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Ideale Kiste für meinen Toaster: Palmer CAB 112 GBK und Modifikationen
1. Ausgangslage
Mit den dezidiert für den Vox Lil Night Train (vgl. https://www.musiker-board.de/threads/amp-vox-lil-night-train.678951/#post-8576335) angebotenen Boxen (VOX V110NT) war ich nie wirklich warm geworden. Da fehlte es einfach an Bass-Fundament. So wurden die beiden Boxen wiederverkauft, und stattdessen die hier vorgestellte Palmer 1x12‘‘ mit Celestion Greenback G12M angeschafft.
2. Preis: 175 €
Der hier angegebene Preis ist ohne die Modifikationen. Zu denen siehe weiter unten.
3. Spezifikationen Palmer CAB 112 GBK
4.1. Hersteller des Gehäuses
Palmer wurde 1980 zunächst als reiner 'Custom Amp & Mod Shop' gegründet. Als solcher wurden Instrumente, Gitarrenverstärker und kleine Helfer, repariert und modifiziert. Das erlernte Wissen und die gewonnenen Einblicke in die Kundenwünsche flossen schließlich in die Entwicklung eigener Produkte ein. Heute ist Palmer eine deutsche Musikelektronik-Marke, unter welcher neben Tontechnik-Werkzeugen, auch Gitarrenverstärker, Gitarrenboxen und Effektgeräte hergestellt werden. Palmer Produkte werden in Neu-Anspach, im Taunus und in China von Hand gefertigt. Die Lautsprechersimulatoren und DI-Boxen von Palmer werden weltweit auf Bühnen und in Studios eingesetzt.
(vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Palmer_Germany, Stand: Mai 2018)
4.2. Aufbau und Verarbeitung des Gehäuses
Bei dem Gehäuse handelt es sich um eine offene Konstruktion. Es ist aus Spanplatten gefertigt wobei für die Frontplatte MFD verwendet wurde. Die Ecken sind durch Metallkappen geschützt.
Die verwendeten Klinkenbuchsen machen einen guten Eindruck. Sie greifen ordentlich und machen ein versehentliches Ziehen der Verbindung sehr unwahrscheinlich. Allerdings frage ich mich, warum man heutzutage noch Klinkenbuchsen zum Anschluss von Lautsprechern verwendet. Speakonbuchsen wären die deutlich bessere Lösung.
Der Lautsprecher kann ist von vorne in dem Gehäuse verbaut. Die Frontbespannung kann sehr leicht abgezogen werden. Sie ist auf einem Rahmen verspannt und dieser Rahmen ist mit Klett an dem Gehäuse fixiert.
Unten ruht das Gehäuse auf vier ausreichend dimensionierten Gummifüßen.
An der Rückseite befindet sich ein Anschlussfeld aus Metall an dem zwei parallel geschaltete 6,3 mm TS-Klinkenbuchsen zum Anschluss der Box an einen Verstärker zur Verfügung stehen. Dazu mehr im Abschnitt Modifikationen.
An der Oberseite befindet sich ab Werk mittig ein stabiler Tragegriff. Auch hierzu ist etwas im Abschnitt Modifikationen zu lesen.
Die Optik der Palmer CAB 112 von vorne so wie sie ab Werk geliefert wird finde ich persönlich vollkommen daneben. Ich weiß, es geht nur um die äußere Erscheinung und ich weiß, dass dies auch Geschmacksache ist. Aber mir gefiel die Front einfach mal gar nicht. Auch hierzu ist etwas bei den Modifikationen zu finden.
Die Verarbeitung des Gehäuses ist wirklich gut. Sie macht einen sehr stabilen Eindruck. Ich sehe keinen Anlass zur Kritik hier. Das passt!
5. Lautsprecher: Celestion G12M
Palmer bietet seine CAB 112 entweder ganz ohne oder mit verschiedenen Lautsprechern an. In meiner Palmer CAB 112 werkelt ein Celestion Greenback G12M. Vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll, einen genaueren Blick auf diesen Lautsprecher zu werfen.
