Zu wenig "Druck" im Mixdown?

Jonnieeeee
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Hi Leute,

ich befinde mich mit meiner Band gerade in der Albumprodukt.
Meine Position in der Band ist der Hauptgesang.

Da ich das mittlerweile seit ca. 10 Jahren mache, kümmere ich mich selbst um das Recording, den Mixdown und den Masteringschritt am Ende.

Gestern Abend habe ich von einem Label gesagt bekommen, dass wohl noch "Druck" in der Aufnahme fehlen würde und dass sie jemanden kennen der das Mastering übernehmen könnte.

Diesen fehlenden Druck würde ich allerdings lieber im Mixdown korrigieren, schon alleine deshalb um den Mix nicht aus der Hand geben zu müssen und das Geld für diesen Mastering Schritt zu sparen.

Könnt ihr spontan lokalisieren woran es dem Mix fehlt und wie man mehr Druck aufbauen könnte?

Bis zuletzt war ich mit dem Ergebnis eigentlich echt zufrieden

Hier ist mal der Titelsong des Albums für euch.
Für jede Hilfe wäre ich sehr dankbar

https://1drv.ms/u/s!AkjI_Z2mO5RkgdFWSXrupU6kb2wegA
 
Eigenschaft
 
Ja, im Bassbereich ist nicht viel los. Denke aber auch, dass es weniger am Mastering liegt. Ehr im grundsätzlichen Arrangement des Stückes. Ein echter Bass würde gut tun, und eine Kick-Drum.
Die Gitarre nervt nach einigen Sekunden, viel zu dominant ohne Gegenspieler im Mix.
Ein Mix der bestimmt gut auf dem Smartphone oder Laptop tönt.
Vielleicht möchte das "Label" auch nur ein Mastering verkaufen. Was keine Seltenheit ist. Manche wollen auch nur ihr Studio vermieten oder Geld für "Bemusterung" abkassieren.

Mach mal A/B mit einem angesagten Mix (nicht mein persönlicher Geschmack)
 
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Vielleicht möchte das "Label" auch nur ein Mastering verkaufen. Was keine Seltenheit ist.
Ja, das gibts nicht zu selten. Kann mir bei der Gelegenheit wer definieren, was "Druck" sein soll? Das ist so ne Sache mit den buzzwords... wenn du ne Bass-Spur hast, zerr die ein wenig an und dreh die nen Löffel lauter im Mix um zwischen den Kickdrumschlägen etwas untenrum zu füllen.
 
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Danke Leute für eure schnelle Einschätzung.

Den Bass Bereich habe ich wohl etwas zu stark bearbeitet.
Ich würde dann mal probieren die Rhythmus Gitarren etwas zu reduzieren und den Bass Bereich vom Bass wieder etwas rein zu drehen.

@groovequantizer
Hast du da lediglich einen Shelf EQ im Bass Bereich gelegt? Bei welcher Frequenz hast du da denn angesetzt?


Die Vermutung liegt natürlich nah, dass das Label damit versucht noch was extra zu verdienen.
Kam direkt nach dem Angebot, dass man auch Bühnenaufsteller, Backdrops und sonstige Bühnenelemente über Kontakte beziehen könnte.

Kann aber natürlich auch nur gut gemeint sein... :engel:
 
Hast du da lediglich einen Shelf EQ im Bass Bereich gelegt? Bei welcher Frequenz hast du da denn angesetzt?
Nicht nur:
- steilflankinger Low Shelf 80Hz, +4dB
- Bell 134Hz, Q 2, -4dB

- min phase EQ Low Cut 45Hz, 48dB Flankensteilheit

M/S EQ ohne präzise Wertanzeigen (ca Angaben)
- mid 400Hz, Q 0,6, +3dB
- mid 2,5kHz, Q 1,3 -4dB
- side 2,2kHz, Q 1,3 -4dB (hätte ich also auch mit einem Stereo EQ machen können :D)
- side 6,8kHz, Q 1,2 +5dB

Stereo- und M/S EQ sind Analogemulationen (bringen also ein paar Obertöne mit rein).

Unterm Strich 40 - 100Hz rauf (Bass Wumms), 100 -200Hz runter (Dröhnen reduziert), 400Hz rauf (wärmer, voller), 2,5kHz runter (Schärfe raus), 6,8kHz rauf (bischen Glanz rein).
 
