Gesangsmikros für Deutschpopband mit In-Ear

Charvelniklas
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Eine Band, in der ich spiele, will sich mit Vocalmics ausstatten, um 1. den In-Ear-Sound gleichbleibender zu gestalten und 2. das obligatorische SM58 zu meiden. Die Bühnen, auf denen wir spielen, sind eben nicht immer mit hochklassigen Mikros ausgestattet. Stilistisch spielen wir, wie der Threadtitel schon sagt, deutschsprachigen Pop mit Ausflügen zu Singer-Songwriter und lauteren, rockorientierten Nummern. Wir peilen einen modernen Sound an, also klar und sauber, aber gleichzeitig warm und wollen das live möglichst so rüberbringen. Die komplette Band spielt mit In-Ear. Ich denke, Rückkopplungsfestigkeit können wir deswegen vernachlässigen (?). Bass, Keys und Gitarren gehen alle direkt ins Pult. Laut ist auf der Bühne also nur das Schlagzeug. Wobei "laut" relativ ist - unser Drummer passt sich sehr diszipliniert an das an, was die Raumakustik verträgt.

Wir haben zwei sich abwechselnde Leadsänger, deren Stimmen ich als recht rund beschreiben würde. Ihre Tonlage liegt im Bariton, würde ich sagen. Wir haben uns gedacht, dass wir mal in einen großen Musikladen fahren und ausgiebig Mikros testen, wo wir die drei bis vier besten Kandidaten zuhause und im Bandmix weiter ausprobieren. Ich finde dabei tückisch, dass ein Mikro, das alleine schön und natürlich klingt, nicht unbedingt gut in den Bandmix passt. Das e945 z.B. gefällt mir ohne Kontext gar nicht (die Höhenbetonung finde ich unangenehm), aber wenn ich das mal live gemischt habe, fand ich, dass es schon sehr hilfreich vorgefärbt ist. Wenn es da Tipps gibt, worauf wir beim Testen achten sollen, dann gerne her damit. :)

Das Budget ist noch recht offen. Das heißt, es muss nicht viel kosten (wenn ein Mikro für 130 € super klingt, haben wir nichts dagegen ;)), darf aber, wenns wirklich geil ist, auch bis an die ~500 € gehen. So oder so wollen wir auch teure Mikros testen, um zu schauen, ob es uns das wert ist. Ich bin gerade auf dem Trip, dass ich Kondensatormikros toll fände. Die Phantomspeisung könnten wir mit dem In-Ear-Pult immer liefern. Andererseits soll uns Technik egal sein, solange es gut klingt.

Ich hab zwar etwas Erfahrung mit dem ein oder anderen Mikro (SM58, Beta 58, e945, Beta 87a, MD 425), aber es gibt hier genügend Leute, die sich wirklich auskennen. Deswegen: Schießt mal los, was wir in die Auswahl nehmen sollten ;) Und auch, ob es Mikros gibt, um die wir bei unserem Zweck getrost einen Bogen machen können (Die Kategorie unter 100 € mal ausgenommen, da hatten wir nicht vor zu suchen).
 
Eigenschaft
 
Hallo .
Die von Dir angeführten Mikros kenne ich alle. Wir arbeiten seit Jahren mit 945er Kapsel (Superniere für die Beatbox) 935er Kapsel Niere für den Bass. -> beide nutzen den Nahbesprechungseffekt. 965er Kapseln für die Sängerinnen. Es handelt sich um professionelle A-Cappella -Pop Ensembles)
Wenn Dir die Höhen eines 945er zu überpräsentiert sind, so wird das bei einer Kondensatorkapsel nicht weniger werden. Nach meiner Erfahrung ist es aber nicht ungünstig diesen Frequenzbereich vorzuhalten. Zur Absenkung gibt es ja auch noch den EQ.
Ich mag für den Verleih bei unspezifischen Anforderungen auch gerne das Beta 58 was meist gut spielt. Auch wenn die Sänger unterschiedliches Handling haben, komme ich ohne große Eingriffe aus.
Ein Bayerdynamic M88 verwende ich bei Beschallungsaufgaben oft, wenn ich bei Monitorbetrieb das Feedback im Auge (Ohr) haben muß. Ein gutes Mikrofon.
Entscheidend für die Auswahl ist sicherlich das Mikrofonhandling der Sänger. Auch Stativ oder Handheld spielt eine Rolle so dass manchmal lieber ein Kondensatormikrofon als ein Nahbesprechungsmikro gewählt werden sollte.
Und nun viel Spaß mit den sicher folgenden Erfahrungen der Kollegen. Ich lese da auch immer gerne mit.
 