Die Geschichte der Firma Celestion ist fast 100 Jahre alt (vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/Celestion). Der Celestion Greenback G12M hat inzwischen eine über fünfzigjährige Geschichte: „Der G12M erschien 1965 und es war Celestions erster Lautsprecher mit Keramikmagnet. Er war bis 20 Watt belastbar und in 8 oder 15 Ohm erhältlich. […] die Membranen kamen bei den alten Originalen von unterschiedlichen Herstellern. Bis ca. 1973 wurden sie von Pulsonic hergestellt, deren Fabrikation dann tragischerweise komplett einem Brand zu Opfer fiel, woraufhin Celestion für zwei Jahre selbst die Herstellung übernahm, bevor der deutsche Unternehmer (mit Sitz in England) Kurt Müller dafür verantwortlich zeichnete. Als die Nachfrage nach höher belastbaren Lautsprechern immer größer wurde, mussten 1978 der G12M und G12H dem G12-65 Platz machen und eine große Ära des Rocks wurde langsam beendet. Doch wie so oft im Leben kommen gewisse Dinge nach einiger Zeit wieder, so auch der G12M, der 1989 sein Comeback feierte.“ (Zitat: https://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/celestion-g12m-greenback-test.html) Heute wird der Celestion Greenback G12M in China hergestellt.
5.1. Spezifikationen laut Celestion
Durchmesser: 12“
Belastbarkeit: 25 Watt
Impedance: 8 Ohm
Empfindlichkeit: 98 dB
Magnetart: Keramikmagnet
Magnetgewicht: 0,99 Kg
Frequenzbereich: 75-5000 Hz
Resonanzfrequenz: 75 Hz
Produktinformation von Celestion zum Celestion Greenback G12M: https://celestion.com/product/16/g12m_greenback/
5.2. weitere Reviews zum Celestion G12M
Review zum Celestion Greenback G12M bei bonedo: https://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/celestion-g12m-greenback-test.html
Review zum Celestion Greenback G12M bei Gitarre & Bass: https://www.gitarrebass.de/equipment/verschiedene-celestion-greenbacks-im-test/
6. Klang
Der Klang der Palmer CAB 112 GBK hängt ganz entscheidend davon ab, von welchem Verstärker sie angetrieben wird. Von sich aus bringt sie erstmal eine Menge Vintage-Sound mit. Ihre Stärken liegen im Bereich Clean bis Crunch. Grundsätzlich hat sie eine Neigung dazu Höhen und Bässe betont wiederzugeben. Dabei werden die Höhen aber keinesfalls spitz und die Bässe neigen nicht zum Wummern sondern bleiben hinreichend stramm. Wenn man in den Crunch-Bereich geht, dann treten die Höhen noch etwas hervor. Hier ist dann schnell zu viel des Guten erreicht, aber mit einem Griff zum Reble-Regler ist das auch schnell wieder reduziert bzw. Tritt in Kombination mit dem von mir zusätzlich eingebauten Attenuator eh nicht so schnell ein (siehe Modifikationen). Die Mitten sind etwas unterrepräsentiert und kommen ein wenig nasal daher. Die Palmer CAB 112 GBK klingt transparent und angenehm offen. Mit dem von mir genutzten VOX Lil Night Train harmonisiert sie kolossal. Mit einer Empfindlichkeit von 96 dB/1 W ist der Celestion G12M ein nicht besonders effizienter bzw. lauter Speaker, was aber meinem Einsatzzweck zugute kommt.
7. Modifikationen
Ein paar Dinge habe ich an meiner Palmer CAB 112 GBK verändert. Im Folgenden will ich Euch diese Modifikationen vorstellen.
7.1. Einbau eines Attenuators
Preis: 12,50 €
Quelle: https://www.musikding.de/L-Pad-15W-8-Ohm
Ab Werk hat die Palmer CAB 112 GBK an dem Anschlussfeld hier Rückseite zwei 6,3 mm TS-Klinkenbuchsen. So können zwei Boxen parallel betrieben werden. Da dies allerdings für mich keine Option ist, komme ich mit einer solchen Buchse vollkommen aus.
