Was genau bedeutet bei einer Loadbox das Adjektiv "reactive"?

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Hallo Forum!

Ich beschäftige mich gerade mit Überlegungen zu einer Loadbox und habe dabei beispielsweise das Two Notes Torpedo Captor im Auge.

Was genau bedeutet dabei das Adjektiv "reactive"? Was macht das?

Danke!
 
Eigenschaft
 
Eine nicht reaktove Loadbox hat immer den gleichen Widerstand.
Ein echter Lautsprecher hat das nicht, da verändert sich das je nach Output des Verstärkers.

Röhrenendstufen reagieren auch klanglich darauf, und eine nicht reaktive Loadbox kann einen Verstärker matt oder synthetisch klingen lassen.
Und die reaktiven wollen das Problem beheben :)
 
Kurz gesagt: Das zu deutsch "reaktive" Element von einer Loadbox ist im Prinzip die Nachahmung der Schwingspule in einem Lautsprecher.
Lang gesagt:
Spulen haben neben einem rein ohmschen Widerstand (bei einem 8Ohm-Lautsprecher meistens ca. 5.5Ohm) einen "reaktiven" Widerstand der mit steigender Frequenz ansteigt, aber nicht nur das: Das System einer Röhrenendstufe "wechselwirkt" auch mit diesem R(ohmscher Widerstand)-L(reaktiver Widerstand)-System das normalerweise der Lautsprecher ist und hat am Ende gewisse Frequenzüberhöhungen, die den Sound anders - meist fetter und lebhafter - wirken lassen.
Das klingt erstmal sehr theoretisch, aber am Ende ist das in etwa so wie der Frequenzanteil den man beim Amp mit "Resonance" und "Presence" einstellen kann.

Der Unterschied den man als Musiker hört ist, dass nicht-reaktive Loadboxen meist dazu führen, dass die Röhrenendstufe sehr gleichmäßig und flach klingt - das war auch das Totschlagargument was den Mesa CabClone zu einem relativen Flop hat werden lassen.
Im Übrigen ist das in etwa das gleiche klangliche Phänomen, was Röhrenendstufen z.B. von Digitalendstufen unterscheidet. Deswegen hat auch ein Kemper fast immer eine "Power Amp Sim" in einem Profil, weil dieser EQ-Effekt sonst fehlen würde.
 
Vielen Dank schon mal bis hier. Nun frage ich mich: Wie wird das technisch umgesetzt? (Nur aus Neugier) - und noch wichtiger: Wie gut oder wie schlecht funktioniert das tatsächlich, insbesondere bei dem Two Notes Torpedo Captor?
 
Wie wird das technisch umgesetzt? (Nur aus Neugier)

Der Impedanzgang eines Gitarrenlautsprechers - also der Wechselstromwiderstand des Lautsprechers abhängig von der Frequenz - ist ja ungefähr bekannt. Das wird dann in der Loadbox durch Verschalten von Hochlast-Widerständen und Spulen versucht zu erreichen.

Wie gut oder wie schlecht funktioniert das tatsächlich, insbesondere bei dem Two Notes Torpedo Captor?

Ob es technisch 1zu1 funktioniert...keine Ahnung. Klanglich klingt zumindest das Captor - das kann ich bezeugen weil ich selbst eins hier habe :ugly: - hervorragend. Es macht fürs Recording für mich keinen Unterschied ob ich das Slave-Out-Signal meines Verstärkers direkt aus der Endstufe abnehme oder direkt das "Loadbox"-Signal aus dem Captor. So soll es ja auch de facto sein.
 
Das klingt doch gut! Und die Cab-Sim?
 
Das klingt doch gut! Und die Cab-Sim?

Die reaktive Loadbox vom Captor ist super, ich nutze das Teil auch. Die eingebaute Cab Sim ist aber analog. Im neuen Captor X ist auch gleich ein IR Loader eingebaut.
 
Genau, die Cab-Sim ist bei mir seit der ersten Minute aus, nutze auch nur IRs beim Aufnehmen (in der DAW oder im VST-Loader) oder Üben (AMT Pangaea). Da hat das Captor X natürlich den Vorteil, alles an Bord zu haben :).
 
Dann stell einfach noch n Mooer Radar dazu, läuft auch und verbesser das Ergebnis maßgeblich :)
 
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Dann stell einfach noch n Mooer Radar dazu, läuft auch und verbesser das Ergebnis maßgeblich :)

Genau. Die eingebaute Sim vom normalen Captor würde ich jedenfalls nicht verwenden.

Wenn dir der Captor X zu teuer ist kann man sich auch mal den St Rock React:IR angucken. Der kostet 410€ und leistet das gleiche wie das große Torpedo Live plus einiges mehr. Hab ich aber noch nicht testen können:


[URL]https://www.st-rock.com/reactir/[/URL]
 
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Klar keine Loadbox. Aber ich dachte, das Radar sei eine volle Ampsim und keine Cabsim.
 
Mooer Radar und AMT Pangaea sind im Prinzip das gleiche Produkt mit anderer Handhabe.

Amp--->Captor-->Radar/Pangaea so übe ich zuhause über meine Monitore :).
 
Der Radar ist n IR Loader als Pedal, und ist einfach günstiger als das Pangaea.
Bietet Lineout, Kopfhörerausgang, ne gute Ein-Knopf/Knob-Bedienung und n sehr kompaktes Design :)
 
Ok der Preis is natürlich ein Argument. Das Pangaea ist bei mir tatsächlich nur deswegen praktischer, weil ich es hinten im Amp auf Klettband sitzen habe, da passt es dass alle Anschlüsse auf einer Seite sind :D.
 
Hm... Ich bekenne mich zu einer irrationalen Abneigung gegenüber allem mit Display...

Alternativen zum Radar ohne Display?

Mooer TresCab?
BluGuitar BluBOX?

Oder was ganz anderes?
 
BluGuitar BluBOX?
Läuft auch mit IRs, klingt auch ordentlich, hat aber den massiven Nachteil nichts neues lernen zu können. Das Pangaea oder Radar können neue IRs laden, du könntest Deine eigene Box aufnehmen und da reinladen...

Ich bin ein absoluter Digitalmuffel bei Gitarrensachen, habs weder mit Software noch mit Multis geschafft.
Das Mooer hält bislang und nervt nicht, da finde ich das Display verhältnismäßig unlästig.
 

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