Hi,
es ist schon mal angeklungen, aber irgendwie wohl nicht richtig durchgekommen.
@benny barony hat ganz zurecht darauf hingewiesen, dass es hier am Halswinkel liegen könnte.
Also: Vor allen anderen Maßnahmen solltest Du die Saiten entspannen und den Hals abschrauben. Dann siehst Du, ob in der Halstasche ein flaches Stück Holz liegt (der besagte "Shim", also Unterleger), der Hals in Richtung Bridge leicht ansteigen lässt. Manchmal bleibt er beim Ausbau auch unten am Halsfuß kleben, also auch hier kontrollieren. Ist ein Shim drin - raus damit! Dabei solltest Du natürlich auch Halsfuß und -tasche darauf kontrollieren, ob eine Lacknase oder Produktionsrückstände vorhanden sind, die den gleichen effekt wie ein Shim haben könnten.
Sollte nichts davon vorhanden sein, gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Einen dünnen Shim (dürfte weniger als 1 mm dick sein) an die Vorderkante der Halstasche legen, sodass sich der Hals etwas zum Body hin neigt. Eher nicht mein Favorit, weil ich persönlich mich nicht damit anfreunden kann, dass dabei ein großer Teil des Kontaktfläche zwischen Hals und Body verloren geht.
- Längere Schrauben für die Saitenreiter kaufen, wobei Du da erst mal feststellen musst, welches Gewinde. AFAIK sollten es bei einer MIM-Strat M3-Schrauben sein, da kannst Du mit einer normalen M3-Schraube aus dem Werkzeugkasten ja mal antesten. Längere als die Standardausführungen findest Du mit den Bezeichungen "Madenschraube" oder "Gewindestift" M3 in besser sortierten Eisenwarengeschäften (einfach Schraube mitbringen, die finden dann schon was) oder im Internet zB hier:
https://eshop.wuerth.de/Produktkategorien/ISO-4026-Edelstahl-A4-21H-blank/14013511052002.cyid/1401.cgid/de/DE/EUR/?CatalogCategoryRef=14013511052002@WuerthGroup-Wuerth-1401&SelectedFilterAttribut=%5B%5D
Manche Mexico-Strats haben aber US-Hardware, da könnten es auch je nach Jahrgang Imperial-Gewinde, also US-Zollmaße sein, dann musst Du die Dinger mit der Lupe suchen. Es gibt aber schon auch bei uns Händler, die US-Schrauben haben, für die Harley-Fans zum Beispiel... Ansonsten hat das Netz letztlich so gut wie alles.
- Stehbolzen in den Einschlaghülsen (Posts) höher legen - wie schon erwähnt, NIEMALS unter Saitenzug, also Federn raus - verstellen - Federn rein und Saitenlage kontrollieren. Ja, ich weiß, das nervt.
Jedenfalls: auch das geht, die Bridge muss keineswegs flächig am Body aufliegen. Tatsächlich ist das oft sogar nachteilig, weil die Fläche so groß ist, dass die Auflage schlecht definiert bleibt. Besser ist ein einzelner, eher begrenzter Anschlagspunkt. Ich habe eine Gitarre, bei der ich das Floyd Rose so eingestellt habe, dass es nur abwärts betätigt werden kann. Ein FR hat ja nun gar keine Schrauben an den Saitenreitern, also
muss die Saitenlage an den Posts eingestellt werden. Halswinkel war auch nicht zu ändern, weil Neck Thru. Was Du brauchst, ist nur ein Stück Holz, das Du in der Federkammer so vor dem Tremoloblock am Holz befestigst, dass dieser am Anschlag genau senkrecht steht. Wie
hoch die Bolzen eingestellt sind, ist dabei egal, denn die Ruhestellung des Tremolos wird stets exakt definiert durch 3 Punkte, sprich die beiden Messerkanten sowie den Anschlag unten.
Ich habe hinten auch nur 3 Tremolo Federn drin, wäre es vielleicht doch sinnvoll noch 2 zu kaufen, damit ich doch ein floating benutzen kann und genug widerstand beim benutzen vom hebel oder halt "bending" hab.
Das klingt jetzt ein bisschen danach, dass Du eigentlich ganz gerne ein schwebendes Tremolo zur Verfügung hättest, nur bisher nicht damit zurecht kommst. Das ist aber etwas, was man schon in den Griff bekommen kann, teils auch spieltechnisch. Mehr Federn ist schon mal nicht falsch - man muss natürlich die Federkralle weiter rausdrehen, damit das Trem in Ruhestellung waagrecht bleibt, aber durch die erhöhte Federkonstante wird nicht nicht nur der Widerstand gegen die Hebelbewegung erhöht, sondern auch der gegen Bendings. Soweit die mechanische Seite.
Spieltechnisch kann man Verstimmungen der nicht gezogenen Saiten bei Double Bends mit einem Auflegen des Handballens im hinteren Bereich des Tremolos (ähnlich wie bei Palmmutes, aber hinter dem Punkt, wo man abdämpft) entgegenwirken. Das kann man trainieren und regelrecht automatisieren, man muss halt gut hinhören und etwas Sensibilität dafür entwickeln.
Gruß, bagotrix