Der allgemeine "Helft mir beim Fingersatz"-Fragen-Thread

Da ich Anfänger bin, tun mir davon beim Üben schnell die Hände weh, ...
Dazu kann man ohne Beispielvideo nur in die Kristallkugel schauen.
Achte einmal auf Symptome einer ungünstigen Haltung und ungünstige Bewegungsabläufe, Überlastung durch monotone Belastungen, Ignorieren von gar nicht benötigter Anspannung...
Abhilfe besteht in einer methodischen Lernstrategie, dementsprechend sinnvoller Zusammenstellung der jeweiligen Übungsinhalte und Beachtung der Dinge, die gutes Spielen fördern.

Solche Probleme können sich leichter entwickeln, wenn man zu unbedingt schwere Stücke üben wil. Die Anforderungen solcher Stücke sind dann spieltechnisch nicht gut genug vorbereitet.

Möglich ist schließlich auch, dass bereits so viele Fehler in Haltung und Spieltechnik zur Gewohnheit wurden, dass eine spieltechnische Entwicklung, die normalerweise mit mehr Ökonomie in den Abläufen einhergeht, gar nicht stattfinden kann.
Diesen worst case kriegt man dann allein eher schlecht geregelt.

Gruß Claus
 
@Claus
Danke für deine Tipps. Ich sehe, das Forum bietet eine Menge Ressourcen, aus denen man schöpfen kann. Momentan bin ich dabei mich einzulesen.

Gruß Klavitatius
 
Hallo zusammen,

ich hätte da eine Frage wie ich die Stelle siehe Bild am besten spielen soll. Es geht um den neuen Taktbeginn...
Der KL meinte ich soll das ganze Stück mit Akkorden li spielen, mir ist nun aber aufgefallen das ich wenn ich links den Akkord E spiele, auch die gleiche Taste H für die re Hand benötige zur gleichen Zeit bei Beginn des neuen Taktes.
Spiele ich nun den Akkord mit Pedal wie gewohnt an und dann erst mit re beginnen?
Oder versteh ich da was falsch?

Grüsse RedRose
 

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Wenn ein Ton in der linken und rechten Hand mal der gleiche ist, dann spielt man den Ton natürlich nur mit einer Hand, auch wenn er in beiden Händen steht.


Zur Stelle im Stück: in der rechten Hand ist der tiefste Ton ein kleines h, das ist eine Terz über dem kleinen gis in der linken Hand.
Der E Dur Akkord in der linken Hand ist als G# - E notiert, das nachfolgende H passt zu beiden Akkorden des Taktes.

Wenn Du statt der Töne nacheinander also nur den Akkord anschlagen willst, dann nimmst Du die zwei einzeln notierten Töne auf einmal - als Zusammenklang.

Winter Wonderland?
Deutsche Akkordsymbole wie "H7" (das hier durch das cis sogar ein H9 ist) kenne ich nur aus den 70er/80er Jahren.:D

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Claus für deine Antwort!
Werde es als Zusammenklang mit dein zwei Noten spielen, das passt.
Ja richtig Winterwonderland in einer ganz einfachen Version, ich will mich nicht so lange aufhalten mit so vielen Weihnachtslieder.
Von wann das is, keine Ahnung, aber bestimmt schon lange her...
 
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Hallo,

sorry, ich hätte da nochmals eine Frage.... :gruebel:
Ich bin gerade u.a. an dem Stück Amelie dran.
Ich wollte als erstes einmal das Originale spielen, dann einen Übergang wie ich das im Video von Thomas Krüger ab Minute 2:16 bis 2:53 spielen oder so in der Art und dann zum Schluss nochmal alles aber die li. Hand nur mit Akkorden.

Habt ihr ein Tipp für mich wie ich diese Improvisation im Video von Min. 2:16 bis 2:53 ähnlich machen kann? Nur vom anschauen und nachmachen klappt das nicht, sobald er re. Akkorde spielt komm ich nicht nach.
Wie könnte ich sowas in der Art machen? Habt ihr ein Tipp für mich welche Noten da passen für eine Improvisation wo die re. Hand mal weiter unten dann wieder oben spielt?

