Verehrte Mitbürger/innen,
heute habe ich es vollbracht. Das neue Schaller Lockmeister Ruthenium Tremolo ist in der Mh-400 eingebaut. Somit ist sie technisch auf gleichem Niveau wie das Mh-1000 Modell. Optisch hat sie anstatt Abalone "nur" weißes Binding, was ich weitaus schärfer finde als Abalone der 1000er.
Nun mein kurzer Bericht:
KOPF:
Alte Nut ausgebaut, Schrauben waren sehr fest drin. Neue Nut exakt die gleiche Maße, hat super draufgepasst. Als ich die Saiten spannte, merkte ich, dass offen angeschlagen die umwickelten leicht schnarrten. Nun ich habe von "Shim" mal etwas gelesen. Dieses zu bestellen und warten wollte ich nicht, also meine Lösung: ich hatte noch die OVP von Lidl-Akkus, dies ist in tansdparentem PP-Mantel verschweisst. Also habe ich mir aus dieser ein(e) Shim passend zugeschnitten, drunter gepackt, schon besser aber noch nicht ganz. Also noch eins zugeschnitten, drunter und alles paletti nix scheppert, genauso wie bei alter Nut. Anscheinend werden die Kerben bei Schaller etwas tiefer gefräst/gegossen. Weil extrem dünn und transparent, sieht man meine Shims fast nicht. Ihr könnt mich steinigen, falls dadurch der Sustain oder sonstwas leidet, vielleicht dämpft es etwas mehr als Metallshim, aber ich denke der Unterschied wird kaum bemerkbar sein. Sonst korrigiert mich bitte.
An alle, die den Umbau vorhaben. Nach dem Stimmen kontrolliert nochmal die Position des Sattels. Es könnte sein, dass von der Kopfseite stärkerer Druck entsteht, dadurch hebt sich die Seite am Griffbrett. Das ist mir passiert, Saiten gestimmt, klang alles toll, bis ich es gemerkt habe, dann Schrauben fester angezogen, die Nut ging runter auf richtige Position und es schepperte. Lösung siehe oben.
Seitenniederhalter:
bis heute war mir der Sinn dieses Teils unverständlich, jetzt weiß ich bescheid. (Falls mal ein Anfänger/unwissender dies lesen sollte) Der Klemmsattel bei FR Systemen, von der Seite betrachtet, macht in der Mitte einen Knick. Die Achsen der Mechaniken auf die die Saiten gewickelt werden sind aber so hoch, dass wenn man die Saite spannt, diese in der V-Kerbe des Sattels an der Seite des Griffbretts komplett unten liegt, aber in der V-Kerbe auf der gegenüberliegenden Seite Richtung Kopf in der Luft schwebt. Klemmt man jetzt die Saite mit dem Plättchen, welches unten ebenfalls den Kontour mitm Knick hat, drückt dieser beim Klemmvorgang die schwebende Saite in die V-Kerbe rein. Dies bewirkt, dass die Saite noch mehr gespannt wird und nach dem einklemmen zu hoch gestimmt ist. Da kommt der Saitenniederhalter ins Spiel, wenn er so eingestellt ist, dass eine unter ihm verlaufende gestimmte Saite bereits VOR dem Einklemmen in beiden V-Kerben am Boden anliegt und NACH dem einklemmen gestimmt bleibt.
KORPUS:
Altes Trem raus, Bolzen ganzes Gewinde in die Hülsen reingedreht (diese sind bei MH-400 durch eine oben verlaufende Metalleiste verbunden, eingeschweisst. Die Leiste ist mit zwei Schrauben am Holz fixiert) mit Zange gaanz vorsichtig und abwechselnd hochgezogen. Ging sehr gut, nicht zu leicht, man merkte dass Hülsen gut Grip im Holz hatten. Neue Hülsen reingekloppt, Bolzen rein, Trem rein, Saiten drauf, dann begann der Einstellungszirkus. Die Grundplatte ist minimal kleiner, als die von ESP-Trem, aber soweit alles passend. Ich musste nichts nachbohren, schleifen oder sonstwas, alles perfekt gepasst. Hals/Saitenlage/Oktavreinheit einzustellen war das mühsamste und längste an der ganzen Geschichte. Es war jedoch eine ganz tolle Erfahrung. das ganze Paket wertet die Gitarre deutlich auf, ich hoffe sehr, dass die Rutheniumbeschichtung sehr lange hält und drunter ist noch eine Chromschicht wie bei ESP-Trem. Dadurch dass Ruthenium etwas heller ausfällt, würde es in diesem Fall nicht so leicht ins Auge fallen, falls Ruthenium abgehen sollte. Ich habe anstatt der 9er (die ich bis jetzt immer gespielt habe) 10er Ernie Balls aufgezogen. Die Gitarre hat einen viel schöneren, helleren, lauteren, klareren, brillianteren Klang. Ich kann euch leider nicht wirklich sagen, ob es an Sustain sich viel getan hat, da ich mir meiner Kompetenz in dieser Hinsicht nicht sicher bin. Gegenüber dem ESP-Trem mitm 32er Block habe ich den Schaller mitm 37er drin. Zur Stimmstabilität möchte ich erstmal Paar Tage abwarten, bis die Saiten sich gedehnt haben und der Hals evtl in die Endposition gekommen ist. Aber ich bin eh noch von regulären Dive Bombs entfernt, daher bin ich sehr zuversichtlich was dies angeht.
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Nun zu meinem gestrigen Problem mit dem Charvel-Trem:
heute habe ich eine Lösung gefunden. Ich weiss noch nicht, ob sie beständig gegen Zeit und Gebrauch ist, aber einen Versuch ist es wert. Die Reiterschrauben bei Charvel haben Linsenkopf und kürzeren Gewindeteil, als die Reiterschrauben des abgebauten ESP-Trems. Das zweite Loch der E-Saite in Grundplatte bei Charvel ist wohl nur zum kleinen Teil beschädigt. So reicht es nocht, dass der Reiter fest sitzt und nicht abfällt, aber es reicht nicht dass beim zudrehen sich die Gewinden so fest verkanten, dass genung Kraft gegen das Rutschen des Reiters nach vorn herrscht. Ich habe zwei Schrauben von ESP genommen, der E-Reiter nach hinten verschoben, mit einer Schraube Reiter im zweiten hinteren Loch festgeklemmt, die zweite Schraube ins erste Loch, somit fixiert die eine und gegen die zweite drückt der Reiter und kommt nicht mehr nach vorn. Vielleicht ist es Pfusch, aber einen Versuch wert. Wenns nicht funktioniert, dann mache ich es mit Kontermutter von unten. Momentan konnte ich die Oktavreinheit gut einstellen und das zählt ja. Auf dem Foto seht iht noch einen Reiter mit zwei Schrauben. Die eine Schraube ist von E-Reiter, die habe ich nur so reingeschraubt, damit sie nicht verloren geht.
So und nun zu den Bildern, seht her!
LTD MH-400
beachtet beim Kopf-Foto, dass Mechaniken die alten sind und Nut+Saitenniederhalter neue Schaller Ruthenium. Aber man sieht kaum Unterschied.
CHARVEL FUSION CUSTOM