Wie viele Musiker ergeben eine "Band"?

... aber dann könnte es auch ein Quartett oder Quinttett oder ... sein
die sehe ich eher im klassischen Bereich: eine Musikergruppe aus (z.B.) Schlagzeug, Bass, Gitarre und Gesang, die Rock oder Pop oder Blues oder ... spielen, würde ich nicht als Quartett bezeichnen, sondern als Band. Eine Gruppe aus z.B. 2 Violinen, Viola und Cello, die Klassik spielen, wäre für mich ein Quartett und keine Band. Wenn jetzt die 4 Streicher keine Klassik spielten sondern Rock, dann wären sie (in meinen Augen) wieder eher eine Band. Apocalyptica (sind das nicht auch vier Musiker?) sind für mich eindeutig eine Band und kein Quartett ... obwohl sie natürlich auch ein Quartett im Sinne von vier Musikern sind.

ein Trio sind für mich genau drei Musiker; ob jetzt drei Instrumentalisten oder drei Instrumentalisten, von denen einer (oder zwei oder alle drei) singt.
ein Terzett sind (soweit ich weiß) drei Sänger, die von egal wie vielen Instrumentalisten (oder auch gar nicht) begleitet werden. Ob man drei Sänger, die sich selbst begleiten, jetzt eher Trio oder eher Terzett nennt, weiß ich auch nicht so recht ...

Edit:
Wikipedia ist schlauer.

Trio: 3 Instrumentalisten (tendenziell eher ohne Gesang)
Terzett: 3 Sänger (mit oder ohne zusätzliche Instrumentalisten)
 
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Im Jazz ist die Bezeichnung XYZ-Quartet oder -Quintet etc. allerdings sehr vebreitet ...
 
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Mal angenommen, ich lande auf dem Konzert einer mir nicht bekannten "Band". Dann würde ich es nicht witzig finden, wenn nur 1 Typ als "One-Man-Band" auf die Bühne käme, um den Abend zu bestreiten. (Mit einem Looper und diversen Instrumenten fänd ich es noch interessant, aber eine Band ist es trotzdem nicht.) Auch bei zwei Leuten wäre ich vermutlich ein wenig enttäuscht, wenn ich eine Band erwarte.

Daher geht eine Band auch für mich ab 3 Musikern los. Selbst wenn 2 davon singen und der einzige Instrumentalist auf 'ner Cajon sitzt. Völlig ohne Instrumente hilft die pure Anzahl aber nicht weiter, denn ein Chor ist keine Bigband. :)
 
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Im Jazz ist die Bezeichnung XYZ-Quartet oder -Quintet etc. alerdings sehr vebreitet ...

Ich glaube, da muss man Musikgruppenarten und Bandnamen unterscheiden. Wenn heute Abend das Johnny-Lewis-Quartett spielt, würde ich sicher nicht sagen, heute Abend spielt ein Quartett, sondern heute Abend spielt eine Band. Bei Quartett ohne Zusatz denke ich zuerst an Streichquartett und ein Kartenspiel.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Da fällt mir "Royal Blood" ein, für mich klar eine Band und kein Duo:



Ich sehe und höre da Schlagzeug, Bass und Gitarre.

Bei den White Stripes habe ich teilweise auch Bass und Gitarre gleichzeitig gehört.

Es fällt auf, dass diese Duos, die hier als Band angeführt werden, alle ein Schlagzeug dabei haben. Fällt jemandem ein Duo ohne Schlagzeug ein, das er als Band bezeichnen würde?
 
Mit einer Gitarre kann man einen Bass (wie immer auch nahe am Original) simulieren, auch loopen.
Ich denke, das machen Jack White und Royal Blood - im Studio ist das ja sowieso ne andere Situation.
Live gibt´s dann auch mal Verstärkung, zum Teil in einem bestimmten set, zum Teil während dem ganzen Konzert.