Die zweite Buchse baute ich aus und nutzte dessen Bohrung um hier einen Attenuator zu platzieren. Insbesondere wenn ich die Endstufenzerre des VOX Lil Night Trains nutze, wird es doch für das Üben daheim schnell deutlich zu laut. Dann ist der Attenuator eine gute Lösung, um die Lautstärke zu reduzieren.
Zu diesem Attenuator hatte ich ein gesondertes Review geschrieben, welches hier zu finden ist: https://www.musiker-board.de/threads/attenuator-l-pad-50w-8-ohm-monacor-at-52h.631102/#post-7765452. Allerdings habe ich mich in diesem Fall für die 15 Watt Version entschieden. Dies ist für den Lil Night Train mehr als ausreichend Reserve und es lässt sich feiner und kontinuierlicher regeln.
Wie auch bei dem Einbau in meinen Vaporizer (vgl.https://www.musiker-board.de/threads/amp-fender-vaporizer-review-und-modifikationen.658235/), muss man auch beim Betrieb in der Palmer CAB 112 GBK feststellen, dass mit der Reduzierung der Lautstärke auch eine Reduktion der Höhen einsetzt. Diese ist nicht stark aber hörbar. Mit einem kurzen Griff an den Klangregler am Amp oder den EQ am Pedalboard ist hier schnell Abhilfe zu finden.
7.2. Umbau der Tragegriffe
Preis: ca. 26 €
Quelle: https://www.tubeampdoctor.com/verstaerker-griff-fuer-vox-schwarz-diamond-muster?c=167
Wenn man den VOX Lil Night Train mittig auf der Palmer CAB 112 GBK daraufstellen möchte, dann ist der ab Werk montierte Tragegriff im Weg. VOXartig habe ich daher oben am Gehäuse rechts und links je einen Tragegriff angebracht und dafür den ursprünglichen in der Mitte abmontiert. Tragetechnisch ist das eher eine Verbesserung, denn nun können die 16 Kg mit zwei Händen getragen werden. Optisch gefällt mir die Lösung deutlich besser. Klanglich hat sie keinen Einfluss.
7.3. Umbau der Frontbespannung
Preis: ca. 30 € für Frontbespannstoff und Piping; zuzüglich Holz und Farbe für den Frontrahmen.
Quellen: https://www.tube-town.net/ttstore/frontbespannung-fender-schwarz-weiss-silber-60-x-90-cm.html, https://www.tube-town.net/ttstore/piping-keder-medium-silber.html
Ich schrieb es schon weiter oben, dass ich die Optik der Front der Palmer CAB 112 GBK wirklich vollkommen daneben fand. So wollte ich sie einfach nicht bei mir stehen haben. Die Augen wollen sich ja auch freuen.
Ich besorgte mir daher ein entsprechendes Stück Frontbespannstoff (hier habe ich mich für das Fender-Design entschieden) und Piping (silber). Aus der Garage suchte ich mir ein entsprechendes Stück Holz aus dem ich einen neuen Frontrahmen sägte. Diesen lackierte ich schwarz und bespannte ihn dann mit den neuen Materialien. Gefällt mir persönlich deutlich besser. Einfluss auf den Klang nimmt diese Modifikation natürlich auch nicht.
8. Fazit
Die Verarbeitung der Palmer CAB 112 GBK ist einwandfrei. Mit meinem VOX Lil Night Train harmonisiert sie sehr gut. Klanglich entspricht sie meinen Vorstellungen. Der Sound ist deutlich vintage-artig. Ob das passt muss jeder für sich selber hören. Mit wenig Aufwand konnte ich sie auch optisch meinen Vorstellungen anpassen. Der Einbau des Attenuators macht sie für mich zur idealen Übungsbox. Für insgesamt deutlich unter 250 € eine echt klasse Lösung, die deutlich besser klingt als meine zuvor verwendeten zwei VOX V110NT Boxen, welche gebraucht in etwa für den gleichen Preis gehandelt werden. Ohne etwas drauf zu zahlen habe ich auf diese Weise einen deutlichen Gewinn an Sound erzielen können.
