Kann man online Gitarre lernen? Ein Erfahrungsbericht zum Gitarre lernen im Internet. Welche Erfahrungen habt ihr mit Online-Musikschulen gemacht?

Fast die ganze AC/DC Diskographie
Das war eine Überspitzung. Alle AC/DC Songs kann nur Angus Young (Malcom Young wohl mittlerweile nicht mehr)
Es sind schon einige AC/DC Lieder. 15 Stück glaube ich (mal grob die durchgezählt die in der Sammlung von Tabulaturen die ich habe markiert sind).
Sorry wenn das ernst rüber kam.

Da die Song von denen ja fast alle auf einer rockigen Vereinfachung des Blues Schemas basieren, gilt grob gesagt:
"Kennste einen, kennste sie alle"

Zum warmspielen spiele ich zum Beispiel immer "You Shook me all night long". Mein absolutes Lieblingslied

Das war auch das Lied das den Anreitz gegeben hat mir endlich eine Gitarre zu kaufen.
"Das will ich auch mal können"
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Du kannst dich ja mal im Bekanntenkreis oder beim Lehrer umhören
Mein Patenonkel ist Berufsmusiker gewesen, in einer Zeit als man nur gute deutsche Volksmusik auf den Schützenfesten der nördlichen Eifel hören wollte.
Er hat mir ein wenig erzählt worauf ich achten soll, aber seine alten Finger und Augen sind nicht mehr in der Lage mir was vorzuspielen, oder mir zu folgen wenn ich spiele.

Ein Freund spielt Rythmusgitarre in einer Band, macht aber nur Hardcore Punk. Alles außerhalb von Powerchords und Palm Mutes ist für den Voodoo.

Gehe daher lieber zur örtlichen Musikschule.
 
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Da die Song von denen ja fast alle auf einer rockigen Vereinfachung des Blues Schemas basieren, gilt grob gesagt:
"Kennste einen, kennste sie alle"

Gehe daher lieber zur örtlichen Musikschule.

Mein Lehrer hat mir gesagt als ich shredden können wollte, sind doch nur Tonleitern und Skalen. Irgendwie wars dann doch bischen mehr als nur das. Witzig dabei ist Gitarristen, die extrem gut spielen sehen wohl einfach nicht mehr die Schwierigkeiten, die ein Anfänger bei sowas hat.

Musikschule klingt gut ;) Einen Lehrer wollte ich nicht missen, macht vieles einfacher für mich.
 
Tonleitern und Skalen
Schon mal was von der Band Airbourne gehört?
Der Lead Gitarrist macht außerhalb des doppelns der Rythmusgitarre eigentlich die ganze Zeit nicht anderes als durch die Moll Pentatonik zu rasen:D
 
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Ich denke, die Musikschule gibt dir die Möglichkeit dein Gitarrenspielen aus einer anderen Perspektive zu betrachten. So eine irrelange Liste an Liedern die ich kenne und spielen will, kannte ich auch .
Seit den ersten Akkordgriffen sind es immer mehr Lieder geworden, die mich interessierten. Als ich dann bemerkte, dass ich ohne Noten und Tabs, mich immer nur auf Tonleiter, 3-Dreiklänge, 4-Klänge und skurile Schlagmuster beschränkte, kam mir der Gedanke, dass alles irgendwie zu viel ist und nur noch unsponanter Zeitvertreib ist.
Es waren nicht nur die Noten zu den Liedern, die mir partout fremd blieben, sondern es waren auch die Texte, die ich mir nicht einprägen konnte. Für ein Lagerfeuer wäre perkussiv Händeklatschen und Text fürs Erste ausreichend. Aber selbst von dieser Minimalform war ich weit entfernt. Was für mich nur bedeutete zu akzeptieren, dass Musik immer nur ein Hobby sein wird. Mich dann noch zusätzlich in einer Musikschule zu zwingen, etwas zu lernen, war mir die Sache nicht wert.