Es fällt auf, dass diese Duos, die hier als Band angeführt werden, alle ein Schlagzeug dabei haben. Fällt jemandem ein Duo ohne Schlagzeug ein, das er als Band bezeichnen würde?
Yep - Bass lässt sich durch Gitarre (siehe oben) mit abdecken, drums halt nicht.
Kenne eigentlich keine Live-Band, die mit nem drum aus der Dose auftritt, obwohl das technisch möglich und vom sound her kein Nachteil wäre.
Schon vor 20 jahren habe ich allerdings eine holländische Band live gesehen, die mit lebendem drummer und drum-loops/backing-Tracks unterwegs war - der drummer natürlich mit metronom im Ohr. Da habe ich auch gedacht: Holla, die Waldfee - die müssen Ihr Zeug aber auch richtig drauf haben, um das umzusetzen. Hat geklappt und die wirkten nicht gestresst.

x-Riff
 
Kenne eigentlich keine Live-Band, die mit nem drum aus der Dose auftritt

Attwenger mischen voreingespielte (Midi?) Beats mit Live soweit ich mich entsinne.
Vielleicht nicht immer aber ich vermeine auf einem Donaukanaltreiben so was mal bemerkt zu haben.
Nebenbei noch so eine 2 Mann Band mit Namen.

Ad White Stripes: Soweit ich weiss läuft da ein Octaver (hat er mal gesagt) parallel der simuliert den Bass.
IMVHO natürlich Beweis hab ich keinen dafür.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ad White Stripes: Soweit ich weiss läuft da ein Octaver (hat er mal gesagt) parallel der simuliert den Bass.
Glaube das ist bei seven nations army so. Wenn man sich live-Mitschnitte anschaut, tritt der dann auf so ne Kiste und es gibt untenrum Bass ...
 
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In meinem Universum fängt eine Band bei drei Personen an. Und wenn ich sie selber gründe, dann sind wir zu viert oder zu fünft, in so einer Art Deep Purple-Besetzung.
 
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Ich sehe und höre da Schlagzeug, Bass und Gitarre.

?

Royal Blood spielen nur mit Drums und Bass, keine Gitarre. Das Basssignal wird gesplittet und geht dann in komplett getrennte Wege für Bass und Gitarre(oktaviert). Damit hat er, zuzüglich Effekten, drei Sounds(Nur Bass oder Gitarre oder beides zusammen). Live klingt das genauso wie auf CD, ziemlich ausgetüfteltes geniales Setup.
 
Ok, in dem Video spielt er zwei verschiedene Bässe, da habe ich einen für eine Gitarre gehalten.

Also die würden bei mir tatsächlich auch als Band durchgehen. Denn im Klangbild fehlt nichts.
 
An was denkt ihr bei dem Begriff "Band" im Sinne einer Musikgruppe?
Kann man ein Duo auch schon als "Band" bezeichnen?
Die Deutsch-Amerikanische Freundschaft (DAF) lief jahrzehntelang immer noch unter "Band", auch wenn sie seit ihrer '78er Englandtournee nur noch aus einem Sänger/Shouter (Gabi Delgado-López) und einem Schlagzeuger (Robert Görl) bestand. Selbst im Studio hatten die keine weiteren Musiker, da hat Görl die Backings, die sie während der Konzerte von Kassette abfuhren, komplett selber gemacht.

Ich frage mich, ob es nicht auch von den Instrumenten abhängt.
Nö. Siehe oben und unten.

Fällt jemandem ein Duo ohne Schlagzeug ein, das er als Band bezeichnen würde?
Viele Synthpop-Duos werden als "Bands" bezeichnet, alle in derselben Besetzung: erstens Gesang, zweitens Elektronik. Beispiele:
  • Eurythmics (Annie Lennox – Gesang; Dave Stewart – Elektronik)
  • Yazoo (Alison Moyet – Gesang; Vince Clarke – Elektronik)
  • Erasure (Andy Bell – Gesang; wieder Vince Clarke – Elektronik und manchmal ein bißchen Gitarre)
  • Soft Cell (Marc Almond – Gesang; Dave Ball – Elektronik)
  • Modern Talking (Thomas Anders – Gesang, Rumgepose mit der Keytar; Dieter Bohlen – das komplette Backing, Rumgepose mit der Faustgitarre)
Das waren natürlich allesamt keine typischen Rockbands, die hauptsächlich an Live-Gigs dachten und nebenher mal Alben gemacht haben, sondern im wesentlichen, wie das bei elektronischer Musik so ist, Studioprojekte. Deswegen brauchte es nur einen Instrumentalisten, der dann im Studio geoverdubbt hat, bis der Arzt kam. Jon & Vangelis funktionierten ja genauso, einer hat gesungen (Jon Anderson von Yes), einer hat sich um das gesamte instrumentale Backing gekümmert (Vangelis). Im Gegensatz zu traditionelleren Duos wie Simon & Garfunkel waren all diese Duos auch nicht auf Gast- oder Session-Musiker angewiesen, also komplett autark.

