Mr.513
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*Edit: Aus diesem Userthread ausgelagert*
Am 08.03.2020 wird mich die USAF für mind. sechs Monate in die gitarrenlose (zumindest und mindestens bezogen auf eigene Instrumente) Diaspora Vorderasiens fliegen. Die Zeit mit der Familie ist daher kostbar. Nichtsdestotrotz will ich den aus der Kaufabsicht einer Reverend Gitarren gestarteten Thread (vgl. grünes edit oben - Die Moderation) nicht angefixt stehen lassen, obwohl die Reverend noch zeitgerecht angekommen ist.
Reverend Guitars Greg Koch Signature Gristlemaster
1- Beurteilung der Lage nach Erhalt eines neuen Auftrags.
Wer meine Posts in Bezug auf Teles nachvollzieht, wird feststellen, dass ich spätestens 2014 im Zuge meiner Erfahrungen auf der Musikmesse die Tele auf die Liste der zu ignorierenden Spezies gesetzt habe. Das bedeutete nicht, dass ich hier im Forum die Tele (und Kopien) anderer goutierte. Ich wollte einfach keine. Greg Koch traf ich dort auf dem 7ender Stand beim Musizieren, der Ollie ging an mir vorbei, erfürchtig ob der Koch´schen Skills, am Fishman Stand spielte GK noch mal auf. Photos, Selfie. Ende.
Als jemand der bei Wildwood Guitars (Louisville, CO, USA) eine Gitarre kaufte, habe ich deren Content bei Facebook abonniert. GK ist dort der Chefvor- und -verführer vom Dienst für Gitarren. Natürlich bekam ich mit, dass er A) seine eigenen Pickups von Fishman bekam, die er zuerst in einer 7ender Tele unterbrachte. B) Baute ihm Reverend dann eine eigene Signature, weil 7ender scheinbar nicht willens war, Fishman von vorherein zu installieren.
Im CD Regal stehen einige seiner CDs, das bedeutet nicht, dass ich ein Fanboy bin, schon gar nicht versuche ich, stilistisch ihm nachzueifern. Er ist ein unterhaltsamer Entertainer. Dennoch kann er manchmal auch "darüber" sein und mitunter wird man sich bei seinen Liedern manchmal denken: Hm, schon wieder?!
Be that as it may.
Seine Reverend Tele hatte Charme, das musste ich eingestehen. Die Fishman Singlecoils mit zwei Voicings übten ihren Reiz auch aus. Wenn ich mir denn eine Reverend Gristlemaster kaufen sollte, dann musste sie in Kochwork Orange lackiert sein.
Und das gestaltete sich erstmal schwierig. Sobald sie bei Wildwood welche gelistet hatten, waren sie "sold". What the heck!
Ende Dezember tauchten auf einmal zwei Gristlemasters in der gewünschten Farbe auf. Beide mit Pau Ferro Griffbrett.
[Anmerkung: Für die nachfolgenden Bilder hat das Unternehmen Wildwood Guitars die Bildrechte).
M1: S/N 38842
M2: S/N 38844
Sich sein eigener Chef des Stabes zu sein ist praktisch. Die Beurteilung der Lage ergab, dass die monetäre Reichweite ausreichend war, um die Absicht eines Gitarrenkaufs umzusetzen. Gemeinsames Element des Handelns: Es sollte keine andere Gitarre sein als eine Gristlemaster in Kochwork Orange, nur neu erhältlich bei Wildwood Guitars. Kernchance: Die Gitarre passt mir auch ohne das Antesten, Kernrisiko: Die Gitarre enttäuscht mich haptisch.
Rekurs auf das Video: Dort hat GK seine Signature mit Ahorngriffbrett. Und ein Detail: Seine privaten Reverend Gristlemasters haben nur einen Stringtree für die e1- und h-Saite, die Seriengitarren haben einen Stringtree, der alle Diskantsaiten niederhält.
Optisch fand ich Pau Ferro weniger attraktiv, auch der gelben Dots wegen. Aber eine Gristlemaster in Kochwork Orange mit Mapleboard war nicht verfügbar. Entschluss: S/N 38842 hatte ein etwas helleres Griffbrett, die sollte es sein.
