Feiertage - Zeit für Optimierungen an Gitarren

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Man hat ja nie Zeit, kleine Lästigkeiten an Gitarren zu beseitigen. Das führt aber dann dazu, dass man an sich sehr geliebte Instrumente, die auch wirklich gut sind, zur Seite hängt und eben andere verwendet.

Drum habe ich beschlossen, die Feiertage dafür zu nützen, solche Dinge zu reparieren/optimieren.

Zwei Erfolge hatte ich heute schon:

Mein wunderschöne Bergfels hat ein komisches Problem entwickelt: Eine der teuren Planet Waves Locking Mechaniken hat plötzlich begonnen, die Saite abzuschneiden, und zwar nicht nur wie beabsichtigt, den überstehenden Teil, sondern auch den anderen. Diese Mechaniken haben die an sich praktische Eigenart, die überstehende Saiten einfach automatisch abzuzwicken. Eh schön, wenn´s funktioniert. Blöd nur, wenn sie plötzlich auch die andere Seite der Saite abzwickt. Jedes mal kurz bevor ich die hohe E-Saite auf Stimmung hatte - "pling" - und ab war sie. Dann habe ich auf anraten des Bergfels-Bauers Stefan Kirchner die Mechanik gegen die G-Saite getauscht, weil die ja doch etwas stärker ist - doch auch hier das gleiche. Kurz bevor der gestimmte Ton erreicht war - Saite ab.
Also neue Mechaniken drauf und zwar ganz einfache Grovers, die von der Bohrung und von der Position der Halteschraube her genau passen und fertig - Problem gelöst! Sind vielleicht nicht so edel, aber haben sich bewährt und funktionieren einfach.

42 Bergfels Arch 16.jpg
42 Bergfels Arch 24 neue Mechaniken.jpg


Thema Nr.2 war meine Gibson ES 335, die ich auch wirklich liebe, aber bei der die G-Saite einfach mit keinem Mitteln stimmstabil zu bekommen war. Lästig und nervig. Ich habe schon geplant, sie zum Gitarrenbauer um einen neuen Sattel zu bringen.
Vorher wollte ich aber noch etwas anderes versuchen und zwar die 10er Saiten gegen einen 11er Satz zu tauschen.
Siehe da - Problem gelöst - keine verstimmte G-Saite mehr, weil die nun etwas mehr Zug hat. Dazu wirken sich die Saiten auch auf den Klang erstaunlich positiv aus. Sie klingt jetzt richtig schön fett und lässt sich trotzdem wunderbar leicht spielen. Ich bin 11er von meinen Jazzgitarren ohnehin gewöhnt, dort allerdings flatwounds. Auf der 335 sind 11er Roundwounds D´Addario und alles ist viel besser als vorher.

24 Gibson ES 335 Custom Shop Dot Cherry 29.jpg


Jetzt hat sie wieder absolut das Potential, eine Lieblingsgitarre zu sein.

Habt ihr auch so Kleinigkeiten, die euch die Freude am Instrument verleiden und im Grunde ohne viel Aufwand leicht zu lösen wären?
 
Eigenschaft
 
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Ich habe keine solche Kleinigkeiten an meinem Gitarren, außer dass sie manchmal falsch spielen :whistle:.

Ich habe mir für meine Jack & Danny TL Ash Blonde ein Seymour Duncan Hot Tele Set bestellt. Ein Tausch der Pickups ist für mich eigentlich nicht nötig, aber ich möchte dies einfach mal ausprobieren. Basteltrieb. Ich habe auch noch kompensierte Seitenreiter von ABM zum Einbau bereitliegen.

Ich werde beides hoffentlich bis Silvester schaffen.

Ansonsten werde ich ein bischen Pflege betreiben. Griffbrett ölen und ähnliches.

Ich wünsche ein gesegnetes Weihnachtsfest und alles gute für das neue Jahr.
 
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Ja, natürlich wurden die Griffbretter beim Saitenwechsel auch fein geölt und mal zwischen den PUs und überall dort sauber gemacht, wo man im besaiteten Zustand nicht gut hin kommt.

Ein "Problemkind" habe ich noch. Bei meiner alten Kramer XL5, die an sich in sehr gutem Zustand ist, steht ein Bundstäbchen bei den hohen Saiten hoch. Ich glaube, es ist der 15. Bund. Dadurch klingen zwischen 12. und 15, Bund die Töne der E- und B- Saite gleich. Der Bund lässt sich nicht hineinklopfen.
Ein Fall für den Gitarrenbauer, oder hat jemand einen Tipp, wie ich das selbst hinbekommen könnte?
 
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Nicht zu zaghaft klopfen , leicht Hämmern, schlagen.
Oder eine kleine feile benutzen.und ein fretrocker oder ähnliches ...
 