1. Ausgangslage
Mit den dezidiert für den Vox Lil Night Train (vgl. https://www.musiker-board.de/threads/amp-vox-lil-night-train.678951/#post-8576335) angebotenen Boxen (VOX V110NT) war ich nie wirklich warm geworden. Da fehlte es einfach an Bass-Fundament. So wurden die beiden Boxen wiederverkauft, und stattdessen die hier vorgestellte Palmer 1x12‘‘ mit Celestion Greenback G12M angeschafft.
2. Preis: 175 €
Der hier angegebene Preis ist ohne die Modifikationen. Zu denen siehe weiter unten.
3. Spezifikationen Palmer CAB 112 GBK
- Belastbarkeit: 25 W
- Impedanz: 8 Ohm
- Lautsprecher: 1 x 12" Celestion G12 Greenback
- offene Ausführung
- Abmessungen (H x B x T): 45 x 58 x 29 cm
- Gewicht: 16,0 kg
4.1. Hersteller des Gehäuses
Palmer wurde 1980 zunächst als reiner 'Custom Amp & Mod Shop' gegründet. Als solcher wurden Instrumente, Gitarrenverstärker und kleine Helfer, repariert und modifiziert. Das erlernte Wissen und die gewonnenen Einblicke in die Kundenwünsche flossen schließlich in die Entwicklung eigener Produkte ein. Heute ist Palmer eine deutsche Musikelektronik-Marke, unter welcher neben Tontechnik-Werkzeugen, auch Gitarrenverstärker, Gitarrenboxen und Effektgeräte hergestellt werden. Palmer Produkte werden in Neu-Anspach, im Taunus und in China von Hand gefertigt. Die Lautsprechersimulatoren und DI-Boxen von Palmer werden weltweit auf Bühnen und in Studios eingesetzt.
(vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Palmer_Germany, Stand: Mai 2018)
4.2. Aufbau und Verarbeitung des Gehäuses
Bei dem Gehäuse handelt es sich um eine offene Konstruktion. Es ist aus Spanplatten gefertigt wobei für die Frontplatte MFD verwendet wurde. Die Ecken sind durch Metallkappen geschützt.
Die verwendeten Klinkenbuchsen machen einen guten Eindruck. Sie greifen ordentlich und machen ein versehentliches Ziehen der Verbindung sehr unwahrscheinlich. Allerdings frage ich mich, warum man heutzutage noch Klinkenbuchsen zum Anschluss von Lautsprechern verwendet. Speakonbuchsen wären die deutlich bessere Lösung.
Der Lautsprecher kann ist von vorne in dem Gehäuse verbaut. Die Frontbespannung kann sehr leicht abgezogen werden. Sie ist auf einem Rahmen verspannt und dieser Rahmen ist mit Klett an dem Gehäuse fixiert.
Unten ruht das Gehäuse auf vier ausreichend dimensionierten Gummifüßen.
An der Rückseite befindet sich ein Anschlussfeld aus Metall an dem zwei parallel geschaltete 6,3 mm TS-Klinkenbuchsen zum Anschluss der Box an einen Verstärker zur Verfügung stehen. Dazu mehr im Abschnitt Modifikationen.
An der Oberseite befindet sich ab Werk mittig ein stabiler Tragegriff. Auch hierzu ist etwas im Abschnitt Modifikationen zu lesen.
Die Optik der Palmer CAB 112 von vorne so wie sie ab Werk geliefert wird finde ich persönlich vollkommen daneben. Ich weiß, es geht nur um die äußere Erscheinung und ich weiß, dass dies auch Geschmacksache ist. Aber mir gefiel die Front einfach mal gar nicht. Auch hierzu ist etwas bei den Modifikationen zu finden.
Die Verarbeitung des Gehäuses ist wirklich gut. Sie macht einen sehr stabilen Eindruck. Ich sehe keinen Anlass zur Kritik hier. Das passt!
5. Lautsprecher: Celestion G12M
Palmer bietet seine CAB 112 entweder ganz ohne oder mit verschiedenen Lautsprechern an. In meiner Palmer CAB 112 werkelt ein Celestion Greenback G12M. Vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll, einen genaueren Blick auf diesen Lautsprecher zu werfen.
