Kurz gesagt: Das zu deutsch "reaktive" Element von einer Loadbox ist im Prinzip die Nachahmung der Schwingspule in einem Lautsprecher.
Lang gesagt:
Spulen haben neben einem rein ohmschen Widerstand (bei einem 8Ohm-Lautsprecher meistens ca. 5.5Ohm) einen "reaktiven" Widerstand der mit steigender Frequenz ansteigt, aber nicht nur das: Das System einer Röhrenendstufe "wechselwirkt" auch mit diesem R(ohmscher Widerstand)-L(reaktiver Widerstand)-System das normalerweise der Lautsprecher ist und hat am Ende gewisse Frequenzüberhöhungen, die den Sound anders - meist fetter und lebhafter - wirken lassen.
Das klingt erstmal sehr theoretisch, aber am Ende ist das in etwa so wie der Frequenzanteil den man beim Amp mit "Resonance" und "Presence" einstellen kann.
Der Unterschied den man als Musiker hört ist, dass nicht-reaktive Loadboxen meist dazu führen, dass die Röhrenendstufe sehr gleichmäßig und flach klingt - das war auch das Totschlagargument was den Mesa CabClone zu einem relativen Flop hat werden lassen.
Im Übrigen ist das in etwa das gleiche klangliche Phänomen, was Röhrenendstufen z.B. von Digitalendstufen unterscheidet. Deswegen hat auch ein Kemper fast immer eine "Power Amp Sim" in einem Profil, weil dieser EQ-Effekt sonst fehlen würde.