Das ist im Grunde ganz einfach, das Bundstäbchen steht bei den hohen Saiten ca 1/2 mm hoch und liegt nicht am Griffbrett auf. Das führt natürlich dazu, dass die Saite am 15. Bund aufliegt, wenn man am 12. oder 13. Bund niederdrückt und somit klingt der 15. Bund. Der Hals ist natürlich nicht verzogen, weil ja aus geschmiedetem Aluminium.

45 Kramer XL5 18.jpg
 
...und das Griffbrett ist nicht aus Holz sondern aus Ebonol, ein Material aus dem Bowlingkugeln gemacht werden. Ich würde die zum Gitarrenbauer geben, es sei denn du hast Erfahrungen mit dem Abrichten. Vlt. kann man da auch was mit Kleber und Schraubzwinge richten. Aber bloß nichts ruinieren!
 
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sich in sehr gutem Zustand ist, steht ein Bundstäbchen bei den hohen Saiten hoch. Ich glaube, es ist der 15. Bund. Dadurch klingen zwischen 12. und 15, Bund die Töne der E- und B- Saite gleich. Der Bund lässt sich nicht hineinklopfen.
Ein Fall für den Gitarrenbauer, oder hat jemand einen Tipp, wie ich das selbst hinbekommen könnte?
Da eine etwaige Neubundierung, laut den meisten Gitarrenbauern welche ich gefragt habe(habe eine 450g), aufgrund des Ebonol Griffbrettes wohl schwer bis gar nicht umsetzbar zu sein scheint würde ich in diesem Fall die Gitarre zu Techniker bringen und den Bund proffesionel reparieren lassen.
Nicht das du ihn schief festklebst, zu weit runter feilst oder sonst was und dann ist alles futsch.
Wäre schade.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
geschmiedetem Aluminium.
Gefrästes Aluminium
:D Sorry fürs Klugsche***
 
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Zum Thema: bei 10 Gitarren gibt es immer was zu tun, und wenn's nur ein Saitenwechsel ist. Aber das mache ich alles Gelegentlich, wenn's gerade passt. Als Rentner geht das.
 
Ich föne mir über den Jahreswechsel ein paar schwarze Humbuckerrahmen passend und besorg mir noch schwarze Schrauben dafür:)
 
, natürlich wurden die Griffbretter beim Saitenwechsel auch fein geölt und mal zwischen den PUs und überall dort sauber gemacht, wo man im besaiteten Zustand nicht gut hin kommt.

Ein "Problemkind" habe ich noch. Bei meiner alten Kramer XL5, die an sich in sehr gutem Zustand ist, steht ein Bundstäbchen bei den hohen Saiten hoch. Ich glaube, es ist der 15. Bund. Dadurch klingen zwischen 12. und 15, Bund die Töne der E- und B- Saite gleich. Der Bund lässt sich nicht hineinklopfen.
Ein Fall für den Gitarrenbauer, oder hat jemand einen Tipp, wie ich das selbst hinbekommen könnte?
Vielleicht kannst du deine Lösung, so du eine findest, mal dokumentieren und seperat posten. Es schadet nie bei solchen Exoten Wissen und Erfahrungen zu etwaigen Problemlösungen zu teilen. Ich denk hier gibt's sicher noch ein Paar Kramer Aluhals Spieler_innen.
Ich fände es super.
Viel Erfolg
 
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Da eine etwaige Neubundierung, laut den meisten Gitarrenbauern welche ich gefragt habe(habe eine 450g), aufgrund des Ebonol Griffbrettes wohl schwer bis gar nicht umsetzbar zu sein scheint würde ich in diesem Fall die Gitarre zu Techniker bringen und den Bund proffesionel reparieren lassen.
Nicht das du ihn schief festklebst, zu weit runter feilst oder sonst was und dann ist alles futsch.
Wäre schade.

Merkwürdiger Widerspruch in dieser Aussage, oder!?!

Ich meine entweder ist es möglich und man macht es einfach, oder es ist "schwer umsetzbar" was immer das bedeuet, oder es ist "gar nicht umsetzbar" was ich persönlich mir nicht vorstellen kann.

Fakt ist nach meiner Erinnerung dass Kramer damals ein eigenes besonderes Bundprofil verwendet hat, was den einfachen Austausch erschwert.

Ich persönlich würde versuchen den Bunddraht zu entnehmen ohne ihn zu verformen, um ihn dann nach Reinigung des Bundschlitzes wieder einzusetzen, denn ich vermute da sitzt was im Bundschlitzt was ein einfaches zurückdrücken verhindert.

Gefrästes Aluminium
:D Sorry fürs Klugsche***

Es wurde zwar auch daran gefräst, aber der Rohling ist gegossen.
 
