[Effekt] Review Origin Effects RevivalDrive Compact - mit Video

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+++ Mit Video-Demo+++

Einleitung
Gibt es bei Effektgeräten auch die Liebe auf den zweiten Blick?
Ja, es gibt sie und ich kann sie für den RevivalDrive Compact bestätigen!
Noch vor ein paar Wochen war ich auf der Suche nach „dem“ Plexi-Sound in Pedalform. Ich hatte den RevivalDrive Compact gegen einige andere Pedale getestet und er musste im Laden zurückbleiben. Mir war damals auch nicht bewusst, was für ein unglaublich flexibles Tonwerkzeug diese kleine Wunderkiste ist!
Irgendwie ging mir der RevivalDrive aber seither nicht mehr aus dem Kopf.
Dieses Feel, diese Dynamik...da war etwas...
Der zweite Anlauf, bei dem ich im Laden ganz in Ruhe und fokussiert testen konnte, brachte die Erleuchtung - Gott sei Dank - manchmal kommen wir Gitarristen dann ja doch zur späten Vernunft.



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Unpacking
Der RevivalDrive Compact kommt in einem schlichten braunen Karton, praktisch undesignt und lediglich von einem Aufkleber und einem Kurz-Manual begleitet. Man sollte hier also keine Verpackungen im Stile der Produkte aus Cupertino erwarten, aber wer braucht schon tolle Verpackungen, wenn der Inhalt so unfassbar überzeugend ist?

Erster Eindruck „auf den zweiten Blick“
Die Qualität fällt direkt ins Auge. Super Verarbeitung, tolle Farbwahl für die Potis, und zum Sound gleich mehr...aber dieser ist beim ersten Einschalten „atemberaubend“, soviel sei versprochen.

Genauere Betrachtung
Der RevivalDrive Compact ist weitaus mehr als ein „schnöder“ Overdrive oder die x-te Kreation eines „Marshall-In-A-Box-Pedals“.

Komplett analog aufgebaut, hegt er den Anspruch ein "Amp-in-a-Box" zu sein, der das Klangverhalten eines Non-Master-Röhrenverstärkers detailliert nachstellt.
Hört sich erstmal dick aufgetragen an, aber wer das Teil einmal intensiv testen und spielen durfte wird seinen Ohren nicht trauen!

Die Potis Highs, Lows und More/Pres kommen nicht nur einfach Ihren namentlichen Funkionen nach, vielmehr teilen Sie sich in Hemisphären auf, vom linken bis zum rechten Anschlag und bilden so die klanglichen Eigenschaften unterschiedlicher Amps ab, als da wären:
Marshall Plexi
Vox AC 30,
Fender Twin/Tweed und Blackface

Das Ganze stellt ihr euch so vor:
Drehe ich More/Pres ganz nach links bin ich im VOX-Land, ganz rechts im Plexi-Land, die Lows und Highs sind dann linksseitig eher beim Plexi und rechtsseitig eher beim Fender.
Man merkt die Veränderungen der jeweiligen Gain-Struktur sehr gut - das haben die Jungs aus UK wirklich extrem gut hinbekommen.

Mit dem EQ-Kipp-Schalter kann man das Pedal perfekt an den genutzten Amp anpassen. Ein kleiner Mini-Regler namens ADJ erlaubt auch den Frequenzgang anzupassen, sehr hilfreich um das richtige Spektrum bei Single Coils und Humbuckern anzusteuern.
Es besteht auch die Möglichkeit direkt ins Interface zu gehen - dafür benötigt man IRs.

Zwei weitere, kluge Features sind, dass der Output-Regler tatsächlich nur laut oder leise macht, so kann man jeden Sound auch auf Schlafzimmerlautstärke spielen. Mit dem Blend-Regler kann man das Originalsignal des Amps zumischen, hier eröffnen sich weitere ungeahnt Klangvariationen.

Anmerkung:
Das hört sich erstmal viel an bisher, die Bedienung ist aber kinderleicht!
Es empfiehlt sich dennoch sich die Bedienungsanleitung auf der offiziellen Seite herunterzuladen - so versteht ihr die Möglichkeiten besser und könnt noch mehr aus dem Pedal für euch herausholen.