Email zum mir bekannten Sales Manager Bruce, weil ich verhindern wollte, dass mir die Wunschgitarre weggeschnappt wird. Antwort kam postwendend. Kein Problem, Gitarre sei für mich reserviert. Wir einigten uns auf eine Anzahlung, die meinerseits sofort beglichen wurde.
Bruce fragte nach weiteren Kundenwünschen in Bezug auf die Gitarre: Saitenmarke? Stärke? Lage? Weitere Wünsche.
Ich bat um D´Addario 0.10-0.52 mit flacher, aber nicht ultraflacher Saitenlage. Sonderwunsch: Wenn denn schon das Greg Koch Signature Modell gekauft wird in der limitierten Farbe, dann möge doch bitte gefragt werden, ob GK nicht persönlich auf dem Body unterschreiben kann.
Na, klar. Das wird er gerne machen, aber er ist erst ab 17.02.2020 wieder im Haus. Kein Problem. Rechtzeitig vor dem angezeigten Abflug nach Vorderasien wäre sie sicher da, das reicht für ausreichend Honeymoon. Ich definierte den Bereich am vorderen Gurtpin auf dem Rücken als Zone für die Unterschrift. Haken dran.
Das Jahr wechselte, durch Zufall schaute ich am 03.01.2020 in den Webshop Wildwoods. Und was kam mir unter die Augen? Eine Kochwork Orange farbene Gristlemaster mit Ahorngriffbrett.
S/N 38838
Schnell eine Email nach Colorado geschickt. Kann ich noch meine Entscheidung korrigieren? Kein Problem, sagte Bruce. Und die 38838 verschwand sofort aus dem Webshop. Etwas besonders ist, dass bei dieser Gitarre nur drei Bilder hinterlegt waren. Ich mag manchmal das "Andere".
Diesem Entschluss blieb ich treu.
Im Webshop kamen dann noch weitere Gristlemasters rein, die ich hier noch zeige.
S/N 37861
Diese hatte auch ein Ahorngriffbrett.
S/N 38845
Und noch eine mit Pau Ferro Fingerunterlage.
Wie gesagt. Ich blieb standhaft bei der S/N 38838. Die war jünger als die andere mit Maple, älter als die mit Pau Ferro. Und die Nummer war auch gut zwei 38er, die durch eine 8 getrennt wird. Zwischen zwei 38ern steht die Unendlichkeit. Häh?!
2 - Der 17.02.2020
GK kam tatsächlich, Bruce meldete sich, sagte GK habe unterschrieben, ferner wurden meine Setupwünsche umgesetzt und die Gitarre ist versandfertig. Vorab hatte ich den Restbetrag überwiesen. Das ganze lief problemlos mit Paypal.
Der beauftragte Parcel Service schickte mir die Trackingdaten. Laut denen sollte die Gitarre am 21.02.2020 an meiner Haustür sein. Auf die Reise ging die Gitarre am 19.02.2020 in Colorado.
Regelmäßig erhielt ich Updates: Louisville - Indianapolis - Paris - Köln.
Für die Zollabwicklung erhielt der Parcel Service meine Prokura mit der Einverständnis, dass ich die Vorauszahlungen an der Haustür begleiche.
Am 20.02.2020 war die Gitarre in Köln. Durch den Zoll war sie kurz nach 2300. Da ich mir für Freitag kurzfristig Stundenausgleich für Überstunden nehmen konnte, konnte einer persönlichen Entgegennahme nichts entgegen stehen - dachte ich. Und schlief glücklich in freudiger Erwartung ein.
3 - Der 21.02.2020
Nach dem Aufstehen checkte ich den Tracker. Auslieferung immernoch 21.02.2020, aber der Status ist unverändert. Um 1300 war immer noch nichts da, der Status unverändert. Ich rief die Hotline an. "Ja, ne, das wir heute nichts mehr. Die Gitarre kam gestern zu spät durch den Zoll. Auslieferung erst am 24.02.2020." "WAAAAAAAS? Warum werde ich nicht über die Verzögerung und neuen Liefertermin informiert? Warum muss ich selber nachfragen? Ich habe schließlich Aufschlag gezahlt für 24-h-Lieferung." "Ähm. Kommt Montag."
