Stratomano
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The Gibson Moderne
The holy grail of vintage guitars?
Kaum eine Gitarre hat das Gitarristenlager so gespalten wie diese (man findet von "hässlich, dysproportioniert, "wat soll dat dänn sein?.." bis hin zu: "wow, cool, ausgefallen, krass,…". Das war in den 50ern so und ist auch 60 Jahre später noch so: "Wenn nur dieser Headstock nicht wäre…..!"Inspiriert vom gleichnamigen Titel des Buches von Ronald Lynn Wood, welches 2008 bei Centerstream, CA, erschien, schreibe ich über ein eine Gitarre, die mich immer begeisterte. Damit gehöre ich hier sicher zu einer Minderheit.
Um mit dem "Paten" zu sprechen: "Bei Reverb fand ich ein Angebot, dem ich nicht widerstehen konnte". Eine schwarze Gibson Moderne aus der Heritage-Serie (1982-1984) vom Erstbesitzer.
Die Geschichte
Gibson war in den 40-/50er Jahren der Platzhirsch am Gitarrenmarkt. Aber da kamen junge Wilde um die Ecke, die Gitarren bauten, die den Zeitgeist der Jugend traf und sie nannten sich "Fender". Die Raumfahrt lief an, die Zeit der dicken Heckflossen am Auto, Rock 'n' Roll, Charles und Ray Eames erfanden den Lounge Chair, der Fernseher kam auf, erste Rechenmaschinen, etc: Eine unheimlich kreative Zeit. Fender präsentierte 1950 auf der NAMM die Esquire: Simples Stück Holz ohne Shaping mit einem Tonabnehmer und aufgeschraubtem Hals. Und dieser seltsame Lack….keine Konkurrenz für Gibson. Aber, nach Anfangsschwierigkeiten, ging es dann richtig los (über Nocaster und Broadcaster zur Telecaster). 1954 kam die Stratocaster als Model oberhalb der Telecaster. Die Gitarren von Gibson kamen altbacken gegenüber der Konkurrenz von Fender daher. "Telecaster", "Stratocaster": Wow, isn't that spacey, isn't that Rock'n'Roll……?Theodore "Ted" McCarty, damals Präsident von Gibson, beauftragte daher Mitte der 50er Jahre sein Team, Gitarren zu kreieren, die zum Aufbruch in die neue Zeit passten. Hunderte Entwürfe wurden gemacht, drei schafften es bis zur Endauswahl: Die Flying V, die Futura/Explorer (noch mit Split-Headstock) und die Moderne. Auf der NAMM Show 1957 sollten diese Gitarren dem Publikum präsentiert werden. Dafür benötigte man natürlich auch Cases, damit die Gitarren transportiert werden konnten. Die modernen Gitarren passten aufgrund ihrer Maße nicht mehr in die alten Koffer. Prototypen der Gitarren wurden 1957 gefertigt und der Firma "Geib Case", Chicago zugeschickt.
Auf der NAMM trade show 1957 im Palmer House, Chicago, positionierte man die Gitarren so, dass die Besucher darüber stolpern sollten. Aber lediglich die "Flying V" konnte Bestellungen generieren. Gibson war unsicher, ob die Händler nur bestellten, um die Gitarre als Showeffekt in den Laden zu hängen. Möglicherweise wurden die Gitarren nicht als "spielbare Instrumente" wahrgenommen. So kam es, dass 1958 lediglich 81 "Flying V" und 19 "Korina (Mod.Gtr)" versandt wurden. Die dritte "modernistic guitar" findet keine Erwähnung in den Versandbüchern. 1959 noch desaströser: 17 Auslieferungen für die Flying V und 3 für die Korina (Mod.Gtr). Einige Flying V's wurden noch Anfang der 60er produziert und ausgeliefert, dann war vorerst Schluss mit den modernen Gitarren.
Die "Korina (Mod.Gtr)" wird wohl die Explorer gewesen sein, denn von dieser Gitarre gibt es noch Exemplare aus 1958/1959. Allerdings war der Name "Explorer" schon gesetzt, die Lieferpapiere hätten also "Explorer" ausweisen können, taten sie aber nicht. Über 30 Explorer aus den End-50ern wurden schon gezählt, interessanterweise mehr als die Versandlisten ausweisen…..
