Das "Problem" ist, dass verschiedene Gitarristen jeweils etwas anderes darunter verstehen. Du versuchst hier deine persönlichen Klangeindrücke bezüglich eines Steghumbuckers in verschiedenen Gitarren mit dem simplen Wort "kräftiger" zu beschreiben und es auch noch wie eine allgemein anerkannte Tatsache klingen zu lassen. Das hat allenfalls humoristische Aspekte.
Ok, die Holzkombi macht Druck. Leider auch nicht besser.
Um deutlich zu machen, was ich meine, erzähle ich mal kurz, wie ich meine 4 hauptsächlich gespielten Gitarren bewerte. Eine davon hab ich schon recht lange. Sieht aus wie eine Strat, hat zwei Humbucker. Besteht aus Linde mit Ahorndecke, Hals ist Ahorn mit Ebenholzgriffbrett. Obwohl ich die Gitarre gern spiele, ist sie klanglich nicht meine beste. Daher bekam sie hin und wieder neue Tonabnehmer. Im Moment macht sie mit einem Seymour Duncan Invader am Steg "kräftigen Druck". (Richtig gut finde ich sie aber immer noch nicht.) Meine Les Paul ist aus den typischen Hölzern und klingt mit ihren Classic '57 recht authentisch, wirkt aber gegen den Invader etwas schlanker und definierter. Meine Strat ist aus Mahagoni, so wie eine SG. Tja, und nu? Die vierte Gitarre ragt aber mit ihrem Stegpickup (so empfinde ich es jedenfalls) deutlich heraus. Sollte ich entscheiden, welcher Klang der "kräftigste" ist, wäre es der Steghumbuckersound dieser Gitarre. Konkreter würde ich sagen, diese Gitarre hat ein aggressiv (aber trotzdem angenehm) klingendes Mittenspektrum. Eine Ibanez RG aus Linde (allerdings mit Ahornhals und Griffbrett).
Aus meiner Sicht sehr unterschiedliche Gitarren aus diversen Hölzern und sehr unterschiedliche Klangeindrücke. Davon irgendwas rauszugreifen und es pauschal mit "kräftiger" oder "mehr Druck" zu beschreiben, wäre ziemlich danbeben und würde der Sache nicht gerecht. (Stell dir nur mal vor, ich würde jetzt hier rumrennen und rigoros behaupten, Linde mit Ahornhals klingt am kräftigsten und macht den meisten Druck. Das wäre doch voll seltsam, oder?)