Analyse Präludium Nr. 2 BWV 847 von Bach?!

  • Ersteller gregor1
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Allerdings müsste ich den Ton Ab dann doch aus einer unbetonten Zählzeit nehmen?! Da dieser Ton ja nicht auf die Zählzeit 1, 2, 3 oder 4 fällt.

Versuche, das ganze nicht zu statisch zu betrachten. Sich nur die betonten Zählzeiten rauszupicken, funktioniert hier so einigermaßen, da das Stück sehr strukturiert und regelmäßig ist, aber auch mit Schwierigkeiten, wie man sieht. Bei den allermeisten Stücken dürfte man Schiffbruch erleiden, wenn man rein schematisch vorgeht.

Und auch hier kommt z.B. der erste Offbeat (2. 16-tel) links und rechts durchgehend acht mal pro Takt vor, wie eben erwähnt. Das ist sehr häufig und spielt harmonisch deswegen sicher eine Rolle.

Tatsächlich erhält man mit ganz wenigen Ausnahmen nicht nur Harmonietöne, sondern auch die vollständigen (beispielsweise im 1. Takt nicht nur C-Eb für C Moll), korrekten Harmonien , wenn man alle Töne auf den Zählzeiten 1, 2 und 5 (bezogen auf 16-tel) berücksichtigt.

Nur mit den Tönen auf 1-2-5 klingt es auch ganz nett, dadurch dass das Gedudel in der Mitte wegfällt, kommen die Außenstimmen zum tragen :):





Ob das im weiteren Verlauf des Präludiums so (mit 1-2-5) durchzuhalten ist, habe ich mir nicht angesehen. Vermutlich nicht.


Gruß,
taste89
 

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Ich finde den Vorschlag von taste89 gut.
Eine Weiterführung seines Vorschlages wäre in der rechten Hand die Akkorde, die sich aus dem 1., 2. und 5. Sechszehntels eines jeden Taktes ergeben, zu spielen und in der linken Hand die original Stimme. -->


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Auch die kleine Septime f steht nur auf unbetonter Taktzeit.

Meinst du das auf den dritten Takt bezogen? Da wäre die kleine Septime doch das Ab?!


Danke für eure Tipps, ich habe jetzt schon ein bessers Bild.
Das mit der 1., 2. und 5. 16tel ist interessant. Und danke für die Aufnahme. Ob Bach diese Struktur bewusst gewählt hat, sozusagen im Vornherein? Meinst du mit 1., 2., 5. nur die 16tel der rechten Hand oder auch mitinbegriffen die der linken Hand. Ich konnte das aus der Aufnahme heraushören (bzw. ich nehme es an), dass du nur die rechte Hand gespielt hast, was die Akkordnoten (1., 2. und 5. 16tel) betrifft. Aber z.B. im 6. Takt muss man ja das a hinzunehmen für den Akkord, wobei das a ja in der linken Hand steht.

Ich wollte etwas ähnliches, was CUDOII vorschlug, schon ausprobieren, nämlich die herausgefundenen Harmonieakkorde über das Stück zu legen (geht mit dem MODX ja ganz gut über die Aufnahmefunktion) um herauszufinden, ob man letztlich richtig lag. Woher hast du, CUDOII, dieses Notenblatt?


Aber letztlich ist es wohl irgendwann, wie ihr auch schreibt, nicht mehr möglich schematisch vorzugehen, weil die Stücke bzw. deren Harmonieerkennung zu komplex und verschachtelt wird. Dann ist es also letztlich doch das Gehör, mit dem man die Harmonieakkorde heraushören muss, bzw. die Harmonien selbst?! Bzw. gibt es eine grundlegende abstrakte Aussage, wie die Analyse von Stücken aussehen muss? Am Besten in einem Satz.

Was mich noch wundert ist, dass ihr in manchen Akkordangaben den Basston (meist /C) mit angegeben habt und in manchen nicht. Kann man nicht hier in jedem Takt einen Basston angeben? Ich nehme an, weil in diesen Takten der Harmonieakkord schon den Basston enthält?!


Ich überlege ernsthaft, ob ich nicht musiktheoretischen/Analyse Unterricht nehmen will. Ich kann zwar gut aus Büchern lernen, aber das Gelernte dann auf praktische Stücke anzuwenden ist doch recht schwer so im Alleingang (zum Glück habe ich hier ja Hilfe).
Wenn hier jemand aus Berlin ist, der wirklich Bescheid weiß, kann er sich gern melden. Ich zahle natürlich. Ich hätte ein Angebot von einem Hochschullehrer für Musiktheorie (sowas in der Richtung), der seit 40 Jahren an einer Hochschule unterrichtet. Der hätte das sicher gut drauf. Aber 60€ pro Stunde wären mir doch etwas zuviel.
 
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Meinst du das auf den dritten Takt bezogen? Da wäre die kleine Septime doch das Ab?!
Ja Du hast Recht. Ich dachte da wahrscheinlich an den Akkord G7(b9) der hier ja als verkürzter Dominantseptnonakkord auftritt. "Ab" ist allerdings auf den verminderten Bo7 bezogen nicht die kleine Septime sondern die verminderte Septime.