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Nicht nur:
- steilflankinger Low Shelf 80Hz, +4dB
- Bell 134Hz, Q 2, -4dB

- min phase EQ Low Cut 45Hz, 48dB Flankensteilheit

M/S EQ ohne präzise Wertanzeigen (ca Angaben)
- mid 400Hz, Q 0,6, +3dB
- mid 2,5kHz, Q 1,3 -4dB
- side 2,2kHz, Q 1,3 -4dB (hätte ich also auch mit einem Stereo EQ machen können :D)
- side 6,8kHz, Q 1,2 +5dB

Stereo- und M/S EQ sind Analogemulationen (bringen also ein paar Obertöne mit rein).

Unterm Strich 40 - 100Hz rauf (Bass Wumms), 100 -200Hz runter (Dröhnen reduziert), 400Hz rauf (wärmer, voller), 2,5kHz runter (Schärfe raus), 6,8kHz rauf (bischen Glanz rein).


Cool, danke dir!
Auf der Basis werde ich Mix mal sehen wo ich ansetzen kann. :great:
 
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Hi @Jonnieeeee ,
Cooler Track, gefällt mir und macht Laune.

Ich kann jetzt natürlich nur mutmaßen, was dein Kontakt beim Label genau mit Druck meint. Eventuell ist damit die Makrodynamik des ganzen Songs gemeint. Die Strophen und Verse peaken bei 0dB und haben einen RMS von ca -10dB. Intro und der Break bei 3:25 haben einen peak von -15 dB bis -10 dB. Das ist viel mehr Dynamik als der durchschnittliche Hörer von solcher Musik gewohnt ist. Da würde ich vmtl nicht mit einem Plugin ansetzen, sondern ein paar simple Automationskurven anbringen, die die entsprechenden Teile in der Lautstärke etwas nach oben bringen.

@groovequantizer stimme ich zu, dass im Lowend noch ein bisschen Arbeit nötig ist. ;) Den Tipp mit 80Hz würde ich ebenfalls so machen. die Tiefmitten bei 150Hz empfinde ich persönlich als ok. Da würde ich (trotz minimal Phase und allem) nicht mehr mit einem EQ arbeiten, als nötig. Gerade auf der Summe ist für mich oft weniger mehr, aber da hat jeder seine eigene Herangehensweise und ein falsch oder richtig gibt es nicht. Letztendlich muss es dir gefallen. Auch würde ich zu steile Filter vermeiden, da die oftmals sehr unnatürlich klingen. Ggf hat der Bassbereich nach der Bearbeitung dann noch zu viel Dynamik und muss ein bisschen gezügelt werden. Da würde ich aber nicht auf der Stereosumme, sondern schon auf den einzelnen Spuren ansetzen.

Für mich sind die hohen Mitten bzw Höhen in dem Mix stark überbetont. Gerade die Drums und die Gitarre klingen da unangenehm spitz. Die Kick und Snare und Hihat (das sample würde sich bestimmt auch noch mal über ein bisschen Liebe und Zuneigung freuen, es hat sehr viel Teppich. ;) ) klatschen und zischeln da sehr aufdringlich. Ich würde versuchen bei 5kHz breitbandig 4 bis 6dB raus zu ziehen. Ebenfalls klingt der ganze Mix noch etwas dumpf. Auf der Summe kannst du großzügig mit einem Highshelf ab 15kHz 3 bis 6 dB zugeben. Besser wäre es aber meiner Meinung nach, die entsprechenden Instrumente im Mix zu identifizieren und hier konkreter anzusetzen. Ggf kann auch ein wenig Distortion auf einzelnen Spuren helfen, die nötigen Obertöne hinzuzufügen. Andererseits ist das Arrangement sowieso schon ziemlich voll und ich würde des Mix deshalb eher "clean" halten.

Eventuell würde ich auch noch ein wenig den Raum auf der Stimme raus nehmen. Die klingt dadurch natürlich sehr voll und groß, aber die ganzen Effekte verdecken leider zum Teil auch die restlichen Instrumente.

Ich bin gespannt, wo sich der Track noch hin entwickelt!