Die höhere Anzahl an heute dokumentierten 58/59er Explorer-Gitarren im Vergleich zu den dokumentierten Lieferlisten lässt sich durch eine Aussage McCartys erklären, dass mehr Gitarren produziert wurden als Bestellungen eingingen. Auf welchem Weg die Gitarren dann zu den Käufern kamen ist nicht mehr nachvollziehbar. Das Gitarrenbauer bei Gibson auch nach Feierabend an "ihren" Instrumenten bauten war offiziell verboten, gemacht wurde es dennoch. Damit wären einige dieser Gitarren streng genommen keine original Gibson mehr. Auch diese Gitarren bekamen oft die üblichen Seriennummern. Somit sind sie nicht mehr von der eigentlichen Gibson-Produktion zu unterscheiden. But who cares and who knows
Oder war die "Korina (Mod.Gtr)" in den Versandlisten etwa doch die "Moderne"? Wenn die "Korina (Mod.Gtr)" die Moderne war, warum gibt es dann keine Aufzeichnungen über den Versand der Explorer
Patente wurden für alle drei Gitarren in 1957 angemeldet und 1958 erteilt. Die Patente enthielten keine Namen für die Gitarren.
Die Flying V und die Explorer kosteten bei Erscheinen jeweils 247,50 USD (Natural Korina) ohne Koffer, der kam extra mit 75,-USD (1958). In den Preislisten findet sich die "Moderne" nicht.
Die Prototypen der Gitarren wurden in der Regel in Mahagoni gefertigt. In Produktion gingen die Flying V und die Explorer mit afrikanischem Limba Wood (Korina), was teurer war als Mahagoni. Man wollte ja etwas besonderes.
Dazu die neu entwickelten, revolutionären "Humbucker" vom Mitarbeiter Seth Lover.
Die Frage, an der sich die Geister scheiden: Gab es jemals eine "reguläre" Moderne in den 50ern?
Es wurde schon viel spekuliert und viele Argumente gegeneinander gesetzt. Ich denke, es gab sicher Prototypen. Warum sollte man Prototypen von den beiden anderen modernistischen Gitarren produzieren und die dritte Gitarre links liegen lassen, aber dennoch zum Patent anmelden? Das kostet Geld und macht sicher keinen Sinn. Üblicherweise wurden bei Gibson für Entwicklungen, die zum Patent angemeldet wurden, vorher mehrere Prototypen gebaut. Ted McCarty beteuerte in einem Interview, dass 4-6 (-12) Moderne-Prototypen gebaut wurden. Bestätigt wird das von seinem Produktionsmanager John Huis. Es konnte bei der Entwicklung immer was schief gehen und daher sollte wenigstens ein Prototyp unbeschadet "überleben". Aber reguläres Produktionsmodel?
Wurde wirklich eine Moderne jemals auf der NAMM ausgestellt? Eher nein. Von der Futura gibt es ein Foto von 1957 (Prototyp, siehe fehlende Regler).
Von der Flying V gibt es Bilder von der NAMM 1958.
Von der Moderne gibt es nicht ein einziges Foto, was heute noch existent ist. Lediglich Augenzeugen berichten, dass sie die Gitarre gesehen hätten. Das erscheint unwahrscheinlich, oft wurden selbst von Gibson-Mitarbeitern die neuen, modernen Gitarren verwechselt. Wer weiß noch genau, was er 1958 auf der NAMM gesehen hat: War es die Moderne oder die Explorer oder gar die Flying V ?
Im Gibson Anzeigenblatt von April/May 1958 werden lediglich die Flying V und die Explorer (mit heutigem Headstock) vorgestellt. Auch in anderen Artikeln aus dieser Zeit über Gibsons neue Gitarren wird die Moderne nicht erwähnt.
70er Jahre
In den frühen 70ern tauchten dann plötzlich doch Gibson Modernes auf. Dan Erlewine meinte, dass er kurzfristig eine besaß. Sie war schwarz und hatte einen Standard Gibson Hals mit normaler Les Paul-Kopfplatte (abgebildet im Tom Wheeler Buch). Der Verkäufer hatte angeblich den Hals von Gibson umbauen lassen. Gibson bestätigt das nichtDan Erlewine verkaufte sie an Ann Arbor Music für 175,- USD, die sie wiederum an Doug Green verkauften, der bei George Gruhn arbeitete. Gruhn deklarierte sie als "Fake" und die Gitarre ging an Alex Music, die sie an einen japanischen Investor verkauften. Es ist möglich, dass diese Gitarre von einem Angestellten der Firma Gibson nach Feierabend gebaut wurde. Eine reguläre Produktion war das sicherlich nicht, da die Kopfplatte nicht der Patentzeichnung entsprach. George Gruhn meint, dass der Body ein schlechtes Duplikat war.