Sennheiser md431
Shure ksm8 oder 9
Neumann kms 104 oder 105
Audix vx 10

das wären so Kandidaten im ~500€ Bereich
 
Wenn Dir die Höhen eines 945er zu überpräsentiert sind, so wird das bei einer Kondensatorkapsel nicht weniger werden. Nach meiner Erfahrung ist es aber nicht ungünstig diesen Frequenzbereich vorzuhalten. Zur Absenkung gibt es ja auch noch den EQ.
Der Witz ist, selbst beim Beta 87A und e945 hab ich auch schon mit nem High Shelf bei ~10 kHz geboostet, weil ich fand, dass es passte. Mit nem Deesser fand ich das unkritisch. Gerade das Beta 87A wurde da nur "noch schöner", hat mir gefallen. Beim e945... weiß ich manchmal nicht so. Kann echt an der PA gelegen haben, oder am Bühnenlärm, oder oder oder. Oder eben, dass Kondensatormikros doch einfach feiner klingen. Für den angestrebten Sound gehe ich davon aus, dass die Mikros gerne von sich aus ordentlich "Air" haben dürfen.

Auch Stativ oder Handheld spielt eine Rolle so dass manchmal lieber ein Kondensatormikrofon als ein Nahbesprechungsmikro gewählt werden sollte.
Hab ich vergessen, zu erwähnen: Beide sind Instrumentalisten und werden die Mikros fast ausschließlich am Stativ nutzen. Der eine variiert je nach Lautstärke im Abstand, der andere bleibt eigentlich immer nah am Korb.
 
um 1. den In-Ear-Sound gleichbleibender zu gestalten und 2. das obligatorische SM58 zu meiden.
Mir fehlt da der eigentliche Grund Nummer 1, nämlich die Hygiene. Den ganzen Abend ein Mikro am Mund zu haben von dem man nicht weiß wer so alles vorher rein gehustet hat finde ich einfach nicht berauschend. Ich hab mein eigenes Mikrofon allein schon aus diesem Grund im Koffer.
Zum einen will ich noch anmerken dass die aktuelle Abneigung des SM58 wohl aufgrund der vielen eher mehr als weniger versifften Exemplare, die einem so unterkommen. Es gibt aber auch gut gepflegte und die machen einen hervorragenden Job.
Neben den hier schon genannten, offensichtlichen Varianten gibts noch von Audiotechnika wirklich hervorragende Mikros, das AE5400 oder ATM 710 kann ich jedem empfehlen.
 
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Die von mir oben genannten hab ich mit dem Beta 87 und dem dpa 1:1 verglichen. Da ist das Beta 87 sowas von durchgerasselt. Und das dpa sprengt den preisrahmen. Wollte ich noch angemerkt haben...
(Dpa d:facto)
 
Neumann kms würde ich unbedingt anchecken. Das 105 benutze ich sehr gerne live. Die Textverständlichkeit ist extrem gut, insgesamt wird wenig verfälscht. Der manchmal geäußerte Kritikpunkt einer Feedbackempfindlichkeit entfällt ja bei euch.
 
Die Wahl des richtigen Mikrofons hängt auch nicht nur vom Klang ab. Spielt ihr eher auf sehr kleinen Bühnen wo das Schlagzeug direkt hinter dem Gesang steht würde ich vermutlich eher zu einem dynamischen Mikro greifen. Außerdem hab ich mit dem kms 105 die Erfahrung gemacht, dass es tatsächlich stimmen gibt, zu denen es nicht so gut passt. Allerdings zählt es trotzdem zu meinen absoluten lieblingsmikros. Wenn ihr die Chance habt dann testet am besten mehrere Mikros im rauhen alltag. Und nebenbei: feedbackprobleme gibt es nur wenn entweder der/die TechnikerIn oder der/die sängerIn nicht weiß wie man mit dem Mikro umzugehen hat.
 
es gibt inzwischen auch ein etwas günstigeres Modell von dpa: https://www.thomann.de/at/dpa_2028_b_b01.htm
Allerdings habe ich das mal daheim gegen das d:facto und anderen Gesangsmikros verglichen und da hat es mir nicht so wirklich gefallen. Aber man muss ja letztendlich selbst entscheiden und ich denke auch dass jeder auf gewisse Eigenschaften unterschiedlich Augenmerk (oder hier besser Ohrenmerk) legt.
 