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Merkwürdiger Widerspruch in dieser Aussage, oder!?
Ne kein Widerspruch, Problem ist wohl eher die Bünde da vernünftig ohne Schäden fürs Griffbrett rauszubringen. Ist dies geschehen werden neue scheinbar verklebt. Hier ist der Bund ja schon halb draußen.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Fakt ist nach meiner Erinnerung
:D:D:D

Ich persönlich würde versuchen den Bunddraht zu entnehmen ohne ihn zu verformen, um ihn dann nach Reinigung des Bundschlitzes wieder einzusetzen, denn ich vermute da sitzt was im Bundschlitzt was ein einfaches zurückdrücken verhindert.
Dem Pflichte ich bei, das könnte eine Lösung sein.

Es wurde zwar auch daran gefräst, aber der Rohling ist gegossen
Haarspalterei :D
 
@fly me to the moon (auch wenn mein Profil post-Lumie-Kramers zeigt).

Die Klopferei bringt hier wenig. In der Tat waren die Griffbretter aus Ebonol (ja, wie Bowlingkugeln) und vor allem hat @Bassturmator recht, wenn er das Bundprofil anspricht. Bei Deiner XL müsste eigentlich sogenannter Petillo-Wire genommen worden sein. Den hat der seinerzeit für Kramer tätige Luthier Phil (?) Petillo verwendet, weil er der Ansicht war, damit eine bessere Intonation zu erreichen. Anders als "normaler" Bunddraht ist seiner dreieckig., um eine möglichst geringe Auflagefläche für die Saite zu bilden. Nicht alle Spieler fanden sich damit so gut zurecht. Sollte ein erfahrener Service-Mensch ran.

Ich meine, der Boss steht auf diesen Bunddraht, wenn ich das richtig erinnere.
 
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Wenn das dreieckige Profil der Bundkrone der einzige Unterschied ist und der Draht einen konventionellen Bundfuß hat sollte das ja das kleinste Problem sein. Bei einem einzelnen Bunddraht könnte man das Profil ja anpassen.
 
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Danke für die vielen Tipps. Da werde ich wohl einen sehr guten Gitarrenbauer dran lassen.
Eilt ja auch nicht, weil ich die Kramer eher aus sentimentalen Gründen gekauft habe und kaum spiele.
Ich habe noch die Original Annonce aus dem Fachblatt und in den 80ern hat mir die XL-5 immer gut gefallen. Als ich dann eine zum Verkauf gesehen habe, musste ich sie nehmen.
 
@25or6to4 Wobei das Fretting System von Petillo zwar schon Mitte der 1970er patentiert war, aber bei Lumies noch nicht zur Anwendung kam. Insgesamt ist das System so etwas wie eine "Vollbehandlung". Bei Kramer wurde lediglich der Petillo Fretwire verwendet (und ja, der Fuss ist normal). In seiner eigenen Firma hat er sein "Ding" dann voll ausgelebt. Eine Petillo-Behandlung beinhaltete immer ein Re-Fret. Allerdings nicht, um einfach nur seinen Bunddraht einzusetzen. Es wurden immer auch die Bundschlitze verschlossen und das Griffbrett anschließend vollständig neu vermessen und neue Bundschlitze gesägt. Erst DANN kam sein Bunddraht zum Einsatz. Wie weiter oben schon erwähnt, fand er Anhänger und Befürworter seiner Methode (soweit ich weiß eben auch Springsteen) aber nicht nur. Petillos Ziel war eine bessere Intonation für die Gitarre.

Manche Leute schwören auf Buzz-Feitens Tuning System oder Earvana-Sättel oder auf True-Temparament oder (und wahrscheinlich nur in den USA) auf das Petillo-Fret-System oder einfach nur auf stinknormale Bünde und Sättel, wie sie schon immer verwendet worden sind.

Sorry für OT - ein Gitarrenbauer ist auf jeden Fall eine prima Idee.
 
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Hab mir den Link angesehen, aber meine Bünde sehen nicht nach den dreieckigen Petillo frets aus. So gut, wie die Gitarre insgesamt in Schuss ist, ist sie nicht extrem viel gespielt worden und ich bezweifle, dass da bereits ein refret erfolgt ist.

45 Kramer XL5 23.jpg


45 Kramer XL5 12.jpg
 
Interessant. Ladies and Gentlemen, another prime example of the real strength of Kramer Guitars ... the consistency of being inconsistent:claphands:.

Immer wenn man denkt, man hat es hier gesehen, kommt wieder ein Beweis, dass es doch auch anders gewesen ist. Selbst in der frühen Phase bis 1981.


Allerdings: Die Bünde gehören einmal korrekt abgerichtet (level, crown, polish). Das sieht um den fotografierten Bereich schon recht platt und abgenudelt aus (aber da bin ich auch pingelig - andere sehen das gelassener).
 
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