Zur Praxis
Der RevivalDrive arbeitet bei mir auf dem Pedalboard, meinem Two Rock Studio Pro vorgeschaltet. Der Amp ist sehr clean eingestellt, mehr kann er ja auch nicht. Gespielt wird vornehmlich mit Strat und Les Paul.

Der RevivalDrive Compact kam bei mir bereits live zu Einsatz, beim Gig und bei der Probe.
Das Teil klingt wirklich mächtig.
Meine Suche nach diesen Hendrix-Plexi-Sounds endete sofort. All diese typischen Charakteristika, wie dieses bauchig, rauchige, hole Schnurren finde ich hier und immer klingt es wie ein weiterer Kanal meines Amps.
Jede Note macht sich unter den Fingern bemerkbar, dabei ist das Pedal perfekt über das Volumen-Poti der Gitarre zu regulieren.
Die Vox und Fender Sounds klingen markant holzig und transparent.

Man bekommt hier wirklich alles binnen weniger Sekunden abgebildet:
Von SRV über Gallagher, von Kossoff bis Gary Moore und Slash, von Mark Knopfler bis zu Hendrix und zurück.

Man sollte keine High Gain Sounds erwarten, dafür aber „erwachsen“ klingende Sounds, die im cleanen sowie verzerrten Bereich analog und harmonisch klingen.
Im direkten Vergleich mit meinen anderen hochwertigen Overdrives klingt und fühlt sich der RevivalDrive Compact im Gesamtklangbild immer direkter an.

Und bei alle dem versteht sich der „Schöne Engländer“ noch ausgezeichnet mit vor- und nachgeschalteten Pedalen jeden Kalibers.

Wie immer habe ich auch ein Demo-Video aufgenommen. In der Beschreibung habe ich Absprungmarken zu den jeweiligen Sounds hinterlegt:


Fazit
Ein Pedal das wirklich klingt, wie ein Amp. Ein neuartiger, flexibler Ansatz, der seinesgleichen sucht.
Es eröffnen sich ungeahnte Möglichkeiten und das Suchtpotenzial ist extrem hoch! Das Teil motiviert einen einfach ganz enorm.

Pro + Contra
+ Sound
+ Flexibilität
+ Qualität
+ Nebengeräuscharm
+ Verträglichkeit mit anderen Pedalen

- Etwas zu wenig Gain mit der Strat (für meinen Geschmack)
 
Eigenschaft
 
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Ich darf Deine Videos echt nicht mehr anschauen. Ständig neues GAS Deinetwegen:)

Irgendwie speichern kann man seine Sounds aber nicht, oder?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
@Guitarcoach Wenn ich das richtig verstehe kann ich das Ding auch direkt in einen Cabloader und von da ins Interface schicken, oder?
 
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Ich habe mir das Teil für das E-Cello gekauft und habe damit nun endlich den Zerrsound gefunden, den ich lange gesucht habe.
 
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Ich darf Deine Videos echt nicht mehr anschauen. Ständig neues GAS Deinetwegen:)

Irgendwie speichern kann man seine Sounds aber nicht, oder?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
@Guitarcoach Wenn ich das richtig verstehe kann ich das Ding auch direkt in einen Cabloader und von da ins Interface schicken, oder?

Speichern kannst du leider nicht. Ja, du kannst auch über einen Cabloader gehen. Sorry wegen des GAS ;-)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich habe mir das Teil für das E-Cello gekauft und habe damit nun endlich den Zerrsound gefunden, den ich lange gesucht habe.

Hey cool, das finde ich ja mal echt außergewöhnlich, aber es zeigt auch wie flexibel der RevivalDrive ist.
 
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Die Marshall Sounds sind wirklich gut. Und was ist mit Vox? Und wie würdest du das Pedal im Vergleich zum Jan Ray sehen?
Danke und Gruß
 
Die Marshall Sounds sind wirklich gut. Und was ist mit Vox? Und wie würdest du das Pedal im Vergleich zum Jan Ray sehen?
Danke und Gruß

Die Vox Sounds sind nicht minder überzeugend. Die detailgetreue Klangcharakteristik bildet der RevivalDrive über alle Amps überragend ab. Im Vergleichen zum Jan Ray ist er x-fach flexibler. Alle Sounds des JR kann ich mit dem RDC erreichen und sie klingen teilweise etwas lebhafter.
 