Montag ist keiner zu Hause... Also beantragte ich online die Umleitung an meine Arbeitsadresse. Allerdings erhielt ich keine Bestätigung. Insofern schrieb ich - da außerhalb der Bürozeiten des Parcel Services - ein Email.
4 - Der 24.02.2020
Die wurde Montag früh beantwortet.
Umleitung nicht möglich, das könne nur der Absender. - Bitte? Es gibt keinen Eigentumsvorbehalt mehr. Die Ware ist komplett durch mich bezahlt bis auf die Kosten des Imports. Wildwood um die Änderung zu bitten, schied für mich aus, auch wegen des Zeitverzugs. Was mir angeboten wurde, war, die Lieferung direkt an der nächsten Verteilerstation am gleichen Tag abzuholen. Kurzes Gespräch mit meinen Chef, der Antrag nach der Chefbesprechung zu gehen, wurde positiv beschieden. Dazu nutzte ich wieder geleistete Mehrarbeit.
Und so fuhr ich los, nachdem ich ins Navi die Adresse der Station eingab.
Nach etwas mehr als 2 h Fahrt wurde meine Fahrt zum Ziel und zu meiner Gristlemaster durch eine Schranke behindert, die nur autorisiertem Personal mit Transponder den Weg frei gibt. Seltsam... Wo ist die Bude denn? Vor der Abfahrt nahm die Station mit mir Verbindung auf, fragte, ob ich wirklich rumkomme. Diese Nummer rief ich an. [Anmerkung: Für alle nachfolgenden Bilder habe ich die Bildrechte.]
Der Mitarbeiter gab mir seine Mobiltelephonnummer: Ich schickte via WhatsApp diese Bilder. Er mir seinen Standort als Kartenansicht. Aaaaah! Besser ist es, also nicht die tatsächliche Postadresse zu nutzen, sondern den Straßennamen, der Hauptstrecke.
Also Motor wieder starten und einmal eine große Schleife drehen zum Zielort. Und siehe, ich kam an.
Leider, so teilten mir die Mitarbeiter mit, brauche ich noch weitere Geduld, weil der Fahrer im Stau steckt. Nicht vor 1745 wäre er da. Als ich eintraf, war es 1620. Es wurde 1830, ehe er eintraf. Aber ich hatte dann mein Paket, bezahlte die Einfuhrkosten, verabschiedete mich und ging zu meinem Auto.
Und dann fuhr ich bei bestem Regenwetter zurück zu meiner Arbeitsstelle. Ich freute mich auf das Unboxing.
5 - Unboxing
Der schöne Koffer war durch Dämmmaterial bestens geschützt. Das Siegel des Umkartons war nicht gebrochen worden. Neben Case-Candy war noch ein Wildwood T-Shirt im Koffer. Und die von GK signierte Gristlemaster.
Abgefahren, dass die Gitarre perfekt gestimmt die Reise überstanden hatte.
Der transparente Lack zeigt schön die Korinamaserung. Unter den eigenen Augen sieht der Lack noch besser aus als auf Bildern. Das Binding gefällt mir sehr gut.
Bei der Erstinaugenscheinnahme fiel mir ein Riss im Lack an der Oberseite der Halstasche auf. Das bewerte ich aber nur als optischen Mangel. Für mich kein Grund zur Reklamation. Ansprechen werde ich es aber bei Wildwood ohne Absicht auf Kompensationsleistung.
6 - Nach dem 24.02.2020
Zu Hause habe ich einen Richtergurt mit Schaller Straplocks und Pins installiert.
Das Autogramm habe ich mir ein paar Lagen Klarlack konserviert.
Die bei dieser Gitarre dezenter akzentuierte Kopfplatte mit dem Dreierstringtree. Als Mechaniken werden Reverend-eigene Lockingtuner verwendet. Die sind sehr präzise.