Die Geschichte der Firma Celestion ist fast 100 Jahre alt (vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/Celestion). Der Celestion Greenback G12M hat inzwischen eine über fünfzigjährige Geschichte: „Der G12M erschien 1965 und es war Celestions erster Lautsprecher mit Keramikmagnet. Er war bis 20 Watt belastbar und in 8 oder 15 Ohm erhältlich. […] die Membranen kamen bei den alten Originalen von unterschiedlichen Herstellern. Bis ca. 1973 wurden sie von Pulsonic hergestellt, deren Fabrikation dann tragischerweise komplett einem Brand zu Opfer fiel, woraufhin Celestion für zwei Jahre selbst die Herstellung übernahm, bevor der deutsche Unternehmer (mit Sitz in England) Kurt Müller dafür verantwortlich zeichnete. Als die Nachfrage nach höher belastbaren Lautsprechern immer größer wurde, mussten 1978 der G12M und G12H dem G12-65 Platz machen und eine große Ära des Rocks wurde langsam beendet. Doch wie so oft im Leben kommen gewisse Dinge nach einiger Zeit wieder, so auch der G12M, der 1989 sein Comeback feierte.“ (Zitat: https://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/celestion-g12m-greenback-test.html) Heute wird der Celestion Greenback G12M in China hergestellt.
5.1. Spezifikationen laut Celestion
Durchmesser: 12“
Belastbarkeit: 25 Watt
Impedance: 8 Ohm
Empfindlichkeit: 98 dB
Magnetart: Keramikmagnet
Magnetgewicht: 0,99 Kg
Frequenzbereich: 75-5000 Hz
Resonanzfrequenz: 75 Hz
Produktinformation von Celestion zum Celestion Greenback G12M: https://celestion.com/product/16/g12m_greenback/
5.2. weitere Reviews zum Celestion G12M
Review zum Celestion Greenback G12M bei bonedo: https://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/celestion-g12m-greenback-test.html
Review zum Celestion Greenback G12M bei Gitarre & Bass: https://www.gitarrebass.de/equipment/verschiedene-celestion-greenbacks-im-test/
6. Klang
Der Klang der Palmer CAB 112 GBK hängt ganz entscheidend davon ab, von welchem Verstärker sie angetrieben wird. Von sich aus bringt sie erstmal eine Menge Vintage-Sound mit. Ihre Stärken liegen im Bereich Clean bis Crunch. Grundsätzlich hat sie eine Neigung dazu Höhen und Bässe betont wiederzugeben. Dabei werden die Höhen aber keinesfalls spitz und die Bässe neigen nicht zum Wummern sondern bleiben hinreichend stramm. Wenn man in den Crunch-Bereich geht, dann treten die Höhen noch etwas hervor. Hier ist dann schnell zu viel des Guten erreicht, aber mit einem Griff zum Reble-Regler ist das auch schnell wieder reduziert bzw. Tritt in Kombination mit dem von mir zusätzlich eingebauten Attenuator eh nicht so schnell ein (siehe Modifikationen). Die Mitten sind etwas unterrepräsentiert und kommen ein wenig nasal daher. Die Palmer CAB 112 GBK klingt transparent und angenehm offen. Mit dem von mir genutzten VOX Lil Night Train harmonisiert sie kolossal. Mit einer Empfindlichkeit von 96 dB/1 W ist der Celestion G12M ein nicht besonders effizienter bzw. lauter Speaker, was aber meinem Einsatzzweck zugute kommt.
7. Modifikationen
Ein paar Dinge habe ich an meiner Palmer CAB 112 GBK verändert. Im Folgenden will ich Euch diese Modifikationen vorstellen.
7.1. Einbau eines Attenuators
Preis: 12,50 €
Quelle: https://www.musikding.de/L-Pad-15W-8-Ohm
Ab Werk hat die Palmer CAB 112 GBK an dem Anschlussfeld hier Rückseite zwei 6,3 mm TS-Klinkenbuchsen. So können zwei Boxen parallel betrieben werden. Da dies allerdings für mich keine Option ist, komme ich mit einer solchen Buchse vollkommen aus.