Ich könnte euch auch Gruppen in größerer Besetzung ohne Schlagzeug nennen.

Bei Voll-Solo-Projekten fällt es mir schon schwerer, sowas als Band anzuerkennen, auch wenn sie wieder ohne Gast- und Session-Musiker auskamen (z. B. Steve Winwood, Prince oder Eddy Grant, ganz zu schweigen von vielen reinen Instrumentalmusikern).


Martman
 
Für mich besteht eine Band immer aus mindestens so vielen Leuten, dass man Songs komplett live performen kann. Da kommt es natürlich auf die Musikrichtung an, aber in meinem Universum gehören Drums, Bass, Gitarre mindestens dazu, als Keyboarder, der ich ja nun mal selbst bin, naürlich auch ein Keyboard - obwohl ich ne Menge Bands kenne, und auch persönlich gut bin (Beispiel: ZZ Top) die ohne Keyboard auskommen. Da ich persönlich auch eher auf non-Instrumentals stehe, gehören natürlich auch Vocals dazu, aber die kann auch einer der Instrumentalisten mit abdecken - bin ich selbst seit meinen 40 Jahren Bühnenpraxis so gewohnt.
Corona-bedingt bin ich gerade ein wenig auf den Geschmack gekommen, dass es auch in abgespeckter Form ganz interessant sein kann. Ich hab jetzt ein paar spontan-Gigs mit meinem Kumpel absolviert, der Cajon und Saxofon spielt, ich selber Keyboard und Gitarre - abwechselnd natürlich ;)
Cajon finde ich als Drum-Ersatz eigentlich gar nicht mal schlecht, gerade wenn es kleinere Gigs im Biergarten sind. Das Abmischen ist einfacher und schneller, der Aufwand ist deutlich geringer, und was er auch macht, dass er sein Cajon über einen Looper laufen lässt, immer dann, wenn er die Hände für das Sax frei braucht.
Kurzum - um auch wieder auf das Thema zurückzukommen - für mich sind wir eine Band!
 
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Im Black Metal Bereich gibt es auch einige Bands die aus zwei Leuten bestehen... Inquisition oder Morrigan, die dann auch nur zu zweit auf der Bühne stehen und es klingt trotzdem nicht als ob was fehlen würde.
 
Hey Leute,

die Diskussion hier aktiviert gerade Erinnerungen an meine "soziologische Vergangenheit". Die bisherigen Definitionsversuche und Statements sind spannend zu lesen.

An was denkt ihr bei dem Begriff "Band" im Sinne einer Musikgruppe?
Kann man ein Duo auch schon als "Band" bezeichnen?

Mit den oben stehenden Zitaten möchte ich die Diskussion hier gerne in eine Richtung anstoßen, die für die Soziologie das zentrale Interesse darstellt: die Gruppe als soziales Interaktionssystem an sich. Ich möchte hier nicht "streng" wissenschaftlich argumentieren, also im Sinne von: Ich liefere für jede Aussage die entsprechende Quelle. Da werbe ich um grundsätzliches Vertrauen - liefere aber auf konkrete Nachfrage gerne nach...:)

Soziologisch kann man davon ausgehen, dass eine Band erst einmal eine soziale Gruppe ist. Die Konstitutionsmerkmale einer sozialen Gruppe sind: regelmäßiger Kontakt, Wir-Gefühl/Gefühl der Zusammengehörigkeit, gemeinsam geteilte Normen, Werte und Ziele, Rollenverteilung und damit verbundene Erwartungen.

Die Frage nach der "Zwei" oder "Drei" als Mindestanzahl einer sozialen Gruppe hat sich auch der Soziologie gestellt. In der einschlägigen Literatur zum Thema findet sich in der Regel die "Drei".
Warum?

Weil die Definition einer Gruppe "ab mindestens drei" auf eine besondere Dynamik aufmerksam macht. In Abgrenzung kann man zu der "Zwei" sagen: Da sind immer alle gleichzeitig anwesend bzw. gleichzeitig in Kontakt. Und ab "drei" wird es im Besonderen dynamisch interessant. Hier markiert sich ein zentraler Wegpunkt zur Entwicklung von Gesellschaften. Auf der anderen Seite stellt die "Zwei" ein soziales Konstrukt dar, das sich eher auf die Dynamik einer Paarbeziehung...äh...bezieht.

Zusammenfassend ist mir also als Input hier wichtig: Die Frage nach "Zwei" oder "Drei" (und mehr) markiert einen sehr bedeutsamen "Schwellenwert" hinsichtlich sozialer Dynamik.