Billy Gibbons behauptet, dass er eine Originale besitzt, bestätigt von Seymour Duncan, bezweifelt von Tim Shaw und George Gruhn. Allerdings schränkt Billy in Interviews ein, dass er nicht 100% beweisen kann, dass seine Gitarre ein Original aus den 50ern ist. Das Foto dieser Gitarre zeigt einen Moderne-Body mit einem Gibson-Standard-Hals (open book-Kopfplatte).
Das Pickguard hat die gleiche Form wie die Ibanez Futura, die Mitte der 70er erschien. Entwickler der Heritage-Serie (s. unten) bezweifeln, dass Gibson das Pickguard derart gestaltet hätte. Das schwarz-weiß Foto ist sehr dunkel und weitere Einzelheiten sind nicht zu erkennen (man beachte die Position des Input jack auf der Innenseite des unteren Horns).
Das zweite Foto mit Billy Gibbons zeigt die Gitarre von der Seite, hinter der Flying V gelagert.
Mehr gibt es nicht!
Zur Expertise gibt Billy Gibbons seine Moderne nicht frei.
Beide Exemplare (Erlewine und Gibbons) wurden 1970 und 1971 erworben (vor der Produktion der Ibanez Futura) und dem Gerücht nach von einem namentlich bekannten Gitarrenbauer bei Gibson (1957 - 1963), gebaut. Tim Shaw, Mitentwickler der Heritage-Serie in den 80er Jahren, bezweifelt das.
Eine weitere Moderne von Billy Gibbons wurde von der Zeitschrift Gitarre & Bass in ihrer Ausgabe von 08/2009 lapidar im Text als "1958 Gibson Moderne Prototype" bezeichnet, ist aber wahrscheinlich eine Kopie, die von Glen Miller gebaut wurde (Wronas House of Violins, Lewisten, NY).
Man beachte die fehlenden Umlenkrollen für die Saiten an der Kopfplatte…und das "G"-Logo...!!
Warum Glen Miller mit Originalteilen von Gibson diese Gitarren bauen durfte, sogar mit Gibson Logo, ist mir nicht klar.
Glenn Miller mit einer Moderne und Ray Davies (The Kinks). Auch hier fehlen die Umlenkrollen am Headstock. Gibson-Logo auf dem Headstock.
Moderne mit Gibson-Logo in Mahagoni (made by Wronas House of Violins):
Ibanez baute zuerst eine Serienproduktion, vielleicht als Kopie der Gitarre des japanischen Sammlers (Erlewine Moderne)……… Zumindest hatte die Ibanez "Moderne" (Model #2469, Futura) einen Les Paul style Headstock (die frühen Exemplaren noch mit open book Headstock) und das Pickguard entspricht der Gitarre, die Dan Erlewine kurzfristig besaß und die über Gruhn an den japanischen Sammler Anfang der 70er Jahre ging. Auch der Ausschnitt in der Kontur an der inneren Unterseite des Korpus entspricht der Gitarre von Erlewine (so wie bei den originalen frühen Flying Vs). Alles andere hat nichts mit dem Entwurf der Gibson Moderne zu tun, nicht mal das Holz. Andere Kopien erschienen ebenfalls in den 70er Jahren, u.a. von Greco, Antoria, H.S. Anderson, Defil. Alle, wie die Ibanez Futura, mit dem "falschen Hals und dem seltsamen Pickguard".
Nur Gibson hatte immer noch keine "Moderne".