Freies Spielen hat sicherlich einen höheren Stellenwert als vom Blatt, aber da es keine Eigenleistung ist, ist der Unterschied nicht allzu groß. Es gibt bestimmte Lerntechniken, die Profiorchestermusiker anwenden, um z.B. in der nächsten Spielzeit den richtigen Ton zu treffen. Eine beliebte Lernmethode ist Sätze mit Bildern verbinden. So soll das Gelernte nachhaltiger sein. Ich hab da noch anderes zu tun, kann mich also nicht tagtäglich zu 100% auf Gitarrenmeilensteine einstellen. Was soll´s? Es geht auch so.:rolleyes:
 
Hallo

Ich bin Dirk, 43 Jahre alt.

Vor vier Wochen habe ich mir eine e Gitarre von Ibanez ( SA160fm) gekauft und ein Spider line 6 Classic 15 Watt.

Ich hatte vorher noch nie eine Gitarre in der Hand. Ich wollte es mit Hilfe eines Lehrbuches erlernen. Aber ich fand einfach nicht in die Materie hinein. Irgendwas fehlte mir.

Ich schaute mir ein paar YouTube Lehrvideos an. Aber auch da fand ich, für meine Begriffe, nichts Total Anfängerfreundliches.

Auch die verlockenden Online Kurse mit ihrem Versprechen machten mich misstrauisch. Aber ich will es lernen. Und ja, meine Finger sind/waren steif. Mein kleiner Finger der linken Hand ist durch ein klein Unfall etwas taub und schief. Aber ich Dickkopf blickte auf meine Gitarre und sagte zu ihr "Aus dir werden eines Tages sauber klingende Töne kommen"

Jetzt machte ich mich auf die Suche nach einem Gitarrenlehrer. Nach paar Anlaufschwierigkeiten fand ich den für mich passenden Lehrer. Ja, und seitdem geht's bergauf.

Etwas Theorie, Rhytmusübungen, Akkorde-Powerchords, und Songs die ich mir aussuche und er mit die Begleitungen beibringt.

Das schöne ist, das ich schon vom Anfang an Stücke oder Teile davon übe die meiner Musikrichtung entsprechen. Und meine Finger sind schon flexibler geworden. Und es macht Riesen Spaß.

Mein Lehrer ist vom Herzen Musiker und Lehrer und das spürt man. Er erklärt ruhig und gewissenhaft, mit den gewissen und erforderlichen Druck.
 
M
  • Gelöscht von C_Lenny
  • Grund: Affiliate Link
Hi,

ich hab im Februar wieder angefangen zu spielen, hab aber gleich von Anfang an wieder meinen alten Lehrer konsultiert :D
Aber da spielt auch mit, dass ich durch meinen Job eben schon etwas flüssiger bin als du z. B. als Student :)

Ich versuche auch, neben dem wöchentlichen Unterricht, aus dem WWW viel mitzunehmen. Auch hier ist mir aufgefallen, dass dort vieles mit Vorsicht zu genießen ist. Aber wenn man sich ein bisschen damit beschäftigt, bekommt man ein paar gute Sachen raus.

Gerade auch bei Tabs gucke ich mir immer 3-4 verschiedene zu einem Lied an und baue mir das dann so zusammen, wie es sich für mich am besten anhört :)

Gerade bei dem Absatz mit Akkorden musste ich schmunzeln :D ich habe die Akkorde gar nicht explizit trainiert, aber auf einmal gingen die klassichen C, G, E, A, D flüssig von der Hand. Fand ich interessant, weil sich anscheinend unterbewusst Strukturen und Fingerfertigkeit einprägen, ohne das man diese tatsächlich geübt hat.

Schöner Bericht und viel Spaß weiterhin
Gruß
 
Ich finde es total schön hier zu lesen, dass es sehr viele Menschen wie mich gibt… ;)

Ich bin jetzt seit gut 4 Wochen aktiv, bin bereits fortgeschrittene 57 und totaler Anfänger. Ich wollte in den letzten Jahrzehnten zwar immer mal mit dem Gitarre spielen anfangen, bin aber irgendwie nie dazu kommen (was ich mittlerweile wirklich sehr bedauerlich finde). Ich habe mir eine gebrauchte Epiphone mit Vox-Amp für 300 € besorgt und mir ziemlich sofort auch einen Lehrer gesucht, ich glaube einfach das ich mit der DIY-Methode einfach nicht so lernen kann, wie ich mir das vorstelle – schließlich möchte ich ja nächstes Jahr in Wacken auftreten und die Stadien der Welt füllen… :rolleyes:

