Wil_Riker
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Einleitung
Mit der DRM-Serie hat der US-amerikanische Hersteller Mackie fünf aktive PA-Lautsprecher für professionelle Ansprüche vorgestellt. Mir stand für etwa vier Wochen ein Test-Setup, bestehend aus den beiden 12/2er-Topteilen DRM212 und dem 18-Zoll-Subwoofer DRM18S, zur Verfügung. Zusätzlich gehören zur genannten Serie das 15/2er-Top DRM215, das 15/3er-Top DRM315 sowie das Line-Array-Modul DRM12A.Mackie DRM212
(Mackie DRM18S ohne obligatorischen Thomann-Link, da dort zur Zeit nicht erhältlich)
Anmerkung: Die Fotos sind zur besseren Lesbarkeit als Thumbnails in den Bericht eingebunden; zur Vergrößerung einfach anklicken!
(Mackie DRM18S ohne obligatorischen Thomann-Link, da dort zur Zeit nicht erhältlich)
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Technische Daten
Meine Testobjekte wurden mir vom vorhergehenden Tester per Pkw angeliefert, deshalb gab es keine Transportverpackung und keinen Beipackzettel, und ich bekam nur die Lautsprecherboxen selbst nebst benötigten Kaltgerätekabeln übergeben.Topteil DRM212
Die 12/2er-Topteile besitzen Maße von 635 x 373 x 411 mm und wiegen knapp über 19 kg. Einerseits sind sie damit keine Leichtgewichte und aufgrund der Abmessungen auch etwas sperrig zu handhaben. Andererseits spricht dies aber auch für die Roadtauglichkeit und stabile, hochwertig Verarbeitung .
Die "Innereien" der 212 werden von einem robusten (leicht nach außen gewölbten) Metallgitter mit dahinter liegendem feinen Akustikschaum geschützt. Da zwei "Querstreifen" das Lochmuster unterbrechen, entsteht ein meiner Meinung nach edles Aussehen; zwischen beiden Streifen ist das "Running Man"-Logo platziert, das sich übrigens drehen lässt, damit das "Mackie-Männchen" immer von links nach rechts läuft, auch wenn man die Box hinlegt .
Im unteren Rand des Gitters ist mittig die grün leuchtende Betriebs-LED eingelassen; Blau ist anscheinend endlich wieder out . Die LED lässt sich aber auch komplett deaktivieren - dazu später mehr...
In der Draufsicht erkennt man zum einen gut die hochwertige Strukturlack-Beschichtung des Gehäuses aus 15 mm starkem Sperrholz. Sie ist alles andere als grob, sondern fasst sich fast wie Sandpapier an und ist leicht matt. Zum anderen sieht man hier bereits drei der insgesamt sieben vorhandenen M10-Flugpunkte.
Auch ist hier eine obligatorische Tragegriffschale ins Gehäuse eingelassen. Für meinen Geschmack hätte sie etwas weiter nach hinten versetzt hingehört, da der Schwerpunkt beim Tragen nicht optimal ausgenutzt wird.
Wie es sich für eine Multifunktionsbox gehört, besitzt die DRM212 eine 50-Grad-Schräge, um sie für Monitoring-Zwecke einsetzen zu können. Die vier länglichen Gummifüße machen einen wirklich hervorragenden Eindruck und sorgen dafür, dass die Box liegend weder wackelt noch rutscht.
Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich ein großer Metallgriff, um die Box quer zu tragen. Dies ist deutlich bequemer als die Variante "hochkant" (s. o.), weil die Griffmulde (die übrigens auch wieder den "Running Man" zeigt) hier sehr großzügig dimensioniert ist. Deshalb fällt das kleine Manko der fehlenden Gummierung des Griffs nicht weiter ins Gewicht.
Auf der Unterseite sorgen vier große Gummifüße für einen stabilen Stand der Box. Hier ist mittig nicht nur ein obligatorischer Stativflansch eingelassen, sondern gleich derer Zwei: Hierdurch lässt sich die DRM212 ohne weiteren zusätzlichen Schrägsteller um 7 Grad nach vorne neigen .
Bevor wir zum Anschluss- und Bedienfeld der DRM212 kommen, vorab noch die schnöden technischen Daten: Der 12" große Tieftöner (1220 W/RMS) und der 1,4" große Hochtöner (380 W/RMS) werden von separaten konvektionsgekühlten Class-D-Endstufe angetrieben (Trennfrequenz 1,5 kHz) und decken einen akustischen Bereich von ca. 90 Grad x 60 Grad ab (Frequenzgang etwa 45 - 20.000 Hz). Lt. Datenblatt wird ein maximaler Schalldruckpegel von 134 dB erreicht. Mit einem Peak-Limiter, einem Subsonic Filter und einer thermischen Schutzschaltung sollte die Box ausreichend gegen Fehlbedienung und Überlastung gesichert sein.