So Far...
Laguna
 
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Da würde ich aber nicht auf der Stereosumme, sondern schon auf den einzelnen Spuren ansetzen.
Ah, hab ich gar nicht extra erwähnt, die EQ Änderungen würde ich alle in den relevanten Spuren vornehmen, vielleicht noch in Subgruppen, aber nicht in der Summe. Is ja schließlich noch die Mixphase.

Mit einem flachflankigen Low Shelf anheben finde ich immer etwas problematisch. Entweder ist die Einsatzfrequenz zu hoch und man holt sich Mulm, oder sie ist tief genug, trifft dafür aber die gewünschten Frequenzen nicht richtig.
 
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Mit einem flachflankigen Low Shelf anheben finde ich immer etwas problematisch. Entweder ist die Einsatzfrequenz zu hoch und man holt sich Mulm, oder sie ist tief genug, trifft dafür aber die gewünschten Frequenzen nicht richtig.

Was da eventuell funktionieren kann: Statt einem Shelf nimmt man eine Bell und schiebt die zu einer sehr tiefen Frequenz. Über den Q-Wert lässt sich dann (meistens besser als mit dem Q eines shelfs) einstellen, wie weit nach oben die Kurve zupacken soll. Der Trickt klappt "gespiegelt" bei den hohen Frequenzen ebenfalls ganz gut. Wenn ein Shelf nicht passt, kann das manchmal sehr gut funktionieren.
 
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Anstelle von steilflangkigen Shelf-Filtern, nutze ich oft Shelf und Bell in Kombination.

Ich hebe zb nicht zu steilflankig mitem Shelf an, aber gleichzeitig senke ich mit einem Bell an der Einsatzfrequenz etwas ab. So hat man sehr gute Kontrolle darüber, wie sehr die Einsatzfrequenz mit hoch kommt. Auch fängt der EQ weniger schnell an zu "hupen", was bei steilflankigen Eingriffen oft ein unerwünschter Nebeneffekt ist.
 
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auf gar keinen Fall (!) solltest du versuchen irgendwo "Druck" rauszuholen.
Wie schon erwähnt wurde, sind teils einige Elemente in den Höhen bzw. höheren Mitten einfach überpräsent und da empfehlen sich einfach ein paar Absenkungen.

Der Mix ist soweit relativ brauchbar und knabbert schon an der Grenze zum überproduzierten... übertreib es also lieber nicht.

Ein Fremd-Mastering wäre bei dem Song auf jeden Fall eine sehr lohnenswerte Sache. Versteh aber iwie das Problem nicht... wenn ihr ein Label habt und die kennen wen gutes zum mastern, dann ab dafür. Das Label ist doch dafür da die Produktionskosten zu tragen?
Wenn das Material zum (Stem-)Mastering noch in die Hände von jemandem Fähigen wandern würde, dann ließe sich da schon noch gut was rausholen.
 
Super, vielen Dank für die Tips!
Ich werde mich wahrscheinlich erst am Wochenende oder nächste Woche nochmal ran setzen können und werde dann (natürlich) im Mix versuchen die Defizite auszubessern.

Ein Fremd-Mastering wäre bei dem Song auf jeden Fall eine sehr lohnenswerte Sache. Versteh aber iwie das Problem nicht... wenn ihr ein Label habt und die kennen wen gutes zum mastern, dann ab dafür. Das Label ist doch dafür da die Produktionskosten zu tragen?
Wenn das Material zum (Stem-)Mastering noch in die Hände von jemandem Fähigen wandern würde, dann ließe sich da schon noch gut was rausholen.

Mit dem Label stehen wir gerade in Verhandlung und haben erste Verträge schon mal vorab bekommen.
Allerdings ist es heutzutage wohl alles andere als üblich, dass ein Label irgend etwas bezahlt.

Offensichtlich sind es die Musiker die das Label und alles was sonst noch dran hängt bezahlen.

Zumindest hatte ich schon verhältnismäßig viele Verträge vor mir liegen und alle waren so aufgesetzt.
Nicht unüblich sind wohl Zahlungen von mehreren Tausend Euro bei Vertragsstart.

Ich denke es versteht sich von selbst, dass wir solche Verträge bisher systematisch abgewiesen haben.
Das ist schlicht zu viel Geld im Vorfeld und das Risiko liegt zu 100% bei den Musikern.
 