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Uff! Das ist krass
 
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Die Potis Highs, Lows und More/Pres kommen nicht nur einfach Ihren namentlichen Funkionen nach, vielmehr teilen Sie sich in Hemisphären auf, vom linken bis zum rechten Anschlag und bilden so die klanglichen Eigenschaften unterschiedlicher Amps ab, als da wären:
Marshall Plexi
Vox AC 30,
Fender Twin/Tweed und Blackface

Das Ganze stellt ihr euch so vor:
Drehe ich More/Pres ganz nach links bin ich im VOX-Land, ganz rechts im Plexi-Land, die Lows und Highs sind dann linksseitig eher beim Plexi und rechtsseitig eher beim Fender.

ist das so vorgesehen und in der Anleitung explizit als Feature genannt oder bist du darauf eher durch rumprobieren gekommen ?

Hast Du das Teil auch mal an anderen, eventuell weniger teuren, Amps getestet ?
Die Artikulation hat ja u.a. auch damit zu tun, wie ein Amp das Signal verarbeitet, beschneidet, verändert etc ...
 
ist das so vorgesehen und in der Anleitung explizit als Feature genannt oder bist du darauf eher durch rumprobieren gekommen ?

Hast Du das Teil auch mal an anderen, eventuell weniger teuren, Amps getestet ?
Die Artikulation hat ja u.a. auch damit zu tun, wie ein Amp das Signal verarbeitet, beschneidet, verändert etc ...

Das mit den Potis ist so in der Art auch im Manual beschrieben. Ja, habe das Pedal an einem Boss Katana und einem Vox AC15 gespielt und es klang absolut überzeugend.
 
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Holla, das klingt ja wirklich nicht übel. Da find ich den Preis auch in Ordnung - eins der Pedale die in diesen luftigen Sound-Höhen unterwegs sind wäre - als spontaner Gedanke - der King Tone Duellist. Im Netz steht "the last Overdrive Pedal you will ever need" - und das sagen die, nachdem ich die andern schon hab.... auweia.
 
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Super Review! Ich spiel das Pedal in einer ähnlichen Config über meinen TR CRS und kann das Geschriebene 1:1 unterschreiben. Für mich ist die Marshall-Zerre einfach das Maß aller Dinge, und daher spiel ich wesentlich lieber mit dem RD anstatt mit dem OD Kanal des Amps.

Ein Tipp noch - falls das Gain Level nicht reicht (für die Strat): das RD lässt sich SUPER anblasen mit einem Booster davor. Ich verwende zB einen Klon Clone, klassisch mit wenig Gain und hohem Output. Da reagiert das RD auch wie ein Amp, der in der Sättigung fährt: die Zerre nimmt zu, nicht aber die Lautstärke! Da geht beim Gitarristen die Sonne auf.

zum Duellist: das hatte ich auch, hab mich im Vergleich aber wieder schnell davon getrennt. Es sind aus meiner Sicht zwei unterschiedliche Konzepte. Das RD ist quasi ein „Modeler“ und funktioniert extrem gut mit einem cleanen Amp. Das Duellist vereint Tubescreamer und Bluesbreaker in einem Pedal, und das Resultat klingt auch so. Das hat mir nur mit einem bereits gut angezerrten Amp gefallen, insbesondere die TS-Seite. Insofern für mein Anwendungsgebiet ganz klar das RD.
 
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Tolles Review + Video, danke dafür! Origin Effects bringt schon immer tolle Geräte auf den Markt, von meinem Cali76 möchte ich mich z. B. nie trennen. Besonders gut gefällt mir, wie knackig die Bässe beim RevivalDrive rüberkommen (z. B. gleich bei 2:07). Hattest du denn die Möglichkeit den Compact mit dem regulären RevivalDrive zu vergleichen?
 
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...das RD lässt sich SUPER anblasen mit einem Booster davor. Ich verwende zB einen Klon Clone,...

Zum „Anblasen“ habe ich mit einem TS808 und meinem Vemuram Jan Ray getestet und das funktioniert wirklich sehr gut.

Tolles Review + Video, danke dafür!...Hattest du denn die Möglichkeit den Compact mit dem regulären RevivalDrive zu vergleichen?

Vielen Dank! Leider konnte ich den großen Bruder nicht testen.
 