Der Jack mit Ladebuchse zum Aufladen der integrierten Energiequelle für die Elektronik.
Der Push-Push schaltet die zwei Voicings. White bzw. Black Pickguard.
8 - Spezifikationen (entnommen der Wildwood Guitars Homepage)
Brand: Reverend:
Model: Greg Koch Signature Gristlemaster
Finish: Color Kochwork Orange
Weight: 7.16 lbs.
Body Wood: Korina
Neck Wood: Roasted Maple
Neck Shape: Medium Oval
Neck Dimensions: .820 1st - .860 12th
Fingerboard: Roasted Maple
Fingerboard: Radius 12"
Scale Length: 25.5"
Frets: 22 Jumbo
Pickups: Fishman Greg Koch Signature Gristle-Tones
Controls: Volume, Tone, 3-Way, Voice Switch
Bridge: 3-Saddle Wilkinson Ashtray
Tuners: Reverend Pin-Lock
Die UVP von Reverend ist USD 1.919,-
Koffer: USD 227,-
Das war die leichteste Gristlemaster, die ich mir aussuchte. Der Radius ist nicht konstant, sondern compound - ich glaube zu wissen es geht von 10 zu 14 Zoll.
9 - Tonale Wahrnehmungen
Trocken angeschlagen, fällt auf: Sie resoniert laut. Unter dem Pickguard ist sie ausgehölt. Der Hals - unlackiert - liegt gut in der Hand. Es ist keine Umgewöhnung zu den gewohnten PRS Hälsen (auch meine Linus hat ein PRS Profil).
Vor der ersten verstärkten Benutzung lud ich den Akku auf. 3 h Aufladen -> 300 h Spielen. Das Kabel ist beiliegend. Als Netzteil funktioniert jedes handelsübliche USB-Netzteil.
Als erstes spielte ich die Gristlemaster über meine beiden Amp 1 - also an der Mercury Edition sowie an der Iridium Edition. Beide waren dann nacheinander mit der BluBox verbunden. An dieser hing mein Beyerdynamics 1770 Pro Kopfhörer.
Die Potis sind sehr feinfühlig. Je höher der Zerrgrad des Amps, umso geringer wahrnehmbar ist der Wechsel des Voicings. In crunchigen Gefilden ist das sehr gut herauszuhören.
Was mir nicht gefallen hat, war der Klang der e1 im Cleankanal insbesondere am Iridium. Das klirrte zu stark. Wenn man das Volumepoti der Gitarre vom Vollausschlag ein wenig zurückdrehte, verschwand es.
Sie spricht sehr gut an, der Nachklang ist gleichmäßig.
Zur Zeit spiele ich sie hauptsächlich an meinem Helix über einen Sound, der auf einer Engl Amp Simulation fußt. Distortion ist auf 5,7. Es macht mir sehr viel Spaß einfach nur per Volume- und Tonepoti den Gesamtsound zu ändern. Die Pickups bieten hierbei einiges an perkussivem Ton.
An die "Bridge" hat sich meine Schlaghand bei der Auflage noch nicht ganz gewöhnt.
Für mich ist die Gitarre nicht auf das beschränkt, für das GK steht, sondern sie funktioniert auch bei harten Gaineinstellungen (siehe Thomas Blug und seine Strat). Ich empfehle, sich die Gitarre durchaus mal zur Brust zur nehmen.
- PS: Lieferfriktion führen dazu, dass man sich an Käufe gerne erinnert. Als ich meine PRS 2011 bei Wildwood kaufte, verdrehte das damalige Transportunternehmen die Postleitzahl so, so dass ab FFM die 'Heißersehnte' zuerst nicht den Raum Ingolstadt ansteuerte, sondern Iserlohn. Ohne mein Zutun erhielt ich wegen des Nichterfüllens der 24-h-Lieferung eine Gutschrift. Der aktuelle Transporteur sieht nicht ein, dass er mich hätte rechtzeitig informieren müssen. Er schiebt es auf den Zoll. -
Am 08.03.2020 wird mich die USAF für mind. sechs Monate in die gitarrenlose (zumindest und mindestens bezogen auf eigene Instrumente) Diaspora Vorderasiens fliegen. Die Zeit mit der Familie ist daher kostbar. Nichtsdestotrotz will ich den aus der Kaufabsicht einer Reverend Gitarren gestarteten Thread (vgl. grünes edit oben - Die Moderation) nicht angefixt stehen lassen, obwohl die Reverend noch zeitgerecht angekommen ist.