Ich hoffe man versteht was ich meine...

Gruss RedRose
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das "comptine d`un autre été" ist ein (leicht) fortgeschrittenes Stück, ich würde es ungefähr im dritten Jahr Klavierunterricht verorten.
Ich kann es jetzt nicht ausprobieren, bei der Improvisation an der bezeichneteten Stelle spielt er m.E. die Grundtöne mit der rechten Hand überkreuzt im Bass und dann rechts die Akkorde (Dreiklänge) dazu.
Die Töne sollten die gleichen sein, die Du in der linken Hand arpeggierst, nur eben in anderen Lagen/Umkehrungen.

Gruß Claus
 
sobald er re. Akkorde spielt komm ich nicht nach.
Er spielt an dieser Stelle rechts einfach die Akkorde, die er links auch spielt, nur in einer anderen Umkehrung. Er erste Akkord E-Moll wird z.B. in der ersten Umkehrung gespielt, die anderen dann entsprechend der Stimmführung (bei entsprechend flinkem Gebrauch der Pausetaste sieht man sogar, welche Tasten heruntergedrückt sind). Wenn die r.H. überkreuzt in den Bass, spielt sie einfach die Grundtöne der Akkorde (Achtung: Grundton ≠ tiefster Ton der l.H.).

Beim drittem Durchgang spielt er beim D-Dur-Akkord einen Quartvorhalt (Dsus4 -> D), beim 4. Durchgang die Akkorde z.T. arpeggiert und im Bass eine Melodie, die Du unschwer selbst heraushören kannst.

Viele Grüße,
McCoy

Edit:
@Claus war schneller ... :)
 
Vielen Dank Euch beiden Claus und McCoy
Ja, das passt mit den Akkord-Umkehrungen, habe es probiert das hört sich gut an, jetzt muss ich mir noch irgendein Übergang überlegen.
Gruss RedRose
 
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Hey ihr lieben,

ich hätte da auch mal eine Frage zum Thema Fingersatz:

und zwar hab ich mir in den letzten Monaten die Dreiklänge plus umkehrungen in allen Tonarten durch den Quintenzirkel beigebracht.

Ich hatte dafür im Internet und auch in einem Klavierlehrbuch Fingersätze die sich für alle Akkorde immer wiederholen gefunden und habe die Akkorde plus Umkehrungen über die ganze Klaviatur einfach zu einem Beat auf meinem Epiano solange ruf und runter und kreuz und quer gespielt, bis ich sie einigermaßen drauf hatte und meine Finger jetzt teilweise so halb intuitiv greifen was ich möchte.
Die meisten werden sie eh schon kennen aber falls es jemand anderes noch interressiert die Fingersätze waren:

Linke Hand Dreiklang Grundstellung 531, 1. Umkehrung 531, 2. Umkehrung 521
Rechte Hand Dreiklang Grundstellung 135, 1. Umkehrung 125, 2. Umkehrung 135

Jetzt bin ich grade dabei mir die Akkorderweiterungen (erstmal ganz einfach 7er und 9er) und die Sus Akkorde beizubringen und suche vergeblich im Netz nach genauso eindeutigen Fingersätzen mit denen ich zumindest erstmal die leitereigenen 7er einfach auch wieder hoch und runter spielen kann bis ich sie intuitiv drauf habe. für die Sus Akkorde und evtl. die verminderten wäre das natürlich auch gleich noch ganz praktisch wenn ich das richtig verstanden hatte waren bei den sus2 die alterierte terz eh die none vom grundakkord und beim sus4 die 11 oder? dh. damit müsst ich zumindest dann schonmal mit links und rechts zusammen dann die 9er und 11er zusammensetzen können wenn ich die sus akkorde kann?

Über eure Hilfe würde ich mich sehr freuen :)

liebe grüße,

ps. is mein erster Post also Hallo an alle hier im Forum :D
 
Hallo Tom, willkommen im Forum!

Die Finger 2, 3, 4 und 5 liegen in der Regel auf nebeneinander liegenden Tasten, der Daumen (1) kann um eine Taste abspreizen.