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Ab 5:17 ging für mich die Sonne auf !!! Fetter, satter Sound, genau wie es für mich sein muss !!! Bin aber auch mehr der Humbucker und P90 Typ.
Mich würde an dieser Stelle echt mal interessieren, was du zum Baldringer DualDrive sagen würdest.
 
Ich hatte bereits das "große" Revival Drive und wurde damit nicht warm.

In meiner Wahrnehmung kommt es nicht an die natürliche Amp- Zerre ran, aber das ist meine persönliche Meinung.

Für mich erzeugen Transi- Schaltkreise einfach eine ander Kompression als Röhren... ich habe bereits
an anderer Stelle mal erwähnt, dass das wohl am Dioden- Clipping liegt.

Deshalb empfinde ich Pedale in den allermeisten Fällen als eindimensionaler und beengter im Klangspektrum...


Wenn andere Leute über Pedale spielen, hört sich das für mich meistens gut bis sehr gut an.

Wenn ich dann aber selber spiele, ist das wie gesagt ein anderes Gefühl als die Amp- Zerre ohne Pedal...
aber das wird wohl daran liegen, dass ich nicht so gut spielen kann...
:rolleyes:

Ich vermute, dass der Hersteller gemerkt hat, dass sich die große Version nicht so gut verkauft, weil zu teuer...
daher jetzt wohl die Strategie, eine abgespecktere Variante mit weniger Knöpfen auf den Markt zu werfen, die durch einenniedrigeren (aber immer noch stattlichen !) Preis eine größere Zielgruppe erreichen kann.

Ich warte ja wirklich immer noch auf das Pedal, das mir vor jedem x-beliebigen clean- Amp jeden Marshall/Mesa/Bogner/Friedman/ Sonstwas überflüssig macht...allein, mir fehlt der Glaube, dass
sowas technisch derzeit möglich ist....


Bitte nicht als Kritik am Review an sich verstehen, Danke ! :)
 
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@Zak McKracken absolut faires und nachvollziehbares Kommentar!

Ich warte ja wirklich immer noch auf das Pedal, das mir vor jedem x-beliebigen clean- Amp jeden Marshall/Mesa/Bogner/Friedman/ Sonstwas überflüssig macht...allein, mir fehlt der Glaube, dass
sowas technisch derzeit möglich ist....

Ich denke überflüssig werden die Dinger nie werden. Im Prinzip kauft man sich ja zB einen Friedman, WEIL man über einen Friedman spielen mag (duh!). Ein Pedal oder Modeler gibt mir das nicht - selbst wenn der Sound 1:1 wäre. Der Gitarrist (Mensch) betrachtet halt nicht einfach nur nüchtern die Wavespuren. Und apropos Wavespuren: rein von der Aufnahme her denke ich kommt man sehr wohl schon fast bis ganz "ran". Das ist dann ähnlich wie da, wo Du schreibst selber spielen vs. anderen zuhören (= Aufnahme).

Back to topic ... Ich hätte neben meiner erwähnten Kombi TR + Revival Drive einen Silver Jubilee Marshall stehen. Bevorzuge aber tatsächlich das RD, auch vom Feeling her. Der Jubilee kann dann was, wenn er laut werden darf (obwohl nur die 50W Version), ansonsten ist für mich das RD klar im Vorteil!
 
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...Bitte nicht als Kritik am Review an sich verstehen, Danke ! :)

Alles gut - ist ja sehr stark vom persönlichen Empfinden abhängig. Für mich macht es beim RDC halt klick und meine Erwartungen sind erfüllt.
 
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*edit*

Ein jeder von uns hat halt auch ein anderes Empfinden was Sound und Feel betrifft. Und manchmal gehen die Meinungen konform weil sie gleiche Kriterien erfüllen.

Danke für dein Review, was sich sehr interessant liest und im Video ebenso interessant klingt. Genau das sind auch die Sounds die ich gerne mag - eben eher oldschool Overdrive a la 2203. Ich denke mit P90 und PAF ist man schon im singenden und sustainreichen Gain-Bereich, zumindest höre ich das so raus - auch in anderen Videos. Noch einen kleinen neutralen Booster, oder Compressor dahinter und es sollte auch für schwächere Singlecoils in den Bereich gehen, oder?
 
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