unixbook
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Carl Martin Surf Trem V2
Preis: Soweit ich das recherchieren konnte, wird das hier vorgestellte Carl Martin Surf Trem nicht mehr neu angeboten. Ich habe für mein gebrauchtes 50 € inkl. Versand bezahlt. Das Nachfolgemodell, welches wohl die gleiche Schaltung in einem überarbeiteten Gehäuse beinhaltet ist neu für 85 € zu haben.
Hersteller
Carl Martin ist eine Marke der dänischen Firma East Sound Research. Diese wurde 1990 zunächst als PA-Verleih gegründet, begann dann aber auch Effektpedale zu entwickeln. 1993 brachte sie ihr erstes Pedal, das The Hot Drive’n Boost, auf den Markt. Seit 2005 sind auch Verstärker von Carl Martin erhältlich.
Spezifikationen
Eingangsimpedanz: 200K Ohm
Ausgangsimpedanz: 1K Ohm
Signalrauschabstand: 60dB
Maße: 120 mm x 95 mm x 56 mm
Gewicht: 350g
Hergestellt wurde das Surf Trem V2 in China.
Verpackung
Da ich das Gerät gebraucht erworben habe, kann ich zur Verpackung wenig sagen. Im wesentlichen handelt es sich um einen Pappkarton mit zwei Kunststoffstützelementen darin. Ob hier ursprünglich noch weitere Innenverpackungen genutzt wurden weiß ich nicht.
Aufbau, Bedienung und Verarbeitung
Laut Auskunft des Herstellers hat die Tremoloschaltung, die bei Fender Vibrato heißt, des Fender Bandmaster aus den 1950er Jahren bei der Entwicklung des Surf Trem Pate gestanden. Die Verwechslung der Begriffe Tremolo und Vibrato hat bei Fender Tradition…
Die Tremolofunktion des Bandmasters hatte einen eigenen Kanal. Die eigentliche Tremolofunktion wurde über zwei Potis „Speed“ und „Intensity“ gesteuert. Genau diese zwei Potis liegen auch bei dem Carl Martin Surf Trem vor, allerdings heißt jenes Poti welches bei Fender als „Intensity“ bezeichnet wird an dem Carl Martin Surf Trem „Depth“. Das Speed-Poti bestimmt die Geschwindigkeit der Oszillation während das Depth-Poti den Grad der Signalbeeinflussung durch das Surf Trem bestimmt.
Mit einem robusten Fußschalter wird das Pedal aktiviert bzw. In den Bypass-Modus versetzt. Offensichtlich handelt es sich nicht um einen True-Bypass.
Eine rote LED informiert über den Status des Pedals. Die andere blaue LED blinkt im Takt der Oszillation. Eigentlich ein nettes Feature. Strange ist nur, dass sie auch dann blinkt, wenn das Pedal deaktiviert ist. Hier werde ich bei Gelegenheit noch mal mit dem Lötkolben dran gehen. Derzeit denke ich über einen kleinen Schalter nach, der die LED ausschalten kann. Platz dazu ist genug im Gehäuse. Der Vorbesitzer hatte einfach ein Stück Klebeband über diese LED geklebt.
Ein- und Ausgang liegen an der Oberseite des Surf Trem in Form von 6,3mm TS-Klinkenbuchsen vor. Das Gehäuse selbst ist ein Alu-Druckguss-Gehäuse.
Die Verarbeitung des Carl Martin Surf Trem ist absolut in Ordnung. Es wirkt ausreichend stabil um damit den Bassisten zu erschlagen. Gut gemacht!
Stromversorgung
Das Carl Martin Surf Trem benötigt 9V DC. Die Versorgung damit kann entweder über ein externes Netzteil am 2,1mm Anschluss (Minus innen) erfolgen oder mittels einer 9V Blockbatterie. Zum Einsetzen der Batterie muss die Bodenplatte abgeschraubt werden. Im Batteriebetrieb zieht das Surf Trem maximal 28mA. Bei Verwendung eines externen Netzteils wird in der Bedienungsanleitung ein Minimum von 50mA angegeben.
Versionen: V1, V2 und 2018
Nach allem was ich herausfinden konnte, gibt es drei Versionen des Carl Martin Surf Trem. Aber offenbar handelt es sich bei allen drei Versionen um die gleiche analoge Schaltung, die ebenfalls in Carl Martins TremO’Vibe zu finden ist. Die Version V1 wurde um das Jahr 2000 herum angeboten und hatte ein trapezförmiges Gehäuse. Die hier vorgestellte Version V2, die um das Jahr 2006 auf den Markt kam, besitzt ein etwas kleineres rechteckiges Gehäuse. Die aktuelle Version erschien wohl 2018 und erhielt ein nochmals verkleinertes Gehäuse.