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Ich weiss nicht was beim T-Man mit Beyerdynamic passiert ist ,aber die Auswahl von Mikrophonen der Marke ist dort sehr bescheiden.
Warum weshalb wieso ist mir nicht ganz klar,an der Qualität kann es eigentlich nicht liegen.
Meine Empfehlung wäre TG V56
 
Audio Technica AE 5400 und ATM 710 würde ich auch antesten als Kondensatoren.
Bei den Dynamikern würde ich mir das MD 100 von Microtech Gefell bestellen. Ich hatte es im AB-Test mit dem KSM8. Ich habe das MD 100 behalten.
 
Sennheiser md431
Shure ksm8 oder 9
Neumann kms 104 oder 105
Audix vx 10

das wären so Kandidaten im ~500€ Bereich

Statt MD431 das E965, dann passt es. Alternativ Neumann oder Shure, wenn du dann nicht zurechkommst liegt es nicht an den Mikros.
 
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So, dann hab ich bis jetzt auf der Liste:
Neumann KMS 105
Beyerdynamic TG V96c
Audix vx10
Sennheiser e965
Audio Technica AE5400
Shure Beta 87A
Sennheiser e865
Beyerdynamic TG V56c
Sennheiser e945
ATM 710

Was ist mit AKG, z.B. C7? Bei den günstigen Kandidaten könnte ich mir vorstellen, dass das D7 auch noch eine ganz gute Figur machen könnte (einfach als günstige Option). Find ich persönlich zwar nicht hübsch, aber mir muss es auch nicht gefallen. KSM 9 hab ich nicht mit aufgenommen, weil ich vermute, dass mir das nämlich zu wenig Höhen hat. Was haltet ihr von Kondensatormikros zwischen 100 und 200 €? Kann das sinnvoll sein oder sollte man dann lieber nach einem guten dynamischen Mikro schauen? Ich bin vom Audio Technica AT 2020 etwas abgeschreckt, das (wie anscheinend so viele günstigere Kondensatormikros) einen auf "hell und klar" macht, aber die Höhen werden schnell harsch. So was braucht man natürlich nicht. In dem Zusammenhang hab ich schon öfter den Begriff "Chinahöhen" gelesen, aber ich weiß nicht, ob das auf Modelle von Markenherstellern auch so zutrifft.
 
Also das ksm 9 hat bestimmt nicht zu wenig Höhen. Das d7 kenne ich. Ist völlig in Ordnung. Ich persönlich habe das md431 welches ich auch oft im Einsatz habe. Und im Vergleich mit den anderen hier erwähnten durchaus eine gute Figur macht. Es braucht halt einen eq aber von der Auflösung ist es für ein dynamisches Mikro wirklich sehr gut. Die teureren at‘s werden mit Sicherheit auch nicht schlecht sein.
 
AKG C5 und D5 haben wir seit Jahren im Einsatz. Würde ich zum Testen unbedingt mit auf die Liste setzen.
 
Was ist mit AKG, z.B. C7? Bei den günstigen Kandidaten könnte ich mir vorstellen, dass das D7 auch noch eine ganz gute Figur machen könnte
Definitiv,hatte ich beide schon mal hier als Teststellung
Beyerdynamic TG V96c

Vorraussetzung für gute bis sehr gute Condenser sind Bühnen auf dehnen es wirklich leise zu geht, ansonsten hat man auf dem Kanal des Mikros
den gesammten Bühnensound mit drauf,speziell das Schlagzeug das hinter dem Sänger steht.
 