Nochmal andere Analogien:

- Duo entspricht einer Paarbeziehung

- Trio & mehr ist eine soziale Gruppe

Daran anschließend sind meine Fragen:

- Was sind die Vor- und Nachteile (oder anders: die besonderen Herausforderungen und Stärken) einer Paarbeziehung im Vergleich zu einer Gruppe? Vice versa?

Übrigens schreibe ich das hier nicht nur als "beobachtender Soziologe", sondern vielmehr als "betroffener Mensch" ;-) Ich analysiere also nicht einfach nur, sondern ich erinnere mich an meine musikalischen Konstellationen. Bisher zwei Mal in meinem Leben ist nämlich zu "uns zwei Freunden" ein dritter bzw. vierter Mensch zum Musik-Machen hinzugekommen. Und das war wahnsinnig spannend, wie es die Dynamik "aber so was von umgekrempelt" hat...;-)

Also, möge dieser Input Spannendes hervorbringen...
 
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An was denkt ihr bei dem Begriff "Band" im Sinne einer Musikgruppe?
Kann man ein Duo auch schon als "Band" bezeichnen?
Wie ist das wohl im allgemeinen Sprachgebrauch?
Tja, wenn ich so die Beträge überfliege, dann kann ich nur messerscharf folgern:
  • es kommt darauf an :rolleyes:
 
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da frag ich mich, ob denn ein Orchester, die Großform der Band, auch "noch" eine Gruppe hinsichtlich der Kriterien ist oder ob das dann schon zu viele Menschen sein könnten?
 
oder ob das dann schon zu viele Menschen sein könnten?

Es ist nach wie vor - die o.g. Kriterien zu Grunde gelegt - eine Gruppe.
Hinsichtlich der Größe stellen sich eher Fragen nach gruppeninternen Organisations- und Führungsstrukturen.

Das Orchester "kann" vor allem deshalb so groß sein, weil es zwei zentrale Autoritäten gibt: die materielle der Notation und die personelle des Dirigenten. Je größer die Gruppe, desto mehr Freiheitsgrade müssen durch Ordnungsstrukturen ggf. eingeschränkt werden. In welchem Ausmaß eine hohe Summe an Freiheitsgraden störend ist, kommt dann wiederum auf das Ziel an: Punk oder Puccini?

:good_evil:
 
Also ich finde die Frage halbwegs eindeutig, wenn man sie rhetorisch betrachtet.

Band (engl.) : https://dictionary.cambridge.org/dictionary/english/band
Es geht eigentlich immer um eine Zusammenkunft mehrerer (eher gleichberechtigter) Individuen zu einem gemeinsamen Ziel.

Weiters, es ist ja auch im Englischen das, wofür es im deutschen steht (also "Band" im Sinne von "um etwas herum"; Geschenkband, Armband etc.; nicht zu verwechseln mit Bund bzw. dessen Ableitung "Verbunden", dass ist nur von der deutschen Sprache aus betrachtet vermeintlich zusammenhängend - im Englischen sagt man ja connect(ed) oder related); Aber auch hier wieder: Etwas, dass sich mehr oder weniger gleichberechtigt um etwas Zentrales herumbewegt.

Von daher würde ich sagen, sobald übergeordnete Organisation dazu kommt, oder gar eine hierarchische Ordnung, die über "einer ist der Bandleader" hinausgeht, eben z.B. bei einem Orchester, da würde ich NICHT mehr von Band sprechen. Wohlgemerkt nur auf die Menschen bezogen, die um dieses "zentrale Etwas", sprich das gemeinsame Musizieren, "kreisen" - haben die wiederum z.B. ein Management, dass selbst aber keine aktive Rolle bei dem zentralen Part musizieren hat tut das diesbezüglich nichts zur Sache, wenn Metallica 100 Angestellte für alles mögliche hat sind sie trotzdem nach wie vor eine Band.

Weiters ist eben die Voraussetzung, halbwegs gleichberechtigt an einem gemeinsamen Ziel zu arbeiten mMn recht klar mit min. 2 Personen erfüllbar.
Von daher: Eine Band sind min. 2, maximal jedoch so viele Musiker, dass sie zum gemeinsamen musizieren keinen "Zusatzmenschen" brauchen, der sich um die Koordination kümmert.

Grüße
 
Also kurz zusammengefasst: Orchester = Diktatur, während Band (wenn's korrekt läuft) = Demokratie
 

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