Ich habe schon das Gefühl, dass das alles furchtbar schleppend geht (liegt vielleicht auch einfach an meiner ungeduldigen Ader). Die Finger machen einfach nicht, was sie sollen und so ein Akkordwechsel dauert oft gefühlte Minuten, flüssig ist da noch gar nichts. Ich habe mir vorgenommen erstmal bis zum Jahresende so weiterzumachen und dann mal erste Bilanz zu ziehen. Das Alter fordert leider eben doch seinen Tribut… :(
 
Auch auf diesem Weg nochmals herzlichen Dank für diesen Thread und die Beiträge. Nach meinem Gefühl kann das für viele Anfänger hilfreich sein. Für die heutige (Internet-) Zeit hatte ich bis

KEIN EINZIGES LIED

eigentlich nichts hinzuzufügen. Dazu schreib ich aber doch etwas:

In anderen "Anfänger"-Threads haben die alten Hasen hier grade zum Training von Tonleitern etc. immer wieder geschrieben, dass das vielleicht nicht überbewertet werden soll. Gerade der Effekt nach langem Üben - sagen wir mal - nicht allgemein gut Hörbares präsentieren zu können und damit auch nicht so zufrieden zu sein, legt es einfach nahe, für eine Lösung zumindest einen Teil der Übungszeit aufzuwenden, wenn nicht sich zuerst mal darauf zu konzentrieren, wenn man nicht Konzertgitarrist werden will, was aber dann ja eh einen ganz anderen Weg erfordert.

Zur Zeit meiner Gitarrenanfänge gab es kein Internet und auch noch kaum "Songbooks". Mein Vorteil war, dass ich eine fundierte Instrumentenausbildung (an den Tasten) genossen hatte und damit schon mal wusste, was ÜBEN bedeutet. Auch mein Lehrer - ein ungarischer Kirchenmusiker - trug zu meinem Verständnis bei, indem er mir auch Harmonielehre, Kompositionslehre und die Eigenarten unterschiedlichster Instrumente beibrachte.

Begonnen habe ich mit einer Westerngitarre, auch mit dem Glauben, dass da ein anmontierter Tonabnehmer später eine E-Gitarre draus macht. Dazu gab's ein Buch mit Grifftabellen und hin und wieder irgendwelche Notenbücher aktueller Popsongs - was anderes gab's da nicht. Die hab ich aber samt Text/Gesang einstudiert und konnte schon mal sowas spielen. Danach ging's an das Nachspielen vom Kassettenrekorder - ja, sowas gab's mal :D. Zu der Zeit gab's einige Songs mit nur zwei oder drei Akkorden - Favoriten waren Lady in Black und Lucky Man u.dgl. Schön selbst alles aufgeschrieben, samt Text (na ja, da hatte ich halt einfach nur ein paar Jahre Schulenglisch hinter mir). Die Zettel hab ich noch und zieh ich mir auch heute noch ab und zu gerne raus (auch um mich über meine rausgehörten Texte zu amüsieren). Irgendwann gab es dann schon "Beatles Completed", das ich auch von Anfang bis Schluss durchgearbeitet und mir antrainiert habe.

Damit kommt man dann schon auf ein nettes Repertoire. Heutzutage gibt es ja massig Songbooks mit teilweise hunderten von Klassikern aller Stilrichtungen. Sowas kann ich nur empfehlen, wenn man auch mal alleine gut anhörbar einen Song zum Besten geben können will.

Nach zwei Jahren hab ich mir dann die erste E-Gitarre gebraucht gekauft (Cimar Les Paul) und hab zwar festgestellt, dass hier ein ganz anderes Spiel gefragt ist, das ich mir dann aber schnell aneignen konnte, da ich ja das Griffbrett schon verstanden hatte und "nur" noch die Finger trainieren musste.