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Vorraussetzung für gute bis sehr gute Condenser sind Bühnen auf dehnen es wirklich leise zu geht, ansonsten hat man auf dem Kanal des Mikros
den gesammten Bühnensound mit drauf,speziell das Schlagzeug das hinter dem Sänger steht.
Kann man das wirklich so pauschal sagen? Ich lass mich gerne aufklären - meine Überlegung ist bis jetzt: Was ein Mikro "hört", hängt primär von der Richtcharakteristik und dem Verhältnis zwischen Nutzsignal und Störgeräuschen ab. Das gilt für dynamische und Kondensatormikros gleichermaßen. Damit deine Aussage stimmt, müssten also die Kondensatormikros in der 500€-Preisklasse breite Nieren haben. Jetzt will ich nicht von einem Haufen Diagramme ableiten, wie sich die Dinger in der Realität machen. Aber ich where mich gerade noch gegen dieses allgemeine "Kondensatormikros sind so sensibel"-Ding, das irgendwie zu bedeuten scheint, dass sie 1. schnell kaputt gehen 2. auf magische Weise mehr Störsignale auffangen als dynamische Mikros und 3. dass sie feiner auflösen. Nummer 3 würde ich so stehen lassen. Nummer 2 muss meiner Meinung nach Quatsch sein und Nummer 1 kann ich nicht beurteilen, weil mir noch nie ein Mikro kaputt gegangen ist.

Sorry, wenn das jetzt so skeptisch klingt und deine Beurteilung auf jahrelanger Erfahrung fußt. :) Aber ich will da lieber ein Stück zu skeptisch sein, als am Ende einem Mythos aufgesessen zu sein. Wie gesagt, ich lasse mich gerne korrigieren.

Bei der Bandaufstellung sind wir noch am testen und werden wahrscheinlich nicht immer den Luxus haben, einen festen Aufbau zu realisieren. Aber geplant ist, das Schlagzeug an der Seite zu haben, dann mich schräg davor (zukünftig Backing Vocals - Mikro wird wahrscheinlich gegatet oder mit nem Expander versehen), die beiden Leadvocals auf der anderen Hälfte der Bühne.
 
Die AE 5400 von Audio Technica sind Kondensatormikros und wurden lange von Metallica genutzt
Und Amy Winhouse, die das ATM 710 benutzte, hatte auch keine leise Bühne.

:-D
 
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Ich spiele im Trio Rockmusik, meist eher kleine Geschichten. Der Leadsänger hat ein KSM9 und wir haben bisher kein Problem damit.
Bei einem Bigband Projekt hatte ich vier AT 2010 für die Sängerinnen, die vor dem Drummer standen. Kein Problem damit.
Eines ist mir aber bei den vielen Gelegenheiten, bei denen ich mit Kondensatormikros für die Stimme zu tun hatte, aufgefallen. Die Nahbesprechung ist nicht so ausgeprägt und auch das Handling, was den Abstand zum Mikro betrifft, ist gutmütiger. Will heissen das der Pegelabfall nicht ganz so schnell greift wenn man den Abstand erhöht. Allerdings ist nach einigen Zentimetern auch wieder Schluss mit lustig.
 
Kann man das wirklich so pauschal sagen?
Pauschal ist garnichts,auch meine Aussage nicht.
Aber ich where mich gerade noch gegen dieses allgemeine "Kondensatormikros sind so sensibel"-Ding, das irgendwie zu bedeuten scheint, dass sie 1. schnell kaputt gehen 2. auf magische Weise mehr Störsignale auffangen als dynamische Mikros und 3. dass sie feiner auflösen.
Wo habe ich das behauptet.
Weder habe ich geschrieben das diese Mikros Feedback anfälliger sind noch das Sie schneller kaputt gehen,noch das Sie Störsignale auffangen.
Die AE 5400 von Audio Technica sind Kondensatormikros und wurden lange von Metallica genutzt
Und nun?
Hatte zur Teststellung von Beyerdynamic die komplette TG Serie und das auch das TG V96.
Ein super Mikro ,leider auf eine Rockbühne getestet.
Komplettte Schlagzeug mit auf dem Kanal,Feedback war kein Thema.
Ich behaupte hier nicht das man keine guten Condenser auf Bühnen einsetzen kann lediglich will ich damit andeuten das es nicht immer die beste Idee
sein muss.
 
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