Es gibt Ausnahmen: Z.B. kann bei der 3. UK eines Septakkordes auch der Zeigefinger um eine Taste abspreizen. Manchmal macht es auch Sinn, bei vierstimmigen Akkorden, z.B. Septakkorden, bei denen der oberste Ton auf einer schwarzen Taste liegt, den kleinen Finger wegzulassen. Alle Ausnahmen kann man nicht auflisten, da spielt dann die Erfahrung eine große Rolle.

Viele Grüße,
McCoy
 
Hi McCoy,

vielen dank schonmal für die Antwort :)

leider ist mir daraus jetzt noch kein allgemeines Konzept erschließbar für Fingersätze mit denen ich mir die 7er plus umkehrungen durch das rauf und runter spielen über die Tastatur beibringen kann...

vll bin ich auch zu doof und verstehe den versteckten Hinweis zum selber erschließen nicht :D

meinst du du könntest mir evtl für die Linke und Rechte Hand einmal genau die Fingersätze aufschreiben für Grundstellung plus 1-3 Umkehrung? So für dummies quasi? :D

auser natürlich es gibt dieses allgemeine Konzept garnicht? Ausnahmen kannst du natürlich erstmal weglassen anscheinend greift man ja manchmal die Grunddreiklänge auch anders, allerdings geht es mir erstmal darum mir mit einem Fingersatz der die meiste Zeit anwendbar ist und sinn macht die Akkorde und ein Blick dafür zu erschließen...

wäre dir sehr verbunden :)

liebe grüße,
Tom
 
meinst du du könntest mir evtl für die Linke und Rechte Hand einmal genau die Fingersätze aufschreiben für Grundstellung plus 1-3 Umkehrung? So für dummies quasi? :D
Ist mir gerade zu viel Arbeit, Schülerin kommt gleich ... :redface:

Aber das Konzept ist einfach: Du legst den 5. Finger auf den höchsten Ton und dann alle Finger nebeneinander auf die Tasten darunter. Z.B. c''5, h'4, a'3, g'2, f'1. Wenn Du jetzt die 2. UK von Cmaj7 hast (e'g'h'c''), liegt auf den c'' der 5. Finger, auf dem h' der 4., auf den g' der zweite. Um das e' zu erreichen, mußt Du den Daumen um eine Taste abspreizen.

Und mit diesem Prinzip gehst Du bei allen Akkorden vor.

Viele Grüße,
McCoy
 
Es kommt m.E. darauf an, was Du musikalisch vorhast - Musiktheorie verstehen oder Praxis üben.
Den Basston links (oft oktaviert) und Umkehrungen von Dreiklängen rechts üben macht besonders in häufig vorkommenden Akkordverbindungen Sinn.
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_songs..._progression

Kleine Workshops zu solchen Akkordgrundlagen bietet z.B. Bonedo.
https://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/akkorde-lernen-am-klavier.html
https://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/gospel-und-rb-piano-workshop-1-wechselakkorde.html
https://www.bonedo.de/artikel/einze...-denen-du-fast-alle-songs-spielen-kannst.html

Bei Jazz und den Vierklängen (oder darüber hinaus) ist die Ausgangslage deutlich komplexer. Da kann ich empfehlen, sich an bewährten praktischen Regeln zu orientieren.
Die sagen etwas darüber aus, welche Töne eines Vierklangs wo liegen und wie sich bei typischen Akkordverbindungen in Dur und Moll sowie weiteren Tensions diese Verteilungen der Töne entwickeln.
Man nennt das Ergebnis chord voicing, einfache Beispiele dafür sind 1 7 3 5 , 1 3 7 9 oder 1 5 7 3.

Ich finde zum Lernen der "Jazz Chord Voicings" Lehrhefte hilfreicher als Versuch und Irrtum oder die Bruchstücke aus Internetseiten und YT-Videos, dazu zwei Tips zum Grundlagentraining:
Philipp Moehrke - Jazz Piano – Voicing Concepts
Mike Tracy Jazz Piano Voicings
Das Heft von Tracy bezieht sich neben der Grundinformation auf Stücke aus den Abersold Play-Alongs, aber man kann die Akkordfolgen natürlich auch in Band in a Box, Garage Band o.ä. eingeben.