Durchhalten und überlegen, ob man nicht statt/zur E-Gitarre eine brauchbare Westerngitarre beschafft. Ich sag mal, dass es hier schon für um die 200 Euro gut brauchbare Instrumente gibt. Anfängern rate ich hier vom Gebrauchtkauf über's Internet ab. Geht in einen Laden und daddelt selbst etwas drauf rum und/oder lasst Euch vom Verkäufer etwas vorspielen, um eine Entscheidung zu fällen. Tja, und dann ran an die Songbooks :)
 
Was man vielleicht mal ganz allgemein zum lernen eines Instruments sagen muss:

Egal wie man es dreht und wendet, der wesentliche Unterschied zwischen einem blutigen Anfänger und jemanden, der Gitarre spielen kann ist - je nach Talent und angestrebten Spielniveau - eine 4-5stellige Anzahl an Spielstunden.
Das ist die Dimension, in der man denken muss. Wird auch bei vielen Megatalenten vergessen- die sind nicht nur so gut, weil Ausnahmetalent, sondern weil die fast ausnahmslos jahrelang kaum was anderes gemacht haben als spielen, spielen, spielen.

Solange man es schafft, zu vermeiden das man sich eine falsche Technik antrainiert ist es unterm Strich egal, womit man sich wann genau beschäftigt - man muss sowieso alle Techniken mal ausprobieren, mal üben, mal wieder lassen, nach ner Zeit wieder versuchen - und auch, ob man Noten lesen lernt, nach Tabs oder "abgucken" spielt, ist letztendlich egal. Da ist ein Lehrer alleine für die Struktur, die er in sowas bringt sehr praktisch, aber natürlich nicht zwingend notwendig. Aber, und das sollte sich jeder Anfänger stehts vor Augen halten: Meinst du, du kannst noch immer nix und kommst nicht weiter, schau mal ehrlich auf die Uhr, wie viel du pro Woche spielst (wohlgemerkt: SPIELST, nicht stimmst, Saiten aufziehst, oder auch verzweifelt versuchst, die Fingerstellung für einen neuen Akkord zusammen zu bringen, es geht um Spielzeit - und ja, das bedeutet, man muss erst mal auf ein gewisses Minimalniveau kommen, die ersten paar Monate werfen da vermutlich bei kaum jemanden viel ab), rechne das aufs Jahr hoch und wenn da keine deutlich dreistellige Zahl rauskommt hat man sich wohl das falsche Hobby ausgesucht:redface:

Also jetzt nicht so verstehen, dass das "alles" ist, das ist die elementarste Grundlage, die gegeben sein muss.
Diese vielen Stunden gilt es natürlich effizient zu nutzen - wo man wieder beim Thema Lehrer ist, der das wesentlich effizienter macht. Kann man natürlich auch selbst machen - dann ist es aber wichtig, sich regelmäßig möglichst breit gefächerte Rückmeldungen zu holen, und wenn möglich nicht nur aus dem Netz.
 
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Hi!

vielleicht als kleine "Aufmunterung" - die Du in meinen Augen gar nicht brauchst - ich glaube du gehst das genau richtig an:
  • Mein Gitarrenlehrer (Singt und spielt u.a. bei Ulli Roth) hat ganz am Anfang zu mir gesagt (ich hatte vorher 6 Jahre ohne Lehrer gespielt): Glaub mal nicht, du würdest irgendwann alles auf der Gitarre können. Das ist ein Lebensprojekt, es gibt immer etwas, was andere können und du nicht. Das hat mich so entspannt! Einfach zu wissen, das es kein "fertig" gibt. Seit dem bin ich da viel lockerer geworden
  • Tipp: Versuch eine Band zu finden oder eine zu gründen. Ich habe durch meine Band so schnell so viele Fortschritte gemacht wie Jahre davor nicht
 