Reverend Guitars Greg Koch Signature Gristlemaster
1- Beurteilung der Lage nach Erhalt eines neuen Auftrags.
Wer meine Posts in Bezug auf Teles nachvollzieht, wird feststellen, dass ich spätestens 2014 im Zuge meiner Erfahrungen auf der Musikmesse die Tele auf die Liste der zu ignorierenden Spezies gesetzt habe. Das bedeutete nicht, dass ich hier im Forum die Tele (und Kopien) anderer goutierte. Ich wollte einfach keine. Greg Koch traf ich dort auf dem 7ender Stand beim Musizieren, der Ollie ging an mir vorbei, erfürchtig ob der Koch´schen Skills, am Fishman Stand spielte GK noch mal auf. Photos, Selfie. Ende.
Als jemand der bei Wildwood Guitars (Louisville, CO, USA) eine Gitarre kaufte, habe ich deren Content bei Facebook abonniert. GK ist dort der Chefvor- und -verführer vom Dienst für Gitarren. Natürlich bekam ich mit, dass er A) seine eigenen Pickups von Fishman bekam, die er zuerst in einer 7ender Tele unterbrachte. B) Baute ihm Reverend dann eine eigene Signature, weil 7ender scheinbar nicht willens war, Fishman von vorherein zu installieren.
Im CD Regal stehen einige seiner CDs, das bedeutet nicht, dass ich ein Fanboy bin, schon gar nicht versuche ich, stilistisch ihm nachzueifern. Er ist ein unterhaltsamer Entertainer. Dennoch kann er manchmal auch "darüber" sein und mitunter wird man sich bei seinen Liedern manchmal denken: Hm, schon wieder?!
Be that as it may.
Seine Reverend Tele hatte Charme, das musste ich eingestehen. Die Fishman Singlecoils mit zwei Voicings übten ihren Reiz auch aus. Wenn ich mir denn eine Reverend Gristlemaster kaufen sollte, dann musste sie in Kochwork Orange lackiert sein.
Und das gestaltete sich erstmal schwierig. Sobald sie bei Wildwood welche gelistet hatten, waren sie "sold". What the heck!
Ende Dezember tauchten auf einmal zwei Gristlemasters in der gewünschten Farbe auf. Beide mit Pau Ferro Griffbrett.
[Anmerkung: Für die nachfolgenden Bilder hat das Unternehmen Wildwood Guitars die Bildrechte).
M1: S/N 38842
M2: S/N 38844
Sich sein eigener Chef des Stabes zu sein ist praktisch. Die Beurteilung der Lage ergab, dass die monetäre Reichweite ausreichend war, um die Absicht eines Gitarrenkaufs umzusetzen. Gemeinsames Element des Handelns: Es sollte keine andere Gitarre sein als eine Gristlemaster in Kochwork Orange, nur neu erhältlich bei Wildwood Guitars. Kernchance: Die Gitarre passt mir auch ohne das Antesten, Kernrisiko: Die Gitarre enttäuscht mich haptisch.
Rekurs auf das Video: Dort hat GK seine Signature mit Ahorngriffbrett. Und ein Detail: Seine privaten Reverend Gristlemasters haben nur einen Stringtree für die e1- und h-Saite, die Seriengitarren haben einen Stringtree, der alle Diskantsaiten niederhält.
Optisch fand ich Pau Ferro weniger attraktiv, auch der gelben Dots wegen. Aber eine Gristlemaster in Kochwork Orange mit Mapleboard war nicht verfügbar. Entschluss: S/N 38842 hatte ein etwas helleres Griffbrett, die sollte es sein.