Gibson Reissues:
1982 wurde von Gibson die Heritage-Serie als Rückbesinnung auf alte Tugenden aufgelegt: Die Flying V, die Explorer und die Moderne. Bruce Bolan, Chuck Burge, Abe Wechter und Tim Shaw entwickelten die Heritage-Serie in 1980. Tim Shaw berichtet, dass die Heritage-Moderne aus Produktionsgründen eine etwas kleinere Kopfplatte als die original Patentzeichnung hat (die Epiphone Moderne hat eine etwas rundere Kopfplatte als die Gibson Gitarre und ist damit gut zu unterscheiden). Alle Specs entsprechen den 1958/1959 produzierten Flying V und Explorer. Bezüglich der Elektronik hielt man sich ebenfalls an die beiden anderen Modernistic Gitarren. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Elektronik dieser Gitarren in den 50ern übereinstimmend sein sollte.Die Prototypen der Reissue-Serie bekamen den "Original Gibson Prototype" Stempel auf die Rückseite des Headstocks eingeprägt und waren in der Regel aus Mahagoni gefertigt. Die Seriennummern der Prototypen folgen dem Gibsontypischen System und fangen mit "82262012" an. Somit sind die ersten Prototypen am 16. August 1982 produziert worden. Spätere Prototypen besitzen schon die für die Heritage-Serie typischen Seriennummern, von" A 001" bis "A 022" reichend. Bei der Serienproduktion wurde die Seriennummer wieder auf A 001 zurückgesetzt
Somit begann die reguläre Produktion der Moderne im Herbst 1982
Laut Tim Shaw wurden sämtliche Gitarren der Heritage-Serie in Kalamazoo, Michigan gebaut. Ende Juni 1984 schloss die Fabrik. Es gab keine Produktion der Heritage-Serie in Nashville. Sicher wurden die Gitarren nicht bis zum letzten Tag gebaut, sodass die Produktion der Heritage Serie- wahrscheinlich im Frühling 1984 beendet wurde. Für einige Moderne-Gitarren liegt eine genaue Datierung vor: Die Moderne mit der Seriennummer "C 07.." wurde am 24. November 1982 gebaut. Am 2. März 1983 bestellte ein US-Shop eine Moderne und diese kam mit einer F-Seriennummer. Somit ist es wahrscheinlich, dass sämtliche Modernes der Heritage-Serie (Seriennummern A 0xx - H 0xx) zwischen Herbst 1982 und 1984 (vielleicht nur bis 1983) gebaut wurden.
Möglicherweise wurde die Produktion 1983 eingestellt, da sich die Gitarre schlecht verkaufte und die Fabrik in Kalamazoo von der Schließung bedroht war (Info-Aushang für die Mitarbeiter bereits im Februar 1984). Der Verkäufer (Erstbesitzer) dieser Moderne hier berichtete, dass er sie 1983 gekauft hat (Seriennummer H 055)
Gibson veranschlagte 500 Stück von jeder Serie, also 500 Flying V, 500 Explorer und 500 Moderne. Da sich die Moderne aber, wie auch Ende der 50er Jahre, nicht gut verkaufte wird gemutmaßt, dass nur 143 Stück gebaut wurden. Die genaue Produktionszahl kennt keiner, nicht mal Gibson selber. Ungenauigkeiten, bedingt durch das näher kommende Ende der Fabrik in Kalamazoo und der Norlin-Ära. Vorgesehen waren die Farben Korina Natural, White und Ebony (Black). Einzelne Sonderfarben hat es gegeben (u.a. Rot, Blau).
Guitar Trader, Red Bank, New Jersey, verlangte 1982 für die Gitarre 855,- USD. Die Flying V Heritage der gleichen Serie kostete 795,- USD. Selbst die Les Paul Custom und die ES 335 waren damals günstiger.
Eine neue Serie legte Gibson 2012 auf. Mit einem Korpus aus Mahagoni, Hals aus Mahagoni, Griffbrett aus Grenadillo, Bridge: Nashville-style, Headstock: Splitversion (Futura-like) entsprechen die Specs allerdings nicht mehr den 1957-intendierten. PU: '57 Classic (Neck und Bridge).
2019 erfolgte eine weitere Serie, die durch ZZounds.com verkauft wurde und im wesentlichen der 2012er Serie entspricht. Allerdings ist das Griffbrett wieder aus Rosewood. PU: '57 Classic (Neck) und '57 Classic plus (Bridge).
Die Specs der Heritage-Serie aus den 80ern entsprechen den mutmaßlichen Specs, welche 1958/1959 verwendet worden wären/sind:
Für die Moderne Heritage-Serie:
Body: Korina, 2-3 teilig
Neck: Korina, 3-5 teilig
Gewicht dieser Moderne: 3,26 kg.