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Als Label, hätte ich dir das gleiche gesagt. Es fehlt Druck. Alles selber machen führt leider oft zu nicht ganz so guten Ergebnissen.
Es gilt der Grundsatz: Wer selbst einspielt und mixt, sollte nicht das Mastering machen.

Wie schon vorher von Monsy geschrieben, ist auch meine Empfehlung ein Stem-Mastering.

Sehr gut dafür ist Andreas Balaskas von Masterlab.
https://masterlab-online.de/

Und einmal grundsätzlich zum Label:
Ein Label als Wirtschaftsunternehmen stellt sich auch immer die Frage, bekomme ich das Geld (& Zeit), welches in eine Band/Künstler gesteckt wird, irgendwann wieder heraus.


Topo :cool:
 
Zuletzt bearbeitet:
Zumindest hatte ich schon verhältnismäßig viele Verträge vor mir liegen und alle waren so aufgesetzt.
Nicht unüblich sind wohl Zahlungen von mehreren Tausend Euro bei Vertragsstart.

Du meinst aber nicht Zahlungen von Künstlern an das Label, oder?
 
Wenn das Material zum (Stem-)Mastering noch in die Hände von jemandem Fähigen wandern würde, dann ließe sich da schon noch gut was rausholen.
Das war auch mein Höreindruck... da sind einige Highlights im Arrangement 'versteckt', die im Grunde untergehen und die auch durch den schon erwähnten EQ-Ausgleich (speziell Hochmitten) nicht besser herauskommen würden.
Woran das genau liegt, kann ich nur vermuten - vom Eindruck her sind die Parts einfach nicht sauber abgegrenzt.
 
.... doch, so war das gemeint..

whatdafuck...

Sehr seriös.
Vor allen Dingen geben sich Labels dann sicher superviel Mühe, wenn sie nicht Leute unter Vertrag nehmen an die sie wirklich glauben, sondern welche die sich "einkaufen".
Finde das scho hochgradig verwerflich die Träume von iwelchen Kids oder Hobbymusikern derart auszunutzen.


Grade heutzutage ist man schon fast bescheuert, wenn man Labeldeals unterschreibt... da müssen die Konditionen schon sehr gut sein, damit es auch wirklich Sinn ergibt.
 
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Ein Label ist keine Glaubensgemeinschaft, sondern ein Wirtschaftsunternehmen. Da macht man mit dem Künstler/Band eine Art Business Plan und schaut sich die Investitionen in eine Band/Künstler und ebenso die möglichen Einnahmen.
Wenn dann z.B. eine Band in der letzten Zeit im Schnitt nur 50 plays auf YT pro Video hat, wenige 100 Spotify plays und entsprechend wenige Album downloads, dann bewegen sich die Einnahmen in Summe unter 20,- € (für Band und Label zusammen). Dann muss es sich schon um extrem Hit verdächtiges Songmaterial handeln oder man muss was anderes sensationelles haben, bevor hier ein Label in Vorleistung geht.
Das ist Realismus pur. Hier werden Kids oder Hobbymusiker auf den Boden geholt.
Und wenn sie (Künstler/Bands) dann doch bestimmte Marketing/Label Dienstleistungen haben wollen, dann müssen sie dafür eben ganz einfach bezahlen oder selber es machen.

Topo :cool:
 
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Und wenn sie (Künstler/Bands) dann doch bestimmte Marketing/Label Dienstleistungen haben wollen, dann müssen sie dafür eben ganz einfach bezahlen oder selber es machen.

Wegen letzterem Punkt versteh ich halt nicht wo der Sinn sein soll sich in einen Labeldeal einzukaufen.

Ich trete meine Autonomie und die Verfügung über meine Kunst ab und zahle dafür dann noch drauf?
Ich glaub kaum, dass es Labels gibt die ernsthaft etwas leisten können, die so verfahren. Das ist nicht sehr seriös.

Wenn man schon Geld investieren muss, dann wäre es verrückt die Sache nicht selber in die Hand zu nehmen.

Ich seh den Sinn eines Label- oder Verlagsdeal eigentlich nur darin einen saftigen Vorschuss zu erhalten, um a) vernünftig in die Produktion eines Projekts investieren zu können und b) um Geld für den Lebensunterhalt zu haben.

Solange das nicht gegeben ist, kann man die Sache eigentlich vergessen und muss sich damit konfrontieren nicht relevant, interessant und/oder gut genug zu sein.
 
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