Email zum mir bekannten Sales Manager Bruce, weil ich verhindern wollte, dass mir die Wunschgitarre weggeschnappt wird. Antwort kam postwendend. Kein Problem, Gitarre sei für mich reserviert. Wir einigten uns auf eine Anzahlung, die meinerseits sofort beglichen wurde.
Bruce fragte nach weiteren Kundenwünschen in Bezug auf die Gitarre: Saitenmarke? Stärke? Lage? Weitere Wünsche.
Ich bat um D´Addario 0.10-0.52 mit flacher, aber nicht ultraflacher Saitenlage. Sonderwunsch: Wenn denn schon das Greg Koch Signature Modell gekauft wird in der limitierten Farbe, dann möge doch bitte gefragt werden, ob GK nicht persönlich auf dem Body unterschreiben kann.
Na, klar. Das wird er gerne machen, aber er ist erst ab 17.02.2020 wieder im Haus. Kein Problem. Rechtzeitig vor dem angezeigten Abflug nach Vorderasien wäre sie sicher da, das reicht für ausreichend Honeymoon. Ich definierte den Bereich am vorderen Gurtpin auf dem Rücken als Zone für die Unterschrift. Haken dran.
Das Jahr wechselte, durch Zufall schaute ich am 03.01.2020 in den Webshop Wildwoods. Und was kam mir unter die Augen? Eine Kochwork Orange farbene Gristlemaster mit Ahorngriffbrett.
S/N 38838
Schnell eine Email nach Colorado geschickt. Kann ich noch meine Entscheidung korrigieren? Kein Problem, sagte Bruce. Und die 38838 verschwand sofort aus dem Webshop. Etwas besonders ist, dass bei dieser Gitarre nur drei Bilder hinterlegt waren. Ich mag manchmal das "Andere".
Diesem Entschluss blieb ich treu.
Im Webshop kamen dann noch weitere Gristlemasters rein, die ich hier noch zeige.
S/N 37861
Diese hatte auch ein Ahorngriffbrett.
S/N 38845
Und noch eine mit Pau Ferro Fingerunterlage.
Wie gesagt. Ich blieb standhaft bei der S/N 38838. Die war jünger als die andere mit Maple, älter als die mit Pau Ferro. Und die Nummer war auch gut zwei 38er, die durch eine 8 getrennt wird. Zwischen zwei 38ern steht die Unendlichkeit. Häh?!
2 - Der 17.02.2020
GK kam tatsächlich, Bruce meldete sich, sagte GK habe unterschrieben, ferner wurden meine Setupwünsche umgesetzt und die Gitarre ist versandfertig. Vorab hatte ich den Restbetrag überwiesen. Das ganze lief problemlos mit Paypal.
Der beauftragte Parcel Service schickte mir die Trackingdaten. Laut denen sollte die Gitarre am 21.02.2020 an meiner Haustür sein. Auf die Reise ging die Gitarre am 19.02.2020 in Colorado.
Regelmäßig erhielt ich Updates: Louisville - Indianapolis - Paris - Köln.
Für die Zollabwicklung erhielt der Parcel Service meine Prokura mit der Einverständnis, dass ich die Vorauszahlungen an der Haustür begleiche.
Am 20.02.2020 war die Gitarre in Köln. Durch den Zoll war sie kurz nach 2300. Da ich mir für Freitag kurzfristig Stundenausgleich für Überstunden nehmen konnte, konnte einer persönlichen Entgegennahme nichts entgegen stehen - dachte ich. Und schlief glücklich in freudiger Erwartung ein.
3 - Der 21.02.2020
Nach dem Aufstehen checkte ich den Tracker. Auslieferung immernoch 21.02.2020, aber der Status ist unverändert. Um 1300 war immer noch nichts da, der Status unverändert. Ich rief die Hotline an. "Ja, ne, das wir heute nichts mehr. Die Gitarre kam gestern zu spät durch den Zoll. Auslieferung erst am 24.02.2020." "WAAAAAAAS? Warum werde ich nicht über die Verzögerung und neuen Liefertermin informiert? Warum muss ich selber nachfragen? Ich habe schließlich Aufschlag gezahlt für 24-h-Lieferung." "Ähm. Kommt Montag."