Bei meinem Surf Trem scheint es sich um ein Übergangsprodukt von der ersten zur zweiten Serie zu handeln. Zumindest vermute ich das, denn obgleich das Gehäuse schon die Form des V2 besitzt, sind die Potiköpfe noch die Chicken-Heads des V1. Und noch etwas ist merkwürdig an meinem Surf Trem: Die meisten Bilder der V2-Version, wie auch die Bedienungsanleitung zeigen nur eine LED. Meines hat dagegen zwei davon. Dazu schrieb ich ja bereits weiter oben...
Klang
Der Effekt klingt sehr natürlich und ist überhaupt nicht abgehackt. Die vom Surf Trem produzierte Wellenform ist sehr weich und rund. Gleichzeitig bleibt es sauber und transparent. Da matscht oder mumpft absolut gar nichts.
Obwohl das Carl Martin Surf Trem offenbar über keinen True-Bypass verfügt, verfälscht es das Signal im Bypass-Modus überhaupt nicht. Störgeräusche treten weder im aktiven noch im Bypass-Modus auf.
Ich habe leider keine Möglichkeit das Carl Martin Surf Trem gegen sein klangliches Vorbild, den Fender Bandmaster, zu vergleichen. Das Magazin Vintage Guitar machte genau diesen Vergleich und schrieb dazu im Mai 2006: „We compared the Surf Trem to the tremolo circuit in the Fender Bandmaster, and could get them to sound nearly exactly the same, in fact we almost preferred the Surf Trem because of its ability to produce a deeper effect and its wider range of speed settings.“
Fazit
Ein Tremolopedal gehört bei mir auf dem Pedalboard definitiv nicht zu den Immer-An-Effekten. Aber wenn es mal ein Tremolo sein soll, dann ist das Carl Martin Surf Trem genau das Tremolo was ich haben möchte. Es kommt sehr vintage-fenderesque rüber. Nervig ist bei dieser Version das immer blinkende Licht. Wer ein gut klingendes klassisches Tremolo sucht, der sollte das Carl Martin Surf Trem auf jeden Fall trotzdem probieren, denn bei dem Licht kann wirklich Abhilfe geschaffen werden.
Video
Hier gibt es ein sehr schönes Video zum Carl Martin Surf Trem V2:
Produktinformation des Herstellers: https://carlmartin.com/surf_trem/
Bedienungsanleitung (englisch): https://carlmartin.com/wp-content/uploads/2013/12/manual-surf-trem.pdf
Preis: Soweit ich das recherchieren konnte, wird das hier vorgestellte Carl Martin Surf Trem nicht mehr neu angeboten. Ich habe für mein gebrauchtes 50 € inkl. Versand bezahlt. Das Nachfolgemodell, welches wohl die gleiche Schaltung in einem überarbeiteten Gehäuse beinhaltet ist neu für 85 € zu haben.
Hersteller
Carl Martin ist eine Marke der dänischen Firma East Sound Research. Diese wurde 1990 zunächst als PA-Verleih gegründet, begann dann aber auch Effektpedale zu entwickeln. 1993 brachte sie ihr erstes Pedal, das The Hot Drive’n Boost, auf den Markt. Seit 2005 sind auch Verstärker von Carl Martin erhältlich.
Spezifikationen
Eingangsimpedanz: 200K Ohm
Ausgangsimpedanz: 1K Ohm
Signalrauschabstand: 60dB
Maße: 120 mm x 95 mm x 56 mm
Gewicht: 350g
Hergestellt wurde das Surf Trem V2 in China.
Verpackung
Da ich das Gerät gebraucht erworben habe, kann ich zur Verpackung wenig sagen. Im wesentlichen handelt es sich um einen Pappkarton mit zwei Kunststoffstützelementen darin. Ob hier ursprünglich noch weitere Innenverpackungen genutzt wurden weiß ich nicht.
Aufbau, Bedienung und Verarbeitung
Laut Auskunft des Herstellers hat die Tremoloschaltung, die bei Fender Vibrato heißt, des Fender Bandmaster aus den 1950er Jahren bei der Entwicklung des Surf Trem Pate gestanden. Die Verwechslung der Begriffe Tremolo und Vibrato hat bei Fender Tradition…
Die Tremolofunktion des Bandmasters hatte einen eigenen Kanal. Die eigentliche Tremolofunktion wurde über zwei Potis „Speed“ und „Intensity“ gesteuert. Genau diese zwei Potis liegen auch bei dem Carl Martin Surf Trem vor, allerdings heißt jenes Poti welches bei Fender als „Intensity“ bezeichnet wird an dem Carl Martin Surf Trem „Depth“. Das Speed-Poti bestimmt die Geschwindigkeit der Oszillation während das Depth-Poti den Grad der Signalbeeinflussung durch das Surf Trem bestimmt.