Sämtliche Anschlüsse und Regler befinden sich versenkt am "Hinterteil" der Box, so dass die Potis nicht hervorstehen.
Bei dem vermuteten professionellen Anspruch der DRM-Serie verwundert, dass Mackie beim Stromanschluss "nur" auf eine Kaltgerätebuchse und nicht auf PowerCON setzt . Aber werfen wir doch mal einen genaueren Blick ins obere Drittel: Hier finden wir eine 4-Kanal-Mix-Sektion, wobei Kanal 1 und 2 jeweils für Monosignale vorgesehen sind und dafür Combo-Inputs (also Buchse, die sowohl XLR- als auch Klinkenstecker aufnehmen) besitzen. Kanal 3/4 ist ein Stereo-Input für Zuspieler, der physisch als 3,5-mm-Klinkenbuchse ausgeführt ist (also z. B. für Zuspieler wie Smartphones, Tablets, Notebooks, MP3-Player). Die Pegel der drei Inputs lassen sich mit den jeweils darüberliegenden Potis regeln, wobei lediglich die beiden ersten Regler einen Rastpunkt in Mittelstellung besitzen (der 3/4-Regler keinen) und für meinen Geschmack etwas zu leichtgängig sind - außerdem bevorzuge ich eine durchgängige Rasterung (individuelle Geschmackssache). Zumindest sind sie jedoch griffig gummiert und gut angeordnet, so dass die Bedienung zum Glück nicht allzu fummelig ist.
Unter den Eingängen 1 und 2 befinden sich die zugehörigen Direct Outs, über die sich die anliegenden Signale jeweils einzeln wieder ausspielen lassen können. Unter dem Input 3/4 dient der Mix Out dazu, das wiedergegebene Signal komplett weiterzuschleifen, z. B. an eine weitere Box.
Ganz oben befinden sich mit dem DRM ControlDashboard das Herzstück zur Konfiguration/Bedienung der DRM212, bestehend aus einem Farbdisplay und einem Encoder.
Im Einschaltzustand, wenn man nach Aufruf eines Untermenüs ein paar Sekunden wartet, oder wenn man in der Menüübersicht "Main" auswählt, zeigt das Display die Standardansicht Main mit den wichtigsten Infos, d. h. die Pegelanzeigen der drei Inputs (sogar farbig grün/rot ) inkl. Info zur gewählten Impedanz von Kanal 2, den Main-Pegel inkl. Pegelstellung (einstellbar mit Hilfe des großen Endlosreglers), die DSP-Einstellung (Voicing Mode) sowie alle Infos zu High-Pass-Filter/3-Band-EQ/Delay.
Drückt man in der Standardansicht den Encoder-Knopf, so gelangt man zur Menüübersicht. Das jeweils aktive Element ist grün hinterlegt, die Untermenüs bzw. Menüpunkte wählt man durch Drehen des Encoders an und ruft sie durch einen weiteren Druck auf bzw. aktiviert sie dadurch. In den Untermenüs gibt es zur Navigation aufwärts dann einen "Zurück-Pfeil" (links).
Der Encoder selbst hat einen satten Druckpunkt, der mir sehr gut gefällt. Die Dreh-Rasterung ist für meinen Geschmack wieder ein klein bisschen zu leichtgängig.
Im Submenü Mode lässt sich die grundsätzliche Klangcharakteristik der DRM212 bestimmen. Die Grafikelemente deuten an, wie der DSP den Frequenzgang der Box ("Speaker Voicing") in etwa "verbiegt", um unterschiedlichen Einsatzzwecken gerecht zu werden:
- Live: "Neutrale" Einstellung
- Club: "Badewanne" (Loudness für Stand-Alone-Betrieb (Konserve)
- Speech: Verstärkung der Präsenz zur Sprachverständlichkeit, starke Absenkung der "Rumpel-Frequenzen" (High-Pass)
- Mon: Leichte Absenkung der tiefen Frequenzen beim Einsatz als Wedge/Floormonitor (Bodenkopplung!), Absenkung der "kritischen" Frequenzen um 2 kHz
Das Untermenü Sub dient dazu, den Hochpassfilter (HPF) der Box zu konfigurieren:
Off: HPF deaktiviert
DRM Sub: Abgestimmter Betrieb mit dem zugehörigen System-Subdoofer DRM128S (s. u.)