Die zweite Buchse baute ich aus und nutzte dessen Bohrung um hier einen Attenuator zu platzieren. Insbesondere wenn ich die Endstufenzerre des VOX Lil Night Trains nutze, wird es doch für das Üben daheim schnell deutlich zu laut. Dann ist der Attenuator eine gute Lösung, um die Lautstärke zu reduzieren.
Zu diesem Attenuator hatte ich ein gesondertes Review geschrieben, welches hier zu finden ist: https://www.musiker-board.de/threads/attenuator-l-pad-50w-8-ohm-monacor-at-52h.631102/#post-7765452. Allerdings habe ich mich in diesem Fall für die 15 Watt Version entschieden. Dies ist für den Lil Night Train mehr als ausreichend Reserve und es lässt sich feiner und kontinuierlicher regeln.
Wie auch bei dem Einbau in meinen Vaporizer (vgl.https://www.musiker-board.de/threads/amp-fender-vaporizer-review-und-modifikationen.658235/), muss man auch beim Betrieb in der Palmer CAB 112 GBK feststellen, dass mit der Reduzierung der Lautstärke auch eine Reduktion der Höhen einsetzt. Diese ist nicht stark aber hörbar. Mit einem kurzen Griff an den Klangregler am Amp oder den EQ am Pedalboard ist hier schnell Abhilfe zu finden.
7.2. Umbau der Tragegriffe
Preis: ca. 26 €
Quelle: https://www.tubeampdoctor.com/verstaerker-griff-fuer-vox-schwarz-diamond-muster?c=167
Wenn man den VOX Lil Night Train mittig auf der Palmer CAB 112 GBK daraufstellen möchte, dann ist der ab Werk montierte Tragegriff im Weg. VOXartig habe ich daher oben am Gehäuse rechts und links je einen Tragegriff angebracht und dafür den ursprünglichen in der Mitte abmontiert. Tragetechnisch ist das eher eine Verbesserung, denn nun können die 16 Kg mit zwei Händen getragen werden. Optisch gefällt mir die Lösung deutlich besser. Klanglich hat sie keinen Einfluss.
7.3. Umbau der Frontbespannung
Preis: ca. 30 € für Frontbespannstoff und Piping; zuzüglich Holz und Farbe für den Frontrahmen.
Quellen: https://www.tube-town.net/ttstore/frontbespannung-fender-schwarz-weiss-silber-60-x-90-cm.html, https://www.tube-town.net/ttstore/piping-keder-medium-silber.html
Ich schrieb es schon weiter oben, dass ich die Optik der Front der Palmer CAB 112 GBK wirklich vollkommen daneben fand. So wollte ich sie einfach nicht bei mir stehen haben. Die Augen wollen sich ja auch freuen.
Ich besorgte mir daher ein entsprechendes Stück Frontbespannstoff (hier habe ich mich für das Fender-Design entschieden) und Piping (silber). Aus der Garage suchte ich mir ein entsprechendes Stück Holz aus dem ich einen neuen Frontrahmen sägte. Diesen lackierte ich schwarz und bespannte ihn dann mit den neuen Materialien. Gefällt mir persönlich deutlich besser. Einfluss auf den Klang nimmt diese Modifikation natürlich auch nicht.
8. Fazit
Die Verarbeitung der Palmer CAB 112 GBK ist einwandfrei. Mit meinem VOX Lil Night Train harmonisiert sie sehr gut. Klanglich entspricht sie meinen Vorstellungen. Der Sound ist deutlich vintage-artig. Ob das passt muss jeder für sich selber hören. Mit wenig Aufwand konnte ich sie auch optisch meinen Vorstellungen anpassen. Der Einbau des Attenuators macht sie für mich zur idealen Übungsbox. Für insgesamt deutlich unter 250 € eine echt klasse Lösung, die deutlich besser klingt als meine zuvor verwendeten zwei VOX V110NT Boxen, welche gebraucht in etwa für den gleichen Preis gehandelt werden. Ohne etwas drauf zu zahlen habe ich auf diese Weise einen deutlichen Gewinn an Sound erzielen können.
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