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey ihr zwei,

vielen dank soweit!

@McCoy ja versteh ich voll und ganz :D :D jetzt is mir auch das Prinzip klar dank dir!
Ich werde mir jetzt einfach mal für alle 7er plus Umkehrungen für linke und rechte Hand nach dem Prinzip Fingersätze erarbeiten und hier dann posten evtl bringt es ja auch jemand anderem etwas.
vll hast du ja Lust und Muße dann nochmal drüber zu schauen evtl fällt dir ja ein Fehler auf, natürlich nur falls es der Zeitrahmen zulässt ;-)

@Claus
Ja ich wollte mir erstmal so die dreiklänge und 7er erschließen um sie beim Jammen nutzen zu können (also praxis üben) und wollte mir bald noch nen Lehrer für Jazz suchen.
Dachte aber zumindest die 7er kennen und halbwegs irgendwo einbinden sollte ich schon können bevor ich mir Jazz beibringen lasse.
Die Buchtipps sehen super aus hab mir das von Phillip Moehrke jetzt einfach mal bestellt lohnt sich das andere auch noch dazu?

Habt ihr beiden oder einer von euch vll noch Tipps für so ein Schema für die Sus Akkorde für Fingersätze? Oder für die verminderten?

liebe grüße

Tom
 
Ich wollte dir mit den Heften eine Auswahl bieten, die Inhalte überschneiden sich stark.

Gelernt habe ich mein bisschen Comping mit Philipp Moehrke, das Voicing Heft liegt mir durch sein "learning by doing".
Bei früheren Anläufen mit z.B. Mark Levine, Jazz Piano konnte ich nicht so ganz den Zugang finden, das ist aber arg lang her.

Derzeit compe ich relativ wenig, weil meine Übungszeit anders eingeteilt ist und ich vor allem eine bessere Koordination und Unabhängigkeit in den Fingern erüben möchte. Das bedeutet klassische Etüden und Barockmusik von Hook, Händel, Bach usw.
Inzwischen spiele ich das sehr gerne, früher war es dagegen nichts, womit ich mich aktiv auseinandersetzen wollte. :D

Gruß Claus
 
Habt ihr beiden oder einer von euch vll noch Tipps für so ein Schema für die Sus Akkorde für Fingersätze? Oder für die verminderten?
Bei sus-Akkorde mit Septimen macht das Fingersatzlernen mMn keine Sinn, das ergibt sich aus dem Zusammenhang. Es ist übrigens auch bei den Drei- und Vierklängen so, daß es ganz viele Situationen gibt, in denen die Standardfingersätze nicht passen. Man denke nur mal an die Kadenzen.

Verminderte: Immer 1 2 3 5. Ausnahme: E°7, A°7 und H°7. Bei diesen dreien benutze ich den 4. Finger an Stelle des 5. Diese drei haben gemeinsam, daß der Daumen auf einer weißen und der kleine Finger auf einer schwarzen Taste liegt. Bei allen dreien geht trotzdem auch 1 2 3 5.

Viele Grüße,
McCoy

Edit:
An Deiner Stelle würde ich mal II-V-I in allen Tonarten üben, mit Stimmführung, beginnend einmal in Grundstellung und einmal in 2. UK.

Haha, wie geil! Jetzt habe ich im Netz nach Noten gegoogelt, in denen das dargestellt wird, und mein eigenes Sheet von vor 5 Jahren gefunden.:rofl:
https://www.musiker-board.de/threads/spass-beim-kadenzen-ueben.593247/#post-7468097

Hier ist es:

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  • In allen Tonarten üben, die I immer 2 Takte lang.
  • Das was die rechte Hand spielt auch mit der Linken üben. Rechts dazu auf der jeweiligen Dur Tonleiter improvisieren.
  • Groove dazu erfinden.
Die Reihenfolge der Tonarten am Besten wie in diesem Playalong:

 
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