Var: Manuelle Einstellung des Filters von 40 - 160 Hz
Im Untermenü EQ verbirgt sich ein rudimentärer 3-Band-Equalizer. Die Center-Frequenzen für Tiefen, Mitten und Höhen sind variabel (20 - 200 Hz, 200 Hz - 2kHz, 2 kHz - 20 kHz). Wie die Bezeichnungen LoShelf und HiShelf bereits andeuten, haben diese beiden Bänder eine Kuhschwanz-Charakteristik vorgegeben.
Die einzelnen Bänder lassen sich in einem Bereich von +/- 12 (dB) manipulieren. Navigiert man zum Punkt Flat, lassen sich die EQ-Einstellungen wieder neutralisieren.
Eine hilfreiche Funktion, die meiner Meinung nach den Qualitätsanspruch der DRM-Serie betont, findet man im Menü unter Delay. Hier lässt sich das Topteil gegenüber einem Subwoofer oder beim Einsatz als Delay-Line-Lautsprecher um bis zu 100 ms verzögern. Besonders clever: Man muss die Formel/Zahl zur Schallgeschwindigkeit nicht auswendig wissen, sondern kann auch einfach die Entfernung (in Fuß bzw. Metern) einstellen . Zu beachten ist allerdings, dass sich nur die Millisekunden-Anzeige manipulieren lässt; die Anzeigen für die Distanz gehen dabei simultan mit.
In der Config-Sektion lassen sich einige grundlegende Konfigurationen treffen und Infos abrufen:
Memory bietet die Möglichkeit, bis zu sechs Grundeinstellungen zu speichern und wieder abzurufen, wenn die DRM212 in wiederkehrenden Locations/Setups betrieben werden soll.
Mit Hilfe von Lock PIN kann man die Box mit einem vierstelligen numerischen Passwort versehen, um unerwünschten Zugriff zu verhindern.
Über Ch2 In lässt sich festlegen, ob Input 2 eine hohe oder niedrige Eingangsimpedanz besitzen soll; Hi-Z ermöglicht z. B. den direkten Anschluss von Instrumenten mit passivem Abnahmesystem ohne DI-Box.
Mit Backlight kann man bestimmen, ob die Beleuchtung des Displays dauerhaft an- oder ausgeschaltet sein soll oder nach einer Weile ohne Bedienzugriff automatisch dimmt. Die Abschaltung bzw. das Dimmen ist u. a. für Situationen sinnvoll, in denen die DRM212 in dezenter Umgebung ihren Dienst verrichten soll. Leider passiert das Dimmen für meinen Geschmack ein klein wenig zu schnell und das Display spiegelt insbesondere bei Tageslicht relativ stark ...
Ebenso lässt sich über Front LED die grüne Betriebsanzeige auf der Vorderseite (s. o.) dauerhaft aktivieren oder deaktivieren.
Reset setzt die Box zurück auf Werkseinstellungen.
About liefert einige Infos über die DRM212: Firmware- und DSP-Version, Betriebstemperatur des DSPs.
Subwoofer DRM18S
Der System-Subwoofer DRM18S ist zugegebenermaßen ein ziemlicher Koloss - alleine bekommt man ihn aufgrund seines Gewichts von 40,8 kg und seiner Dimensionen von 58,4 x 59,2 x 79,0 cm nur mühsam bewegt.
Die tadellose Verarbeitung und etliche Eigenschaften teilt sich die Bassbox mit den weiteren Angehörigen der DRM-Serie, u. a. das stabile Gehäuse, das unauffällig Frontgitter mit dahinterliegendem Akustikschaum und die grüne Betriebs-LED an der Unterkante des Gitters.
An den beiden Seitenflächen befinden sich je zwei M10-Flugpunkte (ohne Foto) sowie je ein großer (leider nicht gummierter) Tragegriff mit großzügig dimensionierter Griffmulde. Die Mulden sitzen für meinen Geschmack etwas zu weit vorne.
Auf der Oberseite des Subwoofers sind drei weitere Flugpunkte erkennbar.
Dominierendes Element ist allerdings der Flansch für die Aufnahme einer Distanzstange. Er besitzt ein M20-Gewinde, d. h. die entsprechende Stange kann nicht einfach nur eingesteckt werden, sondern muss passend eingeschraubt werden.
