Ersteinmal kann man sich natürlich einen Gitarrenlehrer holen. Das muss ja nicht gleich auf höchstem Niveau sein, sondern vor allem erstmal jemand, der regelmäßig 'drüberschaut' und guckt, dass man sich keine groben Fehler einübt.
Zum anderen gibt es auch Youtube und Co., wo man doch relativ viele Übungen, Lehrvideos und sonstwas finden kann. Wenn man schon eine grundsätzlich gut funktionierende Technik hat, kann man damit noch viel ausbauen. (Die guitar clinic Videos von Guthrie Govan sind nicht nur eine gute Entspannungshilfe, sondern auch tatsächlich lehrreich!) Je nach Musikrichtung und bevorzugten Spielern gibt es auch noch unterschiedliche Lehrbücher und Übungssammlungen, die je nachdem doch recht gut verfügbar sind (sowas wie Gambales Chop-Builder, Vais 30h guitar workout oder dergleichen).
Was daneben natürlich auch hilft, ist es, sich bspw. hier zu bedienen:
https://www.guitarbackingtrack.com/bts/Jamtracks.htm und zu gefallenden Backintracks zu improvisieren. Denn ohne Band oder andere Musiker ist es dann doch meist recht schwer, zu jammen, und mit den Jamtracks (oder den anderen backing tracks) macht es dann doch etwas mehr Spaß.
Hilfreich ist es aber auch, die Lieblingslieder nicht nur nachzuspielen, sondern auch mal ordentlich aufzunehmen. Denn meistens fallen einem erst beim Aufnehmen die eigenen Spielfehler und -unsauberkeiten erst so richtig auf. Dann kann man sich überlegen, wie man diese Fehler erst im Lied selbst und dann abstrakt allgemein abgewöhnen kann.
Daneben sollte man immer die Möglichkeiten nutzen, falls sie sich doch mal bieten, mit anderen zusammen zu spielen.
Ich habe gerade das Gefühl, diese Liste noch beliebig erweitern zu können, aber das sind jedenfalls die Sachen, die sich auch mit kleinerem Geldbeutel relativ leicht umsetzen ließen.
Bei mir bspw., so glaube ich, liegt auch einfach vieles an Motivation und Inspiration. Seitdem ich selbst einen Gitarrenschüler habe, gehe ich nochmal ganz anders ran, übe viel mehr, weil ich schließlich nicht inkompetent erscheinen möchte. Zudem habe ich seitdem auch wieder viel an meinem Equipment rumgeschraubt, die Flexibilität meiner Möglichkeiten mehr genutzt, mal einen neuen Sound eingestellt usw., das kann auch schon in sich wieder motivierend sein.
Und, doch noch eins: Musik hören, Musik hören, Musik hören - dabei auch mal in Gewässern fischen, die nicht unbedingt die eigenen sind. Vielleicht muss es ja mal nicht die aktuell beliebte Metal-Band sein, sondern vielleicht mal ein Billie Eilish-Song (schreibt man die so?) oder mal was von irgendeinem Big Band-Orchester einüben, oder 'n Back Street-Boys-Track usw. Da ist auch oft viel mehr zu holen, als man glauben mag. Und nach dem Hören versuchen, etwas in dem Stil selbst zu machen, oder zumindest zu transkribieren, oder Tabulaturen zu finden, und zu spielen.