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Glaub mal nicht, du würdest irgendwann alles auf der Gitarre können.
Sehe ich auch so, wobei ich es auch nicht wirklich erstrebenswert finde alles können zu müssen. Da wird dann evtl. ein "kann alles aber nichts richtig" draus. Je nach persönlichen Musikgeschmack/Vorlieben/stärken/Schwächen wird sich bestimmt über die Zeit herauskristallisieren wo die Reise hingeht.
Und dabei auch, was einem Spass macht und was nicht.
Aber mich beruhigt es auch immer wenn mein Lehrer mir erzählt wie lange er teilweise brauchte bis etwas geklappt hat. Man darf halt nicht vergessen, auch wenn es bei manchen so einfach aussieht. Die machen das schon Jahrzehnte und dann eben nicht nur 30min am Tag.
rechne das aufs Jahr hoch und wenn da keine deutlich dreistellige Zahl rauskommt hat man sich wohl das falsche Hobby ausgesucht:redface:
Finde ich je nach Lebensumstand ein gewagte Aussage. Klar als Jugendlicher hätte ich sicher die Zeit gehabt täglich mehrere Stunden zu üben, aber da reichte es mir ja blöderweise aus das die Gitarre schwarz ist. Wer als Erwachsener anfängt/wieder anfängt/es nochmal versucht hat ganz andere Grundvoraussetzungen.
Ich z.B. komme mit Glück 1x Woche ne Stunde zum spielen. Hin und wieder mal noch ohne Amp, aber da geht eben nicht alles. Grund dafür ->Job,kleines Kind,verpflichtungen der Familie gegenüber. Da steht das Hobby halt hinten an.
Solange man Spass daran hat ist es meiner Ansicht nach völlig wurscht wie groß oder klein die Schritte sind die man macht.
Was mir auch manchmal hilft, einfach mal was wiederholen was schon eine Weile zurück liegt (hab jetzt knapp 2Jahre Unterricht). Wenn man sich dann ins Gedächtnis ruft wie schwer man sich damit getan hat und wie viel besser das jetzt geht merkt man das man Fortschritte macht.

Etwas erlernen ist eben nicht nur Spass, es ist auch hier und da mit Frust verbunden. Die Frage ist wie man damit umgeht.
 
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Es ging auch im Wesentlichen darum, dass die von dir zitierte Stelle trotzdem im Wesentlichen die sehr häufig gestellte Frage "Warum kann ich XY noch immer nicht" bzw. "Warum geht nichts weiter?" zumindest größtenteils in den allermeisten Fällen beantwortet.
Wenn man (wie du offensichtlich) weiß, wie man rangeht und sich dabei wohl fühlt stellt sich die Frage ja gar nicht - und nagle mich bitte nicht an der genauen Aussage fest, im Wesentlich gings darum, die Größenordnung von "Gitarre lernen" irgendwie mal zu umfassen.
 
Hab ca. 1 Jahr selber gespielt, dann studierter Pro, der mir schon einiges gezeigt hat, aber ich hatte immer den Eindruck der bremst, damit ich länger zahle.
Am Ende hat mich am meisten mein eigener Biss, Selbstkritik (niemand spielt nach 5 Monaten gut ohne bashen zu wollen), der Wille nach mehr - und die guten alten Bücher weitergebracht. Buch nehmen, lesen, selber machen. Selber rausfinden. Selbstkritisch ohne Helferlein sich selber aufnehmen und mal hinhören. Hör ich da ein "Buch? Aber im Internet steht das auch und auf Youtube ... lalala ..."
Du verbringst auf Youtube so viel Zeit mit suchen und ansehen und Blödsinn filtern und am Ende ist das was du serviert bekommst nur der 8.te Aufguss von einem selbstdarstellenden, Nachplapperer der das auch nur von einem besseren Kanal hat und der hat das Buch gelesen. Fällt total auf wenn du zB Troy Stetina mal in der Hand hattest oder Caged System von J. Alexander und noch einige mehr. Nur bekommst du da Info geballt die 100 Stunden Youtube füllen für 30€.

Fehler muss man machen, von denen lernst du mehr als vom richtig machen. Die ach so schlimmen Fehler sind meist auch nciht so schlimm. Jeder zweite Top Gitarrist macht Dinge die man nicht machen soll. Schau alleine mal wie viele Finger auf den Saiten oder Body abstützen. Das hab ich mir in ein oder zwei Wochen abgewohnt und konnte halt in der Zeit nicht so sauber spielen. Insgesamt hat mich das jetzt aber nicht wirklich "Zeit" gekostet.