In den vier Ecken sind Vertiefungen im Gehäuse eingefräst. Sie dienen dazu, Stacking für einen weiteren identischen Subwoofer zu ermöglichen, d. h. beim Stapeln setzen sich hier die Standfüße der zweiten Bassbox hinein (s. u.).
Auf der Unterseite befinden sich die vier besagten (und bereits beim Topteil für sehr gut befundenen) großen Gummifüße sowie ebenfalls drei M10-Flugpunkte, die dazu geeignet sind, das in der Einleitung erwähnte Line-Array-Modul DRM12A zu befestigen, um ein komplettes LA-Setup zu erstellen.
Bevor wir zum Herzstück des DRM18S kommen, sei das Augenmerk zunächst auf die komplette Rückseite der Bassbox gelenkt: Je vier Schrauben in den vier Ecken deuten an, dass man hier Transportrollen anbringen kann, z. B. das optional erhältliche Mackie CK100 Caster Kit. Auch hier sind wieder M10-Flugpunkte ersichtlich, nämlich derer zwei. Außerdem sei nochmals auf die hervorragende Verarbeitung hingewiesen - die Kanten des Gehäuses sind nicht spitz, sondern leicht gebrochen/abgeschrägt.
Wie beim Topteil gibt es zur Stromversorgung "nur" einen Kaltgeräteanschluss.
Keine Überraschung bei Anschlüssen und Bedienelementen: Der Subwoofer wird Stereo angefahren, besitzt also zwei Kanäle. Unter den Combo-Inputs (die wie beim Topteil sowohl XLR- als auch Klinkenstecker aufnehmen) befinden sich je ein zugehöriger Direct Out zum Weiterschleifen des Signals an einen weiteren Subwoofer sowie ein High-Pass Out, der zum Anschluss eines Topteils gedacht ist und das vom DSP bearbeitete Signal nach der Frequenzweiche (s. u.) führt.
Der Endstufenblock in Class-D-Technik treibt den 18-Zöller mit einer Leistung von 2000 W an und sorgt lt. Datenblatt für einen maximalen SPL von 134 dB. Es sind die gleichen Schutzschaltungen (Peak-Limiter, Subsonic Filter, thermische Sicherung) wie beim Topteil (s. o.) vorhanden.
Analog zum Topteil findet man hier auch das farbige Display inkl. Encoder wieder, um den Subwoofer konfigurieren und bedienen zu können. Auch wenn sie nicht überstehen, hätten die Bedienelemente für meinen Geschmack einen Tick tiefer versenkt werden können.
Im DRM ControlDashboard zeigt die Standardansicht des 18S-Displays (Main) die wichtigsten Einstellungen sowie anliegenden Input- und Output-Pegel inkl. Pegelsteller:
- Modus des Subwoofers
- Trennfrequenz
- Cardioid Mode
- Delay
Das Menü zeigt symbolisch die sechs verfügbaren Untermenüs. Mit Main kehrt man jederzeit zur o. g. Standardanzeige zurück (dies passiert ebenso nach ein paar Sekunden ohne Bedienzugriff).
An dieser Stelle ist eine Entschuldigung fällig, dass die Fotos nicht die gewohnte Qualität besitzen und man die Anzeige nicht komplett deutlich sieht; im Freien, wo die Bilder im Gegensatz zum denen des Topteils entstanden sind, spiegelt das Display leider doch recht stark, wie bereits oben erwähnt .
Mode bietet die Möglichkeit, die Polarität des Eingangssignals zu Drehen, das Signal also zu invertieren.
Über X-Over erhält man Zugriff auf die Konfiguration der Frequenzweiche. Wie beim Topteil kann man entweder das DRM-Setup auswählen, wenn man zugehörige Mackie-Tops verwendet, oder den Trennpunkt manuell zwischen 40 und 160 Hz setzen.
Mit Cardio lässt sich der DRM18S für komplexe Subwoofer-Setups (Cardioid Modus) konfigurieren, d. h. festlegen, ob der Subwoofer mit dem Chassis in Richtung Publikum oder entgegengesetzt steht.
Die beiden weiteren Submenüs Delay und Config sind (fast) identisch zu den gleichlautenden Punkten beim DRM212 - lediglich in der Konfiguration fehlt aus naheliegenden Gründen die Möglichkeit, Input 2 zwischen Hi-Z und Lo-Z umschalten zu können .