Woher hast du, CUDOII, dieses Notenblatt?
Das habe ich für Dich geschrieben.


Was mich noch wundert ist, dass ihr in manchen Akkordangaben den Basston (meist /C) mit angegeben habt und in manchen nicht. Kann man nicht hier in jedem Takt einen Basston angeben? Ich nehme an, weil in diesen Takten der Harmonieakkord schon den Basston enthält?!
Wenn bei einem Akkord der Grundton im Bass ist, gibt es keinen Grund in nochmals extra im Akkorsymbol anzuzeigen.

Hier das Sheet mit Changes:
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Vornherein? Meinst du mit 1., 2., 5. nur die 16tel der rechten Hand oder auch mitinbegriffen die der linken Hand. Ich konnte das aus der Aufnahme heraushören (bzw. ich nehme es an), dass du nur die rechte Hand gespielt hast, was die Akkordnoten (1., 2. und 5. 16tel) betrifft. Aber z.B. im 6. Takt muss man ja das a hinzunehmen für den Akkord, wobei das a ja in der linken Hand steht.

Alles richtig was du schreibst. Ich meinte die Töne in der rechten und linken Hand, habe aber links nur die 1. Sechzehntel gespielt und 2 und 5 unterschlagen. Zum einen, weil ich glaubte, dass es so evtl. besser klingt, zum andern, weil es mir zu anstrengend war, die Töne sauber mit einzuspielen :D. Takt 6 geht denke ich auch so mit den Tönen D, F#, C eindeutig als D7 durch.


Was mich noch wundert ist, dass ihr in manchen Akkordangaben den Basston (meist /C) mit angegeben habt und in manchen nicht. Kann man nicht hier in jedem Takt einen Basston angeben? Ich nehme an, weil in diesen Takten der Harmonieakkord schon den Basston enthält?!

Auch richtig. Ich hatte auf Umkehrungen verzichtet und nur die Akkorde aufgeschrieben, Cudo II hatte zusätzlich noch die Umkehrungen angegeben, wie er ja auch dazu schrieb. Und ja, wenn ein Akkord in Grundstellung, also mit dem Grundton im Bass auftritt, schreibt man den Basston nicht nochmal dazu.

Zu deiner vorherigen Frage:
Dann noch eine Frage zu den Umkehrungen. Wenn die Töne eines Akkordes in nur einer Hand gespielt werden, ist es einfach zu erkennen welche Umkehrung es ist. Es fällt mir aber z.B. im erstenTakt schon schwer zu erkennen um welche Umkehrung es sich handelt. In der linken Hand würde ich sagen, es ist die Grundstellung. In der rechten würde ich sagen, es ist die erste Umkehrung (wobei das g hier fehlt).
Trennt man da bei der Frage um welche Umkehrung des Akkordes sich handelt überhaupt beide Hände

Definitiv nicht. Der Theorie und dem Ohr ist es vollkommen egal, in welchem System ein Ton notiert ist und ob mit links oder rechts gespielt wird. Aber Umkehrungen sind eigentlich nichts kompliziertes. Betrachte die Töne des Akkordes und guck wer im Bass liegt.

Gruß,
taste89
 
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Vielen Dank. Das hilft mir alles sehr weiter.
Danke auch für die Mühe mit dem Notenblatt. Werde es demnächst mal ausdrucken und so nachspielen. Die Akkorde an sich, habe ich jetzt schon mal alle für sich allein durchgespielt, bzw. über das Stück (mit der Aufnahmefunktion des MODX) gelegt um zu sehen ob sie auch tatsächlich klanglich passen. Sehr interessant für mich mal die tieferen Strukturen eines Stückes zu erkennen, wo ich bisher mehr oder weniger nur Ton für Ton eingeübt habe. So wie ich das einschätze ist das auch der beste Weg um eine schöne Interpretation hinzubekommen.
Könnte es sein, dass so eine Analyse unumgänglich ist für ein tieferes Spiel? Dass man ohne tieferes Verständnis der Struktur/Harmonie eines Stückes es nicht schaffen wird eine gute Interpretation zu spielen?
 
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Könnte es sein, dass so eine Analyse unumgänglich ist für ein tieferes Spiel? Dass man ohne tieferes Verständnis der Struktur/Harmonie eines Stückes es nicht schaffen wird eine gute Interpretation zu spielen?

Daß es jedes mal so eine tiefgehende Analyse sein muß, bezweifle ich (wobei Du im eigentlichen Sinn ja gar keine Analyse betreibst ... sondern einfach nur die Akkorde herauslöst und benennst). Was man aber auf jeden Fall pflegen sollte, ist das geistige Aussortieren bzw. Trennen der wichtigen von den unwichtigen Noten.

Thomas
 
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...Was man aber auf jeden Fall pflegen sollte, ist das geistige Aussortieren bzw. Trennen der wichtigen von den unwichtigen Noten...
was man aber (speziell bei Bach) beim Spielen auf keinen Fall hören sollte... - vielleicht nicht mal fühlen.
 

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