Ich hab mir auch erst eine Gitarre geliehen und dann gleich eine Prestige gekauft. Ich habe da einen ungewöhnlichen Ansatz. Mich hat das viel Zeit gespart, da ich nicht Stunden und Tage im Internet oder Shop verbracht habe um die eine Gitarre zu finden die um 250€ eine quali bietet wie eine um 500,-€. Meine Freizeit und meine Hobbies sind mir da zu wertvoll, als das ich mich da selber mit einer Benton oder sowas abspeise. Ich habe mir das Geld dafür übrigens neben der Schule verdiehnt.

Youtube als Lehrer halte ich wenig. Man kann da schon was mitnehmen, aber 99,8% hat die geistige Tiefe einer Pfütze und jeder der auf Aufnahme drücken kann ist heutzutage Experte für irgendwas. Die ganzen gekünstelten Sensationen, Clickbait und kurz zusammengefasst - das rumgelüge ist gar nicht mehr meins. Qualitätsinhalte musst mittlerweile schon suchen und hohe Abozahlen oder so etwas ist da kein Hinweis.
 
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Wenn ich das alles so lese, kommen mir nach gut 35 Jahren Gitarre lernen, auch eine Reihe Gedanken.

-Ich denke, jede Art, sich zielgerichtet mit dem Gitarre-Spielen selbst zu beschäftigen, bringt einen als Gitarrist immer weiter. Kein Buch, kein Video und keine Übung ist so schlecht, dass es nicht irgendetwas bringen würde. Nichtsdestotrotz muss und sollte man sich stets überlegen, ob und welches Medium/welcher Lehrer, einem Content bietet, mit dem man gut klar kommt oder nicht.

-Die Archillesferse des "Vorankommens" ist IMO immer eher Motivation, als Methodik und Didaktik. Da "kippt" für mich dann auch die Diskussion um ein "Zeitverplempern" mit dem Kümmern um neues Equipment, was zumindest für mich, immer Quelle war, mich wieder mit (mehr) Spass ans Üben zu machen (...gepaart natürlich mit der Einsicht, dass keine noch so tolle neue Gitarre alleine, einen besser spielen oder klingen läßt...)

-Dann stellte sich für mich irgendwann die Frage, ob "Geschwindigkeit" beim Vorankommen, eigentlich ein maßgebliches Ziel ist. Mich treibt doch niemand! Und so habe ich mir irgendwann überlegt, dass der Spass beim Üben/Proben selbst, mir wichtiger ist, als ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Ich bin daher z.B. auch wenig gewillt irgendwelche Scalen rauf und runter zu üben, um ein virtuoser Shredderer zu werden. Das macht mir keinen Spass und deshalb übe ich eher andere Sachen. Auch probe ich nicht mit meiner Band, um "irgendwann mal" tolle Auftritte hinzulegen, sondern wir Proben, weil es Spaß macht, zusammen Musik zu machen, egal ob vor Null oder 1000 Leute. Wenn wir es dann 5-10 mal pro Jahr auf eine Bühne schaffen, ist das "nur" noch zusätzlicher Fun-Faktor.

So sind die drei fett gedruckten Begriffe für mich die Schüssel Elemente, um beim Gitarrespielen voran zu kommen.
 
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Am wichtigsten ist es wohl sich realistische Ziele in erreichbare Etappen zu stecken. Aber auch wichtig, zu wissen, was man nicht will. Ich will zum Beispiel kein ultra schneller Shredder werden. Also übe ich auch keine Skalen mit 280 bpm pro Minute zum Metronom.
 
Ich persönlich habe mir Gitarre autodidaktisch beigebracht, da ich aus einer ländlichen Gegend komme, wo es nur Lehrer für klassische Gitarre gibt/gab...
Allerdings habe ich parallel Klavier gelernt und somit Musiktheorie, Gehörbildung und Rhythmik dann doch durch eine Musikschule gelernt.

Etwa mit 18 habe ich dann begonnen Unterricht bei einem Jazzer zu nehmen, da ich bis dato nur Rock und Blues gespielt habe und in die Jazzrichtung gehen wollte.

Mittlerweile studiere ich Musik Lehramt und gebe selbst Unterricht an einer privaten Musikschule.

Wenn man nur hobbymäßig Gitarre lernen will, kann man durchaus autodidaktisch alles beibringen. Für größere Ziele geht es nur über Lehrer.
 
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