Praxistest, Fazit
Der regelmäßige Review-Leser im Musiker-Board weiß, was als erstes kommt : Wohnzimmer-Test mit Konserve, sprich mal schnell das iPhone per Miniklinkenkabel an Ch 3/4 der Mackie DRM212 anschließen und die Box einschalten. Ein minimaler Einschaltknacks ist zu hören (also keine "Freigabe" per Relais), gefolgt von minimalem Rauschen, so wie bei jeder Aktivbox. Als erstes läuft wie üblich "Proud Mary" von den Global.Krynern in der Maxi-Version bei DSP-Einstellung "Live". Bei Zimmerlautstärke entsteht ein sehr neutrales, fast "zu" neutrales Klangbild - gemeint im absolut positiven Sinne. Beim Auswählen des "Club"-Presets wird's dann HiFi-mäßig etwas bassiger und präsenter, jedoch ist die DRM als Wohnzimmer-Lautsprecher dann doch etwas zu groß und schade . Im Proberaum darf sie dann erstmals ihre Live-Eignung als persönlicher Monitor fürs Akkordeon beweisen: Im "Mon"-Setup liefert sie mir ein natürlich klingendes aber dennoch druckvolles Signal meines Instruments. Durch die Absenkung des Frequenzgangs in den erfahrungsgemäß "schwierigen" Bereichen muss mein Monitorweg am Mischpult deutlich weniger entzerrt werden als erwartet . Einen kurzen Test auf "Speech" mit angeschlossenem Beyerdynamic TG-X58 absolviert die DRM212 dann auf einem Stativ ebenso unauffällig.Sehr gut gefallen hat mir in allen vier ersten Indoor-Anwendungsfällen das mehrfarbige Display: Gut ablesbar und informativ.
Glücklicherweise konnte das Zeitfenster meiner Teststellung so gewählt werden, dass sich auch ein größerer Live-Einsatz mit unterschiedlichen Teil-Events abdecken ließ: Ein zweitägiges Kinderfest, bei dem ein Schulhof für eine Tanzprobe mit 300 Kindern (Folkloremusik: 2x Akkordeon, Geige, Klarinette, Bariton, A-Gitarre), eine Kinderdisco in einer Sporthalle sowie an beiden Tagen ein Kurparkgelände (Ansprachen, o. g. Folklore-Formation, Konserve, OpenAir-Gottesdienst mit Singer-Songwriter-Begleitung, Animation mit Kleinkünstler (Headset) etc.) beschallt werden musste. Hierzu wurde das Setup, bestehend aus zwei Topteilen DRM212 und einem Subwoofer DRM18S, auf neutrale Klangeinstellung sowie den entsprechenden Systembetrieb konfiguriert. Bei erstmaliger Inbetriebnahme des Subwoofers auf dem Schulhof mittels des üblichen Konserventitels wurde schnell klar: Diese PA macht Spaß, und größere Veranstaltungen sind ihr Metier! Beim Anspielen der Band bestätigte sich dieser Eindruck; speziell im Bassbereich (Klangspektrum des Baritons) spielte sie präzise, knackig und druckvoll . Die Disco in der Halle war ebenfalls problemlos mit ausreichend Bassdruck zu absolvieren, lediglich im Kurpark hätte ich mir zur besseren Bassausbreitung, und um die Topteile voll ausfahren zu können, einen zweiten Subwoofer gewünscht. Auch war das Display im Freien leider nicht besonders gut ablesbar - zum einen durch das Spiegeln (was man evtl. durch eine matte Klebefolie verhindern könnte), zum anderen aber auch durch das zu starke Dimmen (was man durch die entsprechende Menüeinstellung ausschalten kann) bedingt war. Ein weiteres Manko ist das doch recht unhandliche Transportmaß, denn "Golf-tauglich" ist speziell der DRM18S eher nicht. Zwar bekommt man ihn samt der beiden Topteile in einen Kombi, aber dann bleibt kaum noch Platz für weiteres Equipment. Dies unterstreicht jedoch die Tendenz, dass die DRM-Serie sich mindestens an Beschaller und Musiker/Bands aus dem Semi-Pro-Sektor richtet, die über entsprechende Transportmöglichkeiten verfügen. Ein kleines Setup (bestehend aus 10/2-er Tops und einem 15"-Subwoofer) ist nämlich nicht erhältlich oder in Planung.
Klanglich und bezüglich Verarbeitung und Bedienung gibt's nichts zu meckern - hier reihen sich die Testobjekte nahtlos in die Reihe der "üblichen Verdächtigen" (z. B. QSC K.2-Serie) ein bzw. tendenziell sogar noch etwas darüber - deutlich erwachsener als die darunter angesiedelten Serien SRM oder Thump .
- Eigenschaft