Also ich hab 1970 bei einem ungarischen Kirchenmusiker mit 35 DM pro Monat für 45 Minuten pro Woche Einzelunterricht angefangen und Ferien mussten nicht bezahlt werden.
Z.B. 2005 bezahlte ich für meine beiden Jungs für Klavierunterricht bei einer "examinierten" Pianistin (war ein älteres Semester Marke Rohrstock
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und welche Abschlüsse es in ihrer Jugend gab, konnte ich nicht nachvollziehen) für 45 Minuten Einzelunterricht bei uns im Haus 35 Euro (also 70 Euro pro Termin mit je Sohn 45 Minuten, was ja nur einmal Anfahrt bedeutete). Ich hab aber für meine Schratzen extra nach einer solchen Lehrerin gesucht und war absolut zufrieden mit ihren pädagogischen und musikalischen Fähigkeiten. Sie verstand es aus jedem der beiden das Beste rauszuholen.
Bei Dienstleistung sind die Preise versus Leistung sehr schwer vergleichbar, weil die "Leistung" eben schwer vergleichbar ist. Bringen 45 Unterricht bei der einen Lehrkraft dasselbe wie bei einer anderen Lehrkraft? Was heißt "beibringen" und wie steht es um Motivation des Schülers durch den Lehrenden? Ich hab in der Oberstufe und im Studium selbst viel verschiedensten Unterricht gegeben und hatte zum Schluss Spitzenpreise (war wohl so um 1982 bis 1985 mit 35 Mark für 60 Minuten im Haus des Schülers, die bezahlt wurden, weil ich entsprechende Referenzen hatte). Es kommt eben darauf, wer was wie braucht, um das Beste aus sich herauszuholen, egal bei welcher Materie. Als "Auftraggeber" müsste man aber selbst in der Lage sein, die Qualifikation des Lehrenden festzustellen (und das nicht nur fachspezifisch, sondern auch pädagogisch - ich bin übrigens kein "ausgebildeter" Pädagoge, sondern Diplom-Physiker). Was ich immer machen würde, ist Probeunterricht und anschließende Besprechung getrennt Eltern/Schüler und Eltern/Lehrer.
Wenn man aber jetzt nach Preisen sucht, kommt es doch einfach auch darauf an, wieviel man bezahlen kann und dann stellt sich die Gretchenfrage: Ist ein eventuell schlechter Unterricht (in diesem Fall im Zusammenhang mit "weil billig") besser als nichts, weil man in dem Preisbereich, den man sich leisten kann nicht besseres findet, oder ist so etwas rausgeschmissenes Geld? Letztlich ist auch das individuell. Aber man muss nach Lösungen suchen. Vielleicht kann man für einen normalerweise zu teuren Lehrer eine (Klein-) Gruppe zusammenfinden, oder man spricht mal mit dem Musiklehrer in der Schule - auch in der Schule ist Instrumentenunterricht alleine oder "im Orchester" möglich. In der Nähe meines Büros ist eine Musikschule (Munich Jazz School; ich glaube "staatlich anerkannt" oder so; da gehen Musikschüler fulltime hin und machen ihren Abschluss dort), die auch grundsätzlich Musikunterricht stunden/wochen/montatsweise anbietet. Leider erinnere ich mich nicht mehr an den Preis, hab mir nur gemerkt, dass es "sauteuer" gewesen wäre, wenn ich für mich da Stunden genommen hätte (und das Lehrpersonal, das ich da so kommen und gehen sehe, erweckte nicht den besten Eindruck).
Für mich ist die Essenz: Man kann schon nicht zwei Lehrer vergleichen und daher auch nicht die Preise.