Phantompower besitzt. Auch die beiden Regler daneben mit Input Mix und Monitor beschriftet sind nicht sofort selbsterklärend.
Auf der Rückseite dann überschaubar mit Midi IN und OUT, Thunderbolt, der gleichzeitig die Stromversorgung liefert, Line Outs 1/2 bzw. L/R als Klinke und ein Kopfhörer-Anschluss, wobei ich mir den lieber auf der Vorderseite gewünscht hätte.
Die offenen Fragen versuche ich später zu klären.
Jetzt bin ich erst einmal neugierig und schließe das Teil per Thunderbolt an mein Macbook an. Als erstes leuchten LED Ringe um die Regler. Dann die Ernüchterung, dass mein Macbook das Device nicht automatisch erkennt. Laut Quickstart Guide soll man die Treiber herunterladen und installieren. Kein Beinbruch, aber ungewöhnlich für Macbook. Und zum Glück hab ich noch kein Update auf Catalina durchgeführt, denn dieses OS wird zumindest noch nicht unterstützt. Nach der Installation der Treiber, gibt’s ne Meldung, die ich so auch noch nie gesehen habe:
Es geht darum, dass ein nicht zertifiziertes Programm installiert werden soll. Kennt sicher jeder Mac User, und da gibt’s ja normalerweise andere Tricks, wie man die Sperre umgeht. Also aktiviert man das Häkchen halt und gut.
Nach einem Neustart kann man dann in den AudioSettings nun auch die Thunderbolt Anschlüsse wählen, und im Midi Studio erscheint das Device auch. Außerdem gibt es auch unter Programme ein eigenes Thunderbolt Panel.
Hier kann man offensichtlich die Samplerate einstellen, sowie die Output Lautstärke per Fader regeln. Mehr anscheinend nicht.
Nun ja, das wichtigste für mich – da ich es als Audio-Interface für VSTi nutze – ist der Punkt Latenz bei Audio Wiedergabe. Mein Standard Programm ist Mainstage.
Die Puffergröße ist nach Auswahl des Devices 128 Samples, hat hier 11,6ms Roundtrip.
Das ist soweit ziemlich ok, besser als ich erwartet hatte, auf jeden Fall besser als mein Radial Interface, mit dem ich diese Latenz bei 64 Samples erreiche, ähnlich wie bei den MOTUs.
Erster Audiotest zeigt, alles super. Auf den ersten 'Blick' kein merklicher oder hörbarer Unterschied zu meinem Radial oder Motu Interface, zumindest was die Wiedergabe über Mainstage angeht. Um die Eingänge zu testen, stöpsel ich einfach mal den Ausgang meines Keyboards in die Inputs. Nun klärt sich auch die Funktion der Schalter. Die Impedanz-Absenkung Line/Instrument wirkt auf beide Inputs. Ich gehe davon aus, dass dies auch für den Schalter für die Phantompower zutrifft. Interessant sind jetzt die LED Kränze um die Regler. Während der Master ‚Big Knob‘ (wie ihn der Hersteller bezeichnet) durchgehend blau leuchtet, wechselt die Farbe der Ringe um die Input Regler abhängig vom Signal grün, gelb bis rot, bei Übersteuerung, genauso der Input Mix Regler, dessen Funktion sich mir nun auch erschließt. Es ist quasi der Mix der Inputs und das Verhältnis zu dem Signal der Soundkarte. Der Big Knob regelt dann die Gesamtlautstärke für die Outs und auch den Kopfhörer gleichermaßen. Einen Lautstärkeregler für den Kopfhörer sucht man vergeblich, auch das Thunderbolt Panel am Rechner hat hier keine Option vorgesehen. Ich kann persönlich damit leben, dem einen oder anderen wird das sicherlich fehlen.
Der Dauertest, oder den Einsatz in der Band, im Proberaum oder auf der Bühne, muss aufgrund der derzeitigen Situation natürlich noch warten, aber der erste Eindruck ist schon mal vielversprechend.
Mein vorläufiges Fazit:
Für wenig Geld ein durchaus mehr als brauchbares Interface, das durchaus mit den üblichen Verdächtigen USB- und Firewire-Interfaces mithalten kann, sogar bessere Latenz liefert. Das Gehäuse macht einen guten Eindruck, die Regler könnten etwas griffiger sein oder eine Rasterung haben. Sehr nett sind die LED Farbkränze um die Regler, die eine Aussteueranzeige ersetzen. Unüblich, dass unter Mac OSX Treiber installiert werden müssen. Wie sich das Gerät unter Windows macht, kann ich mangels eines PCs mit TB Anschluss nicht sagen.
Positiv:
- Preis (Straßenpreis derzeit bei 99EUR für das T2 und 149EUR für das T4)
- Latenz
- symmetrische Outputs
- Kopfhöreranschluss auf der Rückseite
- kein separater Regler für das Kopfhörersignal
- Eingansimpedanz und Phantompower nicht getrennt schaltbar
- (noch) keine Unterstützung von Catalina
- derzeit (noch) nicht bei deutschen Shops verfügbar, nur über ebay.
- Eigenschaft