Fingerboard: Rosewood mit Pearl Dots
Headstock: "Gumbee", 17° angle, Kluson-Style Tuner (single oder double-ring)
Hardware: Gold
Bridge: ABR-1
Pickguard: 5-schichtig, unter dem Pickguard kein Routing
Trussrod-cover: Spezielle Hut-Form, zwei Schrauben
PU: Tim Shaw goldplated PAF Humbuckers, schwarze Plastikrahmen
Knobs: 3x black bonnet knobs, thumb bleed pointers
Logo: Aufgesetztes Plastiklogo
Serien-Nr: A - H, gefolgt von 3 Zahlen (keine Nummer größer 100)
Seriennummern:
Insgesamt konnte ich bisher 85 Seriennummern den entsprechenden Modernes zuordnen (44 eigene Zählungen mithilfe von Bildern im Internet sowie 41 Auflistung aus dem Buch von Ron Wood).Lediglich 10 schwarze Exemplare sind dabei:
B 030, E 034, E 040, E 043, F 030, F 041, F 064, H 037, H 041, H 055
Wenn man diese Zahlen auf etwa 143 gebaute Instrumente hochrechnet, kommt man auf etwa 20-25 schwarze Modernes für die Heritage-Serie.
Die Zahlenfolge ging nicht notwendigerweise bis 100 (bei den Modernes geht keine Seriennummer über 100) um dann auf den nächsten Buchstaben zu wechseln. Wann und Warum ein Buchstaben-Wechsel durchgeführt wurde, ist nicht mehr nachvollziehbar. Möglicherweise hängt der Wechsel der Buchstaben mit dem Erreichen der geplanten Auflagenzahl für einen Buchstaben der gesamten Heritage-Serie (inkl. Flying V und Explorer) zusammen.
Tim Shaw PU:
Nicht alle Humbucker aus den Anfang 80er Jahren sind "Tim Shaw"-PUs. Er selbst meinte in einem Interview, dass lediglich die in Kalamazoo gebauten PUs seine "Babys" sind. Sicher nur ein emotionaler Endpunkt aus seiner Sicht. Offiziell wurde der PU ab 1987 durch den "The original HB" (Bill Lawrence) abgelöst.Man findet auf der Rückseite die US-Patent Nummer 2,737,842 wie bei den Gibson Humbuckern ab 1962 in die Bodenplatte eingepresst. Kurioserweise ist das die US-Patentnummer für Les Pauls "Trapez Tailpiece" (!). Seth Lovers Patentnummer für den Humbucker ist eigentlich: 2,896,491. Solche Fehler passierten bei Gibson. Teilweise hat die Bodenplatte 6 Löcher, teilweise 12 Löcher für die schraubbaren Pole Pieces. Jedoch immer nur 6 Pole Piece-Schrauben.
Hier der Bridge-Pickup meiner Moderne:
Teilweise wurden die Pickups mit einem Datumstempel oder einer Lot-Nr. und Datumsstempel versehen (auch Dirty Fingers wurden gestempelt). Der Widerstand liegt um 7,5 kOhm, geht aber nicht über 8,0 kOhm (ein wesentlicher Unterschied zu anderen Gibson PUs aus dieser Zeit), UOA5 (unorientierte AlNiCo 5)Magnete (rough cast), welche etwas dicker waren als die üblich Benutzten. Bobbins ohne "T" (in einer Übergangszeit gab es wohl auch Shaws mit T-Top Bobbins, so beschrieben bei einer Gibson SG), Polysol" ummantelter Draht anstatt "enamel" (Tim Shaw hätte gerne den Originaldraht verwendet, aber Gibson war das zu teuer). 4 Messing-Schrauben auf der Rückseite, Abstandshalter aus weißem Plastik zwischen Bobbins und Basisplatte. Roter Punkt auf dem schwarzen Innenkabel => Hals PU, gelber Punkt => Steg PU.
Neck-Pickup meiner Moderne:
Hier kommen Ungereimtheiten auf:
Der Neck-Pickup weißt ein Batch-Code 372 und ein Datums-Code 385 auf. Der Verkäufer beteuert, die Gitarre 1983 gekauft zu haben und alles wäre Original. Kann aber nicht sein. Es sind zwar wahrscheinlich Tim Shaw Humbucker (Messingschrauben, Basisplatte, Widerstand), genau sagen kann man es nur, wenn man die Cover abnimmt. Der Datumscode (03/85) des Neck-PU passt aber nicht zum Baujahr der Gitarre. Ich denke, zumindest der Neck-Pickup wurde mal getauscht.
Das war's.
Wenn Ihr noch was dazu beitragen könnt, ich würde mich freuen.
(Literatur beim Verfasser)
Viele Grüße
Stratomano
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