Mit einem robusten Fußschalter wird das Pedal aktiviert bzw. In den Bypass-Modus versetzt. Offensichtlich handelt es sich nicht um einen True-Bypass.
Eine rote LED informiert über den Status des Pedals. Die andere blaue LED blinkt im Takt der Oszillation. Eigentlich ein nettes Feature. Strange ist nur, dass sie auch dann blinkt, wenn das Pedal deaktiviert ist. Hier werde ich bei Gelegenheit noch mal mit dem Lötkolben dran gehen. Derzeit denke ich über einen kleinen Schalter nach, der die LED ausschalten kann. Platz dazu ist genug im Gehäuse. Der Vorbesitzer hatte einfach ein Stück Klebeband über diese LED geklebt.
Ein- und Ausgang liegen an der Oberseite des Surf Trem in Form von 6,3mm TS-Klinkenbuchsen vor. Das Gehäuse selbst ist ein Alu-Druckguss-Gehäuse.
Die Verarbeitung des Carl Martin Surf Trem ist absolut in Ordnung. Es wirkt ausreichend stabil um damit den Bassisten zu erschlagen. Gut gemacht!
Stromversorgung
Das Carl Martin Surf Trem benötigt 9V DC. Die Versorgung damit kann entweder über ein externes Netzteil am 2,1mm Anschluss (Minus innen) erfolgen oder mittels einer 9V Blockbatterie. Zum Einsetzen der Batterie muss die Bodenplatte abgeschraubt werden. Im Batteriebetrieb zieht das Surf Trem maximal 28mA. Bei Verwendung eines externen Netzteils wird in der Bedienungsanleitung ein Minimum von 50mA angegeben.
Versionen: V1, V2 und 2018
Nach allem was ich herausfinden konnte, gibt es drei Versionen des Carl Martin Surf Trem. Aber offenbar handelt es sich bei allen drei Versionen um die gleiche analoge Schaltung, die ebenfalls in Carl Martins TremO’Vibe zu finden ist. Die Version V1 wurde um das Jahr 2000 herum angeboten und hatte ein trapezförmiges Gehäuse. Die hier vorgestellte Version V2, die um das Jahr 2006 auf den Markt kam, besitzt ein etwas kleineres rechteckiges Gehäuse. Die aktuelle Version erschien wohl 2018 und erhielt ein nochmals verkleinertes Gehäuse.
Bei meinem Surf Trem scheint es sich um ein Übergangsprodukt von der ersten zur zweiten Serie zu handeln. Zumindest vermute ich das, denn obgleich das Gehäuse schon die Form des V2 besitzt, sind die Potiköpfe noch die Chicken-Heads des V1. Und noch etwas ist merkwürdig an meinem Surf Trem: Die meisten Bilder der V2-Version, wie auch die Bedienungsanleitung zeigen nur eine LED. Meines hat dagegen zwei davon. Dazu schrieb ich ja bereits weiter oben...
Klang
Der Effekt klingt sehr natürlich und ist überhaupt nicht abgehackt. Die vom Surf Trem produzierte Wellenform ist sehr weich und rund. Gleichzeitig bleibt es sauber und transparent. Da matscht oder mumpft absolut gar nichts.
Obwohl das Carl Martin Surf Trem offenbar über keinen True-Bypass verfügt, verfälscht es das Signal im Bypass-Modus überhaupt nicht. Störgeräusche treten weder im aktiven noch im Bypass-Modus auf.
Ich habe leider keine Möglichkeit das Carl Martin Surf Trem gegen sein klangliches Vorbild, den Fender Bandmaster, zu vergleichen. Das Magazin Vintage Guitar machte genau diesen Vergleich und schrieb dazu im Mai 2006: „We compared the Surf Trem to the tremolo circuit in the Fender Bandmaster, and could get them to sound nearly exactly the same, in fact we almost preferred the Surf Trem because of its ability to produce a deeper effect and its wider range of speed settings.“
Fazit
Ein Tremolopedal gehört bei mir auf dem Pedalboard definitiv nicht zu den Immer-An-Effekten. Aber wenn es mal ein Tremolo sein soll, dann ist das Carl Martin Surf Trem genau das Tremolo was ich haben möchte. Es kommt sehr vintage-fenderesque rüber. Nervig ist bei dieser Version das immer blinkende Licht. Wer ein gut klingendes klassisches Tremolo sucht, der sollte das Carl Martin Surf Trem auf jeden Fall trotzdem probieren, denn bei dem Licht kann wirklich Abhilfe geschaffen werden.
Video
Hier gibt es ein sehr schönes Video zum Carl Martin Surf Trem V2:
Produktinformation des Herstellers: https://carlmartin.com/surf_trem/
Bedienungsanleitung (englisch): https://carlmartin.com/wp-content/uploads/2013/12/manual-surf-trem.pdf
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