Montag ist keiner zu Hause... Also beantragte ich online die Umleitung an meine Arbeitsadresse. Allerdings erhielt ich keine Bestätigung. Insofern schrieb ich - da außerhalb der Bürozeiten des Parcel Services - ein Email.
4 - Der 24.02.2020
Die wurde Montag früh beantwortet.
Umleitung nicht möglich, das könne nur der Absender. - Bitte? Es gibt keinen Eigentumsvorbehalt mehr. Die Ware ist komplett durch mich bezahlt bis auf die Kosten des Imports. Wildwood um die Änderung zu bitten, schied für mich aus, auch wegen des Zeitverzugs. Was mir angeboten wurde, war, die Lieferung direkt an der nächsten Verteilerstation am gleichen Tag abzuholen. Kurzes Gespräch mit meinen Chef, der Antrag nach der Chefbesprechung zu gehen, wurde positiv beschieden. Dazu nutzte ich wieder geleistete Mehrarbeit.
Und so fuhr ich los, nachdem ich ins Navi die Adresse der Station eingab.
Nach etwas mehr als 2 h Fahrt wurde meine Fahrt zum Ziel und zu meiner Gristlemaster durch eine Schranke behindert, die nur autorisiertem Personal mit Transponder den Weg frei gibt. Seltsam... Wo ist die Bude denn? Vor der Abfahrt nahm die Station mit mir Verbindung auf, fragte, ob ich wirklich rumkomme. Diese Nummer rief ich an. [Anmerkung: Für alle nachfolgenden Bilder habe ich die Bildrechte.]
Der Mitarbeiter gab mir seine Mobiltelephonnummer: Ich schickte via WhatsApp diese Bilder. Er mir seinen Standort als Kartenansicht. Aaaaah! Besser ist es, also nicht die tatsächliche Postadresse zu nutzen, sondern den Straßennamen, der Hauptstrecke.
Also Motor wieder starten und einmal eine große Schleife drehen zum Zielort. Und siehe, ich kam an.
Leider, so teilten mir die Mitarbeiter mit, brauche ich noch weitere Geduld, weil der Fahrer im Stau steckt. Nicht vor 1745 wäre er da. Als ich eintraf, war es 1620. Es wurde 1830, ehe er eintraf. Aber ich hatte dann mein Paket, bezahlte die Einfuhrkosten, verabschiedete mich und ging zu meinem Auto.
Und dann fuhr ich bei bestem Regenwetter zurück zu meiner Arbeitsstelle. Ich freute mich auf das Unboxing.
5 - Unboxing
Der schöne Koffer war durch Dämmmaterial bestens geschützt. Das Siegel des Umkartons war nicht gebrochen worden. Neben Case-Candy war noch ein Wildwood T-Shirt im Koffer. Und die von GK signierte Gristlemaster.
Abgefahren, dass die Gitarre perfekt gestimmt die Reise überstanden hatte.
Der transparente Lack zeigt schön die Korinamaserung. Unter den eigenen Augen sieht der Lack noch besser aus als auf Bildern. Das Binding gefällt mir sehr gut.
Bei der Erstinaugenscheinnahme fiel mir ein Riss im Lack an der Oberseite der Halstasche auf. Das bewerte ich aber nur als optischen Mangel. Für mich kein Grund zur Reklamation. Ansprechen werde ich es aber bei Wildwood ohne Absicht auf Kompensationsleistung.
6 - Nach dem 24.02.2020
Zu Hause habe ich einen Richtergurt mit Schaller Straplocks und Pins installiert.
Das Autogramm habe ich mir ein paar Lagen Klarlack konserviert.
Die bei dieser Gitarre dezenter akzentuierte Kopfplatte mit dem Dreierstringtree. Als Mechaniken werden Reverend-eigene Lockingtuner verwendet. Die sind sehr präzise.
Der Jack mit Ladebuchse zum Aufladen der integrierten Energiequelle für die Elektronik.
Der Push-Push schaltet die zwei Voicings. White bzw. Black Pickguard.
8 - Spezifikationen (entnommen der Wildwood Guitars Homepage)
Brand: Reverend:
Model: Greg Koch Signature Gristlemaster
Finish: Color Kochwork Orange
Weight: 7.16 lbs.
Body Wood: Korina
Neck Wood: Roasted Maple
Neck Shape: Medium Oval
Neck Dimensions: .820 1st - .860 12th
Fingerboard: Roasted Maple
Fingerboard: Radius 12"
Scale Length: 25.5"
Frets: 22 Jumbo
Pickups: Fishman Greg Koch Signature Gristle-Tones
Controls: Volume, Tone, 3-Way, Voice Switch
Bridge: 3-Saddle Wilkinson Ashtray
Tuners: Reverend Pin-Lock
Die UVP von Reverend ist USD 1.919,-
Koffer: USD 227,-
Das war die leichteste Gristlemaster, die ich mir aussuchte. Der Radius ist nicht konstant, sondern compound - ich glaube zu wissen es geht von 10 zu 14 Zoll.
9 - Tonale Wahrnehmungen
Trocken angeschlagen, fällt auf: Sie resoniert laut. Unter dem Pickguard ist sie ausgehölt. Der Hals - unlackiert - liegt gut in der Hand. Es ist keine Umgewöhnung zu den gewohnten PRS Hälsen (auch meine Linus hat ein PRS Profil).
Vor der ersten verstärkten Benutzung lud ich den Akku auf. 3 h Aufladen -> 300 h Spielen. Das Kabel ist beiliegend. Als Netzteil funktioniert jedes handelsübliche USB-Netzteil.
Als erstes spielte ich die Gristlemaster über meine beiden Amp 1 - also an der Mercury Edition sowie an der Iridium Edition. Beide waren dann nacheinander mit der BluBox verbunden. An dieser hing mein Beyerdynamics 1770 Pro Kopfhörer.
Die Potis sind sehr feinfühlig. Je höher der Zerrgrad des Amps, umso geringer wahrnehmbar ist der Wechsel des Voicings. In crunchigen Gefilden ist das sehr gut herauszuhören.
Was mir nicht gefallen hat, war der Klang der e1 im Cleankanal insbesondere am Iridium. Das klirrte zu stark. Wenn man das Volumepoti der Gitarre vom Vollausschlag ein wenig zurückdrehte, verschwand es.
Sie spricht sehr gut an, der Nachklang ist gleichmäßig.
Zur Zeit spiele ich sie hauptsächlich an meinem Helix über einen Sound, der auf einer Engl Amp Simulation fußt. Distortion ist auf 5,7. Es macht mir sehr viel Spaß einfach nur per Volume- und Tonepoti den Gesamtsound zu ändern. Die Pickups bieten hierbei einiges an perkussivem Ton.
An die "Bridge" hat sich meine Schlaghand bei der Auflage noch nicht ganz gewöhnt.
Für mich ist die Gitarre nicht auf das beschränkt, für das GK steht, sondern sie funktioniert auch bei harten Gaineinstellungen (siehe Thomas Blug und seine Strat). Ich empfehle, sich die Gitarre durchaus mal zur Brust zur nehmen.
- PS: Lieferfriktion führen dazu, dass man sich an Käufe gerne erinnert. Als ich meine PRS 2011 bei Wildwood kaufte, verdrehte das damalige Transportunternehmen die Postleitzahl so, so dass ab FFM die 'Heißersehnte' zuerst nicht den Raum Ingolstadt ansteuerte, sondern Iserlohn. Ohne mein Zutun erhielt ich wegen des Nichterfüllens der 24-h-Lieferung eine Gutschrift. Der aktuelle Transporteur sieht nicht ein, dass er mich hätte rechtzeitig informieren müssen. Er schiebt es auf den Zoll